Ich würd erst mal versuchen, Arten von nicht-physischem Stress zu differenzieren und die auswählen, die in einem Konflikt "nutzbar" sind. Wenn man die Liste von Faktoren bei
Wikipedia anschaut, sollte man z.B. zwischen chronischen und akuten Faktoren unterscheiden. Chronische Faktoren könnte man im Spiel nur in einem langfristigen Konflikt manipulieren, aber nicht in einem kurzen Kampf.
Außerdem könnte man versuchen, "innerpersönlichen" und psychosozialen Stress zu trennen. Das eine wären Probleme, die eine Person mit sich selbst hat, das andere Probleme, die sie in ihren sozialen Beziehungen sieht. (Lässt sich bestimmt nicht sauber trennen, aber hier gehts ja auch nur ein Modell.)
Zu den innerpersönlichen könnte man Lärm/ Reizüberflutung oder Identitätskonflikte ("ich sollte anders sein als ich bin"; "ich bin ein Nichts" o.ä.) stellen. Zu den psychosozialen Faktoren sowas wie Schuld, Mobbing, Angst usw. Hierzu könnte auch zählen, dass man jemandem ein Verbrechen, eine Krankheit oder sonst etwas sozial stigmatisierendes andichtet - funktioniert aber wohl eher nicht kurzfristig.
Ein guter Kämpfer in dieser Hinsicht wäre dann wohl jemand, der ein gutes Gespür für die psychischen Schwachstellen eines Gegners besitzt und seine Worte, Körpersprache (und weitere Personen) gezielt einsetzen kann, um Stress zu erhöhen.
Nur so als Idee noch: Mach ein Brainstorming, welche (fiktionalen oder realen) Personen auf welchen Wegen es schaffen, immensen Stress auszulösen. Druig aus Neil Gaimans "Eternals" Miniserie (Marvel Comics) fällt mir ein. Klassisch sind auch Reaktionen "wie auf Knopfdruck" von Menschen gegenüber manchem Verhalten von ihren Eltern (oder beliebigen Personen, wenn das Verhalten als Parallele empfunden wird).
Außerdem gibt es Redewendungen, die Körperteile (oder -regionen) mit "psychosozialen Zuständen" in Verbindung setzen: sein Gesicht verlieren, jmdm. sind die Hände gebunden, jmdn. unter der Gürtellinie treffen, für jmdn. ein Klotz am Bein sein, etwas am Hals haben, jmdm. in den Rücken fallen, kalte Füße kriegen... Vielleicht kann man auch daraus etwas machen.
Beispiel, in dem Thread zu dem Einfluss von Regelmechaniken kam als Beispiel auf das die Charaktere sich nicht vorstellen konnten (oder wollten) das sie den Daemon mittels sozialen Attacken und damit Konsequenzen vertreiben koennen.
Nebenbei: Die Art des sozialen Umfeld bzw. die jeweilige Gesellschaft sind natürlich ausschlaggebend. Wenn der Dämon als Eremit lebt, ist er sozial weniger angreifbar, als wenn er in einem dichten Beziehungsgeflecht steht. Vielleicht spielt auch die Höhe der Intelligenz (oder die Tiefe der Seele) eine Rolle?