so etwas beschädigt doch nur die chemie untereinander und ist kinderkram. das hat auch mit ethik o.ä. doch nichts zu tun. es ist ein spiel mit freunden und so benimmt man sich untereinander auch: man redet miteinander und nicht übereinander.
Naja, der Kinderkram ist doch, dass hier jemand in ein Abenteuer reinschaut. In meiner Ethik ist das ein Betrug. Ob er das für einen Vorteil im Spiel oder für einen sonstigen Vorteil macht (er möchte einfach wissen, wie's weitergeht) wissen wir nicht - und das ist natürlich sehr relevant für die Bewertung, aber gemogelt bleibt's. Dass man dann erst einmal mit ihm redet, ist natürlich völlig richtig.
Bei näherem Nachdenken sehe ich übrigens einen deutlichen Unterschied zwischen den Szenarien: "Spieler kennt das Abenteuer schon und spielt es nochmal" und "Spieler liest das Abenteuer eigens vor dem Spieler nach" und auch bei der Frage, ob er diesen Umstand vor dem SL zu verheimlichen sucht.
Ja, definitiv. Das Beispiel habe ich nur gebracht, um zu zeigen, wie der Spieler Wissen ausnutzen kann und was seinerzeit meine Reaktion war. Ich fand sein Verhalten eigentlich völlig korrekt: Er hat mir direkt gesagt, dass er das schon kenne. Nur dass er dann das Wissen ausnutzte und damit anderen Spielern den Spaß verdorben hat, das war ärgerlich.
Also ich würde mir ja als Spielleiter Sorgen machen, wenn der supidupi geheime Plot meine wichtigste Spaßquelle wäre.
Ist es sicher nicht, aber es ist eine Spaßquelle. Und wie schon gesagt wurde: Man spielt hier mit Freunden. Von Freunden erwarte ich beim Kartenspielen genauso, dass sie mir nicht ins Blatt zu schauen versuchen, obwohl die Gespräche viel mehr Spaß bringen als das Spiel selbst. Schummeln versaut mir die Stimmung.
Es bleibt zu fragen, ob das Betrug ist. Das kommt sicherlich darauf an, was man eigentlich als das Ziel von Rollenspiel sieht. Geht es darum ästhetisch ansprechende Darstellungen von Charakteren, Szenerien und Handlungen zu präsentieren? Dann ist dem Spieler zu gratulieren, dass er sich weitergehend informiert hat. Geht es darum sich selbst in eine Welt zu versenken? Dann war die Handlung für den Spieler vielleicht auch richtig, weil er meint so ein besseres Bild gewinnen zu können. Erst wenn es darum geht, zu raten, was wohl tatsächlich vorgeht, ist es nicht sinnvoll, das Abenteuer zu lesen.
Sehe ich etwas anders: Der Betrug ist es, wenn der Spieler gegen den Gruppenvertrag verstößt. Wenn in Eins Gruppenvertrag steht, dass es nach dem Candlelight Dinner Sex gibt, ddann fühlt er sich betrogen, wenn die Frau Kopfschmerzen vorschiebt. Ok, schlechtes Beispiel, das ist ja das Ziel des Candlelightdinners
Was ich meine, ist, dass hier eine implizite Abmachung hintertrieben wird. Das ist für mich Betrug unabhängig vom Ziel des Gesamten. Da diese Abmachung implizit ist (für mich selbstverständlich und muss daher nicht gesagt werden) muss man halt erst mal mit demjenigen reden und ihm klar machen, dass man so etwas nicht gut findet.
Andere Teilnehmer (Vermi äußerte gelegentlich solches) vertreten aber beispielsweise eher die Prämisse: "Das Abenteuer fängt erst an, wenn die Spieler alle Informationen haben. Überfalle sie als Spielleiter mit Informationen." Möglicher Weise dachte der Spieler also dies und fühlte sich nicht hinreichend überfallen.
Das ist aber eine andere Situation: Denn dann gebe ich dem Spieler die Information. Wenn mir ein Taschendieb 10 € aus der Geldbörste stibitzt, bin ich stinkig, wenn ich sie selbst einem Straßenmusikanten gebe, nicht.
Bevor ich urteile, höre ich erst einmal den Verdächtigen an
Genau das; und am besten erst einmal direkt / privat. Vor der Runde ein Fass aufzumachen ist erst ein zweiter Schritt, wenn man zu zweit auf Fronten stößt, dass man dann in gemeinsamer Absprache sagt, dass man das mal mit allen Mitspielern ansprechen möchte.