...aber ich vermute irgendwo, dass 16jährige lieber mit anderen Leuten zwischen 15 und 20 spielen als mit 40jährigen. Geht mir, ehrlich gesagt, andersrum auch so.
Tja, da triffst du den Nagel genau auf den Kopf. So isses.
Zwischen 15 und 20 ist der Zug nämlich oft schon abgefahren. Wir haben ja nicht mehr die 80er.
Nachwuchsförderung beginnt heute beim Rollenspiel besser mit 10 - bzw. optimalerweise bevor sich
die Kids schon allzu stark mit Computern beschäftigt haben und gar nichts anderes mehr wollen.
Es geht quasi darum die Jugend zu erreichen bevor sie schon von der Kunsumgesellschaft vereinnahmt wurde.
Kreativität muss gelernt werden. Je früher desto besser.
Dabei haben natürlich auch die Eltern einen großen Beitrag zu leisten.
Kinder, die ihr halbes Leben nur vor der Glotze gehockt sind und ständig passiv bespaßt werden, können sich
schwer in ein Hobby einfinden, wo man selbst Ideen entwickeln muss und eigenen Antrieb entwickeln muss.
Kinder hingegen, die viel Kreativität und Sozialkompetenz entwickelt haben, werden sicher leichter ins Rollenspiel einsteigen,
wenn sie es zur richtigen Zeit kennen lernen. Und da muss noch viel Pionierarbeit geleistet werden, weil die ganze
Weiterentwicklung der Rollenspiellandschaft in den vergangenen Jahrzehnten eher erwachsene Inhalte und Spielweisen als Zielsetzung hatte, sei es Produktentwicklung, Theorie oder Tipps für Spiel oder Spielleitung. Für Kinder gibt
es in der Kommunity wirklich keine laute Stimme.
Und da es bei der Nachwuchsförderung in so frühen Jahren nicht um die typischen Inhalte gehen darf, mit denen sich 30-Jährige Geeks abgeben, müssen entsprechende Produkte eben speziell jugendgerecht sein. Es sollte eventuell die Möglichkeit zulassen, gewaltbetont zu spielen, aber diese Spielart nicht pushen oder provozieren.
Ich kenne z.B. kein Produkt am Markt, das ich bedenkenlos als geeignet für z.B. 8- bis 10-Jährige Mädchen sehen würde,
geschweige denn besonders gut für diese Zielgruppe zugeschnitten. Aber diese Zielgruppe hat einen großen Bedarf für Rollenspiel - es gibt ja tonnenweise rosa Plastikspielzeug, mit dem Rollenspiel gemacht wird (Barbie etc.).
Es gibt für diese und ähnliche Zielgruppen jede Menge gute und spannende Inhalte, um das sich ein Rollenspiel drehen könnte: Schatzsuche mit Rätseln, Umweltdetektive, Erforschung und Entdeckung, sportlicher Wettkampf bzw. Wettrennen, Verfolgungsjagd, oder alltägliche Problemlösungen mit zusätzlichem Lerneffekt (wie gehe ich mit Unfällen um, wie reagiere ich in Konfrontationssituationen, wie reagiere ich in Situationen mit bedrohlichen Erwachsenen). Ich denke, das Thema Rollenspiel hat schon sehr tiefgehende Möglichkeiten zur kindgerechten Unterhaltung mit oder ohne Lerneffekt.
Man muss es einfach nur machen.