Autor Thema: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.  (Gelesen 1236 mal)

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Offline Joerg.D

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Der Karsten hat sich ja via Blog über den Charakterplot ausgelassen und ich muss mit meinen SL Tipps dazu jetzt ruhig sein. Deshalb möchte ich mich der Sache mal von einer anderen Seite nähern und eine Anleitung schreiben, die sich an die Spieler richtet.

Ich spreche den Spieler mal direkt an, was für mich eher ungewöhnlich ist

Anfang

Der Charakterplot
So, du willst also mit deinen Spielern interagieren und das Spiel so bereichern?!

Das ist grundsätzlich eine gute Idee, wenn du diesen Schritt vernünftig vorbereitest und deinen Mitspieler und den SL mit in die Sache einbeziehst. Doch wenn du dich jetzt fragst, was der SL mit der Sache zu tun hat, dann hole ich mal ein wenig aus und übertrage ich mal im Groben die Pros und Kontras, die der Karsten zu der Sache mit dem Charakterplot erstellt hat:

Die Vorteile
•   Einer der Vorteile ist auf jeden Fall die im Rollenspiel ja erwünschte Interaktion zwischen den Spielern. Kaum eine Gruppe will 100% Plot – die Beziehungen zwischen den Charakteren sind ein weiterer wichtiger Spielinhalt. Ein Charakterplot ist letztlich nichts anderes, als eine von einem Spieler bewusst gesetzte Beziehung..
•   Der Begriff “Charakterplot” beschreibt ja eine Entwicklung des Charakters. Es ist auch denkbar, dass die klassische Kombination von Paladin und Dieb irgendwann einsieht, dass der jeweils andere nicht völlig unrecht hat und werden die beiden Freunde werden.
•   Charakterplot ist – gut gemacht – ist mehr als nur ein Schurke, der die eigene Gruppe beklaut.  Beispiele: Zwerge vs. Elfen, Paladin vs. Schurke. Charakterplot kann eben auch der zweifelnde Priester, die heimliche Verliebtheit oder die zwanghafte Treue und sein Beschützerinstinkt gegenüber seinem Bruder sein Cameronvs. Raistlin.

Die Schattenseiten:
•   Spotlighthogging: Oft führt ein Charakterplot zu überproportional viel Zeit im Fokus der Aufmerksamkeit am Spieltisch
•   Ausbremsen: Ständige und im Charakter angelegte Uneinigkeit führt zu zahllosen Diskussionen – vor allem beim gemeinsamen Planen
•   Kastrieren: Das Verstecken von Fähigkeiten (oder das Unterdrücken derselben) führt zu einer geringeren Effektivität der Gruppe – etwas was dem Gamisten den Spaß nimmt.
•   Wiederholung: Gerade bei den alten Klischees (Paladin./.Schurke, Zwerg./.Elf) ist eine Auflösung des Plots kaum denkbar – weder Zwerge, noch Elfen oder gar Paladine sind für ihre beweglichen Ansichten über andere Leute berühmt geworden.


Was bedeutet das für Dich als Spieler?
Wenn du ein guter Spieler sein willst, dann heißt es im Bezug auf den Charakterplot die Vor und Nachteile dieser Art des Spieles im Kopf zu haben und entsprechend zu handeln. Das bedeutet nach dem Kennen der Vorteile auch die Kommunikation mit dem Mitspieler, der mit einem den Charakterplot darstellen soll um, sich gemeinsam darüber klar zu werden, wie man dieses Spiel gemeinsam am besten angeht. Zusätzlich schlage ich immer vor, dass Du den SL mit ins Boot holst um ihn über die Kenntnis des Charakterplots und seine Wünsche für dessen Entwicklung mit in den Denkprozess einzubeziehen.

1.   Der wichtigste Punkt bevor man mit dem Charakterplot beginnt ist immer, sich über die verbindenden Eigenschaften der Charaktere Gedanken zu machen. Kein Scheiß Einige dich mit deinem Mitspieler auf verbindende Elemente, die stark genug sind um trotz der kommenden Konflikte für eine Bindung zwischen den Charakteren zu sorgen. Wenn es um einen Charakterplot geht, der losgelöst von anderen Spielern ist, dann ist es zwingend erforderlich, dass man eine belastbare Grundlage für einen Charakterplot schafft, damit das Gruppengleichgewicht oder Spiel nicht gestört wird.

2.   Wenn Eure positive Verbindung steht, dann macht ihr Euch Gedanken darüber, wie der Konflikt zwischen Euch genau aussieht. Achtet darauf, dass der Konflikt sich nicht in einer festgefahrenen  Situation befindet, sondern Entwicklungspotential besitzt. Achtet darauf, dass Konflikt nicht unbedingt gegensätzliche Ziele bedeutet. Zwei Liebende, die nicht heiraten dürfen, ist auch ein netter Konflikt.

3.   Wenn die verbindenden und definierenden Faktoren der Beziehung festgelegt sind, dann macht Ihr euch Gedanken darüber, wie sich das Ganze entwickeln könnte und teilt dem SL die Wünsche dazu mit. Der SL kann dann in seinen Überlegungen zum Plot Ereignisse einbauen, die Euren Charakterplot eskalieren oder bei Bedarf auch mal beruhigend wirken.

4.   Im vierten Schritt sprecht ihr Euch mit dem SL über die Spotlight ihr für euren Charakterplot wollt und bekommen sollt.  Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass alle Spieler in der Runde ihren Spaß haben sollen und ihr nicht alleine den Plot bestimmt. Wenn ihr Euch also mehr Anteile am Gruppenplot wünscht, dann bezieht die anderen Charaktere der Spieler einfach mit in Euren Charakterplot ein. So haben alle etwas von Eurem Charakterplot.

Dann kann es eigentlich losgehen, oder? Eigentlich schon, doch es bleibt auch für dich zu bedenken, dass fast kein Plan, den man im Vorfeld der Kampagne schmiedet, den Kontakt mit dem echten Plot übersteht. Wenn es also Problem mit deinem Charakterplot gibt, dann musst du mit deinen Mitspielern und dem SL im Spiel an den Stellschrauben für die gewünschte Handlung drehen. Vermeide es am besten mit einer zu gefestigten Vorstellung der Geschichte ins Spiel zu gehen und beweise Flexibilität. Wenn es um Änderungen an deinem Konzept geht.

Aber wie macht mich das besser?
Diese Tipps lassen dich den Charakter vielleicht nicht besser darstellen, aber sie sorgen dafür, dass es weniger „ungewünschtes“ Spannungspotential zwischen den Spielern gibt und man sich nicht im Off Topic Bereich um Kleinigkeiten streitet, statt zu spielen. Ein guter Spieler zeichnet sich nicht nur durch Regelkenntnis oder mitreißende Charakterdarstellung aus. Er sorgt sich um seine Mitspieler und arbeitet mit ihnen zusammen um gemeinsam mehr Spaß zu haben.

« Letzte Änderung: 12.02.2012 | 11:12 von Joerg.D »
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Offline ArneBab

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #1 am: 11.02.2012 | 09:22 »
Klingt gut.

Eine Kurzform könnte sein: „Sucht euch etwas, das euch zusammen hält, und wählt einen Konflikt, der sich entwickeln kann“.

Wäre auch eine nette Info für Weltenbastler: Wie kannst du Archetypen so bauen, dass sie konstruktive Konflikte fördern?
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Offline Joerg.D

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #2 am: 11.02.2012 | 09:51 »
Ich setze meinen Fokus ja zur Zeit auf die Spielerentwicklung. Den Rest überlasse ich dann erst mal Dir :-)
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #3 am: 11.02.2012 | 11:57 »
Der letzte Satz von Punkt 1. ist irgendwie unvollendet.  :-\

Ansonsten gefällt mir das gut!

Offline 1of3

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #4 am: 11.02.2012 | 11:57 »
Ich würde viel basaler anfangen:

#1: Du brauchst mindestens einen Mitspieler.
Der CPlot geht um die Beziehung von SCs. Die Betreffenden müssen also mitspielen. Grade, wenn es auf eine antagonistische Beziehung herauslaufen soll, hole dir daher die Zustimmung ein. Eine heimliche Verliebheit könnte dagegen vielleicht auch überraschend durchgehen, weil der Mitspieler nicht direkt zum Handeln gezwungen wird.

#2: Ihr habt Zuschauer.
Grade, wenn die Beziehung antagonistisch sein soll und deshalb viel Zeit verbrauchen wird, holt vorher die Zustimmung eurer Mitspieler ein. Achtet auch darauf, einfach mal zurückzustecken, wenn euer Publikum das Interesse verliert.

#3: DU WILLST NICHT GEWINNEN
Du bist da um, eine gute Show zu liefern. Du darfst den oder die Mitspieler etwas foppen, versuche aber nicht um jeden Preis zu gewinnen. Mache dich mit dem Gedanken vertraut, dass es genau so spannend ist zu verlieren.

#4: Klärt, inwieweit das Regelwerk zu gebrauchen ist
Wenn ihr euch entscheidet, Probleme mit harten Bandagen zu kämpfen, einigt euch darauf, dann einigt euch im Vorfeld darauf, welche Würfelwürfe oder sonstigen Mittel erlaubt sind. Beachtet, dass das verwendete Regelwerk möglicher Weise nicht für PvP gedacht ist, so dass bei einfacher Verwendung zu erheblichen Ungleichgewichten führen kann. Im Zweifelsfall müsstet ihr spezielle Subsysteme schreiben.

Offline Joerg.D

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #5 am: 12.02.2012 | 11:46 »
Danke Bentley, habe ich ergänzt
Danke 1of3, habe ich bei der neuesten Version mit bedacht.


1.   Du benötigst für den Charakterplot immer einen Mitspieler, der ihn auch will. Es geht bei der Sache ja um Beziehungen zwischen Charakteren und das kann sich schnell negativ auf die Stimmung in der Gruppe auswirken, wenn es nicht einvernehmlich ist.

2. Einigt Euch darauf, wie die Beziehung aufgebaut sein soll, wenn es zum Beispiel eine heimliche Liebe sein soll oder etwas ist, dass wie die Beziehung zwischen einem Dieb und einem Paladin aussieht, dann müssen beide Seiten wissen, wie die Sache geregelt sein soll um den anderen jeweils Vorlagen zum Spielen und Reagieren zu geben.

3. Einigt Euch über die verbindenden Eigenschaften der Charaktere. Kein Scheiß, ihr braucht verbindende Elemente die stark genug sind, um trotz der kommenden Konflikte für eine Bindung zwischen den Charakteren zu sorgen und die Gruppe nicht zu sprengen. Wenn es um einen Charakterplot geht, der losgelöst von anderen Spielern ist, dann ist es zwingend erforderlich, dass man eine belastbare Grundlage für einen Charakterplot schafft, damit das Gruppengleichgewicht oder Spiel nicht gestört wird.

4.   Wenn Eure positive Verbindung steht, dann macht ihr Euch Gedanken darüber, wie der Konflikt zwischen Euch im Detail aussieht. Achtet darauf, dass der Konflikt sich nicht in einer festgefahrenen  Situation befindet, sondern Entwicklungspotential besitzt. Achtet auch darauf, dass Konflikt nicht unbedingt gegensätzliche Ziele bedeutet. Zwei Liebende, die nicht heiraten dürfen, ist auch ein netter Konflikt.

5.   Wenn die verbindenden und definierenden Faktoren der Beziehung festgelegt sind, dann macht Ihr euch Gedanken darüber, wie sich das Ganze entwickeln könnte und teilt dem SL die Wünsche dazu mit. Der SL kann dann in seinen Überlegungen zum Plot Ereignisse einbauen, die Euren Charakterplot eskalieren oder bei Bedarf auch mal beruhigend wirken.

6.  Geht es um Gewinnen oder Verlieren? Geht es um das reine Charakterspiel? Worum geht es in dem Konflikt wirklich/eigentlich? Alles Sachen die ihr vor dem Charakterplot wissen solltet um Eure Charaktere entsprechend zu spielen.

7. Sprecht ihr Euch mit dem SLund den Mitspielern über den Anteil an Spotlight, den Ihr für euren Charakterplot wollt und bekommen sollt.  Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass alle Spieler in der Runde ihren Spaß haben sollen und ihr nicht alleine den Plot bestimmt. Wenn ihr Euch also mehr Anteile am Gruppenplot wünscht, dann bezieht die anderen Charaktere der Spieler einfach mit in Euren Charakterplot ein. So haben alle etwas von Eurem Charakterplot.

8.  Wenn im persönlichen Bereich in Richtung Story alles geklärt ist gilt es sich die Regeln des Rollenspiels zu den gewünschten Konflikten anzusehen. Dazu nimmst Du dir am besten erst einmal selber das Regelwerk zur Hand und suchst nach den entsprechenden Stellen im Text. Wenn du etwas nicht findest oder nicht sicher bist, wie man die Regel auslegen soll, dann geh auf deinen SL zu und klärte die Sache mit ihm ab. Falls Du dir Regeln schlecht merken kannst, dann schreib dir einfach die Seiten mit den Regeln und einem Stichwort auf ein Blatt Papier oder zieh dir eine PFD, aus der du die Regelzusammenfassungen ausdruckst. ( Scannen wäre auch eine Möglichkeit)
« Letzte Änderung: 12.02.2012 | 11:48 von Joerg.D »
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Offline 1of3

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #6 am: 12.02.2012 | 12:22 »
Sieht gut aus. Ich würds noch ein bisschen anders formatieren (siehe meinen Beitrag), aber das ist wohl Geschmackssache.

Grundsätzlich zwiegespalten bin ich, was den Begriff "Charakterplot" selbst angeht. Ich würde sowas eher als "Intra-Party-Konflikt" bezeichnen oder so etwas. Charakterplot hat das Problem, dass es erstens um den Begriff Plot schon anhaltende Diskussionen gibt, zweitens aber ohne Erklärung nicht klar ist, was "Charakterplot" eigentlich bedeuten soll, also dass es sich explizit um eine party-interne Angelegenheit handelt.

Eine Sache noch:

8.  Wenn im persönlichen Bereich in Richtung Story alles geklärt ist gilt es sich die Regeln des Rollenspiels zu den gewünschten Konflikten anzusehen. Dazu nimmst Du dir am besten erst einmal selber das Regelwerk zur Hand und suchst nach den entsprechenden Stellen im Text. Wenn du etwas nicht findest oder nicht sicher bist, wie man die Regel auslegen soll, dann geh auf deinen SL zu und klärte die Sache mit ihm ab. Falls Du dir Regeln schlecht merken kannst, dann schreib dir einfach die Seiten mit den Regeln und einem Stichwort auf ein Blatt Papier oder zieh dir eine PFD, aus der du die Regelzusammenfassungen ausdruckst. ( Scannen wäre auch eine Möglichkeit)

Unter der Annahme, dass du das aus meinem Beitrag extrahieren wolltest, muss ich anmerken: Das ist nicht was ich sagen wollte. Vielleicht noch einmal deutlicher:

Unter Umständen ist das Regelwerk für ein Agieren der Party gegen SL-seitige Herausforderungen gedacht und funktioniert für Intra-Party-Konflikte nicht in einem wünschenswerten Rahmen. Möglicher Weise ist also mit dem benutzten Regelwerk ein Intra-Party-Konflikt nicht vernünftig zu machen.

Dass die Spieler die Regeln kennen sollen, halte ich dagegen für trivial.

Offline Joerg.D

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #7 am: 12.02.2012 | 12:30 »
Ne, der 8te Absatz ist auf Zornhaus Mist gewachsen, ich kann ihn aber unterstützen. Um zu Spielen, braucht es Regeln und wenn man auch auf der Regelebene interagieren will, dann muss man sie kennen.

Gehört für mich mit zu einem guten Spieler, die Regeln zu seinem Konzept zu kennen.

Auf dein Feedback hin habe  die Nr. 1 erstellt und Teile der Nr. 2 geändert.
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Offline Blechpirat

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #8 am: 13.02.2012 | 09:29 »
Grundsätzlich zwiegespalten bin ich, was den Begriff "Charakterplot" selbst angeht. Ich würde sowas eher als "Intra-Party-Konflikt" bezeichnen oder so etwas. Charakterplot hat das Problem, dass es erstens um den Begriff Plot schon anhaltende Diskussionen gibt, zweitens aber ohne Erklärung nicht klar ist, was "Charakterplot" eigentlich bedeuten soll, also dass es sich explizit um eine party-interne Angelegenheit handelt.
Den hab ich ja damals geprägt, als ich über eine Erzählung aus einer Runde nachdachte. In der Tat könnte man im Wortsinne auch "Ich will König von Aquitanien werden" (also ein Charakterziel) als Charakterplot empfinden. Der Name kommt letztlich daher, weil ich da die These im Kopf hatte, dass solche Charakterplots bei railroadenden SL verbreitet sind, um dem Spieler Einfluss auf irgendeinen Plot zu geben...

Offline ArneBab

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Re: Richtig Spielen!: Den Charakterplot besser spielen.
« Antwort #9 am: 13.02.2012 | 13:56 »
Mit den vollen 8 Punkten wirkt der Tipp irgendwie sehr komplex und schwer, dafür dass es eigentlich darum geht, dass zwei Charaktere sich gegenseitig in der Entwicklung befeuern.

In dieser Art der Beschreibung würde mich das eher abschrecken. Deswegen gehe ich etwas in Details.

1 und 2 sind meinem Verständnis nach eigentlich: Such dir einen Mitspieler, der Lust hat, mitzumachen. Grundlegend finde ich 2 dabei redundant. All das kommt in 3 und 4 nochmal dran.

3 ist „was verbindet euch?“ Das soll so stark sein, wie das, was Konfliktstoff bietet. Also weiß man erst nach der Definition des Konfliktes, wie stark das ist. Daher erst der Konflikt.

4 ist „Was ist der Konflikt?“ Das „zwischen euch“ würde ich weglassen und stattdessen „…den ihr einbinden wollt“ anfügen. Also: „Was ist der Konflikt, den ihr einbinden wollt?“ Oder einfacher: „Welcher Konflikt interessiert euch?“ Danach dann, „stellt sicher, dass der Konflikt sich entwickeln kann. Es sollte mindestens eine Möglichkeit der Eskalation oder der Auflösung geben. Sowohl Eskalation als auch Auflösung sollten eure Gruppe nicht zerreißen, sondern im Idealfall die Verbindung eurer Charaktere stärken.“

Das, was verbindet (3), muss dann stark genug sein, dass es den Konflikt übersteht, während er am Laufen ist.

5,6,7 und 8 sehe ich als „klärt die Entwicklung des Konfliktes (habe ich hier als Teil von 4 geschrieben)“ und „sprecht euch mit euren Mitspielern ab“.

Was mir bisher noch fehlt ist, was Spieler machen, deren Charaktere bereits einen Konflikt haben, und die ihn jetzt explizit als Konflikt auspielen wollen. 1 fällt dabei weg (ist schon klar). 4 und 5 werden zu „überlegt euch, wie es weitergehen könnte“, 3 wird zu „sucht euch etwas positives, durch das ihr den Konflikt übersteht“ 5 zu „redet mit eurer Gruppe darüber“.
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