Die Würfel bei Warhammer 3 regen einfach zum Ausschmücken der Beschreibung an. Meiner Meinung nach unterstützt sowas tatsächlich den kreativen Prozess beim Rollenspiel, vor allem, wenn man, wie ich, eine Neigung hat, eine "Story" eher den Würfeln anzupassen als die Würfel einer Story. Natürlich gibt es ähnliche Mechanismen auch in viel kleinerem Maß bei anderen Rollenspielen, vor allem solchen mit kritischen Erfolgen oder kritischen Patzern - aber bei Warhammer 3 sind die Anregungen vielfältiger.
Als ein Spieler, der es überhaupt nicht leiden kann, wenn ein SL plötzlich ohne Begründung oder Würfelwurf Dinge in die Welt setzt, freue ich mich über ein System, das für solche Sachen Mechanismen bereitstellt. Dann entwickelt sich für mich ein Abenteuer einfach "natürlicher", als wenn ein SL in Gutsherrenart Nebenplots entsprechend seinem eigenen Geschmack einflechtet, weil sowas für mich den Zauber von Rollenspielen meistens kaputt macht.
Warhammer 3 hat eine interessante Mechanik, um durch Würfeln Storyelemente anzuregen. Deshalb ist es auch eher ein "Storyspiel" oder "Erzählspiel", als ein "taktisches" RPG (finde ich), auch wenn es durch die Karten und Kampfaktionen durchaus einen beachtenswerten Taktikanteil hat. Aber das gilt eben nur dann, wenn man die Würfel als "Miterzähler" ernstnimmt (und das ist nicht immer gegeben, ich kenne einige Spielleiter, die es hassen, nach den Würfeln zu spielen, für die ist Warhammer 3 natürlich nix).