Es kommt halt stark drauf an, was man spielen will, und was einem wehtut. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (zu denen D&D gehört ) macht mir der starke Zwang zum Optimieren im Rollenspiel eigentlich nicht sonderlich viel Spaß, und ellenlange Rechnerei bei der Charaktererschaffung nervt mich einfach.
Da gibt es aber auch genügend Systeme, wo man nicht ellenlang rumrechnen muss und wo Optimierung auch nicht notwendig ist, da alle Möglichkeiten zu einem guten Ergebnis führen.
Beispiele:
Savage Worlds: Klar
kannst du optimieren. Aber das ist nicht notwendig. Erstelle deinen SC einfach so, wie du ihn dir vorstellst, ohne großartige Rechnerei und es kommt trotzdem ein vernünftiger und balancierter SC dabei raus.
Gurps4: Auch hier kann man zwar optimieren, aber es ist nicht notwendig. Wenn man ein Bild seines SCs im Kopf hat, nimmt man einfach ein vorgefertigtes Template und fügt noch ein paar persönliche Details hinzu. Fertig ist ein ausgeglichener SC ohne irgendwelche Optimiererei.
Ars Magica: Im Prinzip das gleiche wie oben.
Fazit:
Optimiererei ist nur in schlecht designten und unausbalancierten Systemen wie DSA, WoD oder Shadowrun nötig. Wenn die Autoren aber etwas von ihrem Handwerk verstehen (SW, Gurps, Ars Magica), dann kann man eine Charaktererschaffung ohne Optimiererei durchführen.
Also ist mir ein zufallsbasiertes System lieber, weil es in der Regel schneller geht (obwohl es theoretisch auch eine Ewigkeit dauern könnte).
Also ich brauche für einen SW-Charakter 5 Minuten.
Ars-Magica und Gurps-Charaktere bastel ich in 10 Minuten.
Das alles ohne Optimiererei, aber das ist wie gesagt auch nicht notwendig.
2. Bei den Systemen, die ich kenne spiele, ist die attributsbasierte Ungleichheit meistens, verglichen mit der Ungleichheit der Charakteroptionen, von minderer Bedeutung. Bei solchen Diskussionen ärgert es mich dann immer, dass ein Nebenproblem wie das Hauptproblem behandelt wird, und das Hauptproblem geleugnet oder als unwichtig bezeichnet wird.
Oh, das ist mitnichten der Fall. Es gibt Threads, in denen auch das schlechte Klassenbalancing bei D&D angesprochen wird.
Und wenn du einen Thread über "Balancing bei D&D" eöffnen würdest, wäre das sicherlich einer der ersten Kritikpunkte, der angesprochen wurde. Aber in
diesem Thread hier geht es nicht um Balancingprobleme bei D&D sondern es geht um die Frage zufällig oder geplant. Und für diesen Thread sind die Klassenprobleme nur ein Neben-Nebenkriegsschauplatz.
Im konkreten Fall ist das die Behauptung, Balancing (im Regelwerk) sei unwichtig/irrelevant/ein Mythos etc., bei gleichzeitigem beharren darauf, dass Attribute setzen "fairer" sei als auswürfeln. Fairness ist eine Frage des Balancings, und wenn man das als unwichtig deklariert, dann kann man auch Attribute auswürfeln.
Du vermischst hier zwei Parteien:
Die eine Partei sagt: "Balancing ist ein Mythos."
Und eine
andere Partei sagt: "Attribute setzen ist fairer."
Und diese beiden Parteien stehen sich durchaus "feindlich" gegenüber. Du wirst Personen finden, die die 1. Aussage bejahen, und du wirst Personen finden, die die 2. Aussage bejahen. Aber du wirst keine Person finden, die beide Aussagen bejaht.