Ich spiele ehrlich gesagt gar nicht in erster Linie, um hinterher irgendwem davon zu erzählen, sondern weil ich gerne spiele. Ob ich hinterher eine ernsthafte Geschichte zu präsentieren habe, anhand deren anderer mich für mein anspruchsvolles Hobby bewundern können, finde ich doch eher zweitrangig.
Sorry, das war jetzt etwas zickig, aber die Vorlage dafür war da.
Brauchst du dich nicht entschuldigen, meine Worten waren ja durchaus provokativ gemeint
mir geht es auch generell um das Erlebnis und nicht um Geschichten - zumal ich, wenn überhaupt, dann sowieso eher die "Lustigen" erzählen würde, da man da meist, wenn es nicht um Situationskomik handelt, den Kontext nicht so braucht, um den Witz oder die Situation zu verstehen.
Generell:
@Kriegsklinge und @Rumspielstilziel
Ich stimme euch beiden
fast vollkommen zu und habe dich, Kriegsklinge, dahingehend sicher auch etwas aus der Reserve gelockt, weil mir einige Sachen nicht ganz klar waren, die du gesagt hast - bzw. ich sie missverstanden habe.
Ich bin definitiv Niemand, der Ernsthaftigkeit am Spieltisch dann als gegeben sieht, wenn man sich möglichst sklavisch an Setting und System hält - auch bei mir muss sich jeder ernsthafte Konflikt aus dem Zwischenspiel von Spielern und Charakteren ergeben, die immer hin der Kern jeder Geschichte am Spieltisch sind (oder sein sollten).
Die Spontaneität ist dahingehend für mich auch so ziemlich das wichtigste Element, neben Kreativität und dem Willen, sich einbzubringen. Gerade eine ernsthafte Geschichte gewinnt doch erst dadurch einen gewissen Wert, wenn er mit diesen Attributen durch die Spieler belebt wird. Sonst hat man eine (womöglich schlechte) Geschichte, die man halt hört und keinen großen Bezug zum persönlichen Erlebnis.
Es scheint allerdings, dass ich in einem Punkt mal wieder eine völlig andere Sicht der Dinge habe: das Setting. Für mich nehmen sich diese Settings (vor allem die genannten DSA und WoD) nicht übertrieben, sondern in einem normalen Maße ernst - ein Maß, dass mir reicht, um mich auf die Welt einzulassen. Dennoch gilt für mich immer wieder, was man daraus macht. Die meisten Berichte und Bemängelungen an diesen Settings und Systemen und damit auch die meisten Gründe, sie albern zu finden, scheinen bisher an Situationen am Spieltisch gelegen zu haben und der aus diesen resultierenden Überzeugung, dass das sowieso nicht funktionieren kann.
Personal-Horror-wimmer-und-jammer-Settings find' ich auch albern. Überhaupt Settings, die sich so tierisch ernst nehmen. Scheitert eh meist am Spieltisch.
Und ich behaupte immer noch, dass so ein "Versagen des Settings am Spieltisch" in erster Linie an den Spielern liegt. Wenn sie das Spiel oder dessen Inhalte auf eine alberne Art und Weise auslegen und ausspielen (bewusst albern oder unbewusst, da "zu streng"), steht das Setting für mich an zweiter Stelle. Es kann natürlich auch einfach sein, dass ich all diese Signale, die einen förmlich dazu zwingen, diese Settings so-und-so albern zu spielen, einfach nicht sehe und erkenne und deswegen (bis auf ein paar Ausreißer) nie wirkliche Probleme damit hatte. Kann wirklich sein. Definitiv bin ich froh drum