Ja, wir kamen noch dazu weiter zu spielen. Ich packe auch mal die Karte der Sandbox in den Anhang.
Nachdem wir nun den Totwald passiert hatten, kampierten wir etwas und marschierten dann nach Süden, auf dem Weg zum dort vermuteten großen Drachen. Torir wollte versuchen seine Hilfe gegen die Kaiserlichen zu gewinnen. Schon nach wenigen Marschstunden durchs unwegsame Gebirge trafen wir auf einen kleinen Schrein, gehütet von einem einsiedlerischen Priester des Odeigna, des nordischen Gottes der Mysterien, des Schicksals und der Magie. Ganz froh auf einen solchen Beistand zu stoßen wollten wir uns gerade etwas erholen, als imperiale Kundschafter gesichtet wurden. Glücklicherweise gelang es, die Kundschafter zu fangen und auch der von ihnen geschickte Falke konnte von unserer Flugkünstlerin Melissa eingeholt und dingfest gemacht werden.
Endlich konnten wir uns in Ruhe unterhalten. Skjalf, so der Name des Priesters, kannte den Drachen wohl schon, Gloramanthus heißt er offenbar, und er hat eine dienstbare Rotte von Trollen. Und augenscheinlich hatte er bereits leichte Probleme mit Imperialen Drachenjägern. Wir kampierten noch etwas und Skalf erhielt eine Eingebung von den Göttern, wenn auch etwas rätselhaft und nur unvollständig verstanden: Etwas von einem Feuerberg (wahrscheinlich der nahe Vulkan), einer Opferung, und dass diese verhindert werden müsse um schlimme Dinge abzuwenden.
Am nächsten Tag begaben wir uns unter Skjalfs Führung also zum Drachen und wurden auch vorgelassen, nachdem wir unsere Gefangenen als Gastgeschenke präsentierten. Die trügerischen Serpentinenpfade forderten aber auch Opfer: Einer von Torirs Männer stürzte in seinen Tod.
Gloramanthus schien zwar kein Freund der Imperialen und sammelte auch allerlei grausame Trophäen, aber einen mehr oder weniger direkten Kampf gegen die etwa 8000 Mann starke Imperiale Armee in der Gegend wollte er auch nicht unbedingt wagen. Immerhin konnte er uns einiges zu dem Vulkan erzählen. Dort wohnt wohl ein Feuerelementarfürst, der meist einfach der Feuerlord genannt wird. Die Trolle verehren ihn und haben eine Art Priesterkaste, die von ihm auch Macht über Feuer erhält. Dementsprechend wäre zu vermuten, dass ihm dann auch etwas geopfert wird, vielleicht von den Imperialen um ihre diplomatische Mission zu unterstützen.
Also begannen wir mit unseren Vorbereitungen. Getarnt begaben wir uns in kleiner Gruppe in die Trolllande und versuchten zunächst einen Troll im Wald gefangen zu nehmen, aber das führte nur zu wenig erfreulichen Scharmützeln mit Trolljägern im Wald, ohne dass sich letztlich ein Gefangener ergab. Wir erneuerten also unsere Tarnung und begaben uns unter Mühen auf den Vulkan, wo bereits ein Ritual im Gange war, mit reichlich anwesenden Trollen. Melissa konnte mit ihrer Telepathie erspähen, dass eine Jarlstochter aus der jüngst eingenommenen Stadt geopfert werden sollte und konnte auch Kontakt mit ihr aufnehmen, aber sie wollte garnicht gerettet werden, sondern wollte den Feuerlord mit ihrem weiblichen Charme becircen. Kurios. Wir fassten den Plan, sie von Melissa auffangen zu lassen, wenn sie hinab in die Lava gestoßen werden sollte, und warteten ab. Auch riefen wir den Magierzirkel in Zekorias Diensten herbei, um eine Fluchtteleportation vorzubereiten. Schließlich hatten sich über 80 Trolle versammelt und auch eine vielleicht 30 Mann starke Gesandtschaft der Imperialen war zugegen, darunter bestimmt 20 Himmelslegionäre. Da fiel Skjalf etwas auf, mittels seiner von Odeigna gegebenen Einsichten: Die in Ketten liegende, platinblonde Jarlstochter war nur eine Maske, eine magische Tarnung, hinter der sich etwas ganz anderes verbarg. Weitere Hinweise machten es deutlich: Die Jarlstochter war in Wahrheit eine garstige Dämonenfürstin.
Also wechselten wir schnell unseren Plan. Melissa benutzte ihre Telepathie um die Intonationen durcheinander zu bringen. Das sollte den Feuerlord reizen und damit den Vulkan in Unruhe versetzen. Ein solider Ausbruch würde die Gegend auf Monate hin unwegsam machen und den garstigen Trollen schweren Schaden zufügen. So müsste man jedenfalls nicht befürchten, dass die Imperialen eine Abkürzung nach Gügshafen nehmen. Leider funktionierte dass nur begrenzt. Dafür gelang es, die Kaiserlichen über den Dämon in ihrer Mitte zu warnen und Zekorias konnte mit einem Zauber die Maske der Sukkubenartigen Dämonen vernichten, so dass alle sehen konnten, was geschah.
Kurz darauf brach Chaos aus, die Trolle wussten nicht so recht, was sie tun sollten, aber die Imperialen setzten der Dämonin zu. Diese flog auf den Lavasee zum langsam hervor kommenden Feuerlord und wollte ihn becircen, als Torir sie mit einem meisterlich geworfenen Speer traf und schwerst verletzte. Leider konnte ihr die Lava, in die sie stürzte, nichts anhaben. Der Dämonenlord befahl jedenfalls die Imperialen und uns zu vernichten.
Wir hatten jedoch wenig lust uns vernichten zu lassen und rannten, von einer gewaltigen Lavawoge verfolgt, zu unserem hangabwärts stationierten Magiern um per Teleportation zu entkommen. Ohne Torirs heroische Hilfe wäre Skjalf sicher in der Lava umgekommen und auch so schafften wir es nur knapp zu entkommen.
Was nun? Der Feuerlord war offenbar im geistigen Einfluß der Dämonendame gefangen, die Kaiserlichen würden aber niemals durch die Trolllande marschieren können. Ganz offenbar eine Art Teilerfolg. Dann aber offenbarte sich eine weitere Vision: Es bestand offensichtlich die Gefahr, dass die Dämonin und der Feuerlord sich die Macht des Totwaldes aneignen und eine gewaltige dämonische Armee ausheben. Das durfte nicht geschehen!
Unser erster Schritt war eine Reihe telepathischer Gespräche, gefolgt von einer Rettungsaktion für den Champion des Xevni, des großen Imperialen Gottes, den wir beim Vulkan gesehen hatten. Er hatte es geschafft zu überleben und sich in eine vulkanische Spalte zurückzuziehen, aber er war arg geschwächt und draussen waren viele wütende Trolle.
So teleportierten die Magier Torir und Melissa in den Spalt, Melissa ließ ihren Gefährten Flügel wachsen und dann kämpfte man sich frei. Bei dem Fluchtflug erwiesen sich aber die mächtigen Trollelementaristen als Problem und beinahe wären die Drei umgekommen, aber ein wenig Beistand von Xevni im rechten Moment sorgte für einen Wolkenbruch, dessen Niederschläge die Feuerelementaristen genug störten um ein Entkommen zu gewährleisten.
Allerdings waren einige Leute jetzt auch dem Tode nahe und damit erstmal zu einer Pause gezwungen. Bei einem weiteren telepathischen Gespräch versuchte die Dämonin auch, uns davon abzuhalten, gegen sie vorzugehen - schließlich sei das Imperium ein gemeinsamer Feind. Die Gruppe war aber einhellig der Meinung: Immerhin sind die Imperialen auch Menschen.
Während wir also rasteten und die Truppen von Gügshafen sich zu einem verzweifelten Marsch in den Totwald bereit machten um den teuflischen Turm gegen die gierige Dämonen-Dame zu verteidigen besuchte uns der große blaue Drache Gloramanthus. Er ließ sich die Geschichte erzählen, sah davon ab etwas gegen den Champion des Xevni zu unternehmen und schüttelte dann den Kopf: "Dieser Alte Feuerlord, was der immer den Röcken der Weibsbilder nachsteigt. Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden!"
Und dann flog er davon.
Und wiewohl die Sukkube viel mehr Würfel hatte, schafften es die weisen Worte des Drachen, den Feuerlord zur Räson zu bringen. Daraufhin wurde die schwer verletzte Dämonin etwas hysterisch, nur um von Gloramanthus erledigt zu werden. Das betrübte den Feuerlord dann doch etwas, so dass unser Drachenfreund erst einmal das Weite suchte, uns aber wohl die tote Dämonen vorbei brachte.
Wie leicht sich manche Dinge lösen lassen... (Das war aber auch ein Schweinsglück)
Wir reisten dann noch zurück nach Gügshafen und nahmen wohl auch Alabaster, den Champion, mit um ein paar Verhandlungen anzustoßen. Melissa schien auch einigen Gefallen an dem Gebildeten Imperialen zu finden...
Die Gespräche erbrachten leider recht wenig, auch wenn Alabaster uns einige Neuigkeiten erzählte: Zum ersten Mal erfuhren wir ernsthaft vom Reich der Schlangenmenschen und von ihrer Boshaftigkeit.
Und natürlich gerieten Torir und der Jarl von Gügshafen noch in Streit, beinahe hätte es Handgreiflichkeiten gegeben, aber so sind sie eben, die Nordermänner.
Alles in allem eine sehr spaßige Session.
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