Autor Thema: [HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy  (Gelesen 946 mal)

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Offline Saffron

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[HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy
« am: 8.10.2011 | 14:02 »
Hallo,

eine Frage an die Hunter- oder Werwolf-Erfahrenen: Ich hab mir gerade die Regeln zu Lunacy angesehen. Danach ist es ja so, dass Menschen, die nicht eine bärig hohe Willensstärke haben, von Panik erfasst werden und fliehen, sobald sie einen Werwolf in einer seiner „Mischformen“ sehen. Es ist ein übernatürlicher Effekt, daher ist es egal, wie mutig oder abgebrüht die Charaktere sind. So weit so gut.

Es gibt aber auch nie eine Gewöhnung, sondern die Angst wird bei jeder Begegnung erneut ausgelöst. Da sehe ich Probleme für die praktische Umsetzung:

Angenommen, die Hunter hatten ein Encounter mit einem einzelnen Werwolf und sind in Panik geflohen. Später ermitteln sie, wo er sich aufhält und planen einen gut organisierten Angriff, mit tollen Silberwaffen, Taktiken und allem drum und dran. Sofern sie den Werwolf aber nicht gerade im Schlaf überraschen, wird er sich bei einem Angriff fix in einen Garu verwandeln, und schwupps, schon machen sich die Hunter ins Hemd und rennen wieder, was das Zeug hält. Und zwar unabhängig davon, ob sie erfahrene Jäger sind oder blutige Anfänger, unabhängig davon, ob sie mit einem Küchenmesser bewaffnet sind oder einen versilberten Raketenwerfer dabei haben. Ich finde das für die Spieler total frustrierend, gerade wenn man vorher den halben Abend damit verbracht hat, Infos zu sammeln und generalstabsmäßig den Angriff zu planen.

Natürlich könnte man die Charaktere bei ihrer Recherche herausfinden lassen, dass sie gegen einen Werwolf nur dann eine Chance haben, wenn sie ihn überraschen, während er schläft oder gerade in irgendein Ritual vertieft ist. Nur gibt das nachher nicht gerade eine spannende Szene ab...

Ach ja, und dann wäre da noch die Sache mit dem Verdrängungsmechanismus: Lunacy bewirkt auch, dass man sich an den Werwolf nicht so recht erinnert. Statt dessen bastelt sich das Gehirn eine andere Erklärung zurecht. Find ich zwar total logisch, weil traumatische Situation, aber auch dieser Effekt tritt jedesmal wieder auf. Überspitzt gesagt: Wie sollen die Hunter denn je herausfinden, dass sie es überhaupt mit einem Werwolf zu tun haben? Klar, Indizien, schlaue Bücher wälzen etc. Aber darum geht es nicht wirklich. Ich hab einfach das Gefühl, die Hunter müssten irgendwann mal die Chance bekommen, sich so einem Monster gegenüberzustellen, statt ihnen über Regeln sämtliche Handlungsmöglichkeiten wegzunehmen.

Rein regeltechnisch könnte man natürlich alle Erfahrungspunkte eines Charakter  und zusätzlich noch die Practical Experience der Gruppe verballern, um einen der Hunter auf Willpower 10 hochzurüsten, weil ja der Charakter mit dem höchsten Wert stellvertretend für die ganze Gruppe der Lunacy widersteht. Aber ich mag immer nicht dieses schrecklich taktische Denken, wenn es um Charakterentwicklung geht (20 Jahre D&D-geschädigt…). Soll der Charakter doch seine Punkte lieber auf den Skill Blockflöte ausgeben, wenn ihm das gefällt, statt sich gezwungen zu sehen, seine Willpower zu trainieren.

Wie geht ihr mit dem Thema um?

CU
Saffron
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Playtypus

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Re: [HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy
« Antwort #1 am: 8.10.2011 | 15:27 »
Ich verwende ja die Werwölfe wie sie in der WoD präsentiert werden so gut wie nie, weil ich die Geisterwelt u. Spirits nicht ausstehen kann, könnte mir aber vor allem zwei Ansätze vorstellen:

1. Das ganze so lassen, wie es ist. Wenn nur einer der Spieler 8 Willenskraftpunkte ( Resolve + Composure sind immer wichtig, da sie vor nahezu allen geistebeinflussenden Effekten schützen)  + den Vorteil Wolf Blooded besitzt (ein 4-Punkte-Vorzug, der darüber hinaus noch Unseen Sense für Werwölfe und Spirits verleiht), sind die Spieler gegen den Effekt nahezu völlig immun. Dieser Ansatz hätte vielleicht auch den Vorteil, dass man leichter begründen kann, warum die Werwölfe noch nicht entdeckt wurden.

2. Der Effekt wird aufgegeben oder abgeschwächt (etwa, in dem der Spieler einen Punkt Willpower ausgeben kann, um eine Szene gegen den Effekt Immun zu sein). Dies hätte den Vorteil, dass man auch mal einen Werwolf gegen eine Gruppe Hunter einsetzen kann, die sich nicht so stark auf den Kamp gegen Werwölfe und Geister spezialisiert haben. In diesem Fall sollte die Gauru-Gestalt eventuell verbessert werden, da die mechanischen Nachteile die Vorteile sonst sehr schnell überwiegen ( kann natürlich erwünscht sein, wenn man es etwas subtiler und weniger "flashig" möchte)

Daniel Walter

Edit: Ergänzt
« Letzte Änderung: 9.10.2011 | 13:55 von Playtypus »

Offline 8t88

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Re: [HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy
« Antwort #2 am: 9.10.2011 | 00:34 »
Dafür muss ich erst Mal ins Spiritslayers gucken um zu sehen obs dafür was gibt.
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Offline Quaint

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Re: [HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy
« Antwort #3 am: 9.10.2011 | 04:03 »
Also ich würde ja denken, dass man nen Willpower ausgeben kann um die Resistenz um 2 zu erhöhen. Das kann schonmal helfen. Und dann muss man das ja, gerade bei Huntern, vielleicht auch nicht so ganz eng sehen.
Ich hatte halt aus der Perspektive eines Werwolfs schon die eine oder andere Begegnung mit Huntern und derjenige, der da geleitet hat, hat sie nicht weglaufen lassen, wobei sie schon einen gewissen (angemessenen) Respekt vor nem Werwolf in Gauru hatten. Was ich auch stimmig fand. Man muss aber dazu sagen, dass es auch nicht irgendwelche Hunter waren, sondern sich mit einem Dämonen eingelassen hatten und es kann natürlich sein, dass der da Resistenz gewährt. Ich war da eben Spieler und hab es nicht im HtV nachgelesen.
Ansonsten kann ich aber auch sagen, dass wir in unserer Werwolfrunde allgemein vorsichtig sind, uns in allzu abgefahrenen Gestalten zu zeigen. Dalu machen wir noch manchmal, aber das geht bei uns meist als grobschlächtiger Mensch durch, nur wir wollen uns nicht auf Lunacy verlassen, weil man ja nie so recht weiß, ob das nicht doch fragen aufwirft, jemand nur unvollständig betroffen wird oder sonstwas.
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Nin

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Re: [HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy
« Antwort #4 am: 9.10.2011 | 09:22 »
Dafür muss ich erst Mal ins Spiritslayers gucken um zu sehen obs dafür was gibt.

Zwei Beispiele finden sich an folgenden Stellen:

Seite 163
Zitat
A hunter with the Rites du Cheval Endowment adds his dots in that Endowment to his Willpower for the purposes of resisting Lunacy

Seite 202
Zitat
Here, in front of the hunter, is the greatest reason for the Vigil, a true monster. As such, when a hunter sees a werewolf, the player should roll Resolve + Composure.
Success on this roll means that the hunter responds to the werewolf as though his Willpower was three points higher than it actually is (if you have access to Werewolf: The Forsaken) or that the hunter can function normally (if you are working from the Hunter core book and this book). When the time comes to try to remember what happened during the scene, the hunter’s player also adds three dice to any relevant rolls.

Offline Saffron

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Re: [HtV] Werwolf-Encounter und Lunacy
« Antwort #5 am: 9.10.2011 | 14:12 »
Hi,
freut mich ja, dass die Autoren sich scheinbar ähnliche Gedanken gemacht haben wie ich...  ;D
Danke für die Info, Nin. Endowments wird's zwar anfangs noch nicht geben, weil wir als Tier One-Kampagne anfangen, aber wenn die Charaktere wenigstens einen Wurf machen dürfen, haben sie immerhin eine Chance.
CU
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