Ich denke, das paßt zu Edvards Hypothese. "Die Spieler haben alle ganz doll Geheimnisse voreinander" ist natürlich das ziemlich genaue Gegenteil von Kommunikation.
Fand ich als Konzept auch mal interessant, heutzutage würde ich allerdings dann doch mehr dafür plädieren, statt dessen mehr das Trennen zwischen Spieler- und Charakterwissen zu üben -- denn wenn ich beispielsweise schon den Doppelagenten-Charakter spielen will, der das Team irgendwann im Auftrag von mysteriösen Hintermännern sabotieren soll, dann ist das aus meiner Sicht entweder etwas, auf das sich die anderen Spieler auch von vornherein freiwillig einlassen und entsprechend mitmachen, oder ich lasse es besser gleich bleiben.
Hmm. Ich denke Du verstehst unseren Ansatz null, sorry.
Wir Spieler waren alle 10, 12 Jahre intensive Rollenspieler zu diesem Zeitpunkt.
Es wurden keine unfähigen oder Fertigkeitstechnisch unpassenden SCs abgeliefert.
In gewisser weise waren sie durchaus Gemin-maxt.
Ab der 3-ten oder 4-ten Session wussten wir das der Barbar Berserk gehen konnte, als Spieler. Unsere SCs waren eher unbeleckt, für die war das der erste Berserker den sie erlebt haben.
Der TLFL Moment kommt hier nicht beim SC bau. Der SC war "riskant", aber, wenn man ihn entsprechend vorsichtig spielt, durchaus okay.
Bei uns war es durchaus üblich die SCs über ihrem IQ, sozusagen "bauernschlau" zu spielen.
Es hätte für den Barbar eine einfache Regel bedurft, on the spot vom Spieler erfunden, damit er das Sparringsangebot der Dame ablehnt.
"Mädhen schlägt man nicht, aus Prinzip nicht"
Der Barbar muss sie nicht verstehen, sondern nur befolgen.
Damit hätte man sogar einige positive Seiten aus der Situation ziehen können um den SC mit mehr Details zu füllen und ihn sogar akzeptabler zu machen.
Das Problem hier war der Spieler, der, obwohl er sich bewußt war das der SL keine Würfel dreht, dieses riskante Spielchen mitging.
Dabei hätte er sich denken können das die Gruppe auf ihren Ruf bedacht war und wir absolut verbrecherisches Verhalten nicht dulden durften.
Schließlich waren wir in quasi offiziellem Auftrag unterwegs.
Wie gesagt.
SC für uns damals akzeptabel. Heute würde ich mit dem Spieler als SL abklären wie der SC die Berserkerwut kontrollieren will und bestimmte andere Kombos (Overconfident, Bad Temper, etc.) nicht zulassen. Ihn also als normalerweise eher still, ruhig akzeptiert. Aber wehe wenn bis aufs Blut gereizt.
Der TLFL Moment ist die Akzeptanz diesers Sparrings. Eigentlich wollte der SL die Kung-Fu Dame uns als NSC zur Seite stellen.
Wir wollten ihre Kompetenz testen.
Das sich gerade der zum Berserkergang (wie gesagt, was die auslösenden Momente sind, das wussten die SCs nicht) neigende Barbar als Faustkampfpartner willig stellt, das haben wir als Spieler als Dumm kommuniziert.
Der Spieler des Barbars ging da sehenden Auges hin. Trotz Warnungen von den Mitspielern und dem SL.
Es war aber durchaus "In-Charakter", und das erlaubten wir halt.
Oder kurz:
Das "Taschenlampe fallen lassen" alleine macht noch keinen TLFL Moment aus.
Es kommt auf die Umstände an.
Werden dadurch andere SCs oder NSCs gefährdet? Oder nur der TLFL-de? --> mehr als der TLFL
Dient es der Geschichte, dem mit Tiefe füllen der SCs? Oder lenkt es nur ab? --> eher ablenkend
Ist es etwas das In-Charakter ist? Oder nur eine Laune des Spielers weil er einen schlechten Tag hat, sich über jemanden am Tisch ärgert? --> Eher IC
Sprengt dieses Verhalten potentiell SCs aus der Gruppe? --> ja
Sprengt dieses Verhalten potentiell Spieler aus der Gruppe? --> hat das Potential dazu, auch wenn es zunächst nicht dazu führte
Fazit war der Spieler baute sich einen anderen SC und schloss sich 1 oder 2 Abende später wieder der Gruppe an. Diesmal anders bekloppt, aber zumindest kein doofer Barbarenberserker.