Also nicht ganz. Es gibt da tatsächlich Statements, die auf etwas anderes schließen lassen. WW hat die Aufgabe der "normalen" Distribution zugunsten von E-Books und POD ursprünglich damit begründet, dass man aus der Tretmühle der Publikationen raus möchte. Also nicht gezwungen sein möchte, Bücher herauszubringen einfach um Bücher herauszubringen. Stattdessen war eine Qualitätsoffensive geplant, bei der Bücher nur dann herauskommen, wenn sie einen Qualitätsstandard erfüllen und tatsächlich das Setting bereichern.
Mir sind hauptsächlich die Statements von der Grand Masquerade, den Erklärungen zum 2.0 sowie Transmedia Ansatz sowie die Ausführungen von Justin Achilli in Erinnerung geblieben.
Bei allen ist mir als Kernpunkt die Kostenersparnis/Kostenoptimierung als primäres Ziel in Erinnerung. Sowohl wenn davon gesprochen wurde das der klassische Buch Markt rückläufig ist, als auch wenn ausgeführt wurde das man über den direkt Vertrieb entsprechende Kostenstellen spart.
Am deutlichsten wurde es m.E. bei den Panel wo die Frage aufkam in wie weit sie einerseits noch rentabel sind und wieso sie andererseits dieses Jahr kein Buch für Promethean (und wenn ich mich richtig erinnere Geist) veröffentlichen. Die Antwort kann man damit zusammenfassen das sie nicht glauben das es aktuell genügend Käufer für ein neues Promethean oder Geist Buch gibt. Umgekehrt wurde recht deutlich gesagt das "Strange, Dead Love" veröffentlicht wurde weil Vampire-Romanzen derzeit derart populär sind. Natürlich gab man auch als Grund an das Requiem so etwas fehlt, allerdings erschien mir der finanzielle Aspekt durchaus federführendes Gewicht zu haben.
Hinzukommt dann auch die Kommunikation zu der V20 sowie dem Onyx Path.
Bei beiden wurde recht deutlich gesagt das die Fans, wenn sie kaufen, mehr Bücher erhalten.
Wenn sie weniger kaufen, dann gibt es eben weniger beziehungsweise keine mehr.
Das heißt gerade eben nicht das sie dort nur Bücher veröffentlichen weil sie an Qualität vor Quantität glauben würden.
Natürlich würde White Wolf nun nicht behaupten das sie überflüssige und qualitativ minderwertige Bücher schreiben, aber ich habe dennoch den Eindruck das der Kostenaspekt angemessen prominent in den Vordergrund gestellt wurde.
Da sich aber cWoD plötzlich supergut verkauft, wird die Kuh auf einmal gemolken. Mit dem Effekt, dass sich das ganze wahrscheinlich an Übersättigung tot laufen wird.
Jetzt werden sogar schon vollmundig vier Titel pro Jahr versprochen.
Es sind allein für V:tM 4 Titel dieses Jahr.
Die cWoD zieht dieses Jahr auf 9 Titel an. Drei Titel für W:tA (Guide, 20th, SAS) sowie zwei für Mage (Guide, Convention Book).
Ich glaube durchaus das die Vampire Fans mit dem kaufen ihrer Titel nachkommen, immerhin geben sie mehr oder weniger den eigenen Takt vor.
Ich zweifele nur das die anderen mitkommen / vergleichbar in großen Mengen enthusiastisch sind.
(Wenn ich sehe das der Werewolf Guide nur mehr auf Platz drei ist)
Mit anderen Worten: die kaufmännisch sinnvollere Entscheidung wäre es gewesen, die nWoD zugunsten der cWoD zu canceln.
In wie weit? Die nWoD dürfte doch kaum Kosten produzieren und ich denke durchaus das sie an die Werke die sie veröffentlichen durchaus glauben. Dazu halten sie sich schlicht die nWoD Käuferschaft, die ggf. auch zu cWoD Produkten greift, gewogen.
Inhaltlich neues hat die V20 Linie nicht hervorgebracht (außer der Companion). Das GRW ist eine Sammlung aller vorhandenen Regeln, Hunters Hunted 2 ist ein Aufguß, Children of the Revolution sind ein NSC Buch für eine Linie, der es wahrlich nicht an NSC mangelt, und Anarchs Unbound wird gegenüber dem Anarchs Cookbook und Guide to the Anarch nicht viel neues bringen können.
Einige neue Regeln, Elemente und Beschreibungen enthält die V20 durchaus.
Respektive genügend als das man behaupten kann das die vorherige Edition nicht mehr wirklich kompatibel ist. Schließlich kann man den bestehenden Fans, geschweige den neuen Fans, nicht einfach sagen: "Kauft doch die alten Bücher!". Die Regeln passen nicht mehr, der Metaplot schwurbelt sich da durch, es ist für knapp ein Jahrzehnt alt und es fehlen technische Weiterentwicklungen die heutzutage selbstverständlich sind. Dazu teilen sich die alten Bücher über drei Editionen und es ist schon nicht so prickelnd die untereinander zu mischen.
Angesichts dessen macht es m.E. durchaus auch Sinn einen Bücher mit vermeintlich "alten" Inhalten für die V20 neuzuschreiben oder aufzuarbeiten.
Es gibt halt für die V20 keinen NSC Band und die alten NSC haben nicht nur einen Rattenschwanz an Metaplot dran, sind veraltet bzw. um 2000 stehen geblieben sondern sie haben nicht einmal einen V20 kompatibeln Bogen! Man kann doch einem (neuen) Spieler nicht zumuten das er erstmal die NSC konvertiert.
Es gibt halt in der V20 nur die Beschreibung von "wahrer Glaube" sowie zwei, drei Antagonisten Templates. Da ergibt ein Buch über Menschen, sowie über menschliche Jäger, das zudem 2012 ansetzt anstelle 1991 und an aktuelle Regeln angepasst ist durchaus Sinn.
Hinsichtlich der Anarchen nahm ich nur lediglich an das das Grundregelwerk eigentlich doch schon recht ausführlich war und hinreichend viele Informationen aus dem Cookbook sowie dem Guide übernahm. Weshalb ich die aufgeführten Bücher sinniger gefunden hätte.
Anmerkung: Sollten die ganzen OT-Posts nicht einfach in den Schmaltalg (vulgo: Smalltalk) verschoben werden?
Wäre eine Idee. Müßte aber wenn ein Moderator tun.