Welche Vorteile hat denn die passive Parade noch, außer dass sie (mechanisch) schneller ist? Irgendwie scheint mir das nämlich der einzige vorgebrachte Vorteil zu sein (und der ist imo nichtmal grundsätzlich gegeben).
Soweit ich das sehe, fliegen hier vielleicht wirklich fünf (sechs) Argumentationsbrocken herum:
Pro Aktive Parade:
- "Realismus"-Argument (Treffen kann jeder, in der Abwehr liegt der Schlüssel)
- Taktik-Argument (Parade als taktische Ressource)
- psychologisches Argument (Gefühl, nicht "ausgeliefert" zu sein)
- Beschreibungs-Argument (Aktive Parade unterstützt Beschreibung der Kampfsequenz)
Contra Aktive Parade:
- Geschwindigkeits-Argument (schnelle Kämpfe schaffen Freiraum für das nicht-kämpferische)
- Beschreibungs-Argument (mehr Freiraum der Interpretation)
Das sind, glaube ich, die Kernargumente der jeweiligen Gruppe. Nicht, dass die immer bei jeder Einzelperson gleichzeitig auftauchen (Realismus und Taktik eines Spiels sind z.B. nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen), aber ich glaube, um die Punkte dreht sich letztlich die Diskussion, und dann weiß man etwa, warum man was mag.
Das taktische und das psychologische Argument gehen an mir z.B. vorbei (der Realismus sowieso), weil ich die an anderen Stellen im Kampfsystem verorte, z.B. beim HP-Polster. Ich käme mir als Spieler eher "hilflos" vor, wenn ich zwar eine aktive Parade würfeln darf, mein Charakter aber schon beim ersten Schlag sehr wahrscheinlich sterben/außer Gefecht gesetzt werden kann. Und ich finde es auch taktisch interessanter, wenn man seine Ressourcen (HP) schwinden sieht und sich immer wieder überlegen muss, was man als nächstes tut. Insofern sind diese beiden Argumente für mich (YMMV) nicht überzeugend, und hinsichtlich des Beschreibungs-Arguments überzeugt mich die Position der "Passiven Parierer" mehr. Bleibt das Geschwindigkeits-Argument, was wieder gut in meine Vorstellung zum Idealverlauf eines Rollenspiels passt.