Autor Thema: DSA 1  (Gelesen 73697 mal)

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Offline Kriegsklinge

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Re: DSA 1
« Antwort #125 am: 1.03.2012 | 10:13 »
Mir gefallen die hier im Thread genannten Abenteuer (vor allem auch der Wald) ebenfalls sehr gut und zwar - hoffe ich doch - nicht nur aus Nostalgie. Die Richtungsentscheidung, die man hier treffen muss, ist halt, ob man auf etwas grobholzschnittige Märchenfantasy steht, bei der die Logik einer irgendwie real funktionieren könnenden Welt auch mal hintenansteht. Im Hintergrund wabert eben eine nebelverhangene grimmig-Grimm-Welt rum, gewürzt mit ein paar skurrilen Details. Und im Spiel bekommt man kleine, aber dafür abwechslungsreiche und "gonzo"-mäßige Probleme vorgesetzt, die man ständig aktiv bearbeiten kann (und in deren Bearbeitung man eben auch wirklich so frei ist, wie Rollenspiel das zulässt). Dass das den "Weg ins Abenteuer" per Schiene manchmal mit einschließt, finde ich nicht so schlimm: Dass das "Schiff" schon gleich den Weg wählt, die Handlung erst einsetzen zu lassen, nachdem die Gruppe wieder was machen kann, ist zwar eleganter, aber die anderen ABs machens ja eigentlich genau so - wen´s arg stört, dass man noch abnicken muss, wie man gefangen genommen/eingekerkert wird, der setzt halt auch wieder erst ein, wenn das gelaufen ist. Im Grund ist das ja sogar beim "Spinnenwald" und vielen andere klassischen Abenteuern so "Ihr habt jetzt also wohl den Auftrag angenommen und jetzt steht ihr im Wald ..." Noch der Verlust der ganzen Ausrüstung im "Nordlicht" ist so zu verstehen, das ist halt ein Vorlesetext zum Einstieg mit ein paar Abnickmomenten. Danach geht´s erst richtig los. Ich sehe das nicht so als schlimme Einschränkung der Spielerfreiheit, sondern als Anticken eines ganz bestimmten Genres, das zum Hintergrund von DSA1 auch gut passt: Dem Storyzyklus um halbseidene Sword´n´Sorcery- Helden, die immer wieder durch Dummheit, Schicksal oder Raffgier in die Patsche geraten und sich da wieder rausarbeiten müssen. Wie man in die Patsche jetzt wieder reingekommen ist, das wird halt schnell erzählt; da herrscht wohl Einverständnis am Spieltisch. Eine andere Art von "Ein mysteriöser Fremder bietet euch einen Auftrag an ..."

Humpty Dumpty

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Re: DSA 1
« Antwort #126 am: 1.03.2012 | 10:34 »
Hm, spannend. Offenkundig springen wir da auf vollkommen unterschiedliche Dinge zur Aufrechterhaltung der willentlichen Aussetzung der Ungläubigkeit an. Wenn ich von einem Wald höre, aus dem man nicht wiederkehrt, durch den aber jeden Tag der Bäcker muss, um zum Schloss zu kommen, können da die coolsten Sachen der Welt passieren: ich bin dann stump abgelenkt und hab keinen Bock auf den Quatsch. Bei anderen Sachverhalten, die ein neutraler Beobachter vermutlich als ähnlich hanebüchen einstufen würde, hab ich hingegen keinerlei Schwierigkeit damit. Gibts da ein Muster? Vielleicht sowas wie eine Klassifikation von Stressoren für die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit? Hängt das mit Spielvorlieben und/oder Persönlichkeitsvariablen zusammen? Wow, cooles Thema.

ErikErikson

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Re: DSA 1
« Antwort #127 am: 1.03.2012 | 10:36 »
Neues Thema?

Offline tartex

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Re: DSA 1
« Antwort #128 am: 1.03.2012 | 11:17 »
Wenn ich von einem Wald höre, aus dem man nicht wiederkehrt, durch den aber jeden Tag der Bäcker muss, um zum Schloss zu kommen, können da die coolsten Sachen der Welt passieren: ich bin dann stump abgelenkt und hab keinen Bock auf den Quatsch.

Steht ja nirgends im Abenteuer, dass der Wald schon so war, bevor Murgol die Burg übernommen/zerstört/verflucht hat. Der Bäcker ist jetzt wohl einer der Untoten.
« Letzte Änderung: 1.03.2012 | 11:21 von tartex »
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Offline Oberkampf

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Re: DSA 1
« Antwort #129 am: 1.03.2012 | 14:09 »
Bei anderen Sachverhalten, die ein neutraler Beobachter vermutlich als ähnlich hanebüchen einstufen würde, hab ich hingegen keinerlei Schwierigkeit damit. Gibts da ein Muster? Vielleicht sowas wie eine Klassifikation von Stressoren für die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit? Hängt das mit Spielvorlieben und/oder Persönlichkeitsvariablen zusammen? Wow, cooles Thema.

Das ist, glaub ich, wirklich sehr individuell. Bei Fantasy kann ich z.B. immer recht leicht ein oder zwei Augen zudrücken, aber Sci-Fi mit raumfahrenden Orc-Kulturen (Klingonen) oder Space-Katholizismus (40 K) - da fährts mir kalt den Rücken runter, völlig unglaubwürdig für eine sternfahrende Zivilisation.
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Offline DarkSilver

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Re: DSA 1
« Antwort #130 am: 1.03.2012 | 19:33 »
*Hüstel*
Zufälligerweise ist mir die Existenz einer solchen Gruppe zu Ohren gekommen.... ein mir sehr gut bekannte Person hat dort einmal mitgespielt und wusste Skurilles zu berichten. Die Gruppe spielt wohl hin und wieder mal Midgart und kennt die 3-4 Abenteuer, die der SL besitzt in- und auswändig. Was sie nicht davon abhält, die wieder und wieder zu spielen.

Neuer Spieler: "So, jetzt wo wir das Viech erledigt haben, können wir ja in die Höhle und..."
Alter Spieler (erschrocken): "Nein bloß nicht! Die kennen wir noch vom letzten Mal, da sind nur fiese Gegener aber nix zum abräumen, lohnt sich nicht"
Neuer Spieler: ???

Das ist echt kein Scheiß oder ausgedacht. Die spielen das wie ein Computerspiele eben öfter...

Boah wie geil, ich lach mir hier grad nen Ast. Auf DIE Idee muss man auch erstmal kommen. Interessanter wäre es natürlich, wenn der Meister sich dann auch immer wieder neue Details zu dem Abenteuer ausdenken würde.......hmmmm......
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Offline Oberkampf

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Re: DSA 1
« Antwort #131 am: 1.03.2012 | 19:35 »
Boah wie geil, ich lach mir hier grad nen Ast. Auf DIE Idee muss man auch erstmal kommen. Interessanter wäre es natürlich, wenn der Meister sich dann auch immer wieder neue Details zu dem Abenteuer ausdenken würde.......hmmmm......

Oder vielleicht sogar hin und wieder neue Hindernisse oder Gefahren. Oder neue Locations. Oder Personen. Oder Missionen.  ;D
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ErikErikson

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Re: DSA 1
« Antwort #132 am: 1.03.2012 | 19:38 »
Das ist geradezu surreal-indie-mäßig. So alla täglich grüßt das Murmeltier. man spielt und spielt, bis man sich persönlich verändert hat und das Spiel genau richtig spielt.

Just_Flo

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Re: DSA 1
« Antwort #133 am: 1.03.2012 | 20:02 »
Hm, kann es ein, dass jedes der hier genannten ABs in jedem anderen Thread von euch und anderen  nur so zerfleischt würde? Oder trennt ihr bei der Bewertung nicht zwischen Abenteuer und SL-LEistung?

Offline Oberkampf

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Re: DSA 1
« Antwort #134 am: 1.03.2012 | 22:16 »
Hm, kann es ein, dass jedes der hier genannten ABs in jedem anderen Thread von euch und anderen  nur so zerfleischt würde? Oder trennt ihr bei der Bewertung nicht zwischen Abenteuer und SL-LEistung?

Well, ich glaube, von mir mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, dass ich "Wald ohne Wiederkehr" jedesmal, wenn ich es erwähnte, als ein gelungenes Abenteuer bezeichnete. Und zumindest ich habe in diesem Thread "Unter dem Nordlicht" nicht als gutes Abenteuer aufgeführt, was ich auch in keinem anderen Thread jemals machen würde  ;)
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Offline Grubentroll

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Re: DSA 1
« Antwort #135 am: 2.03.2012 | 08:09 »
Dem Storyzyklus um halbseidene Sword´n´Sorcery- Helden, die immer wieder durch Dummheit, Schicksal oder Raffgier in die Patsche geraten und sich da wieder rausarbeiten müssen. Wie man in die Patsche jetzt wieder reingekommen ist, das wird halt schnell erzählt; da herrscht wohl Einverständnis am Spieltisch.

Stimmt genau. :)

Soweit ich mich erinnere hat Archoangel das DSA 1 Setting ganz gut zusammengefasst. Mit "Das Land des Schwarzen Auges" (DSA 2) wurde dann viel geändert und mehr oder weniger die Grundlage für das heutige Aventurien geschaffen.

Ich würde aber sagen, dass das was Archoangel da erzählt DSA1.5 ist, also vieles was erst im Ausbau-Kasten beschrieben wurde.
Zu Zeiten von Basis-Kasten und den ersten Abenteuern die noch kein blaues Dreieck oben rechts auf dem Cover hatten gabs das alles noch gar nicht.

Offline Senebles

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Re: DSA 1
« Antwort #136 am: 2.03.2012 | 09:26 »
Ich würde aber sagen, dass das was Archoangel da erzählt DSA1.5 ist, also vieles was erst im Ausbau-Kasten beschrieben wurde.
Zu Zeiten von Basis-Kasten und den ersten Abenteuern die noch kein blaues Dreieck oben rechts auf dem Cover hatten gabs das alles noch gar nicht.

Angesichts der Tatsache, dass die "Zeiten" knapp über ein Jahr umfassen, habe ich eigentlich das Ausbau-Spiel immer als Teil von DSA1 aufgefasst.
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

ErikErikson

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Re: DSA 1
« Antwort #137 am: 2.03.2012 | 09:34 »
Angesichts der Tatsache, dass die "Zeiten" knapp über ein Jahr umfassen, habe ich eigentlich das Ausbau-Spiel immer als Teil von DSA1 aufgefasst.

Es scheint aber einen qualitativen Schnitt zwischen Grund- und Ausbaubox zu geben.

Offline GreyWiz

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Re: DSA 1
« Antwort #138 am: 2.03.2012 | 09:50 »
Man stelle sich das Ausbauspiel mit Talbot statt mit Ina Kramer vor *träum*

Gerade die grafische Aufmachung ließ alles schon recht stark in Richtung "fantastischen Realismus" statt Sword & Sorcery laufen - ist aber in den Texten tatsächlich noch nicht so zu merken, wenn auch schon alles in "ordentliche" Bahnen gelenkt werden sollte.

Es gibt also schon einen Schnitt, ob der jetzt qualitativ ist...???

Samael

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Re: DSA 1
« Antwort #139 am: 2.03.2012 | 09:51 »
Es scheint aber einen qualitativen Schnitt zwischen Grund- und Ausbaubox zu geben.

Nein, so würde ich das nicht sehen. Die Ausbau-Box is eine massive Erweiterung, die durch den allerersten richtigen nicht-Regel Quellenband ("Aventurien"), DSA erst zu einem "vollständigen" Rollenspiel wie wir es heute verstehen gemacht hat.

Offline GreyWiz

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Re: DSA 1
« Antwort #140 am: 2.03.2012 | 10:10 »

Die Ausbaubox ist die Erweiterung, die das Spiel ...erst vollständig zu dem DSA wie wir es heute kennen gemacht hat.
... oder zum ersten vollständigen, deutschen Rollenspiel (Wann bekam Magira/Midgard seine Weltbeschreibung??? Könnte man daraus ableiten, dass DSA unbedingt eine Welt braucht um sich zu behaupten?)

Es hätte ja auch den D&D Weg einschlagen können, ohne das ein fixes Setting drangepackt worden wäre; mit generischen Geweihten etc. - das ganze garniert mit Versatzstücken aus den Abenteuern, einer Hex Karte der bekannten Welt, an die Generationen von Schreiberlingen neue Ideen/Länder/exotische  Locations hinzufügen hätten können...

Mit dem heruntergekommenen Havena als Dreh-und Angelpunkt. Dämonenverehrenden Steppenbarbaren, Güldenlandfahrern und Piraten inklusive.

Offline Grubentroll

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Re: DSA 1
« Antwort #141 am: 2.03.2012 | 10:10 »
Gleichzeitig wurde aber genau da der Grundton des Settings stark verändert (imo), und der Weg eingeschlagen in das Aventurien, wie es jetzt ist.

Dann noch Streuner mit Federhut, Mantel und Degen, Geweihte die eher an griechische Priester samt ihrem Pantheon erinnerten, usw.

Mit S&S hatte das alles nicht mehr so viel zu tun.



Offline Grubentroll

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Re: DSA 1
« Antwort #142 am: 2.03.2012 | 10:17 »
Man stelle sich das Ausbauspiel mit Talbot statt mit Ina Kramer vor *träum*

Ne, keine Ina Kramer, es war mal wieder der als Illustrator unglaublich furchtbare Werner Fuchs (vor seiner Arbeit als Verleger hab ich allerdings höchsten Respekt), der anscheinend  damals irgendwie immer aus dem Hut gezaubert wurde, wenn keine Kohle mehr für gute Illustratoren da war.

A la, "na, dann mach ich das halt selbst".

Geschehen bei DSA, und dann bei "Schwertmeister/Tharun" wieder...

Die Sachen von Ina Kramer finde ich um einiger gelungener als das Zeugs vom Fuchs.

Offline tartex

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Re: DSA 1
« Antwort #143 am: 2.03.2012 | 10:17 »
Naja, zumindest wurde Hal am Ende des Geschichtskapitels noch ansatzweise mit den Dämonenkaisern auf eine Linie gestellt, weil er sich zu einem Gott krönen hatte lassen. Das wirkte schon düsterer.

Das Streunerbild passte aber wirklich nicht rein. Ein Hit sind auch die Streunerregeln für Leute, die ohne Talentsystem spielen: soweit ich mich erinnere, darf der Streuner bei jedem Stufenanstieg 2 Attribute erhöhen. :D
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Samael

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Re: DSA 1
« Antwort #144 am: 2.03.2012 | 10:20 »
Gleichzeitig wurde aber genau da der Grundton des Settings stark verändert (imo), und der Weg eingeschlagen in das Aventurien, wie es jetzt ist.

Finde ich jetzt nicht. Siehe Archos Zusammenfassung weiter oben. Das hat mit dem heutigen Aventurien kaum mehr was zu tun.

EDIT:
Wie bereits angeführt: Der "Bruch" kommt m. E. mit "Das Land des Schwarzen Auges".
« Letzte Änderung: 2.03.2012 | 10:24 von Samael »

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: DSA 1
« Antwort #145 am: 2.03.2012 | 10:25 »
Zitat
Gleichzeitig wurde aber genau da der Grundton des Settings stark verändert (imo), und der Weg eingeschlagen in das Aventurien, wie es jetzt ist.

Dann noch Streuner mit Federhut, Mantel und Degen, Geweihte die eher an griechische Priester samt ihrem Pantheon erinnerten, usw.

Mit S&S hatte das alles nicht mehr so viel zu tun.

Das würde ich so  nicht 100% unterschreiben, die beiden ABenteuer aus der Basisbox (also das Solo-AB und Silvanas-Befreiung) versprühen mMn auch nicht wirklich S&S-Flair.

Zitat
Ne, keine Ina Kramer, es war mal wieder der als Illustrator unglaublich furchtbare Werner Fuchs (vor seiner Arbeit als Verleger hab ich allerdings höchsten Respekt), der anscheinend  damals irgendwie immer aus dem Hut gezaubert wurde, wenn keine Kohle mehr für gute Illustratoren da war.
Sorry das ist Quatsch, die Illus stammen von Ina Kramer und Jochen Fortmann, wobei Ina Kramer den Hintergrundband und Jochen Fortmann den Regelband Illustriert hat.
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Offline GreyWiz

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Re: DSA 1
« Antwort #146 am: 2.03.2012 | 10:35 »
Das griechische Pantheon fand ich damals noch Klasse. Hat meiner Ansicht nach auch das Gefühl vom dekadenten Mittelreich ganz gut unterstützt.

Streuner und Waldelf waren da tatsächlich  schon weit weniger S&S und ja der Grundton hat sich stark verändert.
Positiver? Weniger "darque"?  

Noch nicht ganz das neue DSA, aber auch schon nicht mehr das alte.

Zum Thema S&S Flair. Gut das sind keine Conan Geschichten mit dunklen Zauberern (da wären wir wieder beim Wald ohne Wiederkehr) aber Fahfrd und den Grauen Mauser kann man sich in Havena noch richtig gut vorstellen. Mit Kobolden und Goblins im Keller können wir uns vielleicht auf hotzenplotzige S&S einigen?

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: DSA 1
« Antwort #147 am: 2.03.2012 | 10:44 »
Zitat
Zum Thema S&S Flair. Gut das sind keine Conan Geschichten mit dunklen Zauberern (da wären wir wieder beim Wald ohne Wiederkehr) aber Fahfrd und den Grauen Mauser kann man sich in Havena noch richtig gut vorstellen. Mit Kobolden und Goblins im Keller können wir uns vielleicht auf hotzenplotzige S&S einigen?
Naja irgendwie kann ich die Priraten, die ja die Hauptschurken der beiden ABs sind, nur schwer mit S&S in Einklang bringen.
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Re: DSA 1
« Antwort #148 am: 2.03.2012 | 10:48 »
Gleichzeitig wurde aber genau da der Grundton des Settings stark verändert (imo), und der Weg eingeschlagen in das Aventurien, wie es jetzt ist.

Da bin ich ganz bei dir.

Während in der Basisbox noch das dreckige Talbot-Havena, ein langhaariger Alrik mit Knüppel (!), ein Voodooschild (der jeden Gegner sofort tötet, wenn er vor Beginn einer Kampfrunde eine 6 auf 1W6 würfelt!), ein Spiegeldämon, ein Klabautermann und als Heldentypen Abenteurer, Magiere, Krieger, Elfen und Zwerge auftauchten (mit meines Erachtens archetypischen S&S-Illustrationen) vorkamen,

kamen in der Ausbaubox

als Heldentypen Waldelfen (WTF), Mantel&Degen-Streuner und High Fantasy-Geweihte (deren Darstellung und Götterwelt nichts mit Sword&Sorcery zu tun hat) dazu. Die menschenverachtende Religion des Visar (zu finden im ersten DSA-Roman überhaupt) wurde komplett rausgestrichen, und an die Stelle seiner korrupten und blutdurstigen Priester (Boroni genannt!) wurde dann der glattgebürstete Totengott Boron und seine nicht halb so finsteren Pfaffen gesetzt.

Das Talentsystem des Ausbauspiels ist, abgesehen von der Tatsache, daß es im Einsatz große Fragezeichen hinterläßt, ein weiterer Schritt weg von der Sword&Sorcery des Basiskastens, hin zum einheitsbreiigen, massentauglichen Aventurien der heutigen Zeit. Und das Geschichtskapitel ist dann wohl der letztendliche Beweis dafür, daß das Ausbauset nichts mehr mit der Sword&Sorcery des Basissets zu tun hat, auch wenn es offiziell noch DSA1 ist.
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Re: DSA 1
« Antwort #149 am: 2.03.2012 | 10:49 »
Ich glaube, einige lesen hier in das 1984er DSA zu viel Sword & Sorcery rein.

Die Geweihten des Ausbauspiels und das Pantheon hatten mit der Monotheisierten Religion Anfang der 90er noch nicht so viel zu tun. Waldelf und Druide empfand ich damals auch noch als recht düstere Charaktere. Der Druide war ja so bedrohlich, dass er sein Charisma nicht über 10 steigern durfte!

Das Talentsystem hat übrigens Einheitsbrei überhaupt nicht unterstützt, sondern belohnte ausschliesslich die konsequente Spezialisierung.
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