Das lese ich jetzt so oder ähnlich mindestens zum 2. Mal, und ich frage mich, ob ihr da noch unvoreingenommen an die aktive Parade herangeht. Oder ob da nicht die ungünstige Umsetzung von DSA die aktive Parade (unterbewusst) per se mit einem Makel versieht. Von wegen gebranntes Kind und so...
Darauf wollte ich eigentlich gestern hinaus: es ist zwar reine Geschmackssache, aber es liegt auch stark an den Rollenspielen, die man kennengelernt hat.
DSA (bei mir: DSA1) mit seiner äußerst starken Parade (Wert unterwürfeln, und Parade verhindert komplett den Schaden) und - zumindest in der 1. Edition - dicken LE-Polstern hinterlässt eben einen anderen Eindruck als Midgard mit seiner eher Abwehr (Wert auf Höhe des Angriffswurfs würfeln, Parade verhindert keinen Ausdauerschaden sondern nur Lebensschaden, im Vergleich kein hohes LE-Polster). Die (bei mir: negativen) Erfahrungen, die man dann gemacht hat, überträgt man auf andere Systeme, wobei man ausblendet, dass die Folgen (zähe Kämpfe) nicht an der aktiven Parade allein liegen.
Ganz korrekt wäre die Frage eher:
Wie steht man zu:
Aktive Parade + hohe HP-Polster (bzw. hoher Wundenvorat etc.)?
Aktive Parade + niedrige HP-Polster?
Passive Parade + Hohe HP-Polster?
Passive Parade + niedrige HP-Polster?
Niedrige HP-Polster ehrhöhen mMn generell im Rollenspiel den Glücksfaktor. Wer zuerst trifft, gewinnt in der Regel, weil der ausgeteilte Schaden eben enorm ist. Wer vor der 4. Edtion D&D gespielt hat, weiß ja, wie das auf den unteren Stufen aussieht. Dadurch werden Werte wie Initiative usw. wichtiger, Hinterhaltstaktiken sinnvoll und die Planung vor dem Kampf sowie die Kampfvermeidung attraktiv.
Hohe LP-Polster hingegen machen dagegen
im Kampf Planung und Kampfmanöver attraktiver, weil man eben davon ausgehen kann, dass die Sache noch nicht nach dem ersten Schlag entschieden ist.