Ich bin von Beruf Übersetzer und in meiner Freizeit Lektor ... ich will jetzt auch nicht wieder die Diskussion starten, aber was ich im anderen Thread nenne, ist für die Errata; Da geht es nur um ganz klare, objektiv bestimmbare und gravierende Fehler. Was ich weglasse, sind Kommafehler, Stilblüten, offensichtliche Tippfehler, kleinere Grammatik- und Rechtschreibfehler - das wäre viel zu viel Arbeit. Die stören aber alle durchaus den Lesefluss.
Dass du Schlimmeres gewöhnt bist, mag sein. Ich bin es aus meiner Arbeit nicht gewöhnt. Wenn ich einen Text wie DER bei einem Auftraggeber abliefern würde, dann würde ich mit einiger Sicherheit nie wieder von dem betreffenden Verlag hören.
Ich bin eben der Meinung, dass in dem Produkt Rollenspiel Sprache wichtig ist. Wichtiger als Layout, Illustrationen, Hardcover oder Softcover oder ob Würfel beiliegen oder nicht. Ich will mich nicht an Schlimmeres gewöhnen. Ich will bei einem Produkt zum stolzen Preis von 50 Euro ein paar Grundstandards einfordern dürfen. Bei einem Gratisdownload von Fans für Fans wäre das was ganz anderes.
Ich muss aber auch noch mal hinzufügen, dass die Übersetzung bei den Kulturbeschreibungen durchgängig gut(!) ist, da gibt es bis auf Kleinigkeiten überhaupt nichts zu meckern. Aber andere Passagen sind Katastrophal, und zwar nicht nur, weil sie den Lesefluss stören, sondern weil sie den Text teilweise unverständlich machen. Ich halte eine nachprüfbar falsch übersetzte Grundregel schon für einen ziemlichen Hammer!