Autor Thema: Konsistenz in Fantasywelten  (Gelesen 23033 mal)

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Offline 1of3

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #75 am: 3.11.2011 | 23:27 »
Dennoch ist es doch so, dass ich mich frage, warum ich es tun sollte. Warum hat sich kein Gamedesigner darüber Gedanken gemacht, dass eine Fantasywelt in einem magiereichen Setting komplett anders aussehen müsste, als es allenorts abgebildet wird?

Ich empfehle gern Reign, also Heluso & Milonda.

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #76 am: 3.11.2011 | 23:51 »
Dem Threadersteller sei mal Gurps 4E Fantasy wärmstens ans Herz gelegt. Das ist zwar anfangs ein wenig zäh zu lesen, befasst sich aber sehr umfassend mit genau dieser Frage/diesen Fragen. Gerade auch Heilung, Magie und Landwirtschaft, Magie und Transportwesen und noch viele weitere Aspekte werden umfassend beleuchtet.
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #77 am: 4.11.2011 | 03:28 »

Wer würde so das Risiko suchen, wie es erfahrungsgemäß die meisten Charaktere in einem magiereichen Setting tun?
Wieviele tun oder taten es in dieser Welt?

Zitat
Wer würde sich einer Horde Orks entgegenstellen? Selbst mit nem heiligen Schwert würde das kein vernunftbegabter Mensch tun.
Gier stehe ich, ich kann nicht anders

http://en.wikipedia.org/wiki/Rodger_Wilton_Young

und nebenbei zum unsichtbaren Magier : Hunde!
Es gibt organisatorische und andere Möglichkeiten das Problem zu minimieren.
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LöwenHerz

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #78 am: 4.11.2011 | 07:35 »
@ Arldwulf: meinst Du Deine Argumentation mit dem Realitätsbezug ernst? Ich bin der Meinung, dass wir hier über high-fantasy-Welten diskutieren...  8]
Oder Du solltest andere Begrifflichkeiten nutzen. Der Bezug auf das Heute ist übrigens (und das geht auch an andere Beteiligte) am Thema vorbei und hilft nicht, das Problem in dieser Diskussion auf high-magic Fatasywelten abzubilden.


@Bad Horse: also haben die Gamedesigner von Ars Magica etwas richtig gemacht. Etwas, das ich in anderen Settings oftmals sehr vermisse. Würdest Du die Welt von Ars Magica denn als "high-magic" betiteln? Ich weiß jetzt aus Mangel an Systemkenntnis nicht, ob das wirklich darauf zutrifft.


@Boba: genau darauf läuft es doch bei den 0815 Fantasywelten hinaus. Und ich frage mich, ob ich einer der wenigen bin, der diese inkonsistenten Welten in Frage stellt. Viele Spieler und Gamedesigner nehmen es offenkundig hin und ich finde das frustrierend.


@YY: wir schwimmen da ja auf einer Linie. Eine Welt, die sich konsistent erklärt und den Spielern auch erleichtert darin einzutauchen ist natürlich deluxe ;) Aber in den angesprochenen Systemen/Settings bisher nicht zu finden.


@ Empfehlungen: danke! Ich werde mir sicherlich noch einige Settings zulegen. Dennoch ist das ja nicht des Problems Lösung. Den Tipp mit GURPS nehme ich mir mal zu Herzen, wenn es sich dort wirklich um diese Plausibilitätslücken handelt.


@meine Beispiele: ich finde es recht interessant, dass versucht wurde, meinen Beispielen zu kontern und sie teilweise zu zerpflücken. Ich muss da das nächste Mal offensichtlich deutlicher in meiner Formulierung werden um zu erklären, was ich will.
Denn es geht nicht darum, mir mundane und/oder magische Möglichkeiten aufzuzeigen, gegen meine Argumente vorzugehen. Es geht mir um den Kern meiner Aussage und eine Diskussion um ebendiesen.


@ Burg: ein letztes Mal... jetzt wurde soviele tolle magische und mundane Möglichkeiten aufgezeigt, eine Burg in einem hochmagischen System zu schützen. Dass die Burg an sich mittlerweile obsolet ist, schint einigen nicht aufgegangen zu sein.
Mit dieser Menge an Ressourcen, kann man sich viel besser, sicherer und prestigeträchtiger schützen! Hatte ich bereits einige Male geschrieben...

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #79 am: 4.11.2011 | 07:42 »
Ein Paar Hunde & Co sind eine so grosse Ressource, die man ansonsten nicht hätte?

Wieso gibt es dann heute noch Festungen?

Was würde es ändern, Magier zur Verteidigung einzusetzen?

Ari drinnen und draussen?
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #80 am: 4.11.2011 | 07:47 »
Ein Paar Hunde & Co sind eine so grosse Ressource, die man ansonsten nicht hätte?

Nein, aber eine von vielen. Eine überflüssige, weil ich es auch anders besser könnte.

Zitat
Wieso gibt es dann heute noch Festungen?

 8] Was willst Du mir sagen? Dass wir heute die selben Mittel hätten eine Festung zu stürmen, wie ein mittelmäßiger Magier in einer high-fantasy Welt?

Zitat
Was würde es ändern, Magier zur Verteidigung einzusetzen?

Darum geht es doch nicht. Es gibt bessere und günstigere Methoden.

Zitat
Ari drinnen und draussen?

 8] Ari-wer ?

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #81 am: 4.11.2011 | 08:06 »
Nein, aber eine von vielen. Eine überflüssige, weil ich es auch anders besser könnte.
Eine faktisch kostenlose, die den Magier in Nullkommanix auffliegen lässt.

Nein, das wir heute noch Festungen haben und auch nach dem aufkommen der Ari - Artillery hatten, und Zauberer drinnen können Zauberer draussen neutralisieren bzw dem Heer vor der Festung mehr Schaden zufügen, als der Zauberer draussen.

Er schlägt ne Bresche in die Mauer und wird gegrillt oder 500 Mann vor den Toren ,
 
Festungen sind nicht dazu da für immer zu halten, sondern möglichst lange
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #82 am: 4.11.2011 | 08:17 »
Darum geht es doch nicht. Es gibt bessere und günstigere Methoden.

Die Ressourcen würde man doch viel besser für magisch gesicherte Orte aufwenden. Die können beides besser. Besseres Prestige ist selbstverständlich, und Schutz selbstredend...

Das wiederholst du in der Tat mehrfach. Was du schuldig bleibst, ist ein konkretes Beispiel. Es wurde auch mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Burg noch mehr auszeichnet, als Schutzfunktion und Prestige (z.B. ist sie oft auch Wohnsitz und HQ). Ich habe irgendwie den Eindruck, dass es von deiner Seite eher so ein Bauchgefühl ist, das dir sagt, dass da bessere magische Möglichkeiten sind, um den Zweck einer Burg zu erfüllen, ohne dass du sie wirklich benennen könntest. Also: ich wünsche mir von deiner Seite ein paar konkrete magische Ersatz-Elemente für das "Konzept" Burg  8)

Ich glaube nämlich, dass du dich da täuscht  ;)

(Jetzt muss man imo dazu auch sehen, dass die Burg in ihrer Entwicklung und ihren Varianten sehr stark an das Feudalwesen geknüpft war, das man seinerseits nicht so einfach in ein Fantasy-Setting übertragen kann, ohne Inkonsistenzen zu erzeugen. Und viele Settings weisen auch gar keine echten feudalen Strukturen auf.)

Bei der Heilung und anderer Magie muss man vermutlich einfach Parallelen zu High-Tech Sci-Fi ziehen. Verwundete und Kranke sind in aller Regel leicht und unkompliziert zu heilen; jedoch bleiben sie sterblich. Und der Fürst wird mit sicherheit entsprechende Ressourcen zur Wiedererweckung gesichert haben, für den Fall seines Ablebens. Wie schon gesagt wurde, ändert das natürlich Details: es genügt nicht, den König bei einem Jagdunfall mit einem "verirrten" Pfeil zu meucheln. Aber auch da muss man die Magie mit einbeziehen. Wenn mundane Probleme mit magischen Mittel einfach gelöst werden können, muss man die Probleme selbstredend zu magischen machen.
Anders gesagt: man muss sehen, dass alle Seiten Magie benutzen; insofern hebt sich das Gegenseitig wieder auf, verschiebt allerdings tatsächlich zahlreiche Details im Setting hin zum Magischen. Was bei High-Magic aber ja auch zu erwarten ist.
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #83 am: 4.11.2011 | 08:21 »
Anders gesagt: man muss sehen, dass alle Seiten Magie benutzen; insofern hebt sich das Gegenseitig wieder auf, verschiebt allerdings tatsächlich zahlreiche Details im Setting hin zum Magischen. Was bei High-Magic aber ja auch zu erwarten ist.

Sehe ich genau so. :)
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #84 am: 4.11.2011 | 08:30 »
Sehe ich genau so. :)

Und es stört Euch nicht?

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #85 am: 4.11.2011 | 08:37 »
Warum sollte es?
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #86 am: 4.11.2011 | 08:46 »
Ich bin ja kein besonderer Freund von High Fantasy. Allein Earthdawn vermochte es, meinen Geschmack zu treffen, weil die Magie da zentrales Settingelement ist und zugleich Segen und Fluch. Wenn ich ein Setting mit sehr hohem Magieanteil bespiele, dann muss ich natürlich darauf achten, dass die Bevölkerung stimmig agiert und nicht als Vollhonks rüberkommt:

- ein Dorf leistet sich einen Priester, der gegen Versorgung mit Nahrung etc. eben Heilungen kostenlos durchführt.
- hohe Würdenträger haben magische Amulette oder Leibwächter
- Magische Orden regulieren sich selbst, werden misstrauisch beäugt oder sind weltfremd
- Burgen bestehen aus antimagischem Gestein oder sind mit Schutzsigillen versehen

Allerdings stimme ich zu, dass Preislisten dabei keine große Hilfe sind. Zur Not kann man sich daauf berufen, dass absolutistische oder wenigstens feudale Herrscher nicht einfach nur Geld für Dienstleistungen bezahlen, sondern sie entweder als Abgabe oder als Gegenleistung für Privilegien einfordern können.
Die Gefahr eines Magierputsches sollte stets bestehen. Denn Magier sind eben das bessere Militär.
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #87 am: 4.11.2011 | 08:46 »
Ich glaube nämlich, dass du dich da täuscht  ;)

Jetzt sind wir bei dem Thema, wo wir über ein bestimmtes System reden. Ich hätte gern versucht, das zu vermeiden.

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #88 am: 4.11.2011 | 09:07 »
. Denn Magier sind eben das bessere Militär.
Mein Ranger erledigte ihn gerade mit seinem Tomahawk..
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #89 am: 4.11.2011 | 09:15 »
Jetzt sind wir bei dem Thema, wo wir über ein bestimmtes System reden. Ich hätte gern versucht, das zu vermeiden.

Nein sind wir nicht. Aber dein Argument ist einfach imo viel zu vage. "Mit Magie geht das besser" ist so dahingesagt. Einfach zu sagen, es gebe ALternativen, ohne welche benennen zu können oder zu wollen, ist am Ende nicht mehr als eine Behauptung   8]

Gib einfach mal Beispiele, woran du da so denkst. Anscheinend reden wir ja nicht einfach über magische Festungen, sondern über einen gänzlich anderen Ansatz.

Und wenn du nur systembezogene Beispiele hast, dann eben diese. Verallgemeinern kann man das dann immernoch. Aber wenigstens hat man dann mal etwas, was man diskutieren kann.
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #90 am: 4.11.2011 | 09:22 »
Magische Häuser, extradimensionale Räume, extradimensionale Ebenen, "instant fortress", durch Elementare gebaute Bauten, etc

Alles Dinge, die einen sogar mobil halten und nicht an einen festen Ort binden. Dinge, die einen besser schützen (auch von den TP der Wände, vor Spionage, Infiltration, usw) und teilweise auch ein besseres Prestige hätten. Der König, der in magischen Behausungen wohnt ist sicherlich sehr besonders. Und das wäre auch nur ein weiterer Schritt im sich gegenseitig überbieten.

Genaueres kann ich Dir aus dem Büro heraus gerade nicht schreiben. Aber die Tendenz, wo es hingeht, sollte klar sein.

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #91 am: 4.11.2011 | 09:24 »
Ich glaube auch, dass es wenig Sinn macht sich Beweise herbeizudiskutieren ohne konkrete Regelsysteme einzubeziehen, denn, seien wir mal ehrlich, auch innerhalb von High Fantasy mag es große Unterschiede geben, was möglich ist und was nicht.

Exalted ist da ganz anders als D&D und das wieder anders als Earthdawn.

Es kommt also nicht nur auf ein Settingskelett an, sondern auf konkrete Regeln und wie eben diese das Skelett sinnvoll mit Fleisch versehen, ohne dass ne hässliche Missgestalt bei herauskommt.

Und natürlich sind Regeln für die Spielgruppe da und nicht für irgendwelche fiktiven Personen in einer Fantasywelt, aber Regeln sind nunmal die Brille durch die wir Settings und die Einflussmöglichkeiten darauf wahrnehmen. Wenn der Spieler weiß, dass die Stadtwache ihm regeltechnisch nichts kann, wird er sich bei einer Festnahme anders verhalten als in einem Regelwerk, wo man an einem Kratzer der Dorfkatze wegen Wundbrand verrecken kann.
Insofern erwartet man natürlich, dass die Möglichkeiten des Regelwerks auch sonst in der Welt zu spüren sind und nicht allein für die "Helden" gelten.

Nachtrag:
Magische Häuser, extradimensionale Räume, extradimensionale Ebenen, "instant fortress", durch Elementare gebaute Bauten, etc

Alles Dinge, die einen sogar mobil halten und nicht an einen festen Ort binden. Dinge, die einen besser schützen (auch von den TP der Wände, vor Spionage, Infiltration, usw) und teilweise auch ein besseres Prestige hätten. Der König, der in magischen Behausungen wohnt ist sicherlich sehr besonders.

So etwas sollte es dann auch geben. Allerdings darf man da nicht zu sehr mit der Spielerbrille rangehen: Nicht alles, was möglich ist, wird auch gemacht werden. Menschen z.B. schätzen es sehr, immer die gleichen Räume zu bewohnen, ein festes Umfeld zu haben. Umgang mit Außerirdrischen im weitesten Sinne sollte doch befremdend sein, Kreaturen anderer Sphären sind "anders".
Wer will sich immerzu in deren Denken reinversetzen? Und zudem kommt noch: Abhängigkeit. Eine einmal gebaute Burg ist per se loyal, ein Magier, der mir die Burg jede Nacht baut muss überredet werden oder kann sich verweigern und könnte seine Kräfte zudem anders einsetzen, vielleicht gar sinnvoller?
« Letzte Änderung: 4.11.2011 | 09:28 von Hertha »
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #92 am: 4.11.2011 | 09:36 »
Magische Häuser, ... "instant fortress", durch Elementare gebaute Bauten, etc

Ok. Aber wo ist da die Abweichung vom Konzept einer Festung? Mobilität hat sicher Vorteile. Dann landet man imo aber auch nur bei einem Fantasy-Pendant zum Flugzeugträger; am Ende nichts anderes als eben eine mobile Festung.

extradimensionale Räume, extradimensionale Ebenen,

die schwirrten mir auch im Kopf herum. Da geht sicher etwas, aber die werfen andere Probleme auf. Und wer sagt, dass die nicht durch Magier angreifbar sind? Habe ich zb den Zugang von extern (oder intern durch Infiltration) versiegelt, habe ich die Insassen effektiv gefangen gesetzt. Und die Zugänge müssen irgendwie in die Welt münden, sodass ich dort wieder andere Schutzformen aufbauen muss...

Auch das sind imo am Ende irgendwo "Festungen".
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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #93 am: 4.11.2011 | 09:40 »
Magische Häuser, extradimensionale Räume, extradimensionale Ebenen, "instant fortress", durch Elementare gebaute Bauten, etc
 
Gibt es in verschiedenen Settings - Systemen.
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Offline Arldwulf

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #94 am: 4.11.2011 | 09:59 »
Das grosse Problem bei mobilen Festungen ist (neben den üblicherweise halt um mehrere Kategorien höheren Preisen und der schwierigeren Möglichkeit sie zu bekommen) eigentlich das diese die Probleme aufgrund derer Festungen gebaut werden nicht lösen.

Um das mal ein bisschen aufzuzeigen:

Dorf Kleindickarsheim am düsterem Wald wird immer wieder von marrodierenden Orks und sonstigen Monstern heimgesucht. Irgendwann findet sich ein Anführer für das Dorf und das Nachbardorf, trommelt ein paar mutige Kerle zusammen und man bildet eine Miliz. Jahre und Jahrhunderte später ist aus dieser eine funktionierende Anführerschaft geworden die von den Leuten im Ort als verantwortlich für ihre Sicherheit angesehen wird (wie auch immer dies politisch dann funktioniert, ob als Lehnsherr, Tyrann oder demokratisch gewählter Chef). Man hat ein Hauptquartier weil man es braucht um die Waffen zu lagern und irgendwo zu schlafen, und auch den eigenen Stand repräsentieren will. Und damit da nicht jeder kleine Dieb was klaut oder der Chef vom Dorf 3 Tagesreisen weiter nicht auf dumme Ideen kommt ist eine Mauer drumrum und damit man weiter schauen kann baut man einen Turm.

Die simpelste Variante einer Burg also. Mauer, Wohnhaus, Turm.

Jetzt kommt eine fremde Armee, der Magierinfiltrationstrupp oder ein Trupp Riesen oder ein Drache oder sonstwas und macht alles kaputt. Wie gesagt - war ja nur ein besseres gesichertes Anwesen, da geht das leicht.

Unser demokratisch gewählter Tyrannenlehnsherr kann jetzt vollkommen neu entscheiden was er macht. Er könnte zum Beispiel sein Gold nehmen das er noch hat und auf ein schönes Landhaus in einer ruhigen Gegend ziehen. Er könnte auch sein Volk zu mehr Goldabgaben pressen damit er sich eine Mobile Burg kaufen kann die das nächste mal wegfliegt wenn der Drache kommt. Oder am besten gleich als Abenteurer nur noch in einer solchen mobilen Festung unterwegs sein. Oder sich eine extradimensionale Festung suchen in die er sich zurückzieht.

All diese Varianten haben einen Nachteil. Am Ende ist dort immer noch ein Dorf das von Orks und Räubern und sonstigem Gesocks heimgesucht wird. Das sich einen neuen Anführer sucht. Der baut eine Miliz auf. Die braucht ein Hauptquartier. Das muss man sichern. Möglichst so dass die Dörfler drin Schutz finden können. Und überhaupt, das letzte mal waren die Mauern nicht dick genug. Echte Steinmauern hätten die Katapulte der Armee aufgehalten und die Riesen. Ein Bergfried dem Drachen lange genug standgehalten um die Leute in Sicherheit durch den geheimen Tunnel zu bringen.

Also bauen sie die Burg wieder auf, besser und stärker als zuvor. Weil es das Mittel ist was ihnen zur Verfügung steht um sich zu schützen.

Das Argument: "Warum baut der Burgherr sich nicht einen magischen Gegenstand der ihn besser schützt" ignoriert einfach den ursprünglichen Grund so eine Burg zu bauen.

Offline Arldwulf

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #95 am: 4.11.2011 | 10:14 »
@ Arldwulf: meinst Du Deine Argumentation mit dem Realitätsbezug ernst? Ich bin der Meinung, dass wir hier über high-fantasy-Welten diskutieren...  8]
Oder Du solltest andere Begrifflichkeiten nutzen. Der Bezug auf das Heute ist übrigens (und das geht auch an andere Beteiligte) am Thema vorbei und hilft nicht, das Problem in dieser Diskussion auf high-magic Fatasywelten abzubilden.

Unsere Welt ist aber nunmal die einzige Möglichkeit um Theorien praktisch auszuprobieren die wir haben. Die einzige Möglichkeit sie gegenzuprüfen. Das bedeutet nun nicht das in einer High Magic Welt alles so sein würde wie bei uns im Heute.

Aber es bedeutet das wenn man eine Theorie aufstellt diese hinterfragt werden kann. Auch mit Beispielen aus der Praxis. In deinem Fall sind die Grundannahmen halt schon sehr fragwürdig. Burgen werden durch Infiltrationskommandos (egal mit welchen Mitteln die arbeiten) nicht nutzlos. Krankheit und Tod verlieren durch die Möglichkeit einzelne Leute davor für eine Zeitlang zu bewahren nicht ihren Schrecken. Und Verbrechen werden auch noch gemacht wenn die Gefahr geschnappt zu werden sehr hoch ist.

Das ist was uns die Realität lehrt. Und das lässt sich auch auf ein High Magic Setting problemlos anwenden.
« Letzte Änderung: 4.11.2011 | 10:22 von Arldwulf »

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #96 am: 4.11.2011 | 10:31 »
Ich glaube ja, dass es den D&D-Autoren von Anfang an wumpe war, ob ihre Welt konsistent ist oder nicht.

Ziemlich genau das denke ich auch. Früher habe ich mir bei fast jeder Fantasywelt (eigentlich bei jeder Rollenspielwelt, auch Sci-Fi, Horror etc., vor allem Superheldencomics) einen wahnsinnigen Kopf darum gemacht, wie anders diese Welt doch eigentlich aussehen müsste, als jedes irdische Vorbild. Gerade bei High Fantasy, und speziell bei einer Karrierenentwicklung wie in D&D (anfangs low, grim & gritty, dann über Superhelden hinaus zu Halb- und Vollgöttern) wären "glaubwürdige" Resultate, wo die Spielregeln die Realität abbilden, meiner Meinung nach unbespielbar. Oder sie würden einen Mehraufwand an letztlich willkürlicher Umgestaltung* der Welt verlangen, die vielleicht für Romane interessant ist, für ein Gesellschaftsspiel, das auch vom gemeinsamen Vorstellungsraum der Teilnehmer lebt aber völlig Banane ist.

Deswegen ist diese Suspension of Disbelief so wichtig: man muss einfach akzeptieren, dass die Spielwelt eine Spielwelt ist und nach Spielregeln funktioniert. Das ist kein soziologisches Experiment und keine Mittelalter-Wohlfühl-Runde ("Schlemmen wie die alten Rittersleut"), sondern ein Spiel.

Krankheiten und Detektivabenteuer sind so eine Sache: warum hat nicht jede einigermaßen große Stadt eine Stadtwache mit Magiern/Klerikern, die zumindest Kleinkriminalität und nicht-magische Verbrechen problemlos aufklären kann? Warum wird ein Trupp dahergelaufener Abenteurer mit der Aufklärung einer Mordserie beschäftigt, und warum versagt die Stadtwache notorisch bei sowas? Warum ist ein Land dünn besiedelt, obwohl es an allen Ecken und Enden medizinische Versorgung gibt, die besser ist als unsere heutige (die Krankheiten nicht einfach so wegzaubern kann)? Warum sind alle politische Räte oder Versammlungen ständig unfähig, eine auf der Hand liegende Entscheidung zu treffen? Warum wohnen dickere Monster mit größeren Schätzen im zweiten Dungeonlevel?
 
Ganz einfach: weil man so spielen kann.

*willkürlich deswegen, weil es eben überhaupt keine Erfahrungswerte gibt, wie eine Welt mit anderen Naturgesetzen aussehen würde und wie sich eine Gesellschaft in so einer Welt entwickeln würde. Wir wissen das ja nichtmal von unserer eigenen Welt.
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Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #97 am: 4.11.2011 | 10:41 »
Dankeschön, ynas, für Deinen schönen Post.

Ich bin (mal wieder) da, wo Du früher gedanklich gewesen bist und merke gerade sehr deutlich, dass ich einfach mit zu viel Anspruch an dieses Thema herangehe.
Das passiert ab und zu, wenn man zu verkopft an dieses Thema herangeht ;)

Du hast D&D genannt, und für mich ist es gerade das abschreckende Beispiel für ebendiesen Stil.
Auch die Machtverschiebung über die Stufen ist wenig glaubwürdig. Von den mitwachsenden Gegnern ganz zu schweigen. Und am schlimmsten finde ich die Menge an schwerem Holz, das im Laufe einer Kampagne aufgefahren wird.
Glaubwürdig, konsistent und logisch ist da meist (es gibt Ausnahmen!) etwas anderes für mich.

So. Genug gefrotzelt und meine Gedanken lasse ich über mein freies Wochenende mal ausschweifen ;)

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #98 am: 4.11.2011 | 10:43 »
Oder sie würden einen Mehraufwand an letztlich willkürlicher Umgestaltung* der Welt verlangen, die vielleicht für Romane interessant ist, für ein Gesellschaftsspiel, das auch vom gemeinsamen Vorstellungsraum der Teilnehmer lebt aber völlig Banane ist.
Und deswegen wäre es schön, wenn ich nicht selber diesen Mehraufwand leisten müsste, sondern die Autoren diesen Mehraufwand leisten.

Zitat
Krankheiten und Detektivabenteuer sind so eine Sache: warum hat nicht jede einigermaßen große Stadt eine Stadtwache mit Magiern/Klerikern, die zumindest Kleinkriminalität und nicht-magische Verbrechen problemlos aufklären kann?
Weil Magier teuer sind. Und die Patrizier kein Interesse daran haben, Klein-Kriminalität aufzuklären.
Wenn ein reicher Bürger bestohlen oder ermordet wird, wird eine fähige Person angeheuert, die das aufklärt. Wenn irgendein einfacher Bürger umgebracht wird, hat er halt Pech gehabt.

Zitat
Warum wird ein Trupp dahergelaufener Abenteurer mit der Aufklärung einer Mordserie beschäftigt, und warum versagt die Stadtwache notorisch bei sowas?
Weil Stadtwachen keine Polizisten sind.

Zitat
Warum ist ein Land dünn besiedelt, obwohl es an allen Ecken und Enden medizinische Versorgung gibt, die besser ist als unsere heutige (die Krankheiten nicht einfach so wegzaubern kann)?
1) Was nützt dir die beste medizinische Versorgung, wenn es nicht genügend Lebensmittel gibt?
2) Dann gibt es noch unzählige Kriege, die die Bevölkerungsdichte ebenfalls drücken.
3) Schau dir an, wieviele Magier es gibt. Es ist ja nicht so, dass jede 2. Person Magier ist. Dann schau dir an, wieviele dieser wenigen Magier Lust haben, als Ärzte tätig zu werden. Und diese wenigen Leute musst du dann über das ganze Land verteilen. Also für mich klingt das nach einer miserablen medizinischen Versorgung.

Zitat
Warum sind alle politische Räte oder Versammlungen ständig unfähig, eine auf der Hand liegende Entscheidung zu treffen? Warum wohnen dickere Monster mit größeren Schätzen im zweiten Dungeonlevel?
Das kommt in vernünftigen Settings zum Glück nicht vor.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Konsistenz in Fantasywelten
« Antwort #99 am: 4.11.2011 | 10:46 »
@Arldwulf: Ja, solange es um die langfristige Kontrolle einer Region geht, braucht man keine mobile Festung. Aber wenn die Mobilität ohne Kostenexplosion erreichbar ist, kann das doch sinnvoll sein. Wenn nämlich das kontrollierte Gebiet wächst, wird das Dorf irgendwann im Inneren liegen und die Burg wird nicht mehr gebraucht. Wenn die Festung mobil ist, kann sie mit der Verteidigungslinie / Grenze mitwandern. (natürlich muss man bei Drachen o.ä. damit rechnen, dass sie weit ins Innere vordringen können, womit die Befestigung vielleicht doch nicht überflüssig ist).

Aber ich habe nochmal über mein letztes Posting nachgedacht:

Zum einen habe ich erkannt, dass ich die Burg in meinem Denken automatisch um die magischen Optionen eines High-Fantasy-Settings erweitere. Damit verstehe ich unter einer Burg eben nicht mehr einen einfachen Stein-Turm mit einer Mauer drumherum.

Zum anderen sind extradimensionale Räume in der Tat ein vielversprechender Ansatz, der einer Befestigung überlegen ist. Vorausgesetzt der Zugang bietet eine gewisse Flexibilität.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
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