Autor Thema: Weshalb spielst du einen Vampir?  (Gelesen 10184 mal)

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AcevanAcer

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #25 am: 8.03.2012 | 23:38 »
Undead Superhuman!

Eulenspiegel

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #26 am: 8.03.2012 | 23:45 »
Worin liegt der Reiz?
Also bei Vampire mag ich die Intrigen am liebsten: Fange ganz unten in einem Bund an und versuche dich langsam hochzuarbeiten.

Auch interessant finde ich das Verhältnis zu seinen Freunden und Verwandten aus Menschenzeiten:
- Täuschst du deiner Familie deinen Tod vor?
- Erfindest du immer neue Ausreden, warum du sie nur nachts besuchen kannst?
- Oder brichst du die Maskerade, indem du deiner Familie und/oder deiner Freundin verrätst, dass du ein Vampir bist?

Ich selber bevorzuge es daher, wenn man als Mensch anfängt und erst im Laufe der Kampagne den Kuss erhält. (So ca. 3. bis 4. Spielabend)

Offline Gorbag

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #27 am: 9.03.2012 | 00:34 »
Ich finde der Reiz am Vampirspiel liegt in den vielen Fassetten die das Spiel mit sich bringt und damit auch viele mögliche Konflikte.
Zuerst mal gibt es die offensichtlichen Dinge, die das Dasein eines Vampirs mit sich bringt. Man ist an die Nacht gebunden, was viele Dinge schwer macht, die gelöst sein wollen. Nur weil man Vampir wird endet ja auch nicht unbedingt das bisherige leben, Freunde, Verwandte und Bekannte leben ja weiter und verschwinden nicht einfach. Außerdem ist man ja immer noch irgendwo mal Mensch gewesen und gerade dieser wechsel vom Mensch sein zum Vampir werden ist interessant zu spielen und zu erleben. Man jagt aufeinmal seine eigene Art um zu überleben und muss sich mit dem Tier arrangieren. Klar ist das der Aspekt der WoD wo es direkt heisst, dass er nie richtig umgesetzt wird im Spiel, aber ich denke er hat genug Potential um sogar bei schlechter Einbindung interessante Momente zu liefern.

Zu guter Letzt und als Höhepunkt: Die Intrigen. Als Vampir steht einem ein geniales Spielfeld für Intrigen zur Verfügung. Niemand stirbt von Alleine, die Macht ist auf wenige Vampire konzentriert und Alter bedeutet Ansehen und macht. Gerade in der Camarilla, wo die Vampire durch Ihre Verhaltensregeln und eine veraltete Vorstellung von Etikette reglementiert sind hat man ein geniales Schlachtfeld für Intrigen und soziale Gemeinheiten. Das Vampirsein biete einfach eine schöne Mischung aus Planen, Intregieren, Politik und mehr und diese gelungene Mischung ist für mich eigentlich der Hauptgrund einen Vampir zu spielen.
Und ja, ich würde jederzeit eine Camarilla Kampagne einer Sabbat Kampagne vorziehen.

Offline Oberkampf

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #28 am: 9.03.2012 | 08:02 »
Habt ihr in anderen Rollenspielen keine Intrigen?

(Das ist ernst gemeinte Frage, ich wundere mich immer darüber, dass die Intrigen in V:tM so hoch bewertet werden - ich baue in meine Fantasysettings fast immer politische Machtkämpfe, persönliche Rivalitäten, zerstrittene Gruppen, fragwürdige Anführer und hinterhältigen Rufmord ein. In warhammer ist das sogar fast Pflicht.)
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Eulenspiegel

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #29 am: 9.03.2012 | 11:32 »
In anderen Runden haben wir auch Intrigen. Diese haben bisher aber nie den Schwerpunkt gebildet sondern waren etwas, was nebenbei abgelaufen ist bzw. mal in 1-2 ABs schwerpunktmäßig vorkam. Aber es war nie der Schwerpunkt einer Kampagne.

Und individuelle Intrigen dauern normalerweise ja auch nur ein Menschenleben also maximal 100 Jahre. (Dann gibt es noch Familienintrigen und Intrigen von Gesellschaften. Diese sind aber etwas anderes.) Persönliche Intrigen bei Vampiren können aber schonmal ein Jahrtausend dauern.

Offline Jiba

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #30 am: 9.03.2012 | 11:36 »
Hui, der Argumentation nach ist "Exalted: The Dragonblooded" das bessere Vampire, denn da kann ich wunderschön in Intrigen schwelgen, ohne das Dinge wie menschliche Lebenszeit oder gar ein verkorkstes Menschlichkeitssystem das behindern.  8]

Und eine 1000-jährige Intrige, ich weiß nicht: Spielt man denn jedes Jahr aus? Die ganzen Downtimes weggestrichen kommt man sicher auf's Gleiche raus wie bei menschlichen Intrigen.  :P
« Letzte Änderung: 9.03.2012 | 11:39 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Eulenspiegel

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #31 am: 9.03.2012 | 11:50 »
Mit Exalted kann man auch wunderbar Intrigen spielen. - Bloß habe ich bisher leider noch keine Spielgruppe gefunden, die mit Exalted Intrigen spielen will. (Wobei gerade die Dragonblooded sich wunderbar dafür anbieten.)

Und man spielt natürlich nicht jedes Jahr aus. - Aber gerade die Möglichkeit mal eben 50 Jahre Downtime zu haben, ist wundervoll: Durch eine Intrige habe ich meinen Erzrivalen in der römischen Republik in die Verbannung geschickt. *Schnitt - Downtime* 50 Jahre später macht sich ein riesiges Heer auf, die römische Republik zu stürzen. Hat etwas mein Erzrivale von damals seine Finger in Spiel? Und was hat der agyptische Diplomat im Sinn, der hier nach Rom gereist ist und sich auffallend für mich interessiert?

Durch die 50jährige Downtime hat mein Rivale die Möglichkeit, sich im Exil zu stärken und dort zu Macht zu kommen und etwas aufzubauen.

Offline Boba Fett

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #32 am: 9.03.2012 | 18:17 »
Sicher,

ich mag zwar Thesen lieber als Gegenthesen, aber beides hilft sich ein gesamtes Bild zu machen.

Also erweitere ich gerne die Frage um:


"Was hält dich davon ab einen Vampir zu spielen?" bzw. "Weshalb spielst du keinen Vampir?"

Es wäre aber nett, wenn sich Antworten aufs System oder Setting beziehen würden und nicht auf die typischen Vertreter in der Spielerschaft ;)

Cool!

Es ging mir nicht darum, jetzt irgendwelche Systemschwachstellen anzukritteln.
Aber ich wollte immer schon mal aufzeigen, warummmich Vampire nie vom Hocker gerissen hat.
  
Die Vampire von V:tM (im Regelwerk) sind mir kurz gesagt zu "emo"...
Zu viel Geschwelge im Pathos der eigenen Verdammnis, zu viel Intrigen und gegenseitige Arschkriecherei, während man stetig Verrat und Diablerie wittert, zu viel Superhelden-Munchkintum und viel zu destruktives Setting, als das man das sinnvoll als gemeinsames Spiel betrachten kann.

Oh je, ich bin Vampir, jetzt muss ich gegen meinen Trieb kämpfen und dagegen, dass ich unmenschlich werde. Und die stereotypen Rollen verdammen mich zu jahrtausende der Looser-Verdammnis (die Brujah schaffen keine entgültige Revolution, die Ventrue schaffen keine Herrschaft, die Toreador können keine Kunst mehr schaffen, die Tremere sind bekloppt und die Nosferatu im Gulli wegen andauerender Häßlichkeit, oh je, oh je...)
Ausserdem werde ich verrückt, wenn ich die Jahrtausende überdauer und so weiter und so fad.

Dieser endlos triefende Pathos war nichts für mich, einfach weil ich Vampire nicht mit 17 kennengelernt habe, in der "Selbstmidleidsphase", in der man die eigene Sterblichkeit begreift und verarbeitet und mit der Sinnlosigkeit der Welt hadert...

Ich mag grundsätzlich innere Konflikte bei Charakteren, aber doch nicht so sinnlos endlos.

Ich glaube, das ging sehr vielen so, deswegen wurde aus Vampire dann ja auch was ganz anderes.
Der Plan der inneren Konflikte zum Spielinhalt überlebte den Erstkontakt mit der Spezies der Rollenspieler keine Sekunde.
Die Powergames machten aus Vampire "undead Superheroes with fangs" und die Gruftis machten daraus "undead SM Master & Servant with Intrigen and fangs".
Auch daraus kann ich keinen Reiz gewinnen, schlicht, weil mir das Powergamerische doch eher abgeht und das System noch dazu total unausgewogen und denkbar ungeeignet war.
Und Intrigen sind zwar spannend aber ich bin schlicht zu wenig Schleimer und Arschkriecher, um stetig den Prinzen zu umschmeicheln. Soziale Interaktion ja, aber doch nicht so...
Und ich möchte keine Charaktergruppe aus Soziopathen, bei denen man fragt, warum sie gemeinsam irgendwelche Ziele Verfolgen, anstatt sich an die Gurgel zu gehen - weder als Spieler denn als Spielleiter. Da lauerte der stetige Verrat und die gegenseitige Diablerie.
Das war mir schlicht zu destruktiv. Und in sowas kann ich nicht lange schwelgen.

Was ich mochte, (um nicht nur destruktiv zu kommentieren) war die Idee der Maskerade und der Konflikt Camarilla gegen Sabbath.
Ebenso der Konflikt gegen die Kirche oder andere externen Feinde (Werwölfe, Jäger, ...)

Was ich mir wünschen würde, wäre ein Vampire mit einer stabilen Gesellschaftsstruktur unter den Vampiren, ohne den Pathos und das schwelgen in Verdammnis und den inneren Konflikten (die letztendlich doch nur Fassade waren).
Man ist irgendwann untot und muss sein Leben gestalten. Man lebt mit anderen Vampiren und muss seine Zukunft gestalten. Man braucht Blut zum Leben und muss ggf. Auch Menschen jagen und töten, aber wahrscheinlich muss man eher die örtliche Krankenhaus Blutsppendebank hin und wieder aufsuchen.
Die Gesellschaft hat sich zur Selbsterhaltung auf Konventionen geeinigt.
Man bekriegt die Vampire, die sich nicht daran halten (Camarilla / Sabbath) und einige fanatische Menschen, die die Maskerade durchschaut haben.
Keine Superdupervampirhelden, kein Generationslifting durch Diablerie, kein Herumgeschmeichel oder dergleichen und so. Und kein Verdammnisgeschwelge.
Statt dessen einige klar strukturierte Konflikte und ansonsten die Frage, was man mit seinem Dasein anstellen will, wenn einem quasi die Ewigkeit bleibt.

Vielleicht bin ich einfach zu wenig destruktiv, um Vampir sein zu können... ;)
« Letzte Änderung: 9.03.2012 | 18:20 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #33 am: 9.03.2012 | 18:31 »
Teil 2
Zum "System":
was ich nicht mochte, war die Veröffentlichungspolitik von WW.
Ich hasse es, eine LKW Lieferung an Quellenbüchern voller vager Andeutungen kaufen zu sollen, um irgendwelche Mysterien zu verfolgen. (Das habe ich auch an Engel gehasst!)

Ich will EIN Regelwerk, das man stand alone spielen kann und dann möglichst wenige Quellenbücher, die dann aber meganützlich und informativ sind.

Und wenn da irgendwelche Geheimnisse lauern, will ich dafür ein Buch, wo mir der Background erklärt wird. Ich bin nicht mehr 5, wo meine Eltern die Fassade der Weihnachtsmannexistenz noch vorgaukeln konnten. Ich kann mich an Weihnachten und schönen Geschenken erfreuen, auch wenn ich weiss, dass das nicht vom Christkind gebracht wurde.
Also, gebt mir die volle Packung an Hintergrundswissen und zwar auf einmal und labert nicht Jahrelang in bescheuerten Andeutungen um ein angebliches Großes Ganzes, von dem man schon am ersten Tag vermutet, dass es nie wirklich aufgelöst und aufgeklärt wird. So was nervt und sowas erzeugt den Anschein, dass die Macher selbst nicht wissen, was dahinter steckt. Und wirkt wirklich unprofessionell.
Als Konsument fühle ich mich dann verarscht und als Rollenspieler für nicht ernst genommen!

Ich will aufgeklärt werden und zwar gleich und vollständig!!!
Und DANN entscheide ich, ob ich die Splatbooks weiterkaufe oder nicht!
« Letzte Änderung: 9.03.2012 | 18:44 von Boba Fett »
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Offline Toey

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #34 am: 14.03.2012 | 00:24 »
Weshalb spiele ich einen Vampir?
Weil der Spielleiter, der am regelmäßigsten leitet, immer wieder zu Vampire zurückirrt, äh, -findet.  >;D


Ich spiele bzw. leite Vampire, weil ich es am Ende als ein menschlicheres Rollenspiel als D&D erlebe. Bei D&D mähe ich massenweise Gegner nieder und kümmere mich nicht um die Konsequenzen. Bei Vampire überlegt man es sich sehr gut, ob man unnötig Menschenleben opfert. Insofern finde ich Vampire seltsamerweise als moralisch erträglicher als D&D. Deswegen spiele ich Vampire erheblich lieber, weil ich es als humaner empfinde. Paradox. Ist aber so.

Sagt derjenige welche, der bei der letzten Pathfinder-Runde enttäuscht war gegen den Gegner nicht gekämpft zu haben, weil wir ihn stattdessen in ein Pokerspiel verwickeln konnten . . . weit weniger blutig. Und dennoch gab es weitreichende, durchaus moralische Konsequenzen unserer Handlungen.

Wir haben ja schon drüber geredet - irgendwie wurdest du bei D&D falsch sozialisiert.  :D
Ganz abgesehen davon, dass ich immer noch darauf warte, dass die Charaktere, deren Spieler immer gerne ein Absinken ihrer Menschlichkeit in Kauf nehmen, bei dir entsprechende Folgen erleben. Können wir gerne beim nächsten Mal nochmal ausdiskutieren.  8]
[Wundert sich wer? Ja, ich spiele in M-o-Cs Runde mit...]

Abgesehen davon: lang ist's her, aber in meiner Spätjugend war ich von Vampire fasziniert und habe mir Tonnen WoD-Material zugelegt. Warum genau kann ich jetzt nicht mehr sagen - aber ein paar Dinge, die hier schon erwähnt wurden, waren auch bei mir der Grund. Heute schiebe ich es auf die Jugend, in der man aber auch verständlicherweise dieses Konzept des ewig schönen, jungen, dramatischen Helden faszinierend findet.
Später wird man nicht nur vom Funkeln mancher Manifestationen des Vampirmythos genervt, man realisiert auch irgendwie, dass es nix Neues ist und schon Tausende vorher fasziniert hat. Dann sucht man - oder zumindest wohl ich - auch gerne ein anderes, kleines, neues Feld, in dem man überlebenesgroße Tragödien ausspielen kann.

Ich muss zugeben, mittlerweile fällt es mir schwer mir einen neuen Vampire-Charakter auszudenken. Ich habe es Dank kreativem Geplänkel mit dem SL diesmal wieder geschafft, aber davor war ich echt blank. Wenn ich meinem Hirn sagen wollte: jetzt los, sei kreativ, dann war und ist da in Bezug auf Vampire eher sowas wie eine zähflüssige geschmacksfreie Masse.
Ich will ja schließlich ein Konzept, was nicht schon jemand in der Gruppe spielt oder zum hundertsten Mal (in direkter Folge und ohne Variation) genutzt wurde.

In mir erhärtet sich der Verdacht, dass Unsterblichkeit einen irgendwann echt langweilt.  ;)

Offline Oberkampf

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #35 am: 14.03.2012 | 17:18 »

"Was hält dich davon ab einen Vampir zu spielen?" bzw. "Weshalb spielst du keinen Vampir?"


Argh, das ist nochmal so eine Einladung. Gottseidank war da wieder einer schneller  ;)

<komplettes Posting 1>

Weitgehend +1
Wobei die konkliktträchtige Struktur der Camarilla mich nicht generell gestört hat, das hat man wirklich in jedem Fantasyrollenspiel mit konkurrierenden Machtgruppen (Adelshäuser, Kirchen, Gilden usw.) auch. Bei V:tM hat es bloß ein Ausmaß erreicht, das einfach ermüdend und langweilig war, und es wurde zu wenig sonst geboten.

Teil 2
Zum "System":
<komplettes Posting 2>

und nochmal + 1
Ergänzend noch dazu: ich fand das Würfelsystem, speziell das Kampfsystem, ziemlich doof.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #36 am: 14.03.2012 | 17:24 »
Abgesehen davon: lang ist's her, aber in meiner Spätjugend war ich von Vampire fasziniert und habe mir Tonnen WoD-Material zugelegt. Warum genau kann ich jetzt nicht mehr sagen - aber ein paar Dinge, die hier schon erwähnt wurden, waren auch bei mir der Grund. Heute schiebe ich es auf die Jugend, in der man aber auch verständlicherweise dieses Konzept des ewig schönen, jungen, dramatischen Helden faszinierend findet.
Später wird man nicht nur vom Funkeln mancher Manifestationen des Vampirmythos genervt, man realisiert auch irgendwie, dass es nix Neues ist und schon Tausende vorher fasziniert hat. Dann sucht man - oder zumindest wohl ich - auch gerne ein anderes, kleines, neues Feld, in dem man überlebenesgroße Tragödien ausspielen kann.

Ich muss zugeben, mittlerweile fällt es mir schwer mir einen neuen Vampire-Charakter auszudenken. Ich habe es Dank kreativem Geplänkel mit dem SL diesmal wieder geschafft, aber davor war ich echt blank. Wenn ich meinem Hirn sagen wollte: jetzt los, sei kreativ, dann war und ist da in Bezug auf Vampire eher sowas wie eine zähflüssige geschmacksfreie Masse.
Ich will ja schließlich ein Konzept, was nicht schon jemand in der Gruppe spielt oder zum hundertsten Mal (in direkter Folge und ohne Variation) genutzt wurde.

In mir erhärtet sich der Verdacht, dass Unsterblichkeit einen irgendwann echt langweilt.  ;)

Tja, vielleicht ganz gut, dass ich Vampire so "spät", mit Ende zwanzig kennen gelernt habe. Da hat man i-wie einen anderen Zugang zu dem ganzen Thema. ;)

Da fällt mir ein: Keiner meiner beiden Hauptcharaktere war "ewig jung und schön". Der eine war ein mittdreißiger Motoradrocker (der erst beim Editionsumschreiben durch Zufall "schön" oder wenigstens "gutaussehend" wurde), der andere ein mittsechziger Buchhändler. ;D Also eher "ewig alt".
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Offline Silent

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #37 am: 14.03.2012 | 17:26 »
Argh, das ist nochmal so eine Einladung. Gottseidank war da wieder einer schneller  ;)

Wenn du keinen Troll-/Flamewar lostreten möchtest, kannst du mir gerne deine Meinung via PM schicken. Ich mag unverblümte Ansichten ;)
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Cú Chulainn

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #38 am: 14.03.2012 | 18:19 »
Das frage ich mich seit über 10 Jahren und gefühlten 50 Threads zu dem Thema in mehreren internationalen Foren. Mal sehen, ob hier irgendwelche nachvollziehbaren Argumente kommen die über "tragische, innerlich zerrüttete Persönlichkeit mit viel Drama und Selbstmitleid" hinausgehen.

In der Literatur- und Theaterwissenschaft ist der Vampirismus im Medium mittlerweile oft als Reflektion menschlicher Gier und animalischer Triebe charakterisiert worden. Der Mensch als Vampir in der Gesellschaft, parasitäres Verhalten, Gier nach Macht, Anerkennung und der Traum von der ewigen Jugend. In vielerlei Hinsicht ist der Vampir oft die Verkörperung der inneren Wünsche einiger Menschen - und vor allem der, die als "dunkle" und "schlechte" Wünsche und Antriebe verstanden werden können.

Ob das beim Rollenspiel einen Anreiz liefert, sei mal dahingestellt (bei einigen vielleicht) - und im modernen Medium ist der Vampir ja auch längst von diesem klassischen Bild abgedriftet und, wie bei Twilight, zum Inbegriff lasterhafter Verführung gegenüber christlicher Sittlichkeit geworden.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #39 am: 14.03.2012 | 20:21 »
Weshalb spiele ich einen Vampir?
Weil der Spielleiter, der am regelmäßigsten leitet, immer wieder zu Vampire zurückirrt, äh, -findet.  >;D

Gib mir ein anderes System, dass mich und den eingefleischten Vampire-Spieler und auch die SpielerInnen aus Nürnberg und Landshut ähnlich begeistert wie Vampire und ich steige um.  8)

Im Ernst: Ich leite Vampire, weil es tatsächlich am mehrheitsfähigsten unter den Spieler_innen ist. Und weil bestimmte Elemente des Spiels meiner Art zu leiten und mich vorzubereiten entgegenkommen. Ich geh derzeit Alternativen durch...

Sagt derjenige welche, der bei der letzten Pathfinder-Runde enttäuscht war gegen den Gegner nicht gekämpft zu haben, weil wir ihn stattdessen in ein Pokerspiel verwickeln konnten . . . weit weniger blutig. Und dennoch gab es weitreichende, durchaus moralische Konsequenzen unserer Handlungen.

Wir haben ja schon drüber geredet - irgendwie wurdest du bei D&D falsch sozialisiert.  :D

D&D habe ich am Ende meiner Teeny-Jahre kennengelernt. Da hat man andere Erwartungen an Rollenspiel.  ~;D

Ganz abgesehen davon, dass ich immer noch darauf warte, dass die Charaktere, deren Spieler immer gerne ein Absinken ihrer Menschlichkeit in Kauf nehmen, bei dir entsprechende Folgen erleben. Können wir gerne beim nächsten Mal nochmal ausdiskutieren.  8]
[Wundert sich wer? Ja, ich spiele in M-o-Cs Runde mit...]

Ich mach das immer so subtil, dass noch nicht mal die betreffenden Spieler_innen mitbekommen, dass ihr neustes Missgeschick die Folgen ihres Handelns sind. ;D

Und bei der Tochter der Kakophonie in New Orleans hat es bestens geklappt. Verbrechen und Strafe waren gleich.

In mir erhärtet sich der Verdacht, dass Unsterblichkeit einen irgendwann echt langweilt.  ;)

Lektion gelernt  :d Nächstes System.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #40 am: 14.03.2012 | 20:28 »

Und bei der Tochter der Kakophonie in New Orleans hat es bestens geklappt. Verbrechen und Strafe waren gleich.

Wobei sie nicht für unmenschliches Verhalten sondern für einen Verstoß gegen fürstliches Recht bestraft wurde.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Cú Chulainn

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #41 am: 14.03.2012 | 20:35 »
Mir fällt da noch ein: neben dem Maskerade-Emo Vampir und der seltsamen Sektenplänklerei könnte es am Vampirspielen durchaus reizvoll sein, einen "Blutgott" oder einfach "bluttrinkenden Dämonen" zu verkörpern. Wer sagt denn, dass das Spiel immer die Reminiszenz auf das Vergangene, Menschliche und Sterbliche im Hintergrund haben und dadurch in der leidenden Introspektive "glänzen" muss?

Solche Dämonen, wie Lamien und Striges in der römisch-griechischen Mythologie, könnten auch ein komplexes, auf Intrigen basierendes Gesellschaftssystem haben (um nicht unbedingt nur mordende Bestien zu spielen, sondern auch irgendwas "zivilsiertes" drin zu haben) - und das Selbstverständnis als Dämon dürfte jeden Anflug von emo-hafter (Selbst-)Bemitleiderei recht schnell ersticken.

Bietet sich vielleicht eher für Geschichten in der Vergangenheit an, als in der Gegenwart. Die wär' mir persönlich aber ohnehin viel zu sehr von Lack&Leder-Vampiren wie Underworld und Blade vorgeschädigt.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #42 am: 15.03.2012 | 00:19 »
Wobei sie nicht für unmenschliches Verhalten sondern für einen Verstoß gegen fürstliches Recht bestraft wurde.

Das war hier deckungsgleich. Ihr Verhalten war unmenschlich und hat gegen fürstliches Recht verstoßen. Die Strafe passte zum Verbrechen.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #43 am: 15.03.2012 | 00:33 »
Da will ich mal nicht widersprechen. >;D
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Offline Toey

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #44 am: 26.03.2012 | 23:16 »
Sorry, für den Thread-Hijack - aber ich muss das noch loswerden.

Gib mir ein anderes System, dass mich und den eingefleischten Vampire-Spieler und auch die SpielerInnen aus Nürnberg und Landshut ähnlich begeistert wie Vampire und ich steige um.  8)

Fate. Mindestens eine Spielerin aus Landshut (von der du nur eine hast) zeigte sich keineswegs abgeneigt. Surtur und meine Meinung zu dem Thema kennst du. Und auch Spieler, die sich derzeit Vampire verweigern, sind für Fate sehr offen!

So...  8]

Ich geh derzeit Alternativen durch...

Welch Überraschung. >;D

D&D habe ich am Ende meiner Teeny-Jahre kennengelernt. Da hat man andere Erwartungen an Rollenspiel.  ~;D

Es besteht ja kein Zweifel, dass du älter bist als ich. Aber hierbei scheinen Generationen zwischen uns zu liegen.  :-*

Ich mach das immer so subtil, dass noch nicht mal die betreffenden Spieler_innen mitbekommen, dass ihr neustes Missgeschick die Folgen ihres Handelns sind. ;D

Wenn es die Spieler_innen nicht mitbekommen - wo ist dann der Sinn und Zweck?
Unverständnis, warum der Charakter gescheitert ist, kommt mE durchaus vor und frustriert vielleicht auch den einen oder andern . . .

Wenn Moral ein wichtiges Element für dich in Vampire ist - und das Setting, bzw. Vampire generell sind dazu durchaus geeignet, will ich nicht abstreiten - warum dann nur in deinen Hirnwindungen und nicht offen im Feld für alle Beteiligten?

Ich erinnere mich an eine unserer ersten Vampire-Sitzungen: mein Charakter stand aus Prinzip für einen anderen Vampir ein, weil sie es ungerecht fand und willkürlich, dass er zum Tode verurteilt wurde. Schwupps, wurde sie mitverurteilt. Da ich auch nicht die letzte Handreichung annahm, da lebend rauszukommen . . . hast du, so empfand ich es, stark überlegen und an Fingern saugen müssen, um mich nicht gleich zu killen und logisch aus der Lage zu befreien.
Wenn du also die Spieler vor ein moralisches Dilemma stellst, aber nicht damit rechnest, dass sie überaus moralisch (zu) handeln (versuchen *hüstel*) - was dann?

Lektion gelernt  thumbsup Nächstes System.

Ehm, ja bitte: Fate!  ;D


So, nochmal sorry dafür, so in ein Zwigespräch zu fallen, das man auch letzten Samstag in Persona hätte führen können. Wir scheinen echt gut im Kommunizieren zu sein.  ;)


Nochmal zum Thread-Thema zurück: mir fällt gerade gar nicht mal ein, was ein anderes System oder neues Setting oder wie auch immer bieten müsste, um Vampire als Spielercharakter wirklich wieder richtig reizvoll und unwiderstehlich für mich zu machen.
Ich finde es nicht schlimm, diese Phase in meiner Jugend gehabt zu haben. Aber ich finde es einfach auch nicht schlimm, sie nicht wieder erleben zu wollen/müssen.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #45 am: 27.03.2012 | 19:56 »
Fate. Mindestens eine Spielerin aus Landshut (von der du nur eine hast) zeigte sich keineswegs abgeneigt. Surtur und meine Meinung zu dem Thema kennst du. Und auch Spieler, die sich derzeit Vampire verweigern, sind für Fate sehr offen!

So...  8]

Fate? Really? Nicht lieber Savage Worlds, FAR WEST, Parsec, Monsterhearts oder Technoir? Bei FATE gibt es gerade so gar kein Setting, dass mich richtig reizt.

Welch Überraschung. >;D

Wie immer halt... Vampire läuft, da kann ich mich auf die Suche nach neuen Systemen machen...

Wenn es die Spieler_innen nicht mitbekommen - wo ist dann der Sinn und Zweck?
Unverständnis, warum der Charakter gescheitert ist, kommt mE durchaus vor und frustriert vielleicht auch den einen oder andern . . .

Wenn Moral ein wichtiges Element für dich in Vampire ist - und das Setting, bzw. Vampire generell sind dazu durchaus geeignet, will ich nicht abstreiten - warum dann nur in deinen Hirnwindungen und nicht offen im Feld für alle Beteiligten?

Guter Punkt. Ich werde daran arbeiten!

Ehm, ja bitte: Fate!  ;D

Siehe oben... FATE reizt mich gerade gar nicht.

So, nochmal sorry dafür, so in ein Zwigespräch zu fallen, das man auch letzten Samstag in Persona hätte führen können. Wir scheinen echt gut im Kommunizieren zu sein.  ;)

/Du/ wolltest mir auf dem Tanelorn antworten. Es hätte genug Gelegenheiten gegeben :D
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Offline Silent

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #46 am: 27.03.2012 | 20:53 »
Wie wäre es mit Fate: the Masquerade?
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Offline Wormys_Queue

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #47 am: 27.03.2012 | 21:21 »
Bram Stokers Dracula gelesen. Seitdem liebe ich Vampire. Und mehr Grund brauche ich eigentlich nicht. Deswegen hab ich da auch nie genauer drüber nachgedacht. ^^
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Offline Teylen

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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #48 am: 28.03.2012 | 13:31 »
Der Reiz des Vampirs als Spielfigur leitet sich fuer mich aus unterschiedlichen Aspekten ab.

Zunaechst stellt die Veraenderung von einem Menschen zu einem Vampir eine Wandlung und, im gewissen Rahmen zwangslaeufig, eine Entwicklung des Characters dar. Das heisst die Vampir-Werdung kann aehnlich eines Bildungsromans wirken ohne sich in Bezug auf die Protagonisten hinsichtlich des Alters zu beschraenken. Es ist egal ob der Charakter 10, 30, 60 oder mehr an Jahren hat, die Existenz Umstaende aendern sich weil sich der Charakter aendert. Ohne das man dafuer ein externes Ereignis benoetigt wie extreme Gewalt, ein Krieg oder dergleichen, auch wenn sich dies noch in die Geschichte einbinden laesst.
Der Ausmass des Wandels kann dabei durchaus angepasst werden, das heisst man kann den Kuenstler spielen der von Tag auf Nacht ploetzlich untot ist, ebenso wie einen Angestellten/Boss der ueber eine Guhl-Phase herangefuehrt wird, wie auch ein Familienmitglied das quasi schon von der Wiege an darauf vorbereitet wurde.

Dann waere dort die neue Fremdartigkeit beziehungsweise nicht Menschlichkeit.
Der Vampir Charakter wird einerseits aufgrund seiner neuen Existenz Umstaende, als auch aufgrund der Bestie die ihm innewohnt gezwungen eine mehr oder weniger rigide Methode zu finden eine Einstellung zu konstruieren mit der er die Kontrolle bewahrt. Das heisst hatte der Charakter zuvor eher Gesellschafts-Konventionen, also extrerne Motivatoren, moralisch zu agieren, fuegen sich nun interne Motivatoren hinzu [die wiederum unter Umstaenden mit neuen externen in Konflikt geraten, aber das ist ein neuer Punkt].
Ich finde diesen internen Konflikt durchaus spannend, auch wenn ich nicht der Ansicht bin das er zwangslaeufig auf Tod, Verfall und Verderben der Spielfigur hinauslaufen muss.
Es ist halt ein interessanter Konflikt.

Nun und weil ein nur interner Konflikt doch auf Dauer etwas oede waere, gibt es gleich noch ein Haufen anderer drauf.
Da waere die Tatsache das die Vampire, da Vampire nunmal keine gewoehnlichen Menschen sind, Gesellschaftsformen gebildet haben die ihren Beduerfnissen bzw. dem Wesen entsprechen. Das heisst das man sich ploetzlich innerhalb der Camarilla, des Sabbats, eines Freistaats, eines Kultes, einer verzerrten Version von Familienverbund etc. pp. wiederfindet. Das verbindet einerseits den Aspekt des erforschens mit dem des sich daran reibens und schliesslich auch jenem des munteren intrigieren / herum zu politiken.
Auch den Aspekt das man unweigerlich in einen Clan geraet und dieser versucht einen zu praegen finde ich ansprechend spannend. Wieder etwas zu erforschen, dran reiben, drin aufgehen awww.

Daneben ist man als Vampir (oftmals) auch schon irgendwo, salopp gesagt, ne coole Sau.
Man stirbt erstmal nicht, man kann (und muss) Blut trinken, man gehoert einer Geheimgesellschaft an obwohl man oftmals noch in die menschliche Gesellschaft integriert ist, und dann hat man natuerlich noch tolle Faehigkeiten. YaY. Das heisst man muss auch nicht nur in der Ecke sitzen und ob all der internen wie externen Konflikte rumheulen, man kann auch was rocken.

Natuerlich gibt es die Konflikte, und man kann auch ganz doll selbstverzweifelt sein.
Aber im Grunde ist es doch die eigene Entscheidung ob man nun einen Kuenstler spielt der nur noch rumheult weil sein Herz nicht mehr schlaegt, oder ob man einen spielt der Geschick auf 5 pusht, WK rausbolzt und ggf. noch eine Diszi einsetzt und ein Bild malt wie er es davor nie haette malen koennen.
Man kann es sogar kombinieren und den erfolgreichen wie skrupelosen Oel-Magnaten mit riesigen Empire spielen, der aber innerlich doch etwas sehr gebrochen ist. (Wie bei Giganten - dem James Dean Film)
Das heisst imho steckt da ein ordentlicher "Superkraefte"-Aspekt drin, aber es laeuft eher auf Watchmen oder Tarnished Angel raus als auf Superman oder Batman.

Nun und last but not least sind Vampire noch mit am naechsten an Menschen dran.
Sie sehen aus wie Menschen (manchmal mit Fangzaehnen und halt was toter), sie sprechen wie Menschen, gehen wie Menschen und waren (oftmals) auch mal Menschen. Sind aber dennoch anders.
Geister sind auch cool, aber leider koennen die ja oftmals nicht mehr so richtig mit Menschen agieren. Weil halt tot und so immateriel. [Vampire und Geister mit nekromantischen Vampiren zu kombinieren finde ich immernoch eine geniale Idee :D]
Werewoelfe sind halt gerade bei WW nicht unbedingt Menschen, und dann sehen sie halt eher aus wie Woelfe, als wie Menschen, und agieren auch nicht soviel (gerne) mit Menschen.
Mehr als Werwoelfe fehlen fuer mich nur noch Promethean das Thema "Menschlich genug zum spannend zum spielen zu sein". ^^;
Wechselbaelger sind mir als Monster/Wesen einfach zu fremd und unbekannt ^^;
Magier, Hexen und sonstiges Gesocks sind wiederum zu menschlich.
Insofern ist der Vampir als Archetyp schon arg perfekt als Spielfigur geeignet. Imho.

Und ein kleiner Part Faszination geht auch noch an die Ueberwindung des Todes.
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Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
« Antwort #49 am: 28.03.2012 | 13:33 »
Wie wäre es mit Fate: the Masquerade?
Das spricht mich persoenlich weniger an, da ich bedenken haette das Fate einfach nicht die Restriktionen / Konflikte (zum dran reiben) bieten kann und auch nicht bieten will, die ich fuer das Vampir wichtig finde.

[Habe auf der Seite davor die Fragestellung einmal ausfuehrlich beantwortet]
« Letzte Änderung: 28.03.2012 | 14:07 von Teylen »
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