Autor Thema: Rollenspiel - Oder doch nicht?  (Gelesen 12603 mal)

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Offline Master Li

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #100 am: 28.11.2011 | 11:56 »
Dies war das einzige mal bei diesem einen Spielleiter bei dem ich einen Rollenspieltermin abgesagt habe und im VORFELD schon gesagt hatte das es eher Unwahrscheinlich ist das ich erscheinen werde.

Ich finde damit hast Du ganz andere Informationen geliefert als am Anfang. Damit hätte ich deutlich weniger Probleme als mit dem Fall, den ich hier kritisiert habe.
Viel Spaß.
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #101 am: 28.11.2011 | 12:02 »
Interessanter als den Austausch unserer jeweiligen Erziehung ("Das tut man einfach nicht!" oder "Es ist mein Leben!") finde ich ja den Versuch einer Analyse, ob solches Verhalten der 0-Bockstimmung (oder gar der 0-Bock Generation!) bestimmte Ursachen haben mag?

Mir fallen da mehrere Gründe ein:
- Man hat sich einfach den Terminplan zu voll gehauen und der Geist schreit nach Regeneration! (Also ein selbst gemachtes Problem aus Gier nach Unterhaltung)
- Terminabsprachen werden in Zeiten der kurzen Wege und der schnellen (Tele)kommunikation ganz anders wert geschätzt. Eine Absage geht schnell und vor allem unpersönlich!
- Es besteht ein höherer Druck im Studium/der Ausbildung/auf der Arbeit und deswegen möchte man nicht auch noch ein Hobby mit Druck.
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 12:09 von Sam Gamdschie »
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Offline Jiriki

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #102 am: 28.11.2011 | 12:06 »
Das Problem an der derzeitigen Richtung der Diskussion ist doch irgendwie folgendes: Im Internet sind wir alle toll. Blöderweiße hat der TE nun sich als jemand dargestellt, der auch mal einen Fehler gemacht hat. Ich finde die joviale Bewertung dessen etwas seltsam. ::)

Letztlich gibt es doch 4 Argumentationsrichtungen, hinsichtlich Spielern die aus Unlust absagen:
1. Mit so jemandem spiel ich nicht. Auf keinen Fall.
2. Ach, das ist prinzipiell in Ordnung, wir sind ja zum Spaß da.
3. Das ist unter folgenden Umständen nicht in Ordnung: ...
4. Das ist unter folgenden Umständen in Ordnung: ...

Typ 1 und Typ 2 diskutieren offensichtlich aber nur, um persönlich und ausfallend zu werden und Argumente des Typs 3 und 4 zu ignorieren..
Eigentlich gibts doch nicht wirklich einen Grund, das ganze so aufzuplustern?

Offline Blizzard

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #103 am: 28.11.2011 | 12:10 »
Es tut mir furchtbar leid.
Aber 0-Bock Menschen, die ohne Ruecksicht auf andere, darueber hinaus kurzfristig, Terminabsprachen brechen, sind meiner Meinung nach schlechte Menschen. Respektive sind ihnen grundlegende Umgangsformen offenbar nicht eigen.
Es tut mir furchtbar leid, aber das ist einfach nur
Bullshit.
Gerade in der heutigen Zeit kann einem immer mal was kurz vorher dazwischen kommen. Natürlich ist das ärgerlich, und derjenige, den man dann 5 vor 12 versetzt, ist zu Recht wütend oder enttäuscht. Aber: Das ist noch lange kein Grund, demjenigen, der kurz vorher absagt, schlechte Umgangsformen zu unterstellen, bzw. dass er gar keine besitzen würde. Dass er kurz vor knapp absagt ist zwar -aus nachvollziehbaren Gründen-ärgerlich, beweist aber das genaue Gegenteil, nämlich dass derjenige Umgangsformen hat. Wenn derjenige keine oder schlechte Umgangsformen besitzen würde, hätte er sich gar nicht (ab)gemeldet. Aber so? Bleibt es zwar ärgerlich, aber das war es auch schon.
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Offline Teylen

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #104 am: 28.11.2011 | 12:18 »
@Teylen:
Der SL ist weder auf Arbeit noch in der Schule. Zudem: Wenn man bei dir ein einziges mal einen Termin aus unlust absagt ist man ein schlechter Mensch, egal was man alles davor getan hat? Danke, das genügt zu wissen wohin ich dich stecken kann *schublade aufmacht*
Macht es imho auch nur marginal besser.
Und einen einzigen Termin aus Unlust kurzfristig absagen ist imho ein unhoeflicher faux pas. Ein schlechter Charakterzug, ein Fehler.
Das heisst nicht das man sonst ein schlechter Mensch ist, aber die Aktion und die Haltung ist imho vollkommen daneben.

Bezugen auf mein allerletztes Verhalten in Bezug auch Charaktererschaffung, wird das ja auch nicht dadurch besser das ich ansonsten versuche zu helfen wo ich kann oder ggf. ganz okay spiele.

Ich finde, Terminabsprachen haben schlichtweg was mit Höflichkeit gegenüber den anderen Beteiligten zu tun, und deswegen versuche ich zumindest, Treffen auch einzuhalten. Je älter man wird, desto schwieriger ist es, überhaupt noch Termine zu finden, an denen drei, vier, fünf Leute gemeinsam einen ganzen Abend halbwegs konzentriert Zeit haben.
+1 Absolute Zustimmung.


Wobei, nur als allgemeine Anmerkung, da es oefter aufkam; ich persoenlich die Neigung habe Termine unter Freunden staerker zu respektieren, als normale Arbeitstermine. Immerhin liegt einem an den Freunden menschlich was, wohingegen die Arbeit nun nur Arbeit ist.

Gerade in der heutigen Zeit kann einem immer mal was kurz vorher dazwischen kommen.
Das stelle ich nicht in Absprache.
Aber da ist nichts dazwischen gekommen. Da war nur Unlust da.
Kein Terminkonflikt, keine Krankheit, kein Notfall, nichts finanzielles, kein ernsthafter Stress, nichts unvorhergesehenes, keine Notlage  etc. etc. pp. Einfach nur 0-Bock.
Wenn dort etwas dazwischen gekommen waere, wuerde ich da durchaus Verstaendnis fuer haben. Aber 0-Bock ist nichts.

Zitat
Aber: Das ist noch lange kein Grund, demjenigen, der kurz vorher absagt, schlechte Umgangsformen zu unterstellen, bzw. dass er gar keine besitzen würde.

Ich unterstelle keine schlechte Umgangsformen.
Ich behaupte das es schlechte Umgangsformen sind.
Und in Bezug darauf hat er offenbar keine.

Zitat
Wenn derjenige keine oder schlechte Umgangsformen besitzen würde, hätte er sich gar nicht (ab)gemeldet. Aber so? Bleibt es zwar ärgerlich, aber das war es auch schon.
Imho waere es hoeflicher einen Termin zu vergessen [wenn es keine Luege ist], als wegen Unlust abzusagen - und so fordern das es als normales, akzeptiertes Verhalten aufgefasst wird.
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Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #105 am: 28.11.2011 | 12:21 »
Ich würde grundsätzlich auf jeden Fall erwarten, dass die Spieler sich bemühen immer zu den Sessions zu kommen, wenn sie nicht aus sehr wichtigen Gründen verhindert sind, das ist einfach eine essentielle Sache der gegenseitigen Wertschätzung usw., Rollenspiel ist eben eine Teamwork-Veranstaltung - wie bereits gesagt wurde ist das nichts anderes als z.B. bei der Teilnahme an Mannschaftssport-Veranstaltungen o.ä. - für mich gehört das zum Gruppenvertrag.
Aber ich finde ich es ok, wenn ein Spieler unter bestimmten Bedingungen (die man schlecht pauschalisieren kann), auch mal Bescheid sagt, dass er ausnahmsweise fehlt, weil er z.B. nicht so fit ist an dem Tag. Einfach zu sagen, nee keinen Bock, will lieber zocken, wäre aber ein no go, weil das ist ein offener Affront. Einige Stunden vorher abzusagen wäre jedenfalls das Minimum und es dürfte auch nicht in einer Situation sein, wo die Anwesenheit der Person entscheidend für die aktuelle Spielszene ist (hier würde ich dann etwas mehr "Aufopferung" für die Gruppe erwarten, es gibt eh genug ernsthafte Umstände wie Krankheit u.ä., die noch dazwischenkommen können).
Wichtig ist für mich v.a., dass es sich dabei um eine Ausnahme, also ein seltenes Ereignis, handelt. Wenn der Spieler sich ansonsten engagiert und gut in die Runde passt, finde ich sowas durchaus ok. Bei regelmäßigen Problemen muss er/sie dann eben gehen...
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 12:26 von OldSam »

Offline Ludovico

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #106 am: 28.11.2011 | 13:00 »
Ich würde grundsätzlich auf jeden Fall erwarten, dass die Spieler sich bemühen immer zu den Sessions zu kommen, wenn sie nicht aus sehr wichtigen Gründen verhindert sind, das ist einfach eine essentielle Sache der gegenseitigen Wertschätzung usw., Rollenspiel ist eben eine Teamwork-Veranstaltung - wie bereits gesagt wurde ist das nichts anderes als z.B. bei der Teilnahme an Mannschaftssport-Veranstaltungen o.ä. - für mich gehört das zum Gruppenvertrag.

Ich glaube, in dem Absatz findet man den Grund für die so unterschiedlichen Ansichten.
Für manche ist Rollenspiel vergleichbar mit einem Mannschaftsspiel. Wenn man in einem Fußballteam spielt und ein Spieler kommt einfach nicht zu den Spielen aus Unlust, wird das Verhalten auch nicht gutgeheißen. Das kann ich gut verstehen, denn man ist ja auf einander angewiesen und will auch ein gutes Spiel liefern.

Andere sehen es wesentlich lockerer, betrachten es quasi als Verabredung zum Gesellschaftsspiel. Da ist ein Fehlen nicht so schlimm.

Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #107 am: 28.11.2011 | 13:16 »
Andere sehen es wesentlich lockerer, betrachten es quasi als Verabredung zum Gesellschaftsspiel. Da ist ein Fehlen nicht so schlimm.

Wäre halt eine Sichtweise als "casual gaming" und wenn das die ganze Gruppe so möchte, ist das IMHO auch völlig in Ordnung, quasi ein "laissez faire-Gruppenvertrag". So kenne ich das z.B. bei locker geplanten One-Shots o.ä., ich spiele auch in einer "Spielerpool-Runde" mit, wo einfach mit den jeweils erscheinenden Leuten spontan nach Lust und Laune die Spielrunden entstehen.
In diversen "normalen", regelmäßigen Runden, wo also fortlaufende Kampagnen gespielt werden, habe ich so eine casual-Einstellung der ganzen Gruppe persönlich aber bisher nur selten erlebt, nämlich nur in expliziten Fun-Runden, also z.B. bei sowas wie PP&P und in Settings, die im Vorfeld schon so geplant sind, dass öfters mal jemand fehlen kann bzw. andere Spieler partiell einsteigen (habe ich z.B. mal bei einer GURPS:Ghostbusters-Runde gemacht).
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 13:38 von OldSam »

Offline Chobe

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #108 am: 28.11.2011 | 13:20 »
Für manche ist Rollenspiel vergleichbar mit einem Mannschaftsspiel. Wenn man in einem Fußballteam spielt und ein Spieler kommt einfach nicht zu den Spielen aus Unlust, wird das Verhalten auch nicht gutgeheißen.

In meinen Augen gilt das für alle Unternehmungen, bei denen man gemeinsam etwas erreichen will.. sei es als Team sich aufeinander einzuspielen, als Band Musik zu machen, als RPG-Gruppe tolle Geschichten zu kreieren oder als Brettspielgruppe in Idealbesetzung ein Spiel zu geniessen. Und natürlich für alle Beispiele geltend: Spaß zu haben!
Mit einem mehr oder weniger macht es evtl. auch Spaß, ein Fußballteam kann einen fehlenden Spieler ja wohl auch kompensieren, wir proben manchmal auch ohne einen Musiker (wenn's nicht gerade der Schlagzeuger ist).

Aber wirklich FUNKTIONIEREN, vor allem auf lange Sicht (bei meinen Beispielen ja mit Sicherheit erwünscht, wenn nicht gar nötig), werden all diese Unternehmungen nur, wenn ein kleeines bißchen Zug dahinter ist, ein kleiner Appell an Pflichtbewusstsein oder mindestens die eigene Zuverlässigkeit.

Wegen einer Ausnahme wird noch niemand als unzuverlässig angesehen, aber meiner Erfahrung hat mir schon sehr sehr oft gezeigt... wenn aus purer spontaner Unlust heraus 2-3x etwas längerfristig-gemeinsam geplantes abgesagt wird, dann war's das...
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 13:21 von Chobe »

Offline Oberkampf

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #109 am: 28.11.2011 | 13:49 »
Nur mal so als Einwurf:

Das "Arbeits"-Argument ("der SL hat sich Arbeit gemacht") halte ich für eher schwach. Als SL bereite ich immer vor und auch nach Möglichkeit recht viel, aber die Arbeit ist ja nicht für die Katz. Wenn ein Spieler fehlt, dann bricht das Abenteuer nicht zusammen. Entweder wird es ohne ihn gespielt, oder man verschiebt den Termin und spielt stattdessen was anderes, so dass ich noch mehr Zeit zum Vorbereiten habe  ;D

Lediglich im spezialgelagerten Sonderfall, dass die Gruppe nur einmal alle Schaltjahre zusammenkommt, geht da wirklich Spielvorbereitung verloren.

Da ärgere ich mich mehr, wenn ich für einen Con ein Abenteuer vorbereitet habe, keine Spieler finde und dann in einer Runde mitspiele, wo der SL nur so 'rumerzählt.  :P

Ansonsten mal zum Thema 0-Bock: nach meiner Meinung hat man in den wenigsten Fällen einfach so "0-Bock", vor allem nicht bei einer Freizeitaktivität, an der man normalerweise Spaß hat. Manchmal erreicht man einfach persönliche Grenzen und braucht Zeit, um sich zurückzuziehen, ohne dass die Ursache konkret benannt werden kann oder gar für andere unmittelbar einsichtig ist (oder anderen leicht vermittelt werden kann). Ich halte es auch nicht für die feine englische Art, wegen 0-Bock abzusagen, aber bei meinen Mitspielern ginge ich in einem solchen Fall erstmal davon aus, dass da jemand erstmal eine Ruhepause braucht - und die billige ich jedem Menschen zu.
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Samael

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #110 am: 28.11.2011 | 13:57 »
Ansonsten mal zum Thema 0-Bock: nach meiner Meinung hat man in den wenigsten Fällen einfach so "0-Bock", vor allem nicht bei einer Freizeitaktivität, an der man normalerweise Spaß hat. Manchmal erreicht man einfach persönliche Grenzen und braucht Zeit, um sich zurückzuziehen, ohne dass die Ursache konkret benannt werden kann oder gar für andere unmittelbar einsichtig ist (oder anderen leicht vermittelt werden kann). Ich halte es auch nicht für die feine englische Art, wegen 0-Bock abzusagen, aber bei meinen Mitspielern ginge ich in einem solchen Fall erstmal davon aus, dass da jemand erstmal eine Ruhepause braucht - und die billige ich jedem Menschen zu.

Genau so ist es.

Eulenspiegel

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #111 am: 28.11.2011 | 14:07 »
@ Teylen
Ich habe jetzt keine Lust auf einen Zitatkrieg. Deswegen fasse ich jetzt nur die wesentlichen Punkte zusammen. (Edit: Und das ist schon lang genug geworden.)

Zum einen ist es einer Diskussion abträglich, wenn man Wörter komplett anders verwendet, als sie in der deutschen Sprache normalerweise gebraucht werden.
Zwang:
Zwang bedeutet, jemandem keine Wahl zu lassen. Die Gezwungene Person muss die Wahl der zwingenden Person befolgen und kann sich nicht anders entscheiden.
Jemanden anzurufen, ihm die Situation erklären und ihm dann die Wahl zu lassen, ist also das genaue Gegenteil von Zwang.

Wenn ich jemanden anrufe und sage, ich komme heute nicht. Dann zwinge ich diese Person, ohne mich zu spielen. Wenn ich jedoch anrufe und sage, es ist deine Entscheidung, ob ich heute vorbeikommen soll oder nicht, dann ist das das Gegenteil von Zwang.

Gewalt im psychologischen Sinne:
Telefonterror oder Mobbing sind Gewalt im psychologischen Sinne. Von Gewalt zu sprechen, wenn ich jemanden anrufe, um dem SL von der Unlust zu berichten und ihm die Wahl zu lassen, ist im besten Fall einfach nur polemisch.
Im schlimmsten Fall ist es eine Verhöhnung der echten Opfer von psychologischer Gewalt.

Eine Sache ignorieren:
Eine Sache nicht weiter beachten und sich nicht dafür interessieren.

Würdigung:
Würdigung ist keine konkrete Handlung sondern eine innere Einstellung.

Grund/Ursache und Folge:
Diese beiden Sachen stehen im umgekehrten Verhältnis zueinander. Das heißt, wenn A der Grund/Ursache für B ist, dann ist B die Folge aus A.

Und wenn wir das Diagramm A => B => C haben, dann gelten folgende Sätze:
1) A ist der Grund für B.
2) B ist der Grund für C.
3) B ist die Folge von A.
4) C ist die Folge von B.

Oder auf die Terminabsage bezogen:
1) Krankheit ist der Grund für die Unlust.
2) Unlust ist der Grund für die Terminabsage.
3) Unlust ist die Folge der Krankheit.
4) Die Terminabsage ist die Folge der Unlust.

Dann noch etwas zu der Bedeutung von Beispielen:
Beispiele sind keine Argumente. (Die einzigen Ausnahmen: Gegenbeispiele und Beispiele für Existenzaussagen.) Beispiele sind nur eine Veranschaulichung des Arguments. Das heißt, anstatt über das Argument herzuziehen, diskutiere lieber über das Argument. Ob dir das Beispiel gefällt oder nicht, ist vollkommen irrelevant, da es nur eine Veranschaulichung darstellt.

In unserem konkreten Fall hatte ich geschrieben:
"Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme. Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde."

Oder aufgeschlüsselt:
Argument: "Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme."
Beispiel: "Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde."

Das Beispiel ist nur eine Veranschaulichung des Argumentes. Selbst wenn das Beispiel komplett falsch gewählt sein würde, ändert es nichts am Argument. Wenn du etwas zu kritisieren hast, dann kritisiere das Argument und nicht das Beispiel.

Dann zur groben Diskussionsstruktur:
Ja, das große Thema lautet, wie man zu plötzlichen Absagen wegen Unlust steht bzw. welche Meinung man dazu hat.

Da so ein großes Thema aber recht komplex ist, wurde es in viele handlichere Unterthemen aufgeteilt. Denn jedes kleine Unterthema lässt sich leichter diskutieren als das große Gesamtthema. Und wenn man dann all die kleinen Unterthemen diskutiert hat, kann man diese kleinen Unterthemen zum großen Gesamtthema zusammenfassen.

Sicherlich stammen all diese kleinen Unterthemen vom Gesamtthema ab. Aber es bringt dennoch wenig, zwischen diesen ganzen kleinen Unterthemen hin und herzuspringen*.

*Disclaimer:
Natürlich kann man problemlos alle Unterthemen in einem einzelnen Post behandeln, solange man die einzelnen Unterthemen mit Absatz voneinander trennt. Wenn man aber auf die Argumente des Vorgängerpostes eingeht, sollte man darauf achten, welcher Absatz sich auf welches Unterthema bezieht. Und es ist schlechter Diskussionsstil, wenn man auf einen Absatz, der Argumente für ein Unterthema beinhaltet, plötzlich mit Argumenten für ein anderes Unterthema kommt.

Wieso ich das anspreche:
Es gab unter anderem zwei Unterthemen
- Ist es in sich konsistent, wenn jemand bei Unlust beim SL anruft und diesen fragt, ob er trotzdem kommen soll oder nicht.
- Wie ist es moralisch zu bewerten, wenn jemand bei Unlust beim SL anruft und diesen fragt, ob er trotzdem kommen soll oder nicht.

Und einige sind hier munter zwischen diesen beiden Unterthemen hin und her gehüpft. Wenn man diese beiden Unterthemen jedoch sauber trennen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer, dass man für jedes einzelne Unterthema auch zu einem Ergebnis kommt.

Unsinn der nichteinmal als rethorische Nebelkanone taugt.
In dem man an der Gruppe teilnimmt, Vereinbarungen einhält kommt die Arbeit zum Zuge.
Man kann sie sehen, man geht damit um, man profitiert ggf. von ihr und man kann sie bewerten.
Nochmal: Deine Argumentation im Post zuvor war: Ignoranz ist es, wenn die Sache keinen Einfluss auf die eigene Entscheidung hat.
Und da habe ich geschrieben, was das bedeuten würde.

Wenn du jetzt plötzlich schreibst, Ignoranz ist es, wenn die Sache nicht zum Zuge kommt, ist das zwar immer noch falsch, hierzu wäre aber eine komplett andere Argumentation nötig, um zu zeigen, wieso das falsch ist.

Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #112 am: 28.11.2011 | 14:20 »
Und wenn wir das Diagramm A => B => C haben, dann gelten folgende Sätze:

Wenn da nicht jemand die aristotelische Logik gelernt hat... =) Ich vermute mal Du studierst Philosophie, bzw. hast es mal studiert, oder hast Empirie bzw. Mathematik gemacht, oder? ;)
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 14:21 von OldSam »

Offline Hector

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #113 am: 28.11.2011 | 14:30 »
Wow, hier stapeln sich die Korinthen ja schon meterhoch.  ;)

Fakt ist ja wohl, dass sich ein Großteil der Schreiber hier in der Vergangenheit schon darüber geärgert haben, wenn Leute aus für sie fadenscheinigen Gründen kurzfristig einen Spieltermin absagten. Ist ja auch ärgerlich. Warum ist es ärgerlich? Ich habe mal darüber gegrübelt, warum mich persönlich das so fuchst. Und der wichtigste Grund ist wohl: Ich habe dann das Gefühl, dass unsere Runde für den Betreffenden/die Betreffende absolut unwichtig ist. Es ist nicht mal so, dass man nicht spielen könnte, wenn mal einer fehlt. Es ist das Gefühl, in der Wertigkeit unter einer Tüte Chips vor dem Fernseher zu stehen. Was mich bisher am allermeisten geärgert hat, war eine Mitspielerin in einer Runde vor ein paar Jahren. Erst hat sie uns gebeten, ob sie mal mitspielen darf (Runde war vorher schon ca. 1 Jahr am Laufen, aber Platz war noch da). Dann hat sie zweimal mitgemacht, und anschließend jedes zweite Mal kurzfristig abgesagt. An Gründen kamen Sachen wie "muss morgen früh raus" (mußten alle, war eine Donnerstags-Runde), "habe gestern einen alten Bekannten getroffen und will heute Abend mit dem auf die Rolle gehen", "möchte beim Trommelkurs reinschnuppern", "heute Abend kommt ein toller Film und mein Videorecorder ist kaputt" (das war mein persönlicher Favorit, dicht gefolgt vom Trommelkurs). Ich hatte das Gefühl, dass unsere Runde und unser gemeinsames Erlebnis für sie immer nur den allerletzten Notnagel darstellte, wenn gar nichts anderes ging. Nach dem Motto: "Bevor ich die Decke anstarre oder in der Nase bohre, gehe ich lieber zu den Rollenspieldeppen". DAS ist es, was mich ärgert. Betrifft auch andere Lebensbereiche, sei es nun Weggehen, Kino, oder auch Leute anrufen. Kennt bestimmt jeder. Es gibt Leute, die man eigentlich mag, aber die sich nie von sich aus melden. Auch wenn es dann jahrelang Funkstille gibt. Das vermittelt irgendwie das Gefühl, man müsse um die Gunst von jemandem betteln. Und sowas mag ich überhaupt nicht. Entweder, jemand hat ein gewisses Eigeninteresse an dem, was ich so mache, oder eben nicht. Und dann bin ich nicht der Lückenbüßer, wenn sonst grad gar nichts geht. Das hat was mit Stolz zu tun, kein Zweifel. Und es gibt bestimmt auch Leute, die sowas total locker sehen. Geschmackssache.

Im konkreten Fall der oben geschilderten Dame habe ich irgendwann in unser gemeinsames Forum gepostet, wenn ihr unsere Gruppe so sehr am Arsch vorbeigehe, solle sie sich mal im Interesse aller Beteiligten überlegen, ob sie beim Trommelkurs nicht besser aufgehoben sei. Da war sie dann tödlich beleidigt und kam gar nicht mehr. Volltreffer. Danach hatte ich an der Gruppe wieder mehr Spaß.
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Offline Oberkampf

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #114 am: 28.11.2011 | 14:34 »
Im konkreten Fall der oben geschilderten Dame habe ich irgendwann in unser gemeinsames Forum gepostet, wenn ihr unsere Gruppe so sehr am Arsch vorbeigehe, solle sie sich mal im Interesse aller Beteiligten überlegen, ob sie beim Trommelkurs nicht besser aufgehoben sei. Da war sie dann tödlich beleidigt und kam gar nicht mehr. Volltreffer. Danach hatte ich an der Gruppe wieder mehr Spaß.

In so einem Fall ist das aber keine spontane Unlust, sondern eher der mangelnde Mut, zu sagen, dass das RSP doch nicht so ganz das ist, was man sich erhofft hat, würde ich behaupten.
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Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #115 am: 28.11.2011 | 14:47 »
In so einem Fall ist das aber keine spontane Unlust, sondern eher der mangelnde Mut, zu sagen, dass das RSP doch nicht so ganz das ist, was man sich erhofft hat, würde ich behaupten.

Das kann sehr gut sein... Aus Feigheit quasi subtil auf einen Rauswurf zu warten wäre aber vom Sozialverhalten her aus meiner Sicht dennoch total daneben, oder würdest Du das anders bewerten? Soviel soziale Courage muss der/die Einzelne schon aufbringen können, dann zumindest sowas durch die Blume zu sagen wie, sorry, ich hab irgendwie doch zuviele andere Hobbys am laufen, dass ich in den nächsten Monaten nichts weiter zusagen möchte, also erstmal aussteige.
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 14:48 von OldSam »

Offline Oberkampf

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #116 am: 28.11.2011 | 14:59 »
Das kann sehr gut sein... Aus Feigheit quasi subtil auf einen Rauswurf zu warten wäre aber vom Sozialverhalten her aus meiner Sicht dennoch total daneben, oder würdest Du das anders bewerten?

Es ist sicherlich nicht besonders tugendhaftes Verhalten, da bin ich mit dir einer Meinung. Mir ging es nur darum, dass unterschieden wird zwischen "Ich habe einmal keinen Bock" (aus unverständlichen Gründen) und "Ich habe grundsätzlich keinen Bock" (weil mir die Runde nicht gefällt). Wenn man grundsätzlich keinen Bock hat, sollte man aussteigen und nicht jedes Mal von vorne besondere Umstände herbeikonstruieren und so tun, als ginge es nur um ein einziges Mal.
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Offline pharyon

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #117 am: 28.11.2011 | 15:26 »
@ Narsiph:

Hier wurden verschiedene Dinge gemeinsam besprochen. Hier meine Meinung:

1. Keine Lust haben: Meiner Ansicht nach, hat man nicht einach so keine Lust, gelegentlich kann man die Unlust aber nicht begründen bzw. die Ursachen verschließen sich einem selbst. Umso weniger kann man das gegenüber anderen gut darlegen.
a) Wenn das "mal" passiert (meine Schmerzgrenze liegt ungefähr bei 1x in 2 Monaten bei einer wöchentlich regelmäßig stattfindenden Runde), ist das schade, aber für mich ok.
b) Wenn das häufiger passiert, liegt was ständig im Argen und sollte besser angesprochen werden, damit die Situation nicht eskaliert.

2. "Rechtzeitige" Absagen:
a) Mir als SL genügt es, wenn ich eine Stunde vor Termin eine Absage erhalte. Dann kann ich die grobe Planung eigentlich immer anpassen.
b) 6-8 Stunden kann anderen aber zu viele Schwierigkeiten bereiten, kläre das doch mal mit deiner Gruppe ab.

3. "Höflichkeit" gegenüber Mitmenschen:
a) Höflich ist es für mich, wenn jemand bescheid gibt, dass er spontan nicht zu einem Termin kommen kann. Je nach Grund kann es auch später sein. Lieber spät als nie. Leider habe ich auch schon Spieler kennengelernt, die mehrfach ankündigen, dass sie kommen, und dann ohne Absage doch nicht auftauchen. Leider.
b) Höflich ist es mMn nicht, wenn jemand davon ausgeht, dass er/sie kommen muss, obwohl das evtl. nicht der Fall ist. Miteinander reden finde ich hier höflich.

4. Arbeit als SL:
a) Für mich macht es von der Aufwandsseite keinen Unterschied, ob jemand aus einem für mich nachvollziehbaren Grund absagt oder einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund. Wenn jemand nicht bescheid gibt, dann wirds kniffliger.
b) Was ich ggf. über die Person denke ist da schon etwas anderes. Hat aber nix mit dem Aufwand zu tun.

5. Wichtigkeit des Rollenspiels:
a) Rollenspiel dient mir vor allem der Unterhaltung und dem kreativen Austoben - mit anderen. Es gibt für mich aber auch andere Quellen des Spaßes, sogar genau eines sehr ähnlichen Spaßes - z.B. Spielabende planen, PC-RPGs spielen, ...
b) Wie vielen anderen hier gibt es einige Dinge, die mir wichtiger als Rollenspiel sind.

6. Wichtigkeit der Terminabsprache:
a) Hier kommt es darauf an, was die Gruppe festlegt.
b) Wenn man mehrfach gegen Absprachen handelt, ist das schlimm. Und unhöflich.

Fazit:
Inwiefern dein Handeln, Narsiph, schlimm ist, hängt in vielen Dingen von deiner Gruppe ab. Ich fände es schade, wenn du in meiner Gruppe etwa 6 Stunden vorher absagst, wegen Unlust, würde das aber gewähren lassen. Hauptsache, du sagst mir vorher bescheid. Und es bleibt wirklich ein Seltenheitsfall.

@ Teylen: Ich empfehle dir, beim nächsten Beitrag, vorher gut durchzuatmen, da ich die vielen angedeuteten Schimpfwörter der Diskussion abträglich finde. Was du unter bestimmten Punkten verstehst, z.B. Höflichkeit, ist, glaube ich, inzwischen allen aufmerksamen Lesern klar geworden.

Grüße, p^^
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Offline Hector

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #118 am: 28.11.2011 | 15:48 »
... Wenn man grundsätzlich keinen Bock hat, sollte man aussteigen und nicht jedes Mal von vorne besondere Umstände herbeikonstruieren und so tun, als ginge es nur um ein einziges Mal.

 :d

Das trifft es auf den Punkt. Wenn sowas häufiger vorkommt, kommt es nicht ohne Grund vor. Und dann sollte der Betroffene m. E. die Konsequenzen ziehen und gehen, weil er ansonsten unter Umständen auf den Gefühlen der Anderen herumtrampelt.
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Offline Teylen

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #119 am: 28.11.2011 | 15:58 »
@ Teylen
Ich habe jetzt keine Lust auf einen Zitatkrieg.
Erstens ist es, meiner Meinung nach kein Krieg.
Zweitens habe ich damit nicht angefangen.

Wenn jemand einen anderen fragt ob er fern bleiben darf oder eine Notsituation bestuende aufgrund er mitspielen soll, setzt er damit den Adressaten unter Zwang die Entscheidung treffen. Es besteht keine gesellschaftlich akzeptierte Weise sich dieser Entscheidung zu entziehen.
Der Entscheidungszwang kommt erst durch den Anruf und die Aufforderung zustande, bestand demnach vorher nicht.

Jemand unter Zwang zu setzen ist eine Gewalttat.
Es ist keine direkte Gewaltat, auch keine massive, aber es bleibt die Anwendung von Gewalt.

Die Person interessierte sich nicht weiter fuer den Spielabend.
Das heisst der Inhalt sowie der Aufwand in Bezug auf den Spielabend wird ignoriert.
Teilweise aus dem schlichten Grund weil es nicht mehr im Bereich der Wahrnehmung liegt.

Wuerdigung (Synonym Annerkennung) ist keine rein innere Einstellung.
Eine Wuerdigung, das heisst die Wahrnehmung einer Wuerdigung, kann nur durch eine Handlung nachvollzogen werden.
Erfolgt keine Handlung, respektive bleibt die Handlung aus, kann keine Wuerdigung vorhanden sein.
Praktisches Beispiel:
Man kann das Aroma eines Weins nicht wuerdigen, wenn man ihn nicht getrunken hat.

Das Prinzip von Ursache und Auswirkung ist recht einfach.
A Ist die Ursache fuer die Auswirkung B.

Eine Krankheit ist die Ursache fuer (unter anderem) die Auswirkungen Unlust.
In diesem Fall steht jedoch die Unlust als Auswirkung ohne Grund da und wird damit zur eigenen Ursache.

Das heisst der Grund entfaellt.

Auf die Terminabsprache bezogen.
Ist die Krankheit der Grund fuer die Absage.
Die Krankheit hat zwar eventuell als Auswirkung Unlust, aber die Auswirkung wird nicht zur Ursache. Die bleibt bei der Krankheit.


Wenn ein Beispiel als Veranschaulichung fuer das Argument nicht taugt, liegt nahe das das Argument als solches falsch ist.
Da die Herleitung durch die Veranschaulichung offenbar falsch ist.

In dem konkreten Fall taugen die Veranschaulichungen zur Basis des Arguments nichts, weil sie in keinsterweise dahingegend argumentieren in welcher Form die Wuerdigung darstellen.

Das heisst, um ein ordentliches Beispiel zu konstruieren.
Wir haben zunaechst eine Gruppensituation.
Der Spieler ist Teil der Gruppe.
Er ist kein Aussenstehender.

Das heisst wenn man als Beispiel einen Einsatz eines Feuerwehrmanns heranzieht, waere anzunehmen das die fikitive Person ebenso Feuerwehrmann ist. Das heisst Teil der Gruppe.
Hierbei wird dann offensichtlich das die Arbeit der Feuerwehrmann-Kollegen von ihm nicht gewuerdigt wird, wenn er entgegen einer Absprache, dem Einsatz, ohne die Nennung eines anderen Grund als Unlust, kurzfristig fern bleibt.


Ich persoenlich schaetze die Komplexitaet des Thema ob eine kurzfristige, grundlose Absage ein gesellschaftlich oder zwischenmenschlich akzeptables verhalten ist nicht hoch ein.
Der Grossteil dessen was hier an "Unterthemen" aufgestellt wurde ist m.E. der eher schlechte versuch das falsche Verhalten derart lange mit Nebelkerzen zu bewerfen bis es in Ordnung erscheint.


Die Frage der Konsitentz in Bezug auf den Anruf wurde nicht gestellt.
Die Frage der Moralitaet habe ich entsprechend beantwortet.
Kurz: Ich halte es fuer unmoralisch.
Weil: Es den SL/das Gruppenmitglied unter Entscheidungszwangs setzt.
Weil: Es eine Umwaelzung der Verantwortung hinsichtlich der Entscheidung mit sich fuehrt.
[Und damit etwaiger Schuldfragen in Bezug auf die Entscheidung]

Zitat
Nochmal: Deine Argumentation im Post zuvor war: Ignoranz ist es, wenn die Sache keinen Einfluss auf die eigene Entscheidung hat.
Ich behaupte:
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.

Wenn jemand ein vereinbartes Treffen, nur aufgrund von Unlust absagt ist dies entweder Ignorant gegenueber der Gruppe sowie der Situation oder aber das bewusste nicht wuerdigen der Gruppe.
Spezifisch gesprochen wird einerseits die zuvor getroffen Absprache nicht gewuerdigt.
Schliesslich wird sie aufgrund des kleinst moeglichsten Grund, eine nicht weiter bedingte Unlust, abgesagt.
Desweiteren werden die Anstrengungen der Gruppe das Gruppenspiel zu organisieren und vorzubereiten nicht gewuerdigt.
Schliesslich wird den Vorbereitungen durch die eigene Enthaltung entgegen gearbeitet respektive ist das beurteilen aufgrund der ausgebliebenen Teilnahme nicht moeglich. Ebenso wie man Wein den man nicht trinkt, nicht wuerdigen kann.
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 16:00 von Teylen »
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Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #120 am: 28.11.2011 | 16:08 »
Das trifft es auf den Punkt. Wenn sowas häufiger vorkommt, kommt es nicht ohne Grund vor. Und dann sollte der Betroffene m. E. die Konsequenzen ziehen und gehen, weil er ansonsten unter Umständen auf den Gefühlen der Anderen herumtrampelt.

Sehe ich auch so. Wie ich schon schrieb, wären für mich in dem Punkt Ausnahmen eigentlich immer ok, wenn es aber mehrfach vorkommt, gibt es ein echtes Problem...

Offline Ludovico

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #121 am: 28.11.2011 | 16:13 »
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

Offline Hector

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #122 am: 28.11.2011 | 16:17 »
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

One little white lie...  ;)

Wenn Du die Leute magst und ihnen nicht dass Gefühl vermitteln willst, sie wären Dir unwichtig... aus meiner Sicht 100% zutreffend. :)
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Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #123 am: 28.11.2011 | 16:21 »
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

Jo, das ist leider richtig, gilt aber für alle Gesellschaftsbereiche. Du kannst ja auch nicht an Deiner Arbeitsstelle anrufen und sagen, heute habe ich einfach mal keine Lust zu kommen, aber regulär bezahlen lasse ich mich trotzdem ;)
IMHO ist hier der Aspekt der Höflichkeit und des Respekts das entscheidende Kriterium, weil wenn Du direkt sagst, dass Du "einfach keine Lust" hast, sagst Du bei einem Teamspiel auch implizit "Ihr seid mir nicht besonders wichtig" und das ist eine direkte Abwertung. Klar ist, wenn solche Ausreden mehrfach vorkommen, dass die Geschichte sowieso gelaufen ist. Jemand der solche Ausreden wiederholt gebraucht, sollte IMHO soviel Anstand und Fairness zeigen sich dauerhaft von der Gruppe abzumelden.
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 16:25 von OldSam »

LöwenHerz

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #124 am: 28.11.2011 | 16:23 »
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

Siehe diesen Thread, wo Sauron der Gruppe die Wahrheit gesagt hat und diese extremst angepisst reagiert haben.
BILD hat schon irgendwie recht, wenn sie meinen, dass nichts härter ist, als die Wahrheit.