Ich hoffe, das passt hier...
Cross-Quoting aus dem WdV-Thread, gekürzt um ein paar Sachen:
[...]
Gerade dieses Crowdfunding zeigt auch, dass durch die Stretch Goals sehr viel Spielmaterial erstellt wird, etwa die Stadtkarte, die unzähligen Szenarien, das Kurtisanen- und Bordellheft... Nicht nur Poster, Bling-Bling und Bilder von nackten Menschen und Nichtmenschen. Schade ist, dass nicht alle Regeln in die Wiki Einzug finden sollen und das Buch keine reguläre Druckauflage erfährt, ich hoffe, dass wenigstens das PDF später frei verkäuflich ist. Denn so eine Limitierung unterstützt dann natürlich schon ein bestimmtes Käuferverhalten, man wird gezwungen das Buch zu kaufen bzw. beim Crowdfunding mitzumachen, da man sonst keine Möglichkeit hätte, später noch an die Regeln zu kommen.
Ich muss sagen, ich bin stolz auf mich, dass ich standhaft geblieben bin und nicht mitgemacht habe, obwohl man mit dem Crowdfunding wohl wirklich auch Geld machen konnte wenn man das BUCH in vielleicht 1-2 Jahren auf Ebay vertickt und dann ja noch alle Stretch Goals und digitalen Prämien und PDF hat. Der Sammlerpreis den das Buch später erzielen wird ist ja abzusehen. Aber ich möchte ja kein Risiko-Investment betreiben und wenn ich schon 40 Euro für DSA ausgeben würde, dann lieber für Sachen, von denen ich aktuell konkret profitieren würde. Generell bin ich bei Crowdfundings auch sehr vorsichtig geworden, da ich in letzter Zeit öfter erlebt habe, das einfach nicht gekommen ist, was ich erwartet habe. Da muss ja nicht das Crowdfunding Schuld sein (das würde unterstellen, dass ein schwaches Produkt erstellt wird, weil man das Geld ja schon hat und die gelieferte Qualität egal ist, das würde ja auch nur funktionieren, wenn man nicht auf Verkäufe nach dem Crowdfunding angewiesen ist, also auf positive Rezensionen und Spielberichte), aber ein Problem ist eben die fehlende Informationsmöglichkeit. Ich habe nun an mehreren Crowdfundings meinen Beitrag während der Finanzierungsphase dann doch wieder zurückgezogen, weil mir wichtige Informationen fehlten, manchmal sowas Basales wie die Seitenzahl des Buches das ich da vorbestelle. In einem sehr positiven Fall gab es ZUVIEL Informationen, da der Autor während der Finanzierungsphase Kapitel für Kapitel fast das ganze Buch schon eingestellt hat sogar in einem Probe-Layout und ich da gemerkt habe, dass es anders ist, als ich mir nach den Werbeteasern ausgemalt hatte. Das ist ja schon ähnlich wie mit Vorbestellungen von Computerspielen. Im Grunde muss man oft den Versprechungen glauben und als Spieler und Käufer muss man die Kompetenz entwickeln, mit den Angaben entsprechend umgehen zu können. Aber die Verantwortung mit seinem Geld umzugehen hat ja immer noch der KÄUFER. Und das sagt Hellstorm schon sehr richtig. Ein Crowdfunding ist immer nur ein ANGEBOT.
Die letzten CF die ich gebackt habe (ich mache vielleicht 1-2 Crowdfundings pro Jahr) waren auch dann am Ende beide welches, die kaum erweiternde Stretch Goals anboten, hinter denen kein großer Publisher stand und die sehr stark auf ein Produkt konzentriert waren. Diese riesigen aufgeladenen CF wie von Free League und Modiphius habe ich am Ende dann doch nie unterstützt, da mir das einfach immer zu aufgeblasen war. Was interessieren mich 1001 Zusatzprodukte, wenn ich nicht mal weiß, ob ich das Grundregelwerk mag... Also wenn ich schon die Katze im Sack kaufe, das kann ich noch einschätzen, aber eine ganze Farm der Tiere im Sack zu kaufen ist mir meistens zu viel . Aber viele andere machen damit sehr positive Erfahrungen und die werden es dann auch weiter so betreiben - und solang die Erfahrungen positiv bleiben und die Kunden überwiegend zufrieden sind, ist dagegen aus meiner Sicht nichts einzuwenden.
Würde ich etwas als Druckwerk veröffentlichen wollen, würde ich das auch nur über ein Crowdfunding machen .
Mal aus der Sicht von jemandem, der mittlerweile regelmäßig CF mitmacht (allerdings bei weitem nicht so viele wie z. B. Teylen):
CF befriedigen für mich zwei Dinge:
a) Den Sammeltrieb durch eventuelle Exklusivität
b) Die Erweiterung meines Rollenspielhorizonts auf andere Spiele, die ich dann auch noch häufig schneller, günstiger, umfangreicher, etc. erhalte, als würde ich auf den regulären Handel warten
Mir ist durchaus bewusst, dass es immer ein Risiko ist. Wobei ich damit das Risiko des Verlustes (meines Geldes) gar nicht meine, sondern eher das Risiko, Geld für etwas ausgegeben zu haben, was mich letztendlich nicht zufriedenstellt. Ist aber bisher noch nie vorgekommen und sollte es mal der Fall sein, dann könnte ich immer noch einen "Blizzard machen" (No pun intended!
) und es ganz schnell wieder verkaufen. Bei manchen Produkten ist dies aber auch der Reiz der Wundertüte; mal abwarten, ob es passt oder nicht. Aktuell ist das so bei
League of Seekers; ich habe keine Ahnung, ob es mir zusagen wird oder nicht. War damals ähnlich mit Belly of the Beast.
Viel häufiger haben mich aber schon im Vorfeld die Ankündigungen überzeugt. Gut, ich bin eine Illustrations-Schlampe; sind diese gut, hat man mich schon fast am Wickel. Und natürlich, wenn die Vorgänger-CF mich schon überzeugt haben, entweder vom Verlag oder eben der Serie (MY:0, Genlab Alpha, Mechatron z. B.). Sind Blind-Pledges.
Kurzum:
CF sind eine Ergänzung meines RPG-Portfolios zum regulären Markt. Und manche Dinge würden evtl. eben nicht hier stehen, wenn ich sie nicht beim Crowdfunding mitgenommen hätte.