Autor Thema: Spieler, die keinen Unterschied zwischen P&P und Computer-RPG machen...  (Gelesen 32392 mal)

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Offline Feuersänger

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Hinzu kommt: wenn ich die Optionen meines Charakters elegant in die Beschreibung einfließen lasse statt mechanische Begriffe zu benutzen, freut das vielleicht den stimmungsbetonten Mitspieler. Aber der SL weiß unter Umständen nicht, was gemeint ist, oder interpretiert die versteckte Ansage falsch, weil er eben nicht jede einzelne Option der z.B. 4 SCs auswendig gelernt hat, oder es fehlen einfach weitere Informationen.

Das ist noch relativ straightforward wenn einer z.B. in D&D sagt "Ich stürme auf den Oger los und greife ihn heftig an", dann merkt man "Aha, Sturmangriff, Power Attack", aber wieviel Punkte Power Attack muss der Spieler trotzdem noch extra ansagen.

Wenn man sich am Anglizismus "tanken" stört, wäre eine geeignetere Übersetzung vielleicht "[den Gegner] binden". Das muss aber auch erstmal von der Mechanik unterstützt werden. In MMOs ist der Tank ein Tank, weil er nicht nur viel aushält sondern auch "Aggro zieht", also die Gegner ihn als Ziel bevorzugen. In den meisten P&Ps fehlt da ein Mechanismus, und die Gegner hält nichts davon ab, erstmal auf den Magier zu gehen.
(In D&D 3.5 z.B. gibt es nur eine einzige Klasse, die wirklich "tanken" kann, und das ist der Crusader. Er kann Fähigkeiten einsetzen, die den Gegnern Abzüge reinwürgen, wenn sie irgendjemand anderen angreifen als ihn.)
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Arldwulf

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Hinzu kommt: wenn ich die Optionen meines Charakters elegant in die Beschreibung einfließen lasse statt mechanische Begriffe zu benutzen, freut das vielleicht den stimmungsbetonten Mitspieler. Aber der SL weiß unter Umständen nicht, was gemeint ist, oder interpretiert die versteckte Ansage falsch, weil er eben nicht jede einzelne Option der z.B. 4 SCs auswendig gelernt hat, oder es fehlen einfach weitere Informationen.

Sagen wir es so: Die Chance das der SL weiß was gemeint ist steigt mit der Qualität der Beschreibung.

Wenn ich nur sage: "Ich greif an / tanke / loote" weiß der SL wenig, wenn ich sage: "ich mache einen schmutzigen kampftrick / Blocke die Schläge mit meinem Schild / durchsuche seine Taschen nach Wertgegenständen und irgendwas um mehr über ihn herauszufinden" weiß der SL schon mehr.

Natürlich kann es dann immer noch sein dass ich nachfragen muss: "Aha? Was macht denn der schmutzige Kampftrick?" aber das ist halt immer noch besser als wenn ich gar keine Vorstellung hab was der Spieler da treibt - oder schlimmer noch davon ausgehe dass der Spieler ohnehin nur Schema F folgt.

Offline Naldantis

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Nicht zwingend nur looten sondern auch andere standartisierte und auf ihre grundlegenden Spielauswirkungen reduzierte Dinge.

Das schlüsselwort hier ist 'standardisiert'.
D.h. im Verfahren und von den Auswirkungen her gut bekannt, i.A. oft sinnvoll anwendbar.

Zitat
Ein anderes Beispiel wäre die Aussage eines D&D 3.5 Fighters auf die Frage "Was machst du" - "Fullattack!". Dabei ist natürlich zu bedenken dass die Reduzierung im PnP Fall nur scheinbar existiert, vor allem bei Spielern die glauben sie könnten nur das tun was durch irgendwelche Regeln vorabdefiniert ist.

Es ist keine Auswirkung der Sprache, daß diese Vorgehen gewählt wird, sondern weil diese Vorgehen so oft gewählt wird, hat es einen besonderen, etablierten Term.

Zitat
Üblicherweise stimmt das nicht, beeinflusst aber dennoch die Handlungen der Spieler. Je eingeschränkter die Optionen scheinen umso mehr benutzt man feststehende Fachbegriffe für sie.

Dem widerspreche ich.
Es gibt z.B. immer wieder Anfänger, die den Term NICHT kennen, und dann doch umgangssprachlich vor die Wahl gestellt, genau diese Aktion immer wieder ausführen - und wenn es dann aus keinem anderne Kontext ein geeignetes Stichwort gibt, dann wird ein eigenes etabliert.

Zitat
Im Computerspiel wäre das Beispiel der gedroppede  loot. Den ich halt nur anklicken und mitnehmen kann, mit dem ich aber ansonsten wenig interagieren kann. Im Kontext eines Computerspiel macht eine Beschreibung also keinen Sinn - sie hat keine Relevanz. Eine Animation die zeigt wie man den Krams aufnimmt mag schön sein, nervt aber irgendwann nur noch.

...warum meinst Du, daß eine umfänglich Beschreibung des Plünderns eines Gegners (oder anderer sich häufig widerholender Ereignisse mit  geringer Wahrscheinlichkeit auf Relevanz) am Spieltisch nicht ebenso nervt?

Zitat
Das hat wenig mit der Animation selbst zu tun als damit dass die Einflussmöglichkeiten des Spielers hier nicht gegeben sind. Egal wie schön das animiert wird, im Hintergrund passiert immer das gleiche. Selbst eine bei jedem looten andere und neue Animation würde nichts daran ändern.

Wie beim Looten im P&P, sehen wir mal vom Abzweigen besonders schöner Stücke für den Eigenbedarf ab...
...was aber im Prinzip auch in einigen MMOPRGs geht.

Zitat
Im PnP übernehmen Spieler und Spielleiter diese einschränkende Rolle entweder aus vorherigen Vorbildern, oder weil man den Spielstil so mag.

...oder weil es sich so als praktisch und zielführend herausgestellt hat.

Ja, man kann jede durchsuchte Stelle beim Plündern beschreiben und sein Augenmerk spezifizieren, aber diese länglich Ausführung alngweilt den Rest der Mitspieler und führt zu wenig mehr Beute und Informationen, mehr noch, es verlagert die Beute von leicht zu veräuderndem Gold hin zu schwer umzusetzenden Schmuck/Ausrüctung/Exotike/Tinneff und vergrößert die Chance auf rote Heringe exponentiell.
(Bei einer 08/15-Filzung beschreibt es SL gelegentlich mal Ambiente, meist aber nur relevante Informationen -> das Tatoo mit der 6-fingerigne Hand wird wahrschienlich etwas bedeuten, aber in einer Kultur, in der Tätowierungen normal sin, wird sich der SL geziehlt dannach befragt diverse Symbole aus den Fingers saugen, unter denen die echten Informationen untergehen, wenn die Spieler keine statistische Analyse durchführen --> Daten-Hartwurst.)

Zitat
Letztlich ist es aber stets damit verbunden das einige Optionen im Kontext des Spiels nicht existieren. Spieler die dies dann anders spielen wollen werden eben nicht nur von den MMORPG Begriffen abgeschreckt sondern auch davon dass kreative Ideen abseits der Standardverhaltensweisen ignoriert werden.

Ich habe noch nie erlebt, das diese kreativen Ideen aus Gründen der Sprachgewohnheiten nicht beachtet werden!
Weswegen sie gelegentlich abgeleht werden ist, weil sie
- schlicht dumm sind,
- der mögliche Vorteil im Vergleich zur Standardaktion vernachlässigbar ist,
- die Idee gut ist, aber der Aufwand dafür so groß, daß die anderen Beteiligten abwinken.

Es ist schlicht JEDEM Spieler geläufig, daß die Regeln nur eine Approximation darstellen und der 90/10-Regel folgen, und daß man in besonderne Fällen eben Ausnahmen benötigt.


Offline Feuersänger

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Ich sag auch immer, jeder Spieler darf meinetwegen soviel Hintergrund schreiben wie er will, wenn es ihm hilft, aber ich will und werde es nicht lesen. ^^
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Lichtschwerttänzer

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Wenn es egal ist ob ich nur sage: "ich greif ihn halt an" oder ob ich sage: "ich greif ihn mit einer Finte an" wird das zweite seltener Beschrieben ....
das ist   ein Unterschied im Style, wenn jemand allerdings anfängt die Daumenstellung-Veränderung am Säbelgriff zu beschreiben.

Ähnlich ist es mit der Beschreibung der Plünderung-Dursuchung ... ein X beliebiger Ritter, Ork etc hat auch ingame nicht die Bedeutung wie ein Nachtgreifer(wenn der nach [seinem Tod als untoter] Dunkelelf weitermacht geht das nochmal hoch) da wird dann (sehr [sehr]) vorsichtig und sorgfältig  der Mantel,  (sehr [sehr]) vorsichtig und sorgfältig  die Hose,  (sehr [sehr]) vorsichtig und sorgfältig  die Taschen,  (sehr [sehr]) vorsichtig und sorgfältig  die Stiefel,  (sehr [sehr]) vorsichtig und sorgfältig  die Fusslappen durchsucht; erwähnte ich schon  (sehr [sehr]) vorsichtig und sorgfältig  ?

Dann hast du es allerdings komplett missverstanden. 
Es trägt IMPOV nichts zum Spiel bei, jedesmal Schritt für Schritt sowas zu beschreiben, Von Tasche(welcher?) 1 Kleidungsstück A bis zum Auftrennen der Nähte des Lendenschurzes.

Ob derjenigen nun plündern, durchsuchen, fleddern sagt...

Wenn du nur nach Wertgegenständen suchst, wird dir die Kupfermünze mit der Prägung Acherons nicht auffallen.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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ErikErikson

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Die geprägte Kupfermünze ist übrigens ein problem, das ich nie lösen konnte.

Entweder ich beschreibe hin und wieder mal was auf den ersten Blick irrelevantes im Detail (was ich ständig vergesse) oder die Spieler merken sofort, wie der Hase läuft, wenn ich irgendwas detailierter beschreibe.

Würfe auf Wahrnehmen und so habne mir nie gefallen, ich will die Spieler herrausfordern.

Am besten klappt das noch, wenn ich Vorlesetexte habe.

Offline Tudor the Traveller

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Wie wäre es denn, wenn der SL auch so beschreibt?

"Ihr kommt in einen Standard-Raum der Größenklasse 4 und Grundriss A. In der Nord-Ost-Ecke stehen zwei Loot-Container." Fertig - Raum beschrieben.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Medizinmann

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Wie wäre es denn, wenn der SL auch so beschreibt?

"Ihr kommt in einen Standard-Raum der Größenklasse 4 und Grundriss A. In der Nord-Ost-Ecke stehen zwei Loot-Container." Fertig - Raum beschrieben.

Genau dann kann der Spieler auch gerne sagen:
"Ich Initiiere Lootvorgang A, Ergebnis? Nächster Raum"

  Abschlussfloskel C
 >:( :q :-\
Sorry ,das kann Ich nicht

HougH!
Medizinmann

ErikErikson

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Man könnte dann auch weiter vereinfachen, etwa für einen neuen raum spezielle Abkürzungen setzen. Das sehe dann so aus:

SL: "trial_room1.present; set int loot_13 =100G;"

Spieler: "loot13.open;"

Eulenspiegel

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Wie wäre es denn, wenn der SL auch so beschreibt?

"Ihr kommt in einen Standard-Raum der Größenklasse 4 und Grundriss A. In der Nord-Ost-Ecke stehen zwei Loot-Container." Fertig - Raum beschrieben.
Ich fände es blöd, da ich dann in einer Tabelle nachschauen muss, was Größenklasse 4 bedeutet und was Grundriss A nun genau ist. Besser wäre da:

"Ihr kommt in einen rechteckigen etwa 10x3m² großen Raum, an dessen Ende sich zwei Container befinden." (Ob die Container gelootet werden oder nicht, steht ja noch nicht fest.)

Dann muss niemand in einer Tabelle nachschauen.

Offline Arldwulf

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...warum meinst Du, daß eine umfänglich Beschreibung des Plünderns eines Gegners (oder anderer sich häufig widerholender Ereignisse mit  geringer Wahrscheinlichkeit auf Relevanz) am Spieltisch nicht ebenso nervt?

Oh, ganz sicher tut es dies. Habe ich auch weiter oben schon beschrieben. Und wie oben schon gesagt: Wenn die Relevanz nicht vorhanden ist macht eine Beschreibung keinen Sinn und wird ganz sicher die Spieler irgendwann nur nerven. Aber der Grund dafür ist eben die (tatsächliche oder vermutete) geringe Relevanz. Sprich: Die Spieler gehen davon aus das es nichts bringen wird ausführlicher zu sagen was man tut, weil dies keine Auswirkungen haben wird. Und der Standardbegriff das gleiche ist.

An dieser Stelle liegt aber auch die Lösung - man erhöht einfach die Wahrscheinlichkeit auf Relevanz und sorgt dafür dass unterschiedliche Aktionen auch unterschiedliche Auswirkungen haben. Bis zu welchem Grad muss dann jeder selbst entscheiden, aber wir sprechen hier ja darüber dass es dort jemanden gibt der gern die Vorgehensweise seiner Spieler weniger auf vordefinierte, mechanische Fachbegriffe reduzieren würde. Den Spielern zu erklären dass auch andere Aktionen relevant sein können, auch kreative Ideen ist hierbei eine sinnvolle Sache.

Das dies nicht bedeutet: "Ich durchsuche jeden Ork einzeln von Kopf bis Fuß" ergibt sich von selbst. Schließlich wäre auch dies eine relevante Entscheidung "ich investiere diese Zeit" und macht deshalb schon aus Spielersicht keinen Sinn. Es geht nur darum den Spielern klar zu machen dass auch andere Verhaltensweisen sinnvoll sein können um mehr Varianz hereinzubringen und die Aktionen stärker an die Situation anzupassen. Sprich: Wenn die Spieler gerade in Zeitdruck eine Festung stürmen ist "ich loote noch schnell den Kerl den ich umgehauen hab" halt recht unpassend. Insbesondere dann wenn es als kurzbeschreibung für "ich durchsuche ihn von Kopf bis Fuß" verstanden wird, und man davon ausgeht das er alles von Wert einfach "dropped"
« Letzte Änderung: 2.03.2012 | 11:14 von Arldwulf »

ErikErikson

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Besteht das problem eventuell darin, das Spieler Computereigenheiten eines spezifischen Spiels wie pausierendes Spiel während des Inventarbesuchs oder Schnellreisen in ein spezifisches P&P-RPG übertragen?

Weil Computerspiele sind auch sehr verschieden. bei manchen braucht es einen Wurf, um bestimmten Lott auch zu finden.

Ein Spieler könnte auch auf die idee kommen, das er im P&P einen gegner noch nicht looten kann, weil er die Quest noch nicht hat.

Das sind aber immer Spielspezifische Sachen.


Offline Lichtschwerttänzer

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  Sprich: Wenn die Spieler gerade in Zeitdruck eine Festung stürmen ist "ich loote noch schnell den Kerl den ich umgehauen hab" halt recht unpassend. Insbesondere dann wenn es als kurzbeschreibung für "ich durchsuche ihn von Kopf bis Fuß" verstanden wird, und man davon ausgeht das er alles von Wert einfach "dropped"
Würde ggf gut inj eine homerische Kampagne passen und da dropped jeder automatisch fast alles von Wert, weil offen getragen.
“Uh, hey Bob?”
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Achamanian

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Offline Chief Sgt. Bradley

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Ich finde es fruchtbar wenn diese MMO- und Computerbegriffe verwendet werden.
Aber auch bei z.B. SR: "Hey Mage ich hab ne S-Wunde. Heil ma!" rennt meine Immersion nackt mit nem Cocktail durch den Garten. :bang:

Gerade im Kampf finde ich solche Dinge schlimm. Denn der Kampf soll spannend und mitreissend sein. Als SL vergebe ich Gummipunkte für coole, atmosphärische und immersive Beschreibungen im Kampf.
Für die Neuen
"Sir! We are surrounded!" - "Excellent! We can attack in any direction!"
Es gibt drei Arten von Grammatik: korrekt, falsch oder Yoda
Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

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Dann solltet ihr würfelloses Kämpfe spielen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zu viel Würfelei die Atmosphäre killt und die atmosphärischsten Szenen diejenigen waren, in denen nicht gewürfelt wurde.

Achamanian

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Ich finde es fruchtbar wenn diese MMO- und Computerbegriffe verwendet werden.
Aber auch bei z.B. SR: "Hey Mage ich hab ne S-Wunde. Heil ma!" rennt meine Immersion nackt mit nem Cocktail durch den Garten. :bang:

Der Herr bewahre uns vor der verstörenden Vielfalt des Tischrollenspiels, die es uns ermöglicht, am selben Abend in einer Runde Spielmechaniken auszureizen und dann wieder die Regeln links liegen zu lassen, am selben Tisch zu looten, das Wams des gefallenen Gegners zu durchsuchen oder sich vor Entsetzen über die Bluttat zu übergeben, am selben Abend eine Würfelorgie abzuziehen, bei der Schlag auf Schlag Zahlen und Abkürzungen durch den Raum geschleudert werden, die kein Uneingeweihter versteht, und andächtig zu lauschen, wenn der SL einem erzählt, wie die letzte Elfe des Hains ihren Kopf auf ein Kissen aus trockenem Laub bettet und mit sterbenden Augen in die Flammen blickt, die über den Waldboden huschen, in dem Wissen, dass sie den Weg für eine neue Welt freimacht ...

Nein, der Herr bewahre uns vor solcher Vielfalt! Wie sollten wir da noch wissen, was wir sind, anspruchsvolle Atmosphäriker oder tumbe Schnetzelprolos, feinsinnige Einfühler oder stumpfsinnige Dreschflegel ... Der Herr bewahre uns! Er bewahre uns! Er bewahre uns!

Offline Teylen

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Der Herr bewahre uns vor der verstörenden Vielfalt des Tischrollenspiels, die es uns ermöglicht, am selben Abend in einer Runde Spielmechaniken auszureizen und dann wieder die Regeln links liegen zu lassen, am selben Tisch zu looten, das Wams des gefallenen Gegners zu durchsuchen oder sich vor Entsetzen über die Bluttat zu übergeben, am selben Abend eine Würfelorgie abzuziehen, bei der Schlag auf Schlag Zahlen und Abkürzungen durch den Raum geschleudert werden, die kein Uneingeweihter versteht, und andächtig zu lauschen, wenn der SL einem erzählt, wie die letzte Elfe des Hains ihren Kopf auf ein Kissen aus trockenem Laub bettet und mit sterbenden Augen in die Flammen blickt, die über den Waldboden huschen, in dem Wissen, dass sie den Weg für eine neue Welt freimacht ...

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Pyromancer

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Der Herr bewahre uns vor der verstörenden Vielfalt des Tischrollenspiels, die es uns ermöglicht, am selben Abend in einer Runde Spielmechaniken auszureizen und dann wieder die Regeln links liegen zu lassen, am selben Tisch zu looten, das Wams des gefallenen Gegners zu durchsuchen oder sich vor Entsetzen über die Bluttat zu übergeben, am selben Abend eine Würfelorgie abzuziehen, bei der Schlag auf Schlag Zahlen und Abkürzungen durch den Raum geschleudert werden, die kein Uneingeweihter versteht, und andächtig zu lauschen, wenn der SL einem erzählt, wie die letzte Elfe des Hains ihren Kopf auf ein Kissen aus trockenem Laub bettet und mit sterbenden Augen in die Flammen blickt, die über den Waldboden huschen, in dem Wissen, dass sie den Weg für eine neue Welt freimacht ...

Nein, der Herr bewahre uns vor solcher Vielfalt! Wie sollten wir da noch wissen, was wir sind, anspruchsvolle Atmosphäriker oder tumbe Schnetzelprolos, feinsinnige Einfühler oder stumpfsinnige Dreschflegel ... Der Herr bewahre uns! Er bewahre uns! Er bewahre uns!

Warum akzeptierst du nicht einfach, dass es Dinge gibt, die manche Leute stören? Bei sich daheim im stillen Kämmerlein darf jeder machen, was er will, aber sobald wir an einem Tisch sitzen ist ein Konsens nötig. Und dann kann es eben passieren, dass irgend jemand nicht mit Leuten spielen will, die unimmersiv und mit WoW-Sprech spielen.
Ich spiele auch nicht (mehr) in einer Runde, bei der im Hintergrund immer Power Metal läuft. Das hat mit Vielfalt und Besserspielertum rein gar nichts zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass es für mich so nicht funktioniert. Punkt. Wenn du damit kein Problem hast: Schön für dich. Aber ich bin mir sicher, dass auch du nicht jede Verhaltensweise am Tisch abkannst, also komm mal runter von deinem hohen Ross.

Achamanian

  • Gast
Warum akzeptierst du nicht einfach, dass es Dinge gibt, die manche Leute stören? Bei sich daheim im stillen Kämmerlein darf jeder machen, was er will, aber sobald wir an einem Tisch sitzen ist ein Konsens nötig. Und dann kann es eben passieren, dass irgend jemand nicht mit Leuten spielen will, die unimmersiv und mit WoW-Sprech spielen.
Ich spiele auch nicht (mehr) in einer Runde, bei der im Hintergrund immer Power Metal läuft. Das hat mit Vielfalt und Besserspielertum rein gar nichts zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass es für mich so nicht funktioniert. Punkt. Wenn du damit kein Problem hast: Schön für dich. Aber ich bin mir sicher, dass auch du nicht jede Verhaltensweise am Tisch abkannst, also komm mal runter von deinem hohen Ross.

Es stört mich kein bisschen, wenn Leute am Spieltisch ihre ideosynkratischen Vorlieben haben, sich darüber austauschen, zusammenfinden und auseinandergehen. Die muss man auch nicht begründen.

Was ich echt daneben finde, sind die Behauptungen darüber, dass das Spiel von Leuten "eingeschränkt" würde, nur weil sie einfach einen anderen Sprachduktus pflegen. Man muss doch keine hahnbüchenen Theorien darüber aufstellen, dass wer "looten" sagt ein mechanistisches Spielverständnis hätte, nur, weil einem selbst der Begriff auf die Nerven geht. Der Begriff darf einem auch einfach so auf die Nerven gehen.

Und was mich auch nervt, ist wenn aus der eigenen Vorliebe Handlungsanweisungen für andere Spieler abgeleitet werden, nämlich z.B., dass sie doch lieber WoW zocken sollen. Im Allgemeinen werden die Leute schon selbst wissen, ob sie am Tischrollenspiel Spaß haben, ob sie dabei nun WoW-Terminologie benutzen oder nicht. Da muss man ihnen nicht damit kommen, dass sie beim Pen&Paper irgendwie "falsch" wären.

Pyromancer

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Es stört mich kein bisschen, wenn Leute am Spieltisch ihre ideosynkratischen Vorlieben haben, sich darüber austauschen, zusammenfinden und auseinandergehen. Die muss man auch nicht begründen.

Was ich echt daneben finde, sind die Behauptungen darüber, dass das Spiel von Leuten "eingeschränkt" würde, nur weil sie einfach einen anderen Sprachduktus pflegen. Man muss doch keine hahnbüchenen Theorien darüber aufstellen, dass wer "looten" sagt ein mechanistisches Spielverständnis hätte, nur, weil einem selbst der Begriff auf die Nerven geht. Der Begriff darf einem auch einfach so auf die Nerven gehen.

Und was mich auch nervt, ist wenn aus der eigenen Vorliebe Handlungsanweisungen für andere Spieler abgeleitet werden, nämlich z.B., dass sie doch lieber WoW zocken sollen. Im Allgemeinen werden die Leute schon selbst wissen, ob sie am Tischrollenspiel Spaß haben, ob sie dabei nun WoW-Terminologie benutzen oder nicht. Da muss man ihnen nicht damit kommen, dass sie beim Pen&Paper irgendwie "falsch" wären.

Das ist aber in dem Beitrag, den du zitiert hast, gar nicht passiert.  wtf?


Offline Teylen

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Das klingt aber in dem Thread irgendwie schon zwischen den Zeilen so a bissel durch ^^;
Also das Leuts wo l00t3n sagen ja auch gleich beim CRPG oder den MMOs bleiben koennten.

(Heisst ich nahm auch an das Ach den Post nicht nur auf die beiden zitierten Saetze bezog)
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Achamanian

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Das ist aber in dem Beitrag, den du zitiert hast, gar nicht passiert.  wtf?



Vielleicht habe ich gerade die falsche Häfte zitiert:

Zitat
Gerade im Kampf finde ich solche Dinge schlimm. Denn der Kampf soll spannend und mitreissend sein. Als SL vergebe ich Gummipunkte für coole, atmosphärische und immersive Beschreibungen im Kampf.

"Schlimm" ist  in meinen Augen durchaus ein sehr deutliches Werturteil, auch wenn da ein "finde" beisteht. Das heißt mehr als nur "mir gefällt das nicht", das ist schon ein deutliches "ich halte das prinzipiell für falsch und die Allgemeinheit sollte mir da zustimmen". (Wenn jemand sagt: "Ich finde Rollenspiele schlimm", würde man sich ja auch ärgern, im Gegensatz zu: "mir gefallen Rollenspiele nicht".)

Zugegebenermaßen habe ich mich aber auch mehr auf zuvor in diesem Thread geschriebenes bezogen, insbesondere eben die Theorien zur "Optionseinschränkung" und zu "mechanistischem Rollenspiel", die für mich nach puren Abgrenzungs- und Selbstaufwertungsstrategien aussehen.

Offline korknadel

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Es ist nicht so sehr das "schlimm", was zum Wioderspruch reizt. Sondern in der Aussage "Der Kampf soll spannend und mitreißend sein" steckt kontextbedingt drin, dass er das nicht sein kann, wenn man nicht so und so spielt. Das ist die Aussage, die ich hier anzweifle, denn das ist eine Unterstellung. Wieso sollte ein Kampf mit "tanken" und fulldingens attack nicht auch spannend und mitreißend sein?

Freilich ist das natürlich trotzdem alles "für mich" und "ich finde" ...
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Offline Arldwulf

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Was ich echt daneben finde, sind die Behauptungen darüber, dass das Spiel von Leuten "eingeschränkt" würde, nur weil sie einfach einen anderen Sprachduktus pflegen.

Es ist nunmal ein sehr auf Sprache ausgelegtes Spiel. Und ja - natürlich wird dies eingeschränkt wenn ich mich in meiner Begriffswahl einschränke. Es ist nur nicht zwingend etwas schlechtes das zu machen solange man sich dessen bewusst ist. Und mit Leuten spielt die es genauso sehen.