Ich glaube von den Begriffen her wurde etwas falsch verstanden, auch wenn ich das ganze sicherlich als Einheitsbrei dargestellt habe:
Mit
Profi meine ich nicht die Geisteshaltung, wie sie bei Ocean's Eleven verkauft wird. Mit
Profi meine ich Fertigkeitsstufe 6 (laut Grundregelwerk). Was mich dann eben ärgert ist die Tatsache, dass jemand z.B. als Einbrecher ein
Profi ist (weil dafür nötigen Fertigkeiten auf dieser Stufe) und dann mit seinem Magschlossknacker oder Sequencer der Stufe 4 (weil nicht höher durch die maximale Verfügbarkeit von 12 bei Charaktererschaffung) an einem vermeintlichen Standardmagschloss oder Tastaturfeld der Stufe 1 oder 2 eben nicht
standardmäßig vorbeikommt, sondern Glück haben muss.
Oder der Decker, der mit Matrixkampf 6 und Logik 6 insgesamt 12 Würfel zur Verfügung hat, um mittels Brute Force eine Marke auf einen Host zu legen, dieser sich mit 11 Würfel verteidigt, weil Hoststufe 4 und damit standardmäßig 7 Firewall besitzt. Dann ist es grob eine 50:50 Chance, ob der Decker - anhand der Beispiele des Grundregelwerks - eine
öffentliche Bibliothek hacken kann!!
Und mit diesen Zahlen soll ich mir vorstellen, dass die Charaktere Leute sind, die gegen Konzerne laufen, um Datenraub, Sabotage oder eine Extraktion durchzuführen? Wenn es schon für den Decker der Gruppe
kein Spaziergang ist, der örtlichen Bibliothek klar zu machen, dass er das ausgeliehene Buch noch 2 Wochen länger behalten darf?
Gerade weil ich immer gelesen hatte, dass im Laufe der SR Editionen die Runner von entbehrlichen Muskeln aus den Barrens zu SpecOps Teams wurden. Davon merke ich nur anhand der nüchternen Zahlen für Proben nix.
Und was Heat vs. Ocean's Eleven angeht: Wenn ich an den letzten Run denke, dann ging es auch nicht die ganze Zeit über darum, möglichst ohne Alarm oder Schußwechsel auszukommen. Die Planung sah z.B. vor geschickt reinzukommen, um darin möglichst lange agieren zu können bevor das Eindringen bemerkt wird. Denn das erhöht die Chancen bis dahin schon wieder auf dem Rückweg zu sein. Dass es allerdings zu Problemem kommen konnte, stand nie zur Debatte aka "Wir konnten durch den magischen Hüter nicht sehen was uns erwartet ... also sobald wir die Schleuse hinter uns haben, wird eh jeglicher Plan nach dem ersten Feindkontakt dahin sein." Was auch zur Folge hatte, dass ein Wachmann per Kopfschuss erledigt wurde und dann eiskalt abgeschätzt wurde, wie lange noch Zeit wäre, bis sein Verschwinden auffällt.
Und so sehe ich die Runner auch eher wie z.B. in
The Transporter oder
The Mechanic. Das sind Leute, die es geschafft haben (mit viel Geld und Connections?) in der Gesellschaft ihren Sitz zu haben und dann von einem Mr. Johnsen für ihre Spezialfähigkeiten angeheuert werden. Dabei ist man eben
Profi, indem man das gut kann, wofür man engagiert wird. Und natürlich kann es auch krachen. Allerdings birgt das jedes Mal die Gefahr, dass man auffliegt und damit die gefälschte Identität und der Wohnsitz, etc. Vielleicht nichtmal so sehr die Bedenken gegenüber der Staatsgewalt (wie z.B. bei The Transporter), aber vor jenen, gegen die man gelaufen ist.
Natürlich kann man neu anfangen, aber das kostet alles wieder Geld und Arbeit und Zeit ... Zeit, die Geld kostet und keine bringt.
Gruß,
-- Klaus.