Fakt ist: die 5E MUSS die Spieler ALLER Editionen locken und binden. Warum? Ganz einfach ... weil sie sonst auf lange lange Zeit die letzte Edition ist und mit ihr ein großer Teil des Massenhobbies Rollenspiel sterben wird. Von daher möchte ich (der bekannte Wizards-Kritiker und Hasbro-Peiniger) auch alle Spieler (ja, selbst die DSA-Spieler) aufrufen zumindest die Grundregelwerke zu kaufen - egal wie gut/schlecht/persönlich passend sie wird.
"Häh?" wird jetzt wohl manch einer denken ...
Fakt ist: D&D gehört Hasbro und Hasbro hat eine sehr deutliche Geschäftspolitik. Entweder eine Marke ist TOp oder Flopp. Um Top zu sein, muss sie einen bestimmten Jahresumsatz garantieren, dann wird sie mit Mann und Geld unterstützt. D&D ist zur Zeit Flopp, droht also zu einem "Wegwerfprodukt" zu werden. D&D muss seinen Umsatz wenigstens verdoppeln um Top zu sein; eher verzweieinhalbfachen.
Um das zu erreichen - und das haben die Wizards klar erkannt - haben sie nur eine Chance: die Spieler alternativer D&D Editionen reaktivieren. Nach Zahlen für die ich keine Quellen nennen werde spielt (und kauft) derzeit nur noch jeder 3. D&D Spieler 4E Produkte. Pathfinder&3.X machen den Großteil der Spieler und die diversen Retroklone incl. C&C halten den Rest (1&2E zu Retro zählend). Das Potential ein TOP zu werden ist also gegeben, nicht zu vergessen, dass D&D im Laufe der Editionskriege über ein drittel seines aktiven Potentials an andere Spiele verloren hat. Wie geht man also heran?
RICHTIG! Man borgt bei Magic. Aber nicht mit Rare, Uncommon und Common, sondern mit Einbeziehung der Spieler. Wo Wizards vor der 3E und auch bis zur 3.5 noch aktiv auf die Spieler gehört hatte (3.5 ist ja quasi eine fleischgewordene Playtest-Edition), wurde dies zu Zeiten der 4E quasi komplett fallen gelassen und erholte sich viel zu spät wieder (ich sag nur: Essentials Cleric/Templar und Errata). Wohlgemerkt: es geht nicht darum, dass die Spieler aktiv eine Edition und deren Regeln mitgestalten, es geht darum, dass sie das GEFÜHL haben, dass sie mitbestimmen dürfen und ihre Meinung erwünscht gehört wird. Und genau das erleben wir jetzt wohl bald.
Wenn man den Wotzies glaubt, wurde D&D Next seit Anfang Sommer 2010 entwickelt, also jetzt schon gute anderthalb Jahre lang und wird jetzt so nach und nach einer breiteren Basis zum Playtest vorgestellt. dabei dürfte wohl weit mehr bereits "in Stein gemeisselt" sein, als man uns heute noch Glauben macht, aber ich bin mir auch sehr sicher, dass eben notfalls die Steintafeln ersetzt werden, sollte die ein oder andere Regel auf zu großen Protest treffen. Next soll 2014 erscheinen, spätestens im Sommer muss sie draußen sein, da ein längeres warten die Leute eher verärgern wird, als ihre Beliebtheit zu steigern; zur GenCon MUSS sie bereits da sein - und zwar schon lange. Der Print-Run einer - so denke ich - Millionenauflage dürfte wohl wenigstens 6 Monate benötigen, also muss sie aller-allerspätestens vor Weihnachten losgetreten werden, besser deutlich vor dem Weihnachtsgeschäft, da die Kapazitäten der Druckereien kurz vor den Feiertagen immer stark belastet sind. Damit muss die Setzung nach Möglichkeiten Anfang November gemacht sein. Erneut: spätestens.
Was einen Beta-Playtest spätestens Anfang März unumgänglich macht und einen "offiziellen" Test-Start einen Monat früher bedeutet. wie es der Zufall so will war dieser Teststart ja gerade auf der D&D XP zu erleben - die Zeit läuft also bereits ...
Was kann uns also erwarten? Ein zu über 90% bereits fertiges Produkt mit 2-3 ausgearbeiteten Alternativen in Kernberreichen und 1-2 Alternativen in Nebenberreichen, die man sofort in den Playtest werfen kann, sobald die Kritik eines Lagers zu groß wird. Ein Spiel, welches sich nicht nur einfach auf den Kern aller Editionen stützt, sondern eben auch die "Highlights" der entsprechenden Fan-Gruppen bedient und wenn es nur als "Optionalregelwerk" vorgesehen ist, mit dem man seine jeweilige Edition simmulieren kann. Wobei es eben das Augenmerk der Wotzies sein MUSS die alten editions-Spieler besonders zu bedienen (und dabei die 4E-ler nicht besonders zu verärgern). Eine schwierige Aufgabe, aber von dem was man bereits hört scheint sie auf den besten Wege gebracht worden zu sein ... seltsamerweise streiten die Spieler in den Foren momentan nämlich meist darum, dass D&D Next ihrer jeweiligen bespielten edition weit mehr ähnelt, als den jeweiligen anderen. Old Scholler sehen sich da genauso bestätigt, wie 3.X-ler (incl. Pathfinder Fanboys) und natürlich 4E-Hurra-Sager.
Und für alle Skeptiker: ein starkes D&D war schon IMMER gut für die Rollesnpiel-Szene; je stärker das D&D, desto größer der Spielerkreis aller Spiele, desto größer die Vielfalt von Alternativen. Wer also an der Rollenspielszene an sich hängt und unser Hobby wirklich mag: KAUFT WAS DAS ZEUG HÄLT! Wenigstens die Grundregelwerke. Bitte.
(Rechtschreibfehler sind "Special Features" meiner neuen Tastatur (habe grad keine Zeit mehr zur Korrektur).