Reue, Umkehr, Wiedergutmachung ist den Bösen verboten?
Wir reden hier von einem (zum Glück fiktiven) Massenmörder, nicht irgendeinem kleinen Rädchen im Getriebe. Ich halte Vaders Kehrtwende für absolut unrealistisch, eben fröhliche Fantasy. In Wirklichkeit würde ich annehmen, dass er sich eine Rechtfertigungsideologie ausgedacht hat, Selbstmord begeht oder zufällig dann krank und prozeßunfähig ist, wenn man ihn vor ein Kriegsgericht stellen könnte. Aber Star Wars will nicht realistisch sein, sondern eben helle Fantasy!
Da können die Bösen (und Vader war zweifelsohne einer der Bösen) eben die Seiten wechseln, wenn es der Story dient. Lando Calrissan macht das (wobei er nicht wirklich wechseln muss, sondern vorher unter Zwang stand), bei Han Solo ist sowas angedeutet (wobei er nie wirklich böse war, nur sehr gleichgültig gegenüber dem Bösen).
Was die Nachvollziehbarkeit angeht:
Wenn es drei Filme geben würde, die im Star Wars Universum den Übertritt von Anakin Skywalker ins Lager der Sith thematisieren würden (also nur hypothetisch), und dabei seine Motivation nachvollziehbar wird, dann wäre der Anlauf dafür genommen, Star Wars in die eher grimdarke Ecke der Fantasy zu ziehen. Ich bin mir nicht sicher, wie das bei Star Wars Fans ankommen würde, die eigentlich eine sehr einfache Schablone erwarten.