Ich würde als Default davon ausgehen, dass keine fiktive Welt (sogar das Setting "Gegenwart, deutsche Großstadt, Ende November 2012, keine Magie und nix") überhaupt wirklich den Anspruch hat, naturwissenschaftlich korrekt zu sein. Es geht um ein Spiel, um eine Geschichte, von mir aus um eine Simulation, aber eben immer noch in einer fiktiven Welt. Die Würfelsysteme sind ziemlich sicher auch nicht so feinkörnig, dass sie mit einer annähernd realistischen (das heißt: nur wenig, aber eben doch unrealistischen) Einbeziehung möglichst vieler Faktoren und deren Wahrscheinlichkeiten und Wechselbeziehungen mithalten können.
Naturwissenschaftlichen Anspruch an eine fiktive Welt zu erheben halte ich für überflüssig. Es kann als Selbstzweck unterhaltsam sein (irgendwann komm ich hoffentlich dazu, die "Physik der Superhelden" zu lesen), aber wenn ich ein Rollenspiel will, dann zählt keine wissenschaftliche Exaktheit, egal ob biologisch, psychologisch, soziologisch, ökonomisch oder physikalisch. Es ist nett, wenn man wissenschaftliche Details berücksichtigen kann, aber das hat für mich nie oberste Priorität.
Daher einfach als Frage: Aus welchem Grund sollte im Rollenspiel (natur-)wissenschaftliche Exaktheit angestrebt werden? Und warum sollte es oberste Priorität haben?