Schau mal, Du siehst offenbar nicht, dass eine Entwicklung der PCs, der NPCs sowie der Kampagnenwelt (lies: nicht AP!) abseits von XP und Stufen stattfindet, die wesentlich zum Erleben der Welt beiträgt. Die Welt des SL und ihre Herausforderungen sowie das Abenteuer an sich sind ja keine Dinge, die einen stetigen Machtanstieg in Form von Stufen und Superkräften benötigen. Das ist nicht nötig, um dauerhaft interessante Dinge zu erleben. Er hindert natürlich auch niemanden, aber das ist hier gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass man auch mit Traveller jahrelang spannende Abenteuer erleben kann.
Oh doch, ich sehe das wohl...
...ich sehe nur zum einen nicht, wieso das bei üblicher D&D-Steigerung ohne Levelcap nicht ebenso laufen sollte.
Ich sehe zum anderen auch nicht, wie das ganze bei einem realistischen Setting in akzeptabler Zeit ablaufen soll - bei üblicher Reisegeschwindigkeit, der Notwendigkeit Entwicklungen durch Personalstärke zu realisieren, etc., laufen auch Revolutionen, Kriege und Dynastiewechsel so langsam ab, daß ein PC vielleicht einen oder zwei in seiner Laufbahn erleben kann (welche ihn dann ggf. nichtmal wirklich tangieren).
Wenn die Macht nicht steigt hast Du bei Abenteuern nur eingeschränkte Variationsmöglichkeiten -> Land und Gegnerklasse bleiben konstant, exotisch und magische Aufgabenstellungen blieben nicht lösbar, die Skalierung der überseh- und kontrollierbaren Ereignisse ist auch begrenzt (also im Cap dann konstant), usw.; ich schätze mal von den veröffentlichten Abenteuern müßten mann 2/3 komplett umarbeiten, um sie für Gruppen < Level 7 spielbar zu machen und dabei zu 90% auf andere, bereits gespielte Abenteuer abbilden (fliegende Festung -> normales Lair mit wechselnden Eingängen, 3D-Labyrinth mit magischen Siegeln bewacht von Elementaren -> normales Labyrinth bewacht von den üblichen Untoten, sehr clevere Antagonisten die ihre Spuren magisch tarnen -> die üblichen Evilpommes mit ihren plappernden Goons, usw.), was ihren Reiz sehr einschränken würde.
(Also: doch, es ist nötig, dauerhaft interessante Dinge zu erleben, es sei denn man blüht in Management-Situationen auf und kann so einem größeren Heer oder einer volleren Schatzkammer genug abgewinnen.)
Ich gebe ja zu, daß es für einige Spieler funktionieren mag, aber selbst ich würde nach 10k XP oder so nach Level 6 den Char wechseln müssen; ...und in meinem Gruppen spiele ich Charaktere eher überdurchschnittlich lange.
Traveller ist ein anderer Punkt - die generierten Chars sind in der Regel schlechter in ihrem Job als die verfügbaren NPCs von der Stange, ich kenne Spieler die delegieren die erschaffung, weil sie schlicht zu schlecht würfeln.
Zudem lebt die Kampagne unglaublich von Ausrüstung und evtl. Verbindignen, die ein SL mit viel Aufwand erschaffen muß (was viele Kampagnen bereits im Start verrecken läßt).
"Level Up" und "Yay! mehr Wumms" sind eine sehr legitime Spaßquelle, sofern man das Spiel als solches darauf aufbaut.
Ich sehe das in em Fall eben nicht als mehr 'Bumms' (auch wenn es sich in 4th Ed. oft so anfühlt), sondern einen Zuwachs an Möglichkeiten.
Wenn der Magier Teleport w/o Error oder der Psioniker Astralreise kann, dann ist das in den seltensten Fälle ein Extra-'Bumms', sondern die Option an Ereignissen teilzuhaben die sonst außer Reichweite lagen, und somit das Spielfeld für den Charakter zu erweitern.
Ebenso wie die Fähigkeiten eines hochstufigen Schattentänzers es ermöglichen, die Aktionen eines Unterweltbosses zu imitieren, ohne deshalb tatsächlich eine Gang (oder besser mehrere) verwalten zu müssen, und fast alles an seiner Handlanger delegieren zu müssen.
Fragen wir mal so: Kennst du das denn nur aus Diskussionen oder hast du es mal gespielt? 4e geht ja einen ganz ähnlichen weg indem man den Sweet Spot auf mehr Level verteilt und so das Powerlevel senkt.
Regeln gelesen, übertriebenen Kampffokussierung aller Elemente festgestellt, damit vergliechen, daß für mcih Kämpfe nicht so bannich reizvoll sind, wegelegt....
...mir persönlich nutzt die gleichmäßigere Verteilung nicht so viel, wenn die Nutzung der Fähigkeiten im Gegenzug auf einen von mir nicht präferierten Spielaspekt konzentriert werden.
Ich stimme ja zu, daß eine geschicktere Verteilung der 'sweet Spots' bei 3E nett wäre, aber da ich von Charakterlauf'zeiten' von 10+ Level ausgehe, nivellieren sich die Unterschiede doch wieder aus - einer hat mal ein paar Monate einen Vorsprung, aber dann auch mal wieder wer anders, und zudem werden diese 'festgelegten' Kompetenzsprünge durch individuelle (Items, Boni und Mali durch Abenteuerereignisse, Interessenwechsel) verwässert.