Moin moin,
Also nach der Debatte in unserer Gruppe, ob wir uns die dritte Edition kaufen oder nicht, haben wir alle festgestellt, dass es doch besser ist, dem alten System die Treue zu halten. So spielen wir weiterhin die erste Edition. Die Gründe liegen auf der Hand; Wir sind eine vier-Mann-Gruppe mit einer Frau
und spielen bereits eine Weile. Um genau zu sein achtzehn Jahre. Da habe ich, wie auch meine Freunde, sehr viele Systeme angespielt, gespielt, behalten oder verkauft
Die dritte Edition von Warhammer ist mir zu tabletop-lastig. Wenn ich die Alte Welt als Tabletop spielen möchte, nehme ich meine Figuren, baue ein Schlachtfeld auf und spiele. Wenn ich etwas tiefgründiger in die düsteren Abgründe des Imperiums bzw. der Alten Welt tauchen will, spiele ich das Pen&Paper Rollenspiel. Weder möchte ich irgendwelche Chips über den Tisch wandern sehen, noch brauche ich Charakterkarten und kitschige Würfel etc.
Das neumodische der dritten Edition ist interessant und möglicherweise sogar zukunftsorientiert. Ich persönlich teile ein Rollenspiel in drei Abschnitte, die anschließend ein Gesamtbild ergeben und das muss stimmen.
1. Die Spielgruppe
Grundvoraussetzung: Man sollte sich untereinander schon mögen und auch menschlich miteinander klar kommen
Wenn die Gruppe sich einig ist welches System gespielt wird, welche Modifikatoren eine Rolle spielen, wie der Spielabend abläuft usw.
Hat man nun Idioten in der Gruppe, kann man das wohl nicht auf das Rollenspiel-System schieben
2. Das System (das Regelwerk)
Das Spielsystem bzw. die Regelmechanik muss allen gefallen und flüssig spielbar sein. RuneQuest ist mein persönliches Lieblings-System. Das Warhammer 3 Regelwerk scheint sehr neu und innovativ zu sein, mein Ding ist es allerdings nicht. Zwar habe ich noch keinerlei Erfahrung damit sammeln können, doch zeichnet sich doch im Vorfeld schon ein gewisses "muss-ich-nicht-haben-Gefühl" in meinem Kopf ab, wenn ich die ganzen bunten Karten und fremdartigen Würfel sehe. Tradition ist mir hier heilig, und traditionell ist das mit Sicherheit nicht. So lehne ich das neue System schon mal ab.
3. Die Spielwelt (in diesem Falle "Die Alte Welt" )
Hier scheiden sich die Geister, da natürlich jeder eine andere Vorstellung von dieser Welt hat. Im Falle der Alten Welt ist es ebenso. Einige Spieler kennen alle Romane, Regelwerke und sind möglicherweise sogar im Tabletop eine große Nummer, andere wiederum kennen nur einen Bruchteil der Welt. So zeichnen sich schon die Ansichten unterschiedlicher "Welten" ab. Das Problem hatten wir mit der ersten und der zweiten Edition. Es gibt tonnenweise Material zur zweiten Edition, weniger aber zur Ersten. Sigmars Erben, Kreaturenbuch, Reiche der Magie und wie sie alle heißen. Ich lehnte die Zweite ab und mache es auch noch immer. Warum? Weil es mich meiner eigenen Fantasie beraubt. Die erste Edition gibt mir Ansätze ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Das ist in meinen Augen Geldschneiderei, ein Ergänzungsband nach dem anderen auf den Markt zu werfen. Da ändert auch das tolle Cover nix und die grandiosen Bilder in den Büchern. Ja es sieht toll aus, wirklich brauchen kann ich es aber nicht.
Zudem spielt die zweite Edition zu einer anderen Zeit als die erste und ist somit ohnehin "anders". Das wird bei der Dritten wohl ähnlich sein.
Wie gehe ich nun damit um?
Weder werde ich mir das neue Spiel kaufen, noch interessiere ich mich für den Hintergrund, da es den mit der ersten Edition (inklusive englischer Erweiterungen) ja schon gibt
Was es nicht gibt, wird von mir bzw. unserer Gruppe hinzugefügt. Da liegt auch der Spaß des Vorbereiten einer Sitzung und des Erweitern der Welt. Warum ein neues System kaufen, wenn das alte völlig in Ordnung ist?