Fertig kann der Text heute sein oder in 2 Jahren, man weiß es nicht und hat keine Möglichkeit, das irgendwie realistisch abzuschätzen, da ja schon so lange Zeit alles "so gut wie fertig" ist.
Da die meisten Autoren, die ihr Rollenspiel selbst rausbringen wollen, das Ding ohnehin in ihrer Freizeit schreiben, sehe ich es irgendwie nicht ein, da auf einen Kickstarter aufzuspringen, wenn der Text noch nicht fertig ist.
Das sind ganz typische Schwierigkeiten bei - im weitesten Sinn - kreativen Arbeiten. Fertig sind Dinge erst, wenn sie abgegeben sind. Texte beim Drucker, Illus beim Auftraggeber, ... dazwischen kann immer irgendwas passieren. Insbesondere, dass Texte überarbeitet werden, neue Ideen kommen, die geprüft werden wollen, Formulierungen plötzlich deutlich weniger klar wirken, als zuerst gedacht. Es kann auch beim Lektorat passieren, dass der Autor nochmal ran muss/will. Das ist ja bei normalen Verlagsarbeiten mitunter genauso (nur, dass es da dem Kunden nicht so sehr auffällt). Deswegen weigern sich ja mittlerweile alle hiesigen Verlage VÖ-Termine zu nennen. Von Ulisses über Uhrwerk bis System Matters.
CF-Projekte sind ja gerade deswegen so schwierig, weil bei den meisten Sachen die Urheber selbst die Dinge entwickeln.
Wenn ein Verlag eine Auftragsarbeit als CF macht, sind die Sachen meist besser organisiert. Weil Autoren & Co. die Deadline des Verlags im Nacken haben ...
Soll heißen: Selbstorganisiertes Arbeiten ohne konkreten Auftraggeber, der Druck machen kann, ist verdammt schwer.
Zu den Leuten, die einigermaßen gut drin sind, gehört z.B. Newt Newport (D101 Games). Aber der macht auch eher kleinere Projekte und arbeitet fehlerfreundlich (soll heißen: Produkte müssen nicht perfekt sein, sondern erhalten bei Bedarf ne verbesserte neue Auflage).
Ich hab's schon mal geschrieben: Ich bin mittlerweile sehr vorsichtig geworden was Crowdfundings angeht. Das wird irgendwie immer schlimmer.
Seh ich nicht so. Das war schon immer so. Es war nur nicht so auffällig. Oder: Mit der Masse an CFs und größeren Projekten steigt die Gesamtanzahl der Sachen, die sich ewig verspäten.
[...] eine Erklärung von KS [...], dass KS ja kein Shop ist. Da wird auch darauf hingewiesen, dass jedes Projekt ja auch einen Bereich Risiken und Herausforderungen hat. In diesem KS - wie in vielen aber auch - werden die Risiken und Herausforderungen gar nicht benannt, außer ganz abstrakt "time". Im Grunde wird da nur angepriesen, wie toll doch alles wird und eigentlich eher der Eindruck vermieden, dass es keine Risiken oder Herausforderungen gebe.
Das ist so ne MASCHE speziell dieser Firma, die möglichst alle Risiken auf andere auslagern will. Elende Min/Maxer-Munchkins!!
Ich bleib dabei: Kickstarter ist ne mir zutiefst unsympathische Firma, mit der ich möglichst NIX zu tun haben will.