Autor Thema: MMO und RPG  (Gelesen 8956 mal)

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Eulenspiegel

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Re: MMO und RPG
« Antwort #50 am: 13.02.2012 | 11:49 »
Das läuft nicht darauf hinaus, dass dir jemand die Bude abfackelt, weil daraus eine nette Geschichte entstehen kann, das läuft darauf hinaus, dass jemand den ganzen Server anzündet, *weil ers KANN!*. Some people just want to watch the world burn.
Das kann dir auch im Chat passieren. Und was macht man im Chat, wenn jemand ankündigt, die ganze Spielwelt zu zerstören? Man kickt den Spieler, der das behauptet.

Nun, und was macht man im MMO, wenn jemand dort die ganze Spielwelt zerstört? Man kickt den Spieler/entfernt ihm die Admin-Rechte und resettet die Spielwelt auf den Status vor dem Eingreifen des Spielers.

Offline Tim Finnegan

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Re: MMO und RPG
« Antwort #51 am: 13.02.2012 | 11:54 »
Das kann dir auch im Chat passieren. Und was macht man im Chat, wenn jemand ankündigt, die ganze Spielwelt zu zerstören? Man kickt den Spieler, der das behauptet.

Nun, und was macht man im MMO, wenn jemand dort die ganze Spielwelt zerstört? Man kickt den Spieler/entfernt ihm die Admin-Rechte und resettet die Spielwelt auf den Status vor dem Eingreifen des Spielers.

Absurd.

Geht ja auch in zwei Richtungen: Hallo Admin, Eulenspiegels Emo-Gejammer stört unser Sabbat-Spiel, bitte kickt ihn.

Und nein, keine Firma der Welt wird einen zahlenden Kunden einfach so entfernen weil es ein Spieler will.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Cú Chulainn

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Re: MMO und RPG
« Antwort #52 am: 13.02.2012 | 11:56 »
Wie gesagt, ich halte es nicht für möglich. Das Einzige mal, wo ich tatsächliches Rollenspiel(TM) in einem Videospiel gesehen habe, war bei Warband.

Das lief so: ein privater Server (eines Multiplayer-Clans) wurde eröffnet und der Spielcode so erweitert, dass Registrations- und Administrationstools dafür vorhanden waren (waren schon für Multiplayermaps, wurde halt noch fürs Rollenspiel erweitert). Das wurd dann mit einer SQL-Datenbank verknüpft, auf der die Itemlisten und Stats der Charaktere verbucht wurden und von dort aus auch veränderbar waren.

Das Rollenspiel wurde von einem externen Forum aus organisiert, wo Administratoren ausführliche und reglementierte Charakterbiographien absegnen mussten, um entsprechende Accounts im Server freizuschalten. Das Gleiche fand dort mit der Organisation von Gilden/Ingame-Organisationen und Events statt. Auf dem Server selbst gab es zuletzt eine Begrenzung auf 120 Spieler (teilweise gerammelt voll) auf einer ziemlich großen und permanenten Ingame-Map, die ein Landstück mit zwei Städten und ein paar Dörfern (und nem Kloster) darstellten.

Ohne einen Administrator auf dem Server lief da nichts. Zwar lief der Server auf einem Skript, der das Attackieren so reglementierte, dass es nicht immer direkt funktionierte um Griefing kleinzuhalten, es wurde aber natürlich trotzdem ausgenutzt.

Das Forum war vergleichsweise mit wenigen Beschweren gefüllt, da die Organisation bei drei - fünf Rollenspieladministratoren und einer effektiven Mitspielerzahl von 60 - 70 Leuten ganz gut funktionierte. Und tatsächlich war das Spiel relativ frei. Rollen konnten vergeben und zugeschrieben werden, man konnte Berufe ausführen und eine player-driven-economy wurde angekurbelt, die eine Zeit lang sogar funktionierte (simartig eben: Bauer verkauft im Spiel geerntetes Korn an den Bäcker, der verkauft das Brot an die Stadtwache etc.).

Das ist meiner Meinung nach auch das Höchste der Gefühle - bei einem tatsächlichen MMO wäre so eine strikte Regelung nur mäßig erfolgreich. Und auch der genannte Rollenspielserver ist im Grunde bereits tot (und lebte nicht länger als ca. ein Jahr). Letztlich wird es immer darauf hinauslaufen, dass man die Trolle, die Dolge ansprach, nicht unter Kontrolle halten kann - nicht, wenn man ihnen irgendwelche gestalterischen Möglichkeiten gibt.

Eulenspiegel

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Re: MMO und RPG
« Antwort #53 am: 13.02.2012 | 11:59 »
@ Coldwyn
Seit wann sind Moderatoren zahlende Kunden?

Nochmal, es gibt eine Hierarchie:
1) normaler zahlender Kunde: Kaum Eingreifmöglichkeiten. Hat sein privates Haus, das er umgestalten kann und kann ansonsten nur übers einen SC interagieren.
2) Moderator / Spielleiter: Spezielle Leute, die dafür bezahlt werden, für die Spieler Quests zu entwickeln und zu betreuen. Evtl. bekommen auch einige langjährige Spieler dieses Privileg.
3) Administrator: Moderatoren mit erweiterten Rechten. Sie sind nicht für Quests zuständig sondern beheben technische Probleme.

evil bibu

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Re: MMO und RPG
« Antwort #54 am: 13.02.2012 | 12:01 »
@2) ist zu teuer...

Offline Teylen

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Re: MMO und RPG
« Antwort #55 am: 13.02.2012 | 12:07 »
Ich glaube auch nicht das der Ansatz von "Spielleiter" in einem MMORPG funktioniert.
Was daran liegt das die Welt bereits durch das System beziehungsweise die Mechanik gestaltet wird.
Wenn "Spielleiter" dazu in der Lage sind Items an Spieler herauszugeben, wird es alsbald zu(m Vorwurf der) Vetternwirtschaft kommen respektive das System exploited. Insofern wuerde ich hoffen das jeder Spieler ueber entsprechende Gestaltungsrechte verfuegt.
Das heisst das RPG ggf. in einer an LARP - wo man sich auch an dem orientiert was faktisch vorhanden ist -angelehnten Form zustande kommt.

Es wird wohl auf jedenfall Moderatoren geben, allerdings halte ich es nicht fuer Weise diese Position an eine Spielleiter-Funktion zu koppeln.
Auf jedem Server wird sich der Anbieter vorbehalten Personen die aktiv schaedigen [durch angriffe aus die Systemstruktur, Glitch-Exploiting] zu sperren, die Accounts zu freezen oder dergleichen mehr. Normalerweise steht auch in den AGBs das wenn man sich (bewusst) destruktiv verhaelt, der Account hops genommen werden kann (ohne Rueckzahlung).
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ErikErikson

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Re: MMO und RPG
« Antwort #56 am: 13.02.2012 | 12:10 »
@2) ist zu teuer...

irgendwelche Praktikanten machen das sicher für lau.

Cú Chulainn

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Re: MMO und RPG
« Antwort #57 am: 13.02.2012 | 12:17 »
irgendwelche Praktikanten machen das sicher für lau.

Die müssten dann in rollenspieltechnischen Dingen geschult werden.

El God

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Re: MMO und RPG
« Antwort #58 am: 13.02.2012 | 12:19 »
Ich glaube auch nicht das der Ansatz von "Spielleiter" in einem MMORPG funktioniert.

Zumindest meiner Meinung nach kann man damit die Idee des P&P-Feelings im MMO komplett vergessen. Aber ich lasse mich natürlich gern eines besseren belehren.

Offline Teylen

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Re: MMO und RPG
« Antwort #59 am: 13.02.2012 | 12:43 »
Es gibt ja auch schon Skandaelchen um Skandal.
Ansonsten sind Mods bzw. Community Manager afaik bezahlte Berufe.
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Eulenspiegel

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Re: MMO und RPG
« Antwort #60 am: 13.02.2012 | 12:52 »
@2) ist zu teuer...
Ich hatte oben bereits Siebenwind angesprochen. Bei denen funktioniert das Konzept wunderbar. (OK, die Moderatoren werden nicht bezahlt sondern machen das ehrenamtlich.)

Aber das System funktioniert wunderbar und Siebenwind ist auch ein echtes MMO.

Etwas bekannter ist ja Minecraft, das zwar kein echtes MMO ist, das sich mit ein bisschen Fleiß aber in ein MMO umwandeln ließe.

ErikErikson

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Re: MMO und RPG
« Antwort #61 am: 13.02.2012 | 13:13 »
Die müssten dann in rollenspieltechnischen Dingen geschult werden.

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Offline Auribiel

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Re: MMO und RPG
« Antwort #62 am: 16.02.2012 | 11:39 »
Ich glaube auch nicht das der Ansatz von "Spielleiter" in einem MMORPG funktioniert.

Dito, was dann passiert, sieht man sehr schön am Beispiel DSA - das ist zwar kein MMORPG, aber durch die zahlreichen Mitgestaltungsmöglichkeiten für Fans ist das System überhaupt so ins uferlose ausgeartet. Auf der einen Seite schön, weil groß und lebendig, auf der anderen Seite ein Graus... die "jeder Stein ist beschrieben" und die "Aussage A beißt sich mit Aussage B und den Regelstellen X und Y".

Zuviele Köche verderben den Brei!



Das größte Problem bei einem MMO, das zur Einschränkung des RPG-Erlebnisses führt, könnte man ohnehin nicht beseitigen: Die anderen Spieler!
Schon in einem Chat mit 20+ Mitspielern kollidieren beständig die Ansichten, Meinungen und Vorlieben. Jetzt stellt euch ein RPG vor, in dem dutzende SLs ihre Ideen umsetzen wollen und in dem Zehntausende zahlende Kunden auf ihre Kosten kommen wollen. Das bekommt man nie unter einen Hut. Ich muss nur mal daran denken, wie man sich allein bei SWTOR (oder auch WoW) auf einem Rollenspielserver in die Haare bekommt, nur weil einige andere Spieler (vermeintlich) zum Setting unpassende Namen haben. Was will man mit diesen zahlenden Kunden machen? "Da ist die Tür, wir spielen in einem altnordischen Setting, da ist der Name Jacqueline nicht erlaubt!"

Die Anzahl der RPG-Spieler auf der einen Seite ist zu klein, um ein MMO-RPG gewinnbringend zu gestalten, andererseits ist die Anzahl der RPG-Spieler im Hinblick auf unterschiedliche Vorlieben wieder zu groß, um ein MMO-RPG zu gestalten, dass die Ansprüche der einzelnen Spieler hinreichend befriedigen kann. Fängt ja schon an bei "die Missionen sind mir zu Railroading-lastig, ich will Sandboxen" (oder anders rum).


Ich könnte mir eher ein Mini-Mass-Online-RPG vorstellen: Also ein Spiel mit Editor für den SL, der dann für SEINE kleine Gruppe (5-10 Spieler oder so) eine Sandbox baut und/oder gescriptete Quests erstellen kann und dann seine Rollenspielrunde drauf los lässt. Nur: Würde sich das überhaupt hinreichend verkaufen?
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ErikErikson

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Re: MMO und RPG
« Antwort #63 am: 16.02.2012 | 11:40 »
Das gibts schon seit 10 Jahren, ich glaub mit neverwinter hat das angefnagen.

Offline Naldantis

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Re: MMO und RPG
« Antwort #64 am: 16.02.2012 | 13:36 »
Absurd.

Geht ja auch in zwei Richtungen: Hallo Admin, Eulenspiegels Emo-Gejammer stört unser Sabbat-Spiel, bitte kickt ihn.

Und nein, keine Firma der Welt wird einen zahlenden Kunden einfach so entfernen weil es ein Spieler will.

Die haben ja die Logs und die AGBs -> ergibt sich aus ersteren ein Verstoß gegen letzteres, gibt es einen temporären und im Wiederholungsfall oder bei schwerwiegenden verstößen eine permanenten Bann.
Klar machen sie das, gibt es immer wieder; lieber einen Kunden weniger als fünf, die abspringen, und lieber weniger Spieler als mehr Anwälte vor der Tür.


Offline Naldantis

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Re: MMO und RPG
« Antwort #65 am: 16.02.2012 | 13:46 »
Ich glaube auch nicht das der Ansatz von "Spielleiter" in einem MMORPG funktioniert.
Was daran liegt das die Welt bereits durch das System beziehungsweise die Mechanik gestaltet wird.
Wenn "Spielleiter" dazu in der Lage sind Items an Spieler herauszugeben, wird es alsbald zu(m Vorwurf der) Vetternwirtschaft kommen respektive das System exploited. Insofern wuerde ich hoffen das jeder Spieler ueber entsprechende Gestaltungsrechte verfuegt.

Das ist ja bei vielen P&P-Gruppen nicht anders, nur daß es kein Wiki gibt, das für die Kampagne verrät, in welcher Ecke bei welchem Mob welcher Drop ausschließlich vorkommt.
Doch, Moderatoren geben oft Items raus - teilweise um Bug zu kompensierne, teilweise als Gimicks bei Events;
ich hätte auch noch nicht gehört, daß sich Spieler nenneswert über Vertternwirtschaft beklagen (ist ja alles nachvollziehbar, zumindest für die Admins).
Und Schätze verteileun und Monster spawnen, und besondere NPCs spielen ist doch schließlich eine typische SL-Aufgabe, oder?


Offline Oberkampf

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Re: MMO und RPG
« Antwort #66 am: 16.02.2012 | 16:14 »
Der am Anfang verlinkte Artikel geht von der falschen Voraussetzung aus, dass PC-RPG-sozialisierte Spieler "Gamer" und P&P-RPG-sozialisierte Spieler "Role Player" sind. Wenn man sich aber so Spiele wie z.B. Dragon Age, Witcher oder selbst die alten Baldurs Gate Sachen ansieht, kann man meiner einschätzung nach schon merken, dass es bei diesen Spielen ebenso darum geht, eine Geschichte mitsamt Konsequenzen des eigenen Handelns in der Spielwelt zu erleben, wie es darum geht, seinen Charakter zu leveln und auszurüsten. Der Riss zwischen "Gamer" und "Roleplayer" hängt weder von der Sozialisation ab, noch besteht er in dieser Tiefe.

Mal abgesehen davon differenziert der Artikel überhaupt nicht zwischen verschiedenen Typen der "Role Player", von denen einige sich nämlich keineswegs sich auf coffee house elementals beschränken wollen.

Ansonsten stimme ich größtenteils der Katze von Chuck Norris zu:

Beide Spielformen haben ihre Berechtigung und sind (grundsätzlich) eine sehr spaßige Freizeitgestaltung...aber ich glaube, dass der Kern beider Spielarten - zumindest bis zur Erfindung von sowas wie  "Holodecks" - zu versch. ist, als dass man sie vereinen kann!  ;)

Eben. P&P-Rollenspiel kann Dinge ermöglichen, die ein PC-RPG (weder MMO noch "normales" PC-RPG) in dem Maß nicht leisten kann.
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Offline Benjamin

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Re: MMO und RPG
« Antwort #67 am: 17.02.2012 | 07:19 »
Wenn man sich aber so Spiele wie z.B. Dragon Age, Witcher oder selbst die alten Baldurs Gate Sachen ansieht, (...)

Nur dass es leider um MMOs geht, nicht um Single- oder Multiplayer-Spiele.

RPG in MMOs läuft doch letztendlich immer auf Tavernenspiel, politische "Intrigen" oder Teenagedrama hinaus.
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killedcat

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Re: MMO und RPG
« Antwort #68 am: 17.02.2012 | 07:59 »
Wo Kommunikation und Interaktion möglich ist, da ist auch Rollenspiel möglich. Geht ja schon mit Teamspeak, warum soll es dann mit einem MMO nicht gehen? Und ihr könnt mir glauben: ich habe schon Pen-and-Paper-Runden erlebt, die weniger Rollenspiel beinhalteten als ein paar Stündchen auf einem Rollenspielserver von WOW.

Das Medium MMO hat derzeit allerdings nur wenig Mittel, Rollenspiel aktiv zu fördern. Kommunikationsmittel alleine reichen dafür eben nicht. Auch Gamemastering ist nur bei wenigen Games möglich, bei MMOs hab ich das noch gar nicht erlebt. Das setzt Grenzen für rollenspielerische Freiheit, aber das tun Pen-and-Paper-Systeme auch. Nur lassen die sich eben über Hausregeln "hacken". Da dies bei MMOs für gewöhnlich nicht möglich ist (Shards mal außen vor), hängt man in den Grenzen des Systems fest. Aber innerhalb dieser Grenzen (entspricht ein PnP ohne Hausregeln) kann man imho Rollenspielen. Der "Vorteil": niemand muss den Spielleiter machen, wenn jeder in der Runde spielen will.

Ich wollte so nicht Rollenspiel betreiben, aber wem das nichts ausmacht... Eine Zeit lang wurde auf den Rollenspielservern von WOW auf Einhaltung der Regeln geachtet. Da lief das Rollenspiel dort wirklich gut. Dann gingen die anderen Server mal down und alle Welt überschwemmte die RPG-Server. Da wurde es mit der Immersion schon ein wenig schwierig.

Offline Oberkampf

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Re: MMO und RPG
« Antwort #69 am: 18.02.2012 | 12:53 »
Nur dass es leider um MMOs geht, nicht um Single- oder Multiplayer-Spiele.

Ich bezog mich auf die Argumentation in dem im OP verlinkten Artikel, und dessen Autor unterscheidet zwischen generell PC-RPG-sozialisierten Rollenspielern (nicht spezifisch MMO-Spielern) und P&P-Rollenspielern. Ich halte genau diesen Punkt der Argumentation für falsch und ich gehe davon aus, dass bei vielen PC-sozialisierten RSPlern ein bestimmtes Verständnis von storybetontem Roleplaying genauso oft vorkommt wie bei P&P-sozialisierten.

RPG in MMOs läuft doch letztendlich immer auf Tavernenspiel, politische "Intrigen" oder Teenagedrama hinaus.
Schon die Tatsache, dass die Zeit nicht stehenbleibt und niemand stirbt.

Dass "Roleplaying" in MMOs auf der Schiene Tavernenspiel, "Intrigenspiel" und Teenagerdrama kleben bleibt, bezweifle ich keineswegs. Aber das passiert soch am Tisch bestimmt genausooft (was war nochmal das populärste RSP in Deutschland?  ;) )
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Re: MMO und RPG
« Antwort #70 am: 18.02.2012 | 16:43 »
RPG in MMOs läuft doch letztendlich immer auf Tavernenspiel, politische "Intrigen" oder Teenagedrama hinaus.
Ausser in Goldhain. Da gehts meist um Soft- und Hardcore CS.  >;D

Ich finde allerdings, dass MMOs beim Aspekt RP ein ganz anderes Problem haben:

Vor vielen vielen Jahren hab ich mal das MMO Die 4te Offenbarung gespielt und meine damalige Freundin war Eventmaster auf dem Rollenspielserver. Namenskontrolle, Events organisieren (Hochzeiten z.B., oder Homemade Quests) und dergleichen. Irgendann fing eine Grupope Spieler an, einen Balancebug zu exploiten. Bogenschützen waren ab einer bestimmten Stufe im PVP unschlagbar. Und das hieß im wahrsten Sinne des Wortes UNSCHLAGBAR! Kurzes Beispiel: Einer der berüchtigsten Spieler dieser Truppe wurde von 5 Mage- und Clericspielern gestellt. 5 Hochrangige SCs entfesselten die Hölle auf Erden. Und der Bogner legte einen nach dem anderen um. Und nun schlossen sich 5-7 Bognerspieler zusammen, gründeten die "Gilde" Die Wegelagerer und terrorisierten den Server mit ihrem "Gold oder Leben!". Der gesamte Server rief nach den Admins um diese Terroristen loszuwerden. Der oberste Admin legte bei der GM/EM-Versammlung sein Veto ein und sagte "Die machen auch Rollenspiel. Nur halt keine netten Heitidei-Helden, sondern fiese Typen" und die Sache war für ihn vom Tisch. Dass keiner (ausser EM/GM-Göttern) etwas ingame gegen diese Psychos machen konnte, interessierte nicht. Und selbst wenn es mal geschafft wurde, einen niederzuringen, stand der ja wieder auf. Interessierte doch die Jungs nicht, ob sie einmal geschlagen wurden. Nicht, nachdem sie vorher 3-4 Dutzend Spieler erlegt hatten.

Dieses Beispiel zeigt imho ein wenig, an welchem Problem Rollenspiel bei einem MMO krankt. Ein EINZIGER gefrusteter Spieler (6 in Mathe, Freundin hat ihn betrogen, Taschengeld wurde gekürzt, Kollegen mobben ihn etc etc) kann in einem Spiel 2-3 Dutzend Spielern komplett den Tag versauen und muss mit welchen Konsequenzen rechnen? De facto mit gar keinen. Das Internet ist groß und anonym, ein Massenmord an 20 Avataren ist nicht einmal ein Vergehen, geschweige denn eine Straftat oder ein Verbrechen und was interessiert mich das Seelenleben von irgendwelchen gesichtslosen Mitspielern?
Und das ist nur der GAU in einem Spiel mit Open Perm-PvP. Was ist mit nervenden Spielern, die "rollenspielerisch" Rassismus betreiben (Mensch vs. Zwerg vs. Elf)? Oder anderen asozialen Verhaltensweisen, die sich mit "Rollenspiel" "begründen" lassen, aber eigentlich nur ein Ventil für Frustrationen im RL sind?

Und je mehr Spieler auf einem Server sind, desto höher die Chance, einen davon live zu erleben.
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ErikErikson

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Re: MMO und RPG
« Antwort #71 am: 18.02.2012 | 16:53 »
Hmm, da würde ich widersprechen. Zu dem Thema hab ich mal nen Buch geschrieben und IMHO treten solche Sachen quasi nicht auf bzw. die frustrations-Aggressions hypothese greift hier zu kurz.
« Letzte Änderung: 18.02.2012 | 16:56 von Alter Giftmischer »

Offline Auribiel

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Re: MMO und RPG
« Antwort #72 am: 18.02.2012 | 18:07 »
Und je mehr Spieler auf einem Server sind, desto höher die Chance, einen davon live zu erleben.

Wenn der Nerv-Spieler nicht gerade zur anderen Fraktion gehört und man auf einem PvP-Server ist, gibt es bei MMORPGs eigentlich IMMER die Möglichkeit, im schlimmsten Fall jemanden einfach auf Ignore zu stellen. Schont die Nerven, hält jung und frisch!

Vielleicht nicht die optimalste Lösung, aber warum sich von einem anderen das Spiel vermiesen lassen? Und wenn er nicht gerade fest und unabdingbar in die eigene Story/Gilde/Runde eingebunden ist (was wohl eher seltener der Fall wäre, man sucht sich seine Gilden doch schon selbst aus bzw. kann innerhalb der eigenen Gilde auch Sachen anders ansprechen), sollte es da auch keine Probleme geben.
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Re: MMO und RPG
« Antwort #73 am: 18.02.2012 | 18:48 »
Hmm, da würde ich widersprechen. Zu dem Thema hab ich mal nen Buch geschrieben und IMHO treten solche Sachen quasi nicht auf bzw. die frustrations-Aggressions hypothese greift hier zu kurz.
Mag sein, dass es zu kurz greift. Dass es "quasi" nicht auftritt, hilft imho aber nichts gegen asoziale Spieler. In meinen 5 Jahren WoW hab ich einige davon erlebt und das auf einem vergleichsweise friedlichen RP-Server.
Wenn man mehr RP in einem MMO möchte, hast du ein Problem mit solchen Leuten. Wie willst du sie händeln? Sie sind erstmal genauso zahlende Kunden. Und nach welchen Kriterien willst du Verhalten beurteilen? Was für den Einen normales Charakterspiel ist, kann für den Anderen unannehmbares Verhalten darstellen.
Ein Konsens kann nur in einem beschränktem Rahmen gefunden werden. Ein beschränkter Rahmen ist wiederum Gift. Entweder für die Grundidee eines MMOG (Betonung dabei auf dem Massive Multiplayer) oder für die angestrebte Freiheit eines PnP-RPGs.

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Offline Naldantis

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Re: MMO und RPG
« Antwort #74 am: 19.02.2012 | 15:18 »
Wenn man mehr RP in einem MMO möchte, hast du ein Problem mit solchen Leuten. Wie willst du sie händeln? Sie sind erstmal genauso zahlende Kunden.

Soziale kontrolle durch die Community; Twit-Filter und Ignore-Option hilft, wenn kein permanentes PvP vorgegeben ist und Blocking / Farming von den Admn nicht erwünscht wird (IMHO Standard-Voraussetzungen) dann reicht das eigentlich aus.