@ Teylen
Ich habe jetzt keine Lust auf einen Zitatkrieg. Deswegen fasse ich jetzt nur die wesentlichen Punkte zusammen. (Edit: Und das ist schon lang genug geworden.)
Zum einen ist es einer Diskussion abträglich, wenn man Wörter komplett anders verwendet, als sie in der deutschen Sprache normalerweise gebraucht werden.
Zwang:Zwang bedeutet, jemandem keine Wahl zu lassen. Die Gezwungene Person muss die Wahl der zwingenden Person befolgen und kann sich nicht anders entscheiden.
Jemanden anzurufen, ihm die Situation erklären und ihm dann die Wahl zu lassen, ist also
das genaue Gegenteil von Zwang.
Wenn ich jemanden anrufe und sage, ich komme heute nicht. Dann zwinge ich diese Person, ohne mich zu spielen. Wenn ich jedoch anrufe und sage, es ist deine Entscheidung, ob ich heute vorbeikommen soll oder nicht, dann ist das das Gegenteil von Zwang.
Gewalt im psychologischen Sinne:Telefonterror oder Mobbing sind Gewalt im psychologischen Sinne. Von Gewalt zu sprechen, wenn ich jemanden anrufe, um dem SL von der Unlust zu berichten und ihm die Wahl zu lassen, ist im besten Fall einfach nur polemisch.
Im schlimmsten Fall ist es eine Verhöhnung der echten Opfer von psychologischer Gewalt.
Eine Sache ignorieren:Eine Sache nicht weiter beachten und sich nicht dafür interessieren.
Würdigung:Würdigung ist keine konkrete Handlung sondern eine innere Einstellung.
Grund/Ursache und Folge:Diese beiden Sachen stehen im umgekehrten Verhältnis zueinander. Das heißt, wenn A der Grund/Ursache für B ist, dann ist B die Folge aus A.
Und wenn wir das Diagramm A => B => C haben, dann gelten folgende Sätze:
1) A ist der Grund für B.
2) B ist der Grund für C.
3) B ist die Folge von A.
4) C ist die Folge von B.
Oder auf die Terminabsage bezogen:
1) Krankheit ist der Grund für die Unlust.
2) Unlust ist der Grund für die Terminabsage.
3) Unlust ist die Folge der Krankheit.
4) Die Terminabsage ist die Folge der Unlust.
Dann noch etwas zu der Bedeutung von Beispielen:Beispiele sind
keine Argumente. (Die einzigen Ausnahmen: Gegenbeispiele und Beispiele für Existenzaussagen.) Beispiele sind nur eine
Veranschaulichung des Arguments. Das heißt, anstatt über das Argument herzuziehen, diskutiere lieber über das Argument. Ob dir das Beispiel gefällt oder nicht, ist vollkommen irrelevant, da es nur eine Veranschaulichung darstellt.
In unserem konkreten Fall hatte ich geschrieben:
"Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme. Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde."Oder aufgeschlüsselt:
Argument:
"Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme."Beispiel:
"Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde."Das Beispiel ist nur eine Veranschaulichung des Argumentes. Selbst wenn das Beispiel komplett falsch gewählt sein würde, ändert es nichts am Argument. Wenn du etwas zu kritisieren hast, dann kritisiere das Argument und nicht das Beispiel.
Dann zur groben Diskussionsstruktur:Ja, das große Thema lautet, wie man zu plötzlichen Absagen wegen Unlust steht bzw. welche Meinung man dazu hat.
Da so ein großes Thema aber recht komplex ist, wurde es in viele handlichere Unterthemen aufgeteilt. Denn jedes kleine Unterthema lässt sich leichter diskutieren als das große Gesamtthema. Und wenn man dann all die kleinen Unterthemen diskutiert hat, kann man diese kleinen Unterthemen zum großen Gesamtthema zusammenfassen.
Sicherlich stammen all diese kleinen Unterthemen vom Gesamtthema ab. Aber es bringt dennoch wenig, zwischen diesen ganzen kleinen Unterthemen hin und herzuspringen*.
*Disclaimer:
Natürlich kann man problemlos alle Unterthemen in einem einzelnen Post behandeln, solange man die einzelnen Unterthemen mit Absatz voneinander trennt. Wenn man aber auf die Argumente des Vorgängerpostes eingeht, sollte man darauf achten, welcher Absatz sich auf welches Unterthema bezieht. Und es ist schlechter Diskussionsstil, wenn man auf einen Absatz, der Argumente für ein Unterthema beinhaltet, plötzlich mit Argumenten für ein anderes Unterthema kommt.
Wieso ich das anspreche:
Es gab unter anderem zwei Unterthemen
- Ist es in sich konsistent, wenn jemand bei Unlust beim SL anruft und diesen fragt, ob er trotzdem kommen soll oder nicht.
- Wie ist es moralisch zu bewerten, wenn jemand bei Unlust beim SL anruft und diesen fragt, ob er trotzdem kommen soll oder nicht.
Und einige sind hier munter zwischen diesen beiden Unterthemen hin und her gehüpft. Wenn man diese beiden Unterthemen jedoch sauber trennen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer, dass man für jedes einzelne Unterthema auch zu einem Ergebnis kommt.
Unsinn der nichteinmal als rethorische Nebelkanone taugt.
In dem man an der Gruppe teilnimmt, Vereinbarungen einhält kommt die Arbeit zum Zuge.
Man kann sie sehen, man geht damit um, man profitiert ggf. von ihr und man kann sie bewerten.
Nochmal: Deine Argumentation im Post zuvor war: Ignoranz ist es, wenn die Sache keinen Einfluss auf die eigene Entscheidung hat.
Und da habe ich geschrieben, was das bedeuten würde.
Wenn du jetzt plötzlich schreibst, Ignoranz ist es, wenn die Sache nicht zum Zuge kommt, ist das zwar immer noch falsch, hierzu wäre aber eine komplett andere Argumentation nötig, um zu zeigen, wieso das falsch ist.