Gehe ein paar Schritte zurück und sehe die Klassen nicht als Bild vor dir, sondern lediglich als eine Bezeichnung der Handlungen. Älteres D&D hatte den Fighting-Man, den Cleric und den Magic-User. Wie du schon an zwei der drei Namen hörst, sind die Klassen sehr generisch. Es sind keine Berufe, sondern wirklich Berufsklassen im eigentlichen Sinne des Wortes. Das liegt daran, dass sie eben frei ausgelegt werden sollten. Ein Fighting-Man ist jemand, der kämpft. Punkt. Alles Weitere bleibt dir überlassen. Magic-User? Das war alles vom Schamanen bis hin zur Hexe und John Dee. Cleric? Alles Religiöse.
Klar, die Zauberlisten und das Regelbrimborium mit Zauberbüchern etc gab teilweise wieder einschränkende Bilder vor. Aber Fakt ist, dass die Klassen damals weniger scharf umrissen waren und viel Spielraum boten. Den Dieb gab es ohnehin nicht, da dessen Optionen allen Klassen freistanden.
Der Fighting-Man war schon Pirat, Samurai, Ritter, Bandit, Gladiator, Ninja, Legionär, Stammeskrieger...
Der Cleric diente schon als Medizinmann, Weissager, Priester... Gilgamesch war zB ein Kleriker in Deities and Demigods, wenn ich mich recht entsinne. Und der hatte mit Europa nichts am Hut.
Magic-User gingen immer schon in ähnliche Richtungen.
Guck dir mal den Ergänzungsband Carcosa an. Es gibt zwei Klassen - Fighting-Man und Sorcerer. Fighting-Man deckt alles Weltliche ab. Sorcerer sind diejenigen, die zusätzlich in der Lage sind, die blasphemischen Rituale der Schlangenmenschen, einschließlich Menschenopfern (und wenn es nur dabei bleiben würde!), zu vollziehen.