Autor Thema: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!  (Gelesen 41771 mal)

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Offline Xemides

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #50 am: 31.10.2011 | 15:00 »
Da möchte ich nochmal einhaken, das ist ein interessanter Punkt.
Für Leute die verschiedene Rollenspiele kennen ist DSA4 sicher eine absolute Katastrophe, allein was die Komplexität der Regeln angeht. Für Einsteiger ist das aber womöglich gar keine Hürde.

Einspruch. Ich kenne ne ganze Menge DSA-Spieler, und die meisten mögen nicht nur DSA sondern auch das eine oder andere andere System, und wenn nicht spielen, dann kennen sie sie zu wenig. Und diese Spieler mögen DSA, weil sie komplex sind. Ich selber mag diese ganzen light-Regelsysteme oder Oldschool-Systeme nicht, Ich brauche eine gewissen Komplexität, um Spaß zu haben und hasse nichts mehr, als wenn es keine Regel gibt und ich diese improvisieren muss.

Improvisieren tu ich in dem ich auf die Spieler reagiere, aber nicht Regelmechanismen, die sollen gefälligst niedergeschrieben sein im System. Zumindest zu 90 Prozent sollen alle denkbaren Situationen abgedeckt sein.

Was mich bei DSA stört ist die Kompliziert het, die Widersoprüche und die ständigen Sonderregeln. Wenn man das ändern würde, und den Text straffen würde und vieles klar stellen würde, könnte ich mit DSA4 wunderbar leben.

Genauso wie ich Midgard, Reign, Shadowrun, Earthdawn oder so manches andere mag. Weil sie komplex sind.

Bisher hatte ich auch DSA eher als Einsteigerfeindlich empfunden.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #51 am: 31.10.2011 | 15:05 »
Wer so was behauptet, hat die „reine Lehre des GNS“ nicht verstanden (....) Dysfunktional nach Forge-Definition kann übrigens immer nur das Spiel einer bestimmte Gruppe von Spielern über einen bestimmten Zeitraum („Instance of Play“) sein, nicht ein Regelwerk. Dysfunktionales Spiel bedeutet per Definition Spiel, das keinen Spaß macht.

Sowohl hier, als auch in diesem Wolkenturm-Artikel-Strang wurde DSA als "dysfunktional" bezeichnet, und (fast) alle nickten in weiser Zustimmung. Ich hab lediglich den Begriff mal hinterfragt und festgestellt, daß DSA für die Mehrheit eben NICHT "dysfunktional" ist. Kann mich nicht erinnern, in Deinen zustimmenden Beiträgen zu besagtem Artikel diese Richtigstellung gelesen zu haben.
 
Zitat
Aber es gibt ja andererseits nun wirklich genug Gruppen, von denen man überall im Internet lesen kann, die wirklich ihre liebe Not insbesondere mit dem Regelwerk, und auch mit dem Aufbau bestimmter Abenteuerpublikationen, haben.

Im Internet liest man vieles, aber ganz ehrlich: Gemessen an der Zahl zufriedener Kunden dieses Produktes DSA - und ich möchte betonen, ich verstehe diese Zufriedenheit NICHT - ist es letztlich immer die gleiche, sehr überschaubare Zahl an Meckerhanseln, die Fundamentalkritik übt. Andere entdecken zumeist nur ein kleines Problem, analysieren es und reparieren es mit den Bordmitteln des Systems. Wir reden hier von Mehrheiten im SED-Bereich.

Dysfunktionalität und/oder Beliebtheit und glückliche Spieler haben so rein gar nichts miteinander zu tun.

Glück im Sinne von Spaßerzeugung ist das einzige Ziel, das ein Spiel haben sollte.

Und ich möchte nochmal killedcat zitieren:

Zitat
Die erfolgreichen Systeme sind Mist, der kleine Indy-Klecks, den keine Sau außer den Foren-Hampeln spielen will, ist die größte Erfindung seit der selbstbestreichenden Brotscheiben.

Die fast schon sektierisch anmutende kognitive Dissonanz, mit der offenkundig auch hochintelligente Menschen über diese simple Tatsache hinweggehen bzw. sie wegerklären wollen, die verblüfft mich immer wieder aufs Neue.

EDIT/ Strukturverbesserung
« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 15:38 von Hróðvitnir »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Taschenschieber

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #52 am: 31.10.2011 | 15:17 »
Auf die Gefahr der Wiederholung hin:

Nur weil Millionen Fliegen Scheiße fressen, ist mein WC kein Sternerestaurant!

ErikErikson

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #53 am: 31.10.2011 | 15:26 »
Für die Fliegen schon.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #54 am: 31.10.2011 | 15:30 »
Richtig. Und wer will Fliegen vorwerfen, daß sie Fliegen sind?
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

ErikErikson

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #55 am: 31.10.2011 | 15:32 »
Die Fliege hat aufgrund ihrer genetischen Konfiguration keine andere Wahl. Sie kann nur mithilfe zufälliger Mutation zum Gourmet im Sinne des menschen werden und folglich nur noch von Taschenschiebers Teller im 5-Sterne restaurant speisen.

Ich postuliere daher ein DSA-Gen. Da muss man jetzt nur noch finden. Zur Erleichterung der Lokalistation schränke ich dne vermuteten ort auf das Chromosom 13 ein.

Offline Lord Verminaard

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #56 am: 31.10.2011 | 15:33 »
Kann mich nicht erinnern, in Deinen zustimmenden Beiträgen zu besagtem Artikel diese Richtigstellung gelesen zu haben.

Welche zustimmenden Beiträge sollen das gewesen sein?
 
Zitat
Im Internet liest man vieles, aber ganz ehrlich: Gemessen an der Zahl zufriedener Kunden dieses Produktes DSA - und ich möchte betonen, ich verstehe diese Zufriedenheit NICHT - ist es letztlich immer die gleiche, sehr überschaubare Zahl an Meckerhanseln, die Fundamentalkritik übt.

Meiner Wahrnehmung nach ist längst nicht alle Kritik unbegründete Fundamentalkritik. Sondern es gibt einen Haufen konkreter und argumentativ begründeter Kritikpunkte, die sich mitnichten alle in Luft auflösen, wenn man den GNS-Stöpsel rauszieht.
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Offline OldSam

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #57 am: 31.10.2011 | 15:37 »
Bisher hatte ich auch DSA eher als Einsteigerfeindlich empfunden.

Jo, sehe ich für DSA4 ganz genau so. Früher war DSA tatsächlich mal einsteigerfreundlich, also insbesondere DSA1! Das wurde zwar mit DSA3 schon langsam etwas schwieriger, da ging es IMHO aber noch recht gut, DSA4 hat den Vogel aber schließlich komplett abgeschossen. Es ist ein Spiel, dass sich ganz klar auf die Zielgruppe der langjährigen DSA-Spieler ausrichtet und sogar noch diejenigen, die das DSA1-Modell am Besten fanden, fast komplett ausschliesst - klar auf Komplexität ausgerichtet, dabei aber leider übermäßig kompliziert mit vielen Sonderregeln statt klarer durchgehender Mechanismen, weil es nicht gelingt die Altlasten zu halten und gleichzeitig zu einem in sich logischen und eleganten System umzuformen.

Der Erfolg von DSA liegt IMHO fast ausschließlich in der Vergangenheit begründet! Aventurien ist nen tooles Setting, aber ohne die Zugänglichkeit von DSA1+2 wäre es nicht da wo es heute ist. Auch heutige Anfängergruppen mit DSA4 landen ja fast nur aufgrund der Historie bei diesem System, sie haben schon viel davon gehört, vielleicht schon eines der darauf basierenden PC-Games gezockt, vielleicht hat der neue SL auch schon mal in einer DSA-Runde mitgespielt, es ist in fast jedem Spieleladen verfügbar usw. usf., alles Marketing bzw. alte Reputation... Hätte man in den frühen 90er Jahren Aventurien neu eingeführt mit dem Regelsystem was wir heute für DSA4 haben, bin ich überzeugt davon, dass es ziemlich krass gescheitert wäre und einfachere Alternativen den Markt erobert hätten.

« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 16:07 von OldSam »

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #58 am: 31.10.2011 | 15:41 »
Welche zustimmenden Beiträge sollen das gewesen sein?

Falsch erinnert, sorry. Ich habs auch oben korrigiert.
 
Zitat
Meiner Wahrnehmung nach ist längst nicht alle Kritik unbegründete Fundamentalkritik. Sondern es gibt einen Haufen konkreter und argumentativ begründeter Kritikpunkte, die sich mitnichten alle in Luft auflösen, wenn man den GNS-Stöpsel rauszieht.

Unbestreitbar ist NICHT alles theoriebasierte Fundamentalkritik. An einem Monstrum wie DSA 4.X gibt es wohl bei genauer Betrachtung für JEDEN Benutzer was zu meckern. Tatsache ist, daß die meisten Reibungspunkte - außer dem RR-Anteil metaplotiger Abenteuer - sich durch eine leichte bis mittlere Rekonfiguration des betreffenden Systemmoduls zu beheben scheinen lassen. 
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

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Offline Boba Fett

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #59 am: 31.10.2011 | 15:43 »
Sowohl hier, als auch in diesem Wolkenturm-Artikel-Strang wurde DSA als "dysfunktional" bezeichnet, und (fast) alle nickten in weiser Zustimmung. Ich hab lediglich den Begriff mal hinterfragt und festgestellt, daß DSA für die Mehrheit eben NICHT "dysfunktional" ist.

Mal abgesehen davon, dass fasz alle geschwiegen haben, denn die Mehrheit äußert sich nur selten...

Dysfunktional (für mich eines der Unworte im deutschsprachigen Rollenspieljargon) ist doch in seiner Bedeutung eigentlich recht simpel: Nicht Funktional.
Wenn man bei "funktional" angelangt ist, muss man hinterfragen: Welche Funktion denn?
Welche Funktion soll denn gegeben sein, dass man das Rollenspiel als 'funktional' bewerten kann.
Und, bedeutet "nicht Funktional" schon, wenn eine Regelung eine bestimmte Aufgabenstellung im Spiel nicht unterstützt aber zulässt, oder ist das erst der Fall, wenn die Funktion behindert wird oder erst bei Verhinderung also unmöglich macht.

Bei vielen Dingen ist das leicht - das Auto muss fahren können, um seine Funktion zu erfüllen... ;)

Bei Rollenspiel ist das schwieriger, weil es eben nur äußerst selten eine Funktionsbeschreibung existiert, an der man das klar bestimmen kann.
"Man muß Rollenspiel damit spielen können" reicht auch nicht aus, denn das kann man auch ohne ein Regelwerk, wie Millionen Kinder beweisen.
Also muss man sich anschauen, was das Rollenspiel leisten soll, und das läuft auf eine Interpretation hinaus. Welche Ziele wird sich die Autorenschaft gesetzt haben?
Und dagegen steht auch: Welche Ziele soll es erfüllen, damit es für einen selbst notwendige Funktionalität besitz...?
Aus beiden Fragen entsteht eine Anforderungsliste aus der man dann Bewertungen ableiten kann.

Das Problem dabei: Die Interpretation fällt bei jedem anders aus, die eigenen Ziele sehen anders aus und die Ableitung der gegebenen Funktionen wahrscheinlich auch, selbst bei gleichen Anforderungen, da jeder individuell unterschiedlich harte Bedingungen knüpft.

Funktional ist ohne vorhergehende Funktionsbeschreibung sehr schwierig zu definieren.

« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 15:48 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #60 am: 31.10.2011 | 15:59 »
Oder so, ja. D'Accord. Was wäre ein Funktionsdefinition des Rollenspiels? Im Endeffekt fürchte ich, wird da jeder eine andere Anspruchshaltung haben, wie übrigens auch beim Auto (Porschefahrer sehen Pandas selten als "richtige" Autos an). Wir müssen also auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Da können wir eine riesige Diskussion starten...

;)

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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Online gunware

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #61 am: 31.10.2011 | 16:08 »
Im Endeffekt fürchte ich, wird da jeder eine andere Anspruchshaltung haben, wie übrigens auch beim Auto (Porschefahrer sehen Pandas selten als "richtige" Autos an).
So weit war ich in dem Nachbarthread auch schon. Und deswegen meinte ich, dass wir vielleicht überlegen sollten, was wichtiger in der Beurteilung tatsächlich  ausschlaggebend ist. Was ist besser - a) mehr Vorteile oder b) weniger Nachteile. Und man kann nur a) oder b) nehmen, nicht beides gleichzeitig. Halbleeres oder halbvolles Glas? Das ist alles, was in die gleiche Kerbe schlägt. Ich schätze mal, dass das alles so "ein bisschen" eine Rolle spielt.
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Offline Boba Fett

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #62 am: 31.10.2011 | 16:15 »
Was wäre ein Funktionsdefinition des Rollenspiels?

Genau da konnten viele Indy Produkte ja punkten weil die genau sowas publiziert machen.
"Das genau" soll unser Produkt leisten, dies und jenes soll es nicht leisen müssen...
Daran kann man es dann messen.
Interessanterweise werden durch solche Vorabbestimmungen auch die Produkte meistens besser, weil eben zielgerichteter entwickelt. Jeder weiss, worauf man aus ist.
Ich behaupte mal, dass dies auch bei D&D 3 und 4 gemacht wurde.

In jedem Fall besser als eine Wischi-Waschi Definition, die nichts aussagt, keine Orientierungshilfen gibt und jedem Autoren unklar läßt, ob das entwickelte überhaupt das gewünschte Resultat erbringt.

Insofern ist Rollenspielregeln-Entwicklung der Software-Entwicklung nicht unähnlich.
Auch da geht es nur mit klaren Vorgaben, Prototypen und Anforderungsdefinitionen.
Auch da gehen Wischi-Waschi Vorgaben regelmäßig in die Hose.

Oder so, ja. D'Accord. Was wäre ein Funktionsdefinition des Rollenspiels? Im Endeffekt fürchte ich, wird da jeder eine andere Anspruchshaltung haben, wie übrigens auch beim Auto (Porschefahrer sehen Pandas selten als "richtige" Autos an).
Nein, das ist Quatsch, denn diese Diskussionsniveaus sind Bier-Stammtischebene. Das sind dann "Lästerblubberthreads", die keiner ernst nimmt.
Ein Porsche kann unter den entsprechenden Bewertungsklriterien den Panda ausstechen (Geschwindigkeit, Beschleunigung...), ein Panda den Porsche aber auch (Preis, Benzinverbrauch, Stadteignung [Stichwort Parkplätze]).
Es kommt darauf an, sich auf die richtigen Kriterien zu einigen und sachlich zu bleiben.
« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 16:18 von Boba Fett »
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Offline Tim Finnegan

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #63 am: 31.10.2011 | 16:24 »
Oder so, ja. D'Accord. Was wäre ein Funktionsdefinition des Rollenspiels? Im Endeffekt fürchte ich, wird da jeder eine andere Anspruchshaltung haben, wie übrigens auch beim Auto (Porschefahrer sehen Pandas selten als "richtige" Autos an). Wir müssen also auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Da können wir eine riesige Diskussion starten...

;)



Das ist doch jetzt einfach die Frage der Subjektiven Wahrheit. Weisst du was du suchst? Wenn ja, hast du es gefunden? Wenn nein, willst du weiter suchen oder bist du bereit einen Kompromiss einzugehen?.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #64 am: 31.10.2011 | 16:30 »
Und genau um diese unterschiedliche Bewertungskriterien im Rollenspiel geht es doch bei GNS...
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Boba Fett

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #65 am: 31.10.2011 | 16:33 »
Das ist doch jetzt einfach die Frage der Subjektiven Wahrheit. Weisst du was du suchst? Wenn ja, hast du es gefunden? Wenn nein, willst du weiter suchen oder bist du bereit einen Kompromiss einzugehen?.

Wertungen über die Funktionalität (bzw. über erreichte Zielsetzungen) helfen da auch nur, um die Suche einzuschränken, in dem man anhand von (objektiven) Bewertungen die Liste der Kandidaten einschränken kann.
Letztendlich kommt es immer aufs Ausprobieren hinaus.
Aber ohne Einschränkung läuft es auf Glückstreffer (oder sehr geringe Anforderungen/Ansprüche (Sehr genügsame Spieler sind mit sehr vielen Systemen eben sehr zufrieden.)) hinaus.
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Offline KlickKlack

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #66 am: 31.10.2011 | 17:41 »
Zitat
Dysfunktional (für mich eines der Unworte im deutschsprachigen Rollenspieljargon) ist doch in seiner Bedeutung eigentlich recht simpel: Nicht Funktional.

Bei vielen Dingen ist das leicht - das Auto muss fahren können, um seine Funktion zu erfüllen...  

Ergibt sich denn aus dem Text und auch aus den vielen Diskussionen in denen DSA als dysfunktional beschrieben wird nicht eine andere Definition ?
Dysfunktional beschreibt eher eine `mangehafte Funktion` keine `fehlende Funktion`. Ein gravierender Unterschied.

Dann betrachtet man nicht mehr das Auto, sondern das Bewegungsmittel, definiert durch die Möglichkeit von A nach B zu gelangen. Funktional wäre es unter bestimmten Bedingungen, die `von A nach B gelangen` ergänzen, z. B. `es soll schneller und bequemer sein als ein Fußmarsch.`
Wenn ein Auto dies nun nicht mehr leisten kann, ist es dysfunktional.

Zitat
Wertungen über die Funktionalität (bzw. über erreichte Zielsetzungen) helfen da auch nur, um die Suche einzuschränken, in dem man anhand von (objektiven) Bewertungen die Liste der Kandidaten einschränken kann.
Aber da kommt es doch wirklich darauf an, wo man ansetzt. Meist ist es nicht weiter schwer grundlegende sich auf einige grundlegende Aspekte der Funktionalität zu einigen.
Siehe Beispiel Bewegungsmittel.

Das lässt sich auch auf die so umfassende Kritik an DSA übertragen. Die häufigsten Kritikpunkte scheinen doch zu sein:
Die Regeln unterstützen viele Spielstile die man mit der Welt Aventurien verbindet nicht. (Um diesen Punkt zu verdeutlichen. DSA Regeln unterstützen vor allem `klassische Abenteuergruppenspieler` Die Welt Aventurien und die detaillierten Beschreibungen unterstützen eher ein Spiel auf Ebene einer bis in komplexe Abläufe und Verwicklungen simulierten Kampagne.)
Die Regeln bremsen das Spiel aus.
Die Regeln provozieren Diskussionen.

etc…

Die bestimmten Bedingungen sind offensichtlich:
Die Regeln sollen die Spielstile unterstützten, welche die beschriebene Welt anbietet.
Die Regeln sollen ein reibungsloses, `fließendes` Spiel ermöglichen.
Die Regeln sollen helfen `Streitigkeiten und Diskussionen` zu verringern.

etc…
und damit nicht so spezifisch, dass man darüber streiten könnte....

Hier wird die Dysfunktionalität offensichtlich, ohne DSA als unspielbares Rollenspiel zu deklarieren. Bedenkt man auch, wie viele DSA Runden `Handwedelnd` oder `Hausregelnd` spielen, kann doch eigentlich nur diese Definition gemeint sein. Keine neue Erkenntnis und mit Sicherheit eine Episode in der Geschichte der DAS Diskussion die schnell vergessen sein wird, aber doch interessant, wenn man auch bedenkt aus welcher Ecke diese Kritik kommt.
So viel Sympathien ich auch für diese Kritik habe, so sehr ich auch damit konform gehe… Ich frage mich weshalb diese Ansichten, dieser kritische Blick nicht viel früher, als man noch Einfluss auf das Produkt hatte zur Grundlage sinnvoller Überlegungen wurden.
« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 17:44 von KlickKlack »

Achamanian

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #67 am: 31.10.2011 | 17:56 »
Ergibt sich denn aus dem Text und auch aus den vielen Diskussionen in denen DSA als dysfunktional beschrieben wird nicht eine andere Definition ?
Dysfunktional beschreibt eher eine `mangehafte Funktion` keine `fehlende Funktion`. Ein gravierender Unterschied.


Nicht nur aus dem Text und aus den Diskussionen ergibt sich das, auch aus dem Wort. "Dys" heißt halt nicht "nicht", sondern "schlecht" oder "mangelhaft". (Die Dystopie ist ja auch kein Nicht-Ort, sondern ein schlechter Ort).

Offline KlickKlack

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #68 am: 31.10.2011 | 17:57 »
Mein Reden. Aber so wurde die Diskussion nicht geführt :-)

Achamanian

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #69 am: 31.10.2011 | 18:16 »
Mein Reden. Aber so wurde die Diskussion nicht geführt :-)

Die Frage, warum DSA trotz postulierter Dysfunktionalität beliebt ist, ergibt aber doch nur dann einen Sinn, wenn man Dysfunktionalität als mangelnde und nicht als abwesende Funktionalität versteht. Nicht-Funktional hieße ja: Man kann das einfach nicht spielen.
Mangelhafte Funktionalität heißt: Natürlich kann man damit spielen, wahrscheinlich erfüllt es alle notwendigen Funktionen hinlänglich, nur eben nicht so gut, wie man sich das wünschen könnte.

Und es gibt keinen Grund, warum ein Rollenspiel mit eingeschränkter Funktionalität am Spieltisch eben nicht extrem beliebt sein soll - weil die Beliebtheit ja eben nicht nur von der Funktionalität am Spieltisch herrühren muss, sondern sich auch aus der reinen "Awesomeness" einzelner Elemente speisen kann. Das kennt man doch auch aus dem Film: Wie viele Hollywoodfilme gibt es denn, deren Geschichte eigentlich gar nicht mal spannend ist, die aber trotzdem durch einige herausragende Feautures bestechen und den Massengeschmack auf ihre Seite bringen?
Man spielt halt DSA nicht, weil es so eine Runde Sache ist, in der Regeln, Setting und suggerierter Spielstil so toll aufeinander abgestimmt sind, sondern z.B., weil man nirgends sonst ein Setting mit so viel Details und Nostalgiefaktor kriegt, und schon gar keins, wo auch noch das Gefühl entsteht, dass zumindest bestimmte innerweltliche Abläufe (Magie) 1:1 in den Regeln abgebildet sind. Und bei vielen Spielern sticht das dann halt die Frage nach der Funktionalität am Spieltisch. Was im eigentlichen Spiel abläuft, kriegt man mit Handwedeln und Hausregeln dann schon irgendwie hin.

Das ist auch gar nicht schlechter, wenn man es so mag. Trotzdem kann man feststellen, dass Indie-Spiele wie Fiasco oder Diaspora oder PtA oder Reign als Spiele einfach funktionaler sind (oder von mir aus: einem transparenteres Material an die Hand geben, mit dem die Wahrscheinlichkeit geringer ist, das beim Spiel by the book etwas Dysfunktionales entsteht).

Offline KlickKlack

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #70 am: 31.10.2011 | 18:38 »
Das ist alles richtig. Aber sicher spielt bei vielen Spielern eben auch ein Mangel an Vergleichsmöglichkeiten eine Rolle.
Um noch Mal aufs Auto zurück zu kommen, für Fred Flintstone ist sein Wagen bestimmt eine tolle Sache die er nicht missen möchte...

Wenn man diese Art der Diskussion führt, dann doch nur aufgrund theoretischen Interesses, oder weil man die Spieler im Blick hat die unzufrieden sind.
Auch die Diskussion gab es schon zig Mal. Entscheidend ist doch die Frage, ob man die, die jetzt zufrieden sind durch ein `besseres`System vertreiben würde.
Glaube ich nicht. Könnt man denn neue Spieler gewinnen ? Ich glaube schon.
« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 18:42 von KlickKlack »

Offline Tim Finnegan

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #71 am: 31.10.2011 | 18:44 »
Wenn man diese Art der Diskussion führt, dann doch nur aufgrund theoretischen Interesses, oder weil man die Spieler im Blick hat die unzufrieden sind.
Auch die Diskussion gab es schon zig Mal. Entscheidend ist doch die Frage, ob man die, die jetzt zufrieden sind durch ein `besseres`System vertreiben würde.
Glaube ich nicht. Könnt man denn neue Spieler gewinnen ? Ich glaube schon.

Kannst spannend dabei finde ich ja: Wenn die bisher gewonnenen Erkenntnisse, warum die Leute Sachen wie DSA trotzdem lieben stimmen, dann kann man sehr viel ändern, es würde ja (fast) alles durchgehen.
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Offline KlickKlack

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #72 am: 31.10.2011 | 18:46 »
Denke ich ja auch. Aber lies mal in entsprechenden Diskussionen quer... Du wirst überraschst sein :-)

Mal davon abgesehen, und das wird der wichtigste Punkt sein. Um tatsächlich etwas zu ändern, wird man Ambitionen und Begeisterung aufbringen müssen.
Betrachtet man die Kritik der letzten Zeit und die Veröffentlichungen (jüngstes Beispiel der Atlas), mangelt es ja genau daran, aber das gehört wieder eher in die DSA-Blubberecke.
« Letzte Änderung: 31.10.2011 | 19:01 von KlickKlack »

Offline Tim Finnegan

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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #73 am: 31.10.2011 | 19:33 »
Denke ich ja auch. Aber lies mal in entsprechenden Diskussionen quer... Du wirst überraschst sein :-)

Ist wohl eine Frage der Konditionierung. Es scheint Systeme zu geben, bei denen die Fans auf Neu = besser konditioniert sind, denen fällt der Idee an den Neukauf nicht schwer.
Ich wage es mal und meine, unsere DSA-Kollegen sind auf Neu = Böse konditioniert. Kein Wunder wenn ich mir die Entwicklung bei den Regeln so anschaue.

Mal davon abgesehen, und das wird der wichtigste Punkt sein. Um tatsächlich etwas zu ändern, wird man Ambitionen und Begeisterung aufbringen müssen.
Betrachtet man die Kritik der letzten Zeit und die Veröffentlichungen (jüngstes Beispiel der Atlas), mangelt es ja genau daran, aber das gehört wieder eher in die DSA-Blubberecke.

Kann ich schwer kommentieren. Mir drängt sich nach der längeren Podiumsdiskussion vor kurzem (Aventurisch Alltag, details, etc.) nur der Eindruck auf dass es bei Ulisses noch nicht mal den Ansatz einer einheitlichen grundhalltung DSA gegenüber gibt.
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Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #74 am: 31.10.2011 | 19:38 »
Zitat
nur der Eindruck auf dass es bei Ulisses noch nicht mal den Ansatz einer einheitlichen grundhalltung DSA gegenüber gibt.
In gewisser Weise spiegelt das doch die Käufer sehr schön wieder :-)
Meines Erachtens bringst Du da aber eine bittere Wahrheit auf den Punkt. Die DSA Macher werden zwangsläufig ihr eigenes DSA definieren müssen und laufen somit Gefahr einen Teil der Fans abzuschrecken. Oder und danach sieht es im Moment aus, sie nehmen sich in ihrer Kreativität und ihrem Gestalltungswillen sehr zurück und werden beliebig.
Dann doch lieber den Mut aufbringen DSA zu Rebooten um es neu zu definieren und um es nach eigenen Vorstellungen gestallten zu können. Hart, sicher risikoreich, aber notwendig wenn man wirklich gestallten und entwickeln möchte.