24h Stunden klingt auch ganz passabel, hundert Tage wären mir zu viel. Klar, durch engere Zeitbegrenzungen trifft man eine Vorauswahl bezüglich der Systeme, die dabei rauskommen. Die träfe man aber auch bei einer hundert-Tage-Begrenzung, eben zugunsten schwerer Werke. Da ich keine Zeit hab, einen 100+ Seiten schweren Beitrag rauszuhauen, wären mir kleinere Sachen definitiv lieber.
Na ja, man kann auch mit langem Anlauf einen kurzen Sprung machen, soll heißen mit viel Zeit an der Hand kann man auch ein einfacheres System schreiben. Anders herum hingegen ist ein sehr kurzer Wettbewerbszeitraum in der Tat ein Ausschlusskriterium für alle Ideen, die etwas komplexere Ausarbeitung erfordern. Daher kann ich das Argument nicht wirklich nachvollziehen, es sei denn du gehst davon aus, dass ein umfangreicheres Werk auch automatisch ein besseres sei. Das ist zwar nicht
völlig von der Hand zu weisen, aber nicht unbedingt immer die populärste Sicht der Dinge.
Der längere Bearbeitungszeitraum kommt ja nicht allein eine umfassenderen Ausarbeitung und mehr Text zu Gute - auch qualitative Schreibe erfordert nun mal Zeit und Mühe. Mit mehr Zeit, die den Wettbewerbsteilnehmern zur Verfügung steht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die jeweiligen Beiträge im Schnitt schlicht besser werden und auf eigenen Beinen stehen können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Je kürzer die veranschlagte Zeit, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Beiträge ausserhalb des Wettbewerbs tragfähige Konzepte abliefern können. Ein Schnellschusswettbewerb ist zwar als intelektuelle Fingerübung ganz nett, aber ein langfristiger anberaumte Sammlung von Beiträgen wird zu den qualitativ höherwertigen Resultaten führen.