(Parallelpost zu Waldviech, aber trotzdem
)
Ich für meinen Teil würde eindeutig den ersten Ansatz bevorzugen.
Das ganze Zeitgefühl und die zugehörige Cyberpunk-Phase, aus der SR stammt, lässt sich mittlerweile in der Rückschau komplett überblicken ( - von "langsam zum Anachronismus werden" merke ich da nichts mehr; der Prozess ist schon abgeschlossen).
Da kann man schön entscheiden, was man in welcher Form drin haben will und warum.
Der Entwicklung nachzurennen birgt zwei Gefahren:
Zum Einen kann man sich da mit den zwingend nötigen Extrapolationen ziemlich schwer vertun und muss dann von Zeit zu Zeit anpassen*, und zum Anderen entfernt man sich über kurz oder lang von dem, was das Spiel mal ausgemacht hat und wofür es die Leute mögen (!).
Ich wollte jedenfalls kein SR, das mir vor lauter Aktualität und pseudointellektuellem Futurologengefasel nicht mehr vermitteln kann, was ich eigentlich damit anfangen soll.
Und über kurz oder lang stößt SR dann auch an Aspekte, die das Setting wesentlich beeinflussen und prägen (würden), aber nicht mehr zum eigentlichen Spielfokus gehören (sollten).
Das leidige Thema KI ist da nur ein Beispiel.
*So eine Versteifung auf eine "aktuelle" und plausible Zeitlinie finde ich ohnehin ziemlich sinnbefreit angesichts der magischen Aspekte des Settings...aber das sehen manche Autoren wohl anders.
SR ist jetzt schon was für 80er- und CP-Nostalgiker. Je früher man sich das eingesteht, desto besser.