Autor Thema: Eure Wünsche an die 5E  (Gelesen 60327 mal)

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Offline Grimnir

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #100 am: 14.01.2012 | 11:24 »
Ich tue mir etwas schwer mit meinen Wünschen. Entweder sind das leckere mechanische Häppchen, die ich mir zwar jetzt toll vorstelle, die im Zusammenhang des Gesamtsystems aber möglicherweise saugen. Oder es bleibt einfach nur schwammig. Naja, ich versuche es trotzdem Mal:

- Herausforderungsorientierte Regeln für Nicht-Kampf-Aspekte. Da hat die vierte Edition mit Skill Challenges und Ritualen einiges vorgemacht, Pathfinder mit den Verfolgungsregeln ebenso. Weiter so! Ich will gute Reiseregeln wie bei "The One Ring", ich will eine insgesamt bessere Regeleinbindung strategischer Aspekte, also ein nicht nur taktisches, auf Encounter bezogenes Spiel. Damit meine ich nicht die High-Level-Verwaltung ganzer Königreiche wie zu oD&D- und AD&D-Zeiten (obwohl das natürlich auch cool wäre). Nein, irgendwas muss zwischen den Encountern passieren und diese beeinflussen, und nicht nur Hitpointregeneration und Surgeauffrischung. Ich will eine übersichtliche Form von Ressourcenmanagement, die dem SL neue Werkzeuge in die Hand gibt, wenn die SC zu lange rasten. Sowas wie in den alten EPOS-Versionen. Ich will Regeln für Zeiteinheiten auf größerer Skala ohne viel Buchhaltung.

- Ich will eine deutliche Trennung von Low-, Mid- und Highlevelbereich. Potentielle Gamebreaker-Fähigkeiten wie Fliegen dürfen nicht schon im Lowlevelbereich kommen, wo ich noch Spannung mit Heckenlabyrinthen und Verfolgungsjagden über Dächer erzeugen will. Ich will auch gute Startpakete für jeden Bereich, um deutlich sagen zu können: "Kinners, das wird eine Mid-Level-Kampagne. Ihr könnt Euch an diesen Charakteren orientieren" und Hilfestellung für den Spielleiter, um genau so eine Kampagne zu gestalten.

- Ich will eine Hilfestellung, um zunächst rein atmosphärische und deskriptive Elemente spontan in Regeln zu fassen. Damit meine ich sowas wie "Der Boden des Platzes besteht aus Sand" - "Super, werfe ich dem Oger in die Augen" - und der SL muss nicht lange überlegen, bis er sich doch nur zu einem mageren +2-Bonus entschließt, sondern er soll von den Regeln dazu ermutigt werden, solche Ideen oft und in ausreichender Stärke zu würdigen. Dafür braucht es vielleicht Beispieltabellen an prominenter Stelle, mehr Zustände wie "geblendet", eine gute Verwaltung über Spielkarten oder ähnliches. Gerade das scheint mir ein Aspekt zu sein, der in gamistischen Spielen mit Battlemap leichter verloren gehen kann: Man fokussiert sich allein auf das mechanisch Mögliche, ohne auf den kompletten Vorstellungsraum einzugehen - und das unterscheidet letztlich Rollen- von Brettspiel.

- Ich will eine gewaltige Menge an Optionen. D&D 3.5 mit seinen unzähligen Splatbooks war cool. Das ist eine klasse Form der Erweiterbarkeit: Man findet beinahe jeden Spezialwunsch realisierbar, wenn man sucht. Wenn es aber zu komplex wird, beschränkt man sich in der Runde auf eine abgesprochene Menge an Büchern. Komplexität nach Gustus, nach eigener Vorliebe. Dazu natürlich gute Regeln für die Erstellung neuer Optionen: Baukästen für Zauber, Monster, Klassen, Feats. Damit das übersichtlich bleibt, verlange ich aber:

- Eine gute Aufmachung. Bücher, die ich zum Charakterbau und zu Planung gut nutzen und die ich Abends im Bett lesen kann. Dazu aber parallel beispielsweise Kartendecks für alles Mögliche am Spieltisch: Zauber, Feats, Klassenfertigkeiten, Zustände. Für den Spieler soll am Spieltisch die Zeit zum Nachschlagen stark verkürzt werden. Er hat vor sich sein Deck an Zaubern liegen, möglichst farblich nach Situation unterschieden, um mühseliges Blättern zu vermeiden. Je weniger Zeit ich habe zum Rollenspiel, desto mehr will ich sie für das Coole nutzen, und nicht zum Suchen und Blättern. Zur Übersichtlichkeit gehört auch:

- Stärkere Individualisierbarkeit der Charaktere durch beschränktere Auswahl an Optionen. Kleriker verschiedener Gottheiten sollen sich nicht mehr durch ein paar andere Zauber unterscheiden, sondern durch grundlegend andere Zauber. Magiespezialisten ebenso. Weniger Verwaltungsaufwand für den einzelnen Spieler, weil er eine übersichtlichere Auswahl an Zaubern hat, dafür spielt er nicht den x-ten Magier. Pathfinder geht mit seinen Wahloptionen bei den Grundklassen (Blutlinie, Totem) tendenziell in diese Richtung.

- Rückkehr zu den eher generischen Fantasyaspekten. Ich habe D&D immer als generisches System für Eigenbauwelten verstanden und nur selten in den offiziellen Settings gespielt. Daher finde ich in den Corebooks proprietäre Rassen wie Dragonborn und Eladrin doofer als generische wie Minotaurus und Ork. In Splatbooks kann man die gerne einbauen, aber nicht unbedingt in die Corebooks.

Das sind erstmal die mir wichtigen Sachen, von denen viele natürlich in D&D 3, 4 und Pathfinder auch umgesetzt werden, zumindest tendenziell. Den Weg sollte man weiter gehen.
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

Vergibt Mitleidspunkte...
... und hetzt seine Mutter auf unschuldige Tanelornis (hier der Beweis)

Offline Falke359

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #101 am: 14.01.2012 | 12:15 »
Grimnir, ich stimme dir zu und denke, all diese Wünsche gehen in eine gute Richtung.
Wenn es aber stimmt, dass die neue Edition darauf ausgelegt ist, alle bisherigen Editionen zu vereinen bzw. kompatibel zu machen, frage ich mich, ob der Trend zur besseren Präsentation/Visualisierung gehen wird.
In der 4E ging man den umgekehrten Weg und wenn man sich die Brettspiele anschaut, leiden die am selben Problem. Generische Tiles, keine Abbildungen auf den Karten etc.
Ihre Produkte ansprechend aufzumachen scheint also im Moment nicht gerade die Stärke von Wizards zu sein.

- Ich will eine Hilfestellung, um zunächst rein atmosphärische und deskriptive Elemente spontan in Regeln zu fassen. Damit meine ich sowas wie "Der Boden des Platzes besteht aus Sand" - "Super, werfe ich dem Oger in die Augen" - und der SL muss nicht lange überlegen, bis er sich doch nur zu einem mageren +2-Bonus entschließt, sondern er soll von den Regeln dazu ermutigt werden, solche Ideen oft und in ausreichender Stärke zu würdigen. Dafür braucht es vielleicht Beispieltabellen an prominenter Stelle, mehr Zustände wie "geblendet", eine gute Verwaltung über Spielkarten oder ähnliches. Gerade das scheint mir ein Aspekt zu sein, der in gamistischen Spielen mit Battlemap leichter verloren gehen kann: Man fokussiert sich allein auf das mechanisch Mögliche, ohne auf den kompletten Vorstellungsraum einzugehen - und das unterscheidet letztlich Rollen- von Brettspiel.

Den Weg versucht die 4E ja durch den stärkeren Einbezug der Umgebung zu gehen, was aber wohl nicht so gut funktioniert, weil es entweder auf selbigen Bonus oder auf SL-Handwedelei hinausläuft.
Problematisch wird es aber immer, wenn man die Möglichkeiten kategorisiert. Auch wenn ich z.B. 20+ Auswirkungen habe (geblendet, hingefallen, festgehalten...) wird der Spieler zunehmend in diesen Kategorien denken und weniger an andere Möglichkeiten denken. Hat man aber zu viele Möglichkeiten bedacht, werden die Tabellen unübersichtlich ausufernd.

Übrigens halte ich diesen simulatorischen Ansatz für einen großen Reiz am RPG: Wir versuchen sowieso stets die Welt um uns zu ordnen, um sie zu verstehen, deshalb ist es spannend zu beobachten, wie ein gutes Regelsystem die Welt beschreibt. In diesem Zusammenhang finde ich die Attributswürfe ein sehr gutes Beispiel. Einfaches System, das eine große Vielzahl an Möglichkeiten abdeckt.
« Letzte Änderung: 14.01.2012 | 12:17 von Falke359 »
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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #102 am: 14.01.2012 | 12:29 »
Also das ist in der vierten Edition kein Problem. Das empfohlene Verfahren ist ein Angriff gegen NAD (Reflex, Wille, Zähigkeit), der keinen Schaden macht, sondern den entsprechenden Zustand appliziert. Steht im DMG.

Zur seltenen Anwendung der Regel führt eher...
a) dass diese Regel an wenig prominenter Stelle steht, anders als etwa die Powers eines Charakter
b) Powers für gewöhnlich effektiver sind. Sie machen Schaden und applizieren Zustände.

Offline Falke359

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #103 am: 14.01.2012 | 12:36 »
b) Powers für gewöhnlich effektiver sind. Sie machen Schaden und applizieren Zustände.

Aber das Problem bleibt doch, dass man in vorgefertigten Zuständen denkt, oder?
Und zudem applziert eine Power nur einen bestimmten Zustand, anstatt dass ich damit eine Vielzahl an Möglichkeiten habe, oder?
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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #104 am: 14.01.2012 | 13:24 »
Kommt auf die Power an, es gibt auch solche die flexibler sind. Aber im Prinzip funktioniert es nach dem Motto: ich will Effekt X also mache ich Aktion B.

Wenn du etwas anderes machst hat es auch andere Auswirkungen.

Und da jede Aktion prinzipiell beliebige Effekte mitbringen kann gibt es die Kategorien in abschliessender Form nicht. Jede Kraft hat also ihre Regeln gleich mitgebracht.
« Letzte Änderung: 14.01.2012 | 13:28 von Arldwulf »

Offline Haukrinn

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #105 am: 14.01.2012 | 14:34 »
Ich wünsche mir im Vergleich zur 4ten Edition folgendes
- Stärkere und dafür weniger Feats
- Ein vernünftiges Multiclassing
- Die Möglichkeit ohne Aufwand auch ohne Computer/Internet meinen Charakter verwalten zu können
- Social combat oder alternativ vernünftig funktionierende Skill Challenges

Was ich auf jeden Fall beibehalten sehen möchte ist
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- Powers
- Der Machtanstieg in Tiers
- Brettspielaspekte
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Offline 1of3

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #106 am: 14.01.2012 | 14:36 »
Aber das Problem bleibt doch, dass man in vorgefertigten Zuständen denkt, oder?
Und zudem applziert eine Power nur einen bestimmten Zustand, anstatt dass ich damit eine Vielzahl an Möglichkeiten habe, oder?

Worin soll man denn sonst denken?

Und ja, die meisten Powers machen genau eine Sache, aber dafür hat man ja ein halbes Dutzend davon.

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #107 am: 14.01.2012 | 14:42 »
- Die Möglichkeit ohne Aufwand auch ohne Computer/Internet meinen Charakter verwalten zu können

Mhh, was schwebt dir da vor? Zettel und Stift?

Offline Falke359

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #108 am: 14.01.2012 | 14:53 »
Worin soll man denn sonst denken?

Und ja, die meisten Powers machen genau eine Sache, aber dafür hat man ja ein halbes Dutzend davon.

Ich brachte bereits das Attributsystem als Beispiel dafür, wie ein Regelmechanismus sehr flexibel eingesetzt werden kann.
Darauf würde ich aufbauen, was ja auch mit den skills und feats versucht wird.
Aber ich will lieber weniger Mechanismen, die mehr abdecken als zu viele skills/powers etc., die sehr wenige oder nur einen Effekt abdecken.
Alleine, was die Charakterverwaltung angeht, ist das vorteilhaft.
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Offline Haukrinn

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #109 am: 14.01.2012 | 15:00 »
Mhh, was schwebt dir da vor? Zettel und Stift?

Jepp.
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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #110 am: 14.01.2012 | 15:44 »
Ich brachte bereits das Attributsystem als Beispiel dafür, wie ein Regelmechanismus sehr flexibel eingesetzt werden kann.
Darauf würde ich aufbauen, was ja auch mit den skills und feats versucht wird.
Aber ich will lieber weniger Mechanismen, die mehr abdecken als zu viele skills/powers etc., die sehr wenige oder nur einen Effekt abdecken.
Alleine, was die Charakterverwaltung angeht, ist das vorteilhaft.

Eigentlich nicht. Wenn du zwei Charaktere hast, der eine hat den (fiktiven) niederwerfenden Schlag und der Zweite den benommen machenden Schlag so ist dies einfacher als wenn beide einen Schlag haben der beides kann. Weil sie sich so nicht die Regeln merken müssen die der jeweils andere braucht.

Sprich, du kannst darüber eine beliebige Anzahl von Spezialaktionen einführen ohne das der Verwaltungsaufwand für die Charaktere größer wird. Und trotzdem von den Vorteilen vordefinierter Aktionen (schnelle Abwicklung/Balancing/Spielrelevanz) profitieren.

Jepp.

Ich glaube es kann schon rein technisch kein RPG geben dessen Charaktere sich nicht per Stift und Papier verwalten lassen.
« Letzte Änderung: 14.01.2012 | 15:47 von Arldwulf »

Offline Naldantis

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #111 am: 14.01.2012 | 16:09 »
Weil ich Coldwyn's Argumentation teile, daß Balancing für viele ein Kaufargument sein wird, erhalte ich mal die Linie.

Im Gegenzug dazu sollte man aber dafür offen sein dass man das über verschiedene Ansätze erreichen kann, sofern die klar erklärt und verständlich sind. Vergleiche hier mal den Stufe-zu-Stufe Ansatz der 4E mit dem Kampagnenbezogenen 1-20 Ansatz von AD&D mit dem Settingezogenen Ansatz bei Warhammer.

Wobei man bei AD&D ja auch die Anzahl, maximale Anzahl und Caps der Level als Stellschraube hatte.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

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Klar ist Fairness subjektiv. Wie jedoch wird Fairness bei Verteilungsprozessen, z.B. Charakterwahl, bewertet? Auf der Basis eines Vergleichs mit anderen.

Aber welches Maß und welche Ordnung wird angewendet?
Wie fluffig man die Welt (das Multiversum) bereisen kann?
Welche Überlebenschancen der Charakter beim Aussetzten an den nocht unbekannten Kampagnenorten hat?
Wieviel Spaß man sozialen Interaktionen in Städten und Dörfer der Spielwelt hat?
Wie schnell man die üblichen Gegner des Setting umbringen kann?
Wie effektiv dieser Charakter in der anstehenden Kampagne reich und berühmt werden kann?
Die Position in der Gruppe im Falle von direkten PvP oder von langfristigem Intrigespiel?
 
Zitat
Und wenn die anderen Charaktere mehr können, entsteht Frust, Demotivation, Reduktion des Engagements.

Ja, was denn "mehr können"?
Mehr Schätze enhäufen, Mehr Monster erschlagen, schnelleren gesellschaftlichen Aufstieg, größeren Einfluß auf Ereignisse in der Spielwelt, mehr Sex, längeres Leben?

Zitat
Das ist empirisch seit 40 Jahren hinreichend abgesichert. Wer Balancing in einer Rollenspielrunde für unwichtig erklärt, redet Unfug oder spielt in einer absolut ungewöhnlichen Runde.

Dann hatte ich wohl ein Vierteljahrhundert eher ungewöhnliche Gruppen...
(durchaus auch mit PvP, aber da wäre niemand auf die Idee gekommen, die Gegner müßen in ihren Diziplinen gleich kompetent sein.)
  
Der Punkt ist: Selbst wenn die Spieler unterschiedlich starke Charaktere wollen ist dies eigentlich kein Grund das sie deshalb auf bestimmte Klassen festgenagelt sind.

Ist es doch aktuell nciht, und das dürfte auch schwer hinzukriegen sein...
...ein Zentaurenkreiger mit Lanze und Bogen dominiert das Schlachtfeld - in der Ebene;
sobled die Gruppe ins Dungeon, auf See, in die Stadt, etc. zieht, fällt er zum Helfer bzw. zum Ballast ab.
Der wohlhabende akademische Magier mit nur wenigen Kampf- und Schutzzaubern blüht vom Abhängigen zum Highperformer auf, wenn tatsächlich in zivilisierten Gegenden ermittelt werden muß.
etc.
Nicht die Klasse, das Setting des Augenblicks und die Abstimmung daraufhin sowie die Aufgabenstellung ist es, was die Kompetenz des Charakters in der Gruppe ausmacht.

Weiter oben wurde schon gesagt das Magier natürlich in früheren Editionen oft darüber ausbalanciert wurden das es den 15 Minuten Tag nicht gibt. Nicht nur einen sondern viele Kämpfe, und dadurch ihre Ressourcenlastigkeit stärker beansprucht wird. Und die Klasse dadurch gegenüber anderen nivelliert wird dass diese eben auch noch den 4. oder 5. oder 6. Kampf je Tag durchstehen können und dort dann mehr beitragen. Das man frühzeitiges Rasten unterbindet.

Dieses Konzept kann offensichtlich nicht aufgehen wenn ich mit wenig Kämpfen spiele. Im Gegenteil, es fördert aktiv Abenteuer - selbst solche die selbstgemacht sind - welche regelmäßig eine hohe Anzahl Kämpfe je Tag anbieten.

Nicht als einziger Faktor, aber es gibt noch mehr:
- viele kleine verteilte Gegner -> große Zauber werden sehr ineffizient.
- Hit-and-Run Kämpfe -> Zauber müssen ständig erneuert werden
- Fallen und Hinterhalte -> Zauber sind nie rechtzeitig klar
- wechselnde Gegner mit Immunitäten -> oft haben die Magier keine brauchbaren Sprüche.
- Anforderungen an andere Magieanwendungen stellen (Reisezauber, Informationsmagie, Schutz gegen Umwelt, Tarnung, usw.) -> es fehlt der Saft, um auch noch Kämpfe zu dominieren.
usw.

Regeln stören mich eigentlich nur dann, wenn sie nicht funktionieren. Insoweit stört mich Diplomacy in 3.5 viel mehr als die Skill Challenges der 4E (ich hab erst gemerkt, dass die mechanisch nicht ganz perfekt waren, als die Verbesserung rauskam^^).

Huch, was war denn daran so schlecht?

« Letzte Änderung: 14.01.2012 | 19:39 von Naldantis »

Offline Michael

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #112 am: 14.01.2012 | 17:23 »
@Naldantis: ich glaube mit mehr können ist gemeint, mehr zu einer Lösung einer bestimmten Situation beitragen als andere. Und zwar nicht nur ab und an, sondern in sehr großer Regelmäßigkeit. War ja auch immer ein Punkt beim Kämpfer, weil der halt "nur" kloppen konnte und die Magiewirker mit dem Finger geschnippt haben und dann alles gut war.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Online Arldwulf

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #113 am: 14.01.2012 | 19:19 »
Mhh...ich hab schon eine Menge Charaktere in der 4E nur mit Papier, Stift und den Regelbüchern erstellt. Geht eigentlich ziemlich problemlos. Man schreibt halt das was die Chars so können auf das Blatt Papier. Mit dem Stift.

Man muss die Bücher natürlich haben, und wenn man irgendwelche Errata verwendet diese ebenso. Aber das ist ja nun nichts anderes als bei anderen Systemen. Klar ist so ein Charakterbuilder toll, das lässt sich nun kaum leugnen, und hey - den Insider zu haben und auf z.B. das Compendium zugriff zu haben ist eine tolle Sache.

Aber das ist alles Zusatz. Am Ende ist ein Charakter der auf einem schlichtem Blatt Papier steht identisch mit einem der irgendwo in der Cloud gespeichert wird.

Offline Haukrinn

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #114 am: 14.01.2012 | 19:28 »
Naja, die ganzen Powers rauszuschreiben ist aber schon irgendwie eine ziemlich undankbare Aufgabe. ;)
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Offline Sashael

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #115 am: 14.01.2012 | 19:35 »
Schon mal in Vorversionen nen Cleric gespielt? Allerspätestens ab Lvl 5, wenn man 3 Spell-Level an Zaubern verwalten muss, wird das imho eine Qual. Da sind die paar Powerchens ein Klacks. ;)
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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #116 am: 14.01.2012 | 19:50 »
Schon mal in Vorversionen nen Cleric gespielt? Allerspätestens ab Lvl 5, wenn man 3 Spell-Level an Zaubern verwalten muss, wird das imho eine Qual. Da sind die paar Powerchens ein Klacks. ;)

Naja, ich bin teils der ewige Klerikerspieler und spielte jetzt nun gut 4 Editionen an Clerics.... eher Gewohnheitssache.
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Offline Naldantis

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #117 am: 14.01.2012 | 19:58 »
Zitat
Stärkere Individualisierbarkeit der Charaktere durch beschränktere Auswahl an Optionen. Kleriker verschiedener Gottheiten sollen sich nicht mehr durch ein paar andere Zauber unterscheiden, sondern durch grundlegend andere Zauber. Magiespezialisten ebenso.

Volle Zustimmung.
Das hat mich auch sehr am Umstieg auf die 3.Ed. genervt.
Die meisten Spieler nahmen dann diese Einschränkungen ja aus eigenem Antrieb vor, bzw. bei dem Magier, weil sie erstmal irgendwie an die Sprüche kommen müssen, und wegen der Kosten und dem Zeitaufwand für den Char da aus dem Angebot priorisieren müssen.

Ich wünsche mir zunächst mal Rassen, Klassen, Monster, Waffen, Fähigkeiten, Zauber, Welten und Götter, mit denen ich auf Anhieb etwas anfangen kann, ohne mich erst monatelang einarbeiten zu müssen.

Zwergenkrieger, Drachen, Minotauren, Breitschwerter, Sturmangriffe und Zauber wie polymorph oder Teleport kann ich jedem Deppen erklären,
Dragonborn-Warlocks, Gythiankis, Orb Implements, Spelljammer-Schiffe und Talente wie "Soul of the Cosmic Cycle" nicht.

Das sind nur Beispiele und ich meine damit nicht eine Rückkehr zum Altbekannten. Man kann gerne Neues einbringen, aber der Wiedererkennungswert sollte hoch sein, damit auch Neueinsteiger nicht abgeschreckt werden.

Gegenargument:
Die bunte Vielfalt an Rassen und Monstern stammt aus der Vielfalt an Settings und Welten, die mit D&SD bespielt werden - diese Spezies rauszustreichen, würde für die alten Spieler vieles aus dem Spiel nehmen, verhindern, daß sie alte Charaktere und Kampagnen auf die neuen Regeln umschreiben und auch von vielen als dröge empfunden werden.
Im Gegenzug kompensieren Neuspieler die Existenz der Monster leicht, in dem sie einfach nur die verwenden, die ihnen vertraut sind.

Oder, ums mal so zu sagen: wäre ja mal echt praktisch wenn es wirklch nur mit ikonischen helden und monstern starten würde. dann könnte auch alles mal in ein HC passen ...

Wer würde das denn spielen wollen?
Die alten Hasen, die Ihre ganzen geliebten Chars nicht mehr ins neue System rüberkriegen?
Oder die neuen, für die dann kein erkennbarer Unterschied zwischen D&D und einem Dutzend EDO-Indi-Systeme zu erkennen ist.

Schon mal in Vorversionen nen Cleric gespielt? Allerspätestens ab Lvl 5, wenn man 3 Spell-Level an Zaubern verwalten muss, wird das imho eine Qual. Da sind die paar Powerchens ein Klacks. ;)

Hmmm, einfach nur den Cleric-Spellplanner für den betreffenden Gott ausdrucken un mit den kleinen Kästchen zum Ankreuzen den durch Gebet oder Verbrauch modifizierten Stand nachführen...
...also gelegentlich mal ein Kreuz machen oder wegradieren, mehr ist es nicht.
 
« Letzte Änderung: 14.01.2012 | 20:30 von Naldantis »

Offline Sashael

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #118 am: 14.01.2012 | 20:08 »
Hmmm, einfach nur den Cleric-Spellplanner für den betreffenden Gott ausdrucken un mit den kleinen Kästchen zum Ankreuzen den durch Gebet oder Verbrauch modifizierten Stand nachführen...
...also gelegentlich mal ein Kruz machen oder wegradieren, mehr ist es nicht.
Ausdrucken kann man auch die Powercards. Und da muss man nicht mal was radieren oder ankreuzen. ;)
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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #119 am: 14.01.2012 | 20:31 »
Ausdrucken kann man auch die Powercards. Und da muss man nicht mal was radieren oder ankreuzen. ;)

....voll das Talisman-Feeling....  ~;D
« Letzte Änderung: 15.01.2012 | 14:46 von Naldantis »

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #120 am: 14.01.2012 | 22:08 »
Gegenargument:
Die bunte Vielfalt an Rassen und Monstern stammt aus der Vielfalt an Settings und Welten, die mit D&SD bespielt werden - diese Spezies rauszustreichen, würde für die alten Spieler vieles aus dem Spiel nehmen, verhindern, daß sie alte Charaktere und Kampagnen auf die neuen Regeln umschreiben und auch von vielen als dröge empfunden werden.
Im Gegenzug kompensieren Neuspieler die Existenz der Monster leicht, in dem sie einfach nur die verwenden, die ihnen vertraut sind.

Wer würde das denn spielen wollen?
Die alten Hasen, die Ihre ganzen geliebten Chars nicht mehr ins neue System rüberkriegen?
Oder die neuen, für die dann kein erkennbarer Unterschied zwischen D&D und einem Dutzend EDO-Indi-Systeme zu erkennen ist.

Deswegen sagte ich "zunächst mal" die Exoten rauslassen, zum anderen: Das Problem, dass alte Hasen jammern, ihren alten Char nicht mehr spielen zu können, findet sich doch bei jedem Umstieg. Zudem plädiere ich ja eben nicht dafür, wie jedes EDO-Indi-System ne austauschbare Standardbasis zu schaffen, sondern grundlegende Charakterkonzepte neu (und dabei doch wiedererkennbar) zu konzipieren.

Aber da soll die 5 ja in die Richtung gehen, alle Systeme zu vereinen/kompatibel zu machen. Bin mal gespannt, wie sie das schaffen, aber ich beginne zu glauben, dass wir langsam schon wieder die eierlegende Wollmilchsau erwarten und dann zwangsläufig enttäuscht sein werden.
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Offline Tim Finnegan

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #121 am: 14.01.2012 | 22:10 »
Irehnwie ist mir noch das Gejammere im alten Amigo-Forum im Hinterkopf geblieben: Rabäääh! Ich kann meinen Elfischen Fighter 14 Wizard 12 Rogue 16 (Collector Kit) nicht mehr spielen ....
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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #122 am: 15.01.2012 | 10:39 »
Schon mal in Vorversionen nen Cleric gespielt? Allerspätestens ab Lvl 5, wenn man 3 Spell-Level an Zaubern verwalten muss, wird das imho eine Qual. Da sind die paar Powerchens ein Klacks. ;)

Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden, das war meiner Meinung nach zumindest bei den Zauberwirkern schon immer ein dickes Problem. ;)
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Offline Sashael

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #123 am: 15.01.2012 | 12:28 »
Oja, hoffentlich fällt der Multiclassing der 5E endgültig zum Opfer. Die 4E hat da ja einen sehr guten Schritt in eine hoffnungsvolle Richtung getan.
Naja, mir scheint der größere Teil der D&D-Fans aber eher wieder einen Schritt zurück machen zu wollen. Ich persönlich finde den 4er Ansatz zwar auch besser, bin damit aber in meinem Bekanntenkreis auch fast allein.
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Offline Naldantis

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Re: Eure Wünsche an die 5E
« Antwort #124 am: 15.01.2012 | 15:05 »
Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden, das war meiner Meinung nach zumindest bei den Zauberwirkern schon immer ein dickes Problem. ;)

Ne, sorry, Spellplanner ausdrucken, bekannte Spells mit Textmarken herausstreichen, lernen und casten mit ankreuzen und wegradiern markieren...
...das war noch nie ein spürbares Problem.

Deswegen sagte ich "zunächst mal" die Exoten rauslassen, zum anderen: Das Problem, dass alte Hasen jammern, ihren alten Char nicht mehr spielen zu können, findet sich doch bei jedem Umstieg.

Nein, nicht wenn man den Charakter hinreichens gut nachbauen kann...
...das ging von 1st & 2nd auf 3rd. so ab dem ersten halben dutzend Splatbooks ganz gut.

Zitat
Zudem plädiere ich ja eben nicht dafür, wie jedes EDO-Indi-System ne austauschbare Standardbasis zu schaffen, sondern grundlegende Charakterkonzepte neu (und dabei doch wiedererkennbar) zu konzipieren.

Worin liegt der Unterschied?
Was soll D&D5 so elementar anders ansetzen, daß a) Charaktertemplates in Form klassicher und ikonischer Klassen existieren und b) es trotzdem etwas prinziipiell anderes ist als die Template anderer Systeme, die von Autoren desselben Kulturkreises für Konsumenten desselben Kulturkreises zur gleichen Anwendung konzipiert werden? 

Zitat
Aber da soll die 5 ja in die Richtung gehen, alle Systeme zu vereinen/kompatibel zu machen. Bin mal gespannt, wie sie das schaffen, aber ich beginne zu glauben, dass wir langsam schon wieder die eierlegende Wollmilchsau erwarten und dann zwangsläufig enttäuscht sein werden.

...was wohl nicht anders gehen wird, als den Leistungsumfang der 3 auch einzuschließen, oder?

Oja, hoffentlich fällt der Multiclassing der 5E endgültig zum Opfer. Die 4E hat da ja einen sehr guten Schritt in eine hoffnungsvolle Richtung getan.

Bloß nicht!

Das Multiclassing für alle war der große Pluspunkt für die 3. Ed..
Endlich kann man den Lebenslauf ohne große Vorplanung spielen:
Der Jung von Dorf war halt Fighter (man hatte ja nichts anders) und zog in die Welt hinaus, leistet irgendwann man viel für einen Orgen und wurde zum Paladin, und mit zunehmendem Alter und Respekt in der Kirche besuchte er dann das Priestersminar und wurde Priester...
...ist problemlos nachstellbar mit dem 3rd Ed. Multiclassing und dieses somit ein sehr leistungsfähiger Mechanismus.

Auf sowas zu verzichten, nur weil einigen mit ihren One-Shot-Chars ein Dorn im Auge ist, daß Mitspieler komplexere Charakterkonzepte verfolgen (oder was immer der Grund sein mag, das einen ein vollständig optionales Konzept stört), scheint mir schon ein sehr grobes Vorgehen zu sein, was vermutlich nicht der Begeisterung der Altspieler und schon gar nicht der Vereinheitlichung der Editionen dient.
    
« Letzte Änderung: 15.01.2012 | 15:38 von Naldantis »