Moin!
Da ich ja einer "von denen" bin – man mag das Selbsterhaltungstrieb nennen, aber ich als Lektor finde Lektorate voll wichtig
Nee, aber im Ernst, ich finde fehlerhafte Bücher immens ärgerlich und im Grunde bin ich auch mehr in dem Bereich gelandet, weil ich es besser machen wollte; weniger, dass mein Blick durch die Arbeit da geschärft wurde.
Dabei haben einige Verlage feste Leute dafür, aber in der Regel wirst du es so oder so mit Freiberuflern zu tun haben; alleine schon, weil die Anzahl der Festangestellten bei deutschen Rollenspielverlagen … nun, sagen wir eher gering ist.
Aber auch bei den großen, wie man so schön sagt, Publikumsverlagen nimmt sowas deutlich zu. Mittlerweile ist es oftmals auch so, dass der Verlagslektor mehr eine Art Projektmanager ist, während die Überarbeitung selber, die Auseinandersetzung mit Text und Autor, Lektorat und Korrektorat, dann eher unter Oberaufsicht von Freiberuflern erledigt werden.
Was gezahlt wird, schwankt ganz massiv. Eventuelle Dachverbände nennen in der Regel Zahlen von 3 Euro pro Normmanuskriptseite bei normaler Stil- und Sprachkontrolle bis hin zu über 50 Euro pro Seite im Falle von Kochbuch-Sichtungen durch studierte Ökotropholgen.
Der generische deutsche Rollenspielverlag zahlt … weniger.
Spannend ist halt auch immer die Frage, welchen Weg der Text danach nimmt, ob es eine Endabnahme gibt oder ob der unbesehen gesetzt wird, ob der Verlag und/oder der Autor wirklich umsetzt was da angemerkt wurde oder ob gar
nach dem Lektorat noch mal jemand Passagen ergänzt die der Lektor dann nie gesehen hat.
Wobei ich "in der Szene" eigentlich stark mehrheitlich positive Erfahrungen gemacht habe, auf beiden Seiten des Feldes. Bei der CW ist mal einer meiner Artikel in meinen Augen etwas zu stark gegen den Strich gebürstet worden, beispielsweise, aber alles in allem gute Erfahrungen.
Viele Grüße,
Thomas