Autor Thema: Spieldesign (Weibliche Charaktere, Umgang mit Minderheiten / Rassismus)  (Gelesen 53303 mal)

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Offline Teylen

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Die hat was gegen "Glee"...
Nein, sie hat etwas dagegen das zwei Schauspielerinnen aus Glee in der GQ (Gentlemens Quarterly), in entsprechenden Highschool Uniformen bzw. wohl entsprechenden Rollen, sexualisiert bis pornographisch dargestellt wurden. Ihrer Ansicht nach. Das Video.

Ansonsten, ja die Videos zu Lego waren besonders interessant, (habe es mir mal so etwa 90% mal angeschaut)
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Offline Agent_Orange

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Hi.

Ich muss gerade voll fett lachen: Der "aaronbig1", der FemFreqs Bayonetta Video kritisch hinterfragt hat, hat eingeräumt, dass er bei der Erstellung des Videos betrunken war ... *hahahaha*

@Kickstarter: offenbar gibt es genügend Leute, die FemFreq für die neue Serie unterstützen wollen. ;) Und nein: Geld ist nicht die Lösung für das Problem; aber Geld kann Leuten helfen, sich der Themen anzunehmen und diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.

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Offline Teylen

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Ich will auch das mir Leute Geld geben damit ich ganz viele Videogames zocke... aehm eine gruendliche Recherche betreiben kann XD
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Offline Jiba

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Naja, Teylen: Lass die Leute FemFreq doch Geld geben... ich bin sicher da kommt mehr bei rum, als bei der Kohle, die du als unverbesserliches Fangirl White Wolf bei ihren dubiosen Kickstartern in den Rachen pumpst.  :D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Offline Nocturama

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Ich fand die Videos von der Webseite bisher eigentlich alle ganz interessant. Obwohl ich persönlich Untersuchungen zu Männerbildern in modernen Medien wesentlich spannender finde, dazu macht nämlich kaum einer was. Und die sind auf ihre Art auch sehr einschränkend.

Der Wissenschaftlerin vorzuwerfen, dass sie mit dem Geld doch lieber ein Spiel machen sollte, ist kein besonders einleuchtendes Argument - über Stereotypen und deren Folgen zu reden, ist absolut wichtig. Wie sollte man Werke erzeugen, die mit den Stereotypen brechen, wenn wir uns deren nicht bewusst sind? Mal ganz abgesehen davon, dass das wieder einmal in die Bresche schlägt: "Mach es doch erstmal besser." Ich muss etwas nicht besser machen können, bevor ich Kritik üben kann. Das wäre ja absolut schrecklich.

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Offline Urias

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@Erikson: Also ich bin jetzt kein Experte für Gender-Forschung oder feminist theory, aber ich versteh die aufgeworfene Problematik so:
Die Darstellung von Frauen ist zu einseitig an das klassische-patriarchale Bild der Frau gebunden und wird so in den Medien vermittelt. Da die Medien (abseits von Reality-Soaps oder so nem Zeug) im Prinzip sowas wie ein Ideal-Bild vermitteln, an dem du dich mehr oder weniger bewusst ausrichtest, vor allem in der Entwicklung, führen sie in ihrer jetztigen Form zur Fixierung der etablierten Gender-Rollen in der Gesellschaft.

Dein Einwand "Aber es gibt ja Frauen in den Medien, die genauso rumballern" is nicht falsch, geht aber am Problem vorbei. Solche Charaktere, nehmen wir mal Lara Croft, weil sie die erste is die mir einfällt, sind zwar dem Aussehen nach weiblich und können somit leicht als feministische CHaraktere gesehen werden. Jedoch stellt man bei genauerer Betrachtung fest, dass das rein oberflächlich ist, da sie im Prinzip nur die klassisch als männlich betrachteten "Tugenden", welche in unserer Gesellschaft höher geschätzt sind als die weiblichen, adaptieren. Das Ziel ist jedoch die klassisch weiblichen Tugenden gleichzustellen mit den männlichen und nicht sich als Frau den männlichen unterzuordnen und zu assimilieren.

Wie gesagt, ich bin kein Experte in dem Feld. Das ist nur das, was ich aus Gesprächen und Vorlesungen zu dem Thema aufgeschnappt habe. Weiters ist ja das Feld in der feminist theory auch sehr gespalten.

Edit: Hoppla, Ninja-Löschung... Njo ich lass den Beitrag trotzdem mal stehen.
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Offline Nocturama

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Jup, weg isser, der Beitrag von Erik  ;)

Um trotzdem drauf zu antworten: Nein, Stereotypen und Klischees sind nicht per se schlecht. Das habe ich ja auch gar nicht gesagt. Aber wenn sie hundert, tausendfach in Bildern und Geschichten wiederholt werden, prägen und konstruieren sie unser Weltbild. Und unser Selbstbild. Egal ob männlich, weiblich, oder auf Nationalität und Hautfarbe bezogen.
Genau deshalb sollte man sie hinterfragen und sich ihrer bewusst sein. Das ist nun mal nicht bei jedem der Fall, so schön das auch wäre.

Schaut man sich an, wie wenig "abweichende" Charaktere in diesem Thread zusammengekommen sind, zeichnet das übrigens keineswegs das Bild einer Medienwelt, in der ich mir meinen passenden Protagonisten raussuchen kann.

Natürlich kann ich kritisch damit umgehen. Natürlich darf ich auch klischeehafte Darstellungen genießen, wenn sie nicht über ein gewisses Maß hinausgehen (gerade Rassismus ist ja in älteren Werken ein Problem).

Genauso ist es legitim, in den eigenen Werken diese Stereotypen zu verwenden. Klischees und Stereotypen machen spaß! Aber ich sollte mir auf jeden Fall bewusst sein, dass es Stereotypen sind, wo die Problematik liegt und ich sie nicht verwenden muss. Ich kann eine nicht-sexualisierte weibliche Kriegerin in ihren Vierzigern zu meiner Protagonistin machen. Oder einen sanftmütigen dunkelhäutigen Wissenschaftler.
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ErikErikson

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Ja. Deshalb hab ich ihn gelöscht. Wenn ein Klischee aggressiv genug propagiert wird, beeinflusst es auch die Leute. Würde also sagen, ihr habt schon recht.

Wobei ich es nicht so wichtig finde, wer etwas tut. Ich kann mich auch mit Frauen, Kindern oder Älteren identifizieren. Die Charaktereigenschaften die im fernsehen bis zum Erbrechen propagiert werden sind ja für gewöhnlich Durchhaltevermögen, Mut, Stärke, Zusammenhalt, Freundschaft, Liebe. Die Träger dieser Eigenschaften sind zwar meist innerhalb eines Genres dieselben, und ich würde da auch gern mehr Vielfalt sehen, aber im Grunde ist es doch egal, wer diese Eigenschaften trägt, der Konsument wird sich immer mit der Hauptfigur identifizieren, wenns gut gemacht ist.

ich meine, ich schaue mir einen Film an, weil ich erfahren möchte, das Mut schlussendlich zum Sieg führt. Ob der Träger der geschichte ne sprechende Lokomotive, ein Schwarzer oder ne Frau ist, ist für mich persönlich erstmal eher egal.  

Aber wenn sagen wir der Protagonist immer ein 20 jähriger, weisser Mann ist, dann fühlt man sich vielleicht als Frau oder als Schwarzer oder als Älterer schon blöd. Und vieleicht erwartet man dann auch irgendwann, das junge weisse Männer irgendwie mutiger sind. Kann ich mir schon vorstellen.  

Aber zumindest verschont uns das Fernsehen mit der Idealisierung von Hass, Verrat, Feigheit oder ähnlichen.

Ich meine, ich hab jetzt all diese Schwarzenegger Filme gesehen. Aber trotzdem hab ich nicht den Eindruck, das weisse Männer irgendwie sportlicher oder toller oder agressiver wären. Weil ich einfach in der realität zu viele unsportliche und friedliche kenne.

man bekommt im fernsehen oft ein völlig falsches Bild von Berufen und so, aber das ist was anderes.

nehmt das jetzt aber nicht zu ernst, ich hab nicht viel Ahnung von dem Thema. Das ist nur so was mir so auf die Schnell einfällt.

Also wenn man z.B. im fernsehen immer die Schwarzen als Deppen hinstellt, wie das wohl früher war, ist das sicher beleidigend, und mich würde das als betroffenen ankotzen. Mich nervt es z.B. ,das immer die Deutschen die Ärsche sind.

heutzutage ist es eher so, das halt immer die gleichen Protagonisten und Antagonisten auftauchen. Also eine Frau in James Bond ist z.B. immer tough und sportlich, das kann eigentlich nicht anders sein, das weiss man schon vorher. Aber ich glaube halt, das bekommt man nie los, weil die leute wollen eine gewisse Vorhersehbarkeit. Und deshalb kann man Klischees nur verschieben. Und ich glaube ehrlich gesagt, es gibt wichtigere Dinge als die verwendung von Klischees, die man den leuten beibringen muss. Weil es ist schon schwer genug, jemanden, der genug eigene Sorgen hat, auf solche abstrakten Probleme aufmerksam zu machen.

Ich find das schon gut, das es solche Sachen gibt, aber ich find, man sollte so eine Kritik immer an konkrete Sachen knüpfen. Weil sonst ist es nur Selbstbeweihräucherung darüber, das man sich über ein abstraktes problem bewusst ist und die anderen nicht. Und damit ist dann auch niemand geholfen.  

Ich würde jetzt auch sagen, das die meisten Filme Liebe sehr stark propagieren, was eine klassisch weibliche Tugend ist. genauso wie Mut, was eine klassisch männliche Tugend ist. Beide Eigenschaften werden von Männlichen und weiblichen Protagonisten getragen-für gewöhnlich eigentlich von jedem beliebigen protagonisten in jedem beliebigen genre. Das ist jetzt grob, aber zumindest auf diesem groben level ist es schon ausgeglichen.

Es gibt z.B. wenig Helden, die echte Arschlöcher sind und z.B. ihren freund oder freundin draufgehen lassen. Und es gibt kaum protagonisten, die wegrennen oder aufgeben, wenns drauf ankommt.

Es gibt sehr wenige normal aussehende leute im fernsehen, was aber IMHO schlicht darauf zurückzuführen ist, das die leute gern gutaussehende leute sehen. Und Männer wie frauen sehen im fernsehen gut aus. frauen noch mehr als Männer, das stimmt natürlich. Aber auch die Männer sehen meist recht gut aus.

Und es sind meisten eher junge protagonisten, was aber wohl daran liegt, das das die hauptzielgruppe für die Werbung und die Einschaltquoten ist. Da würd ich jetzt gar keine Klischeehafte Absicht dahintersetzen. Wenn ich will, das 30-jährige meine Sendung sehen, dann nehm ich nen 30-jährigen protagonisten.

Es gibt jetzt natürlich wenig Filme drüber, wie sich ein Mann liebend um seine Kinder kümmert. Es gibt aber halt auch kaum Filme drüber, wo eine Frau das macht. Wenns mehr so Filme gäbe, würden vielleicht mehr Männer Kindergärtner werden wollen oder so. Da bin ich mir sogar recht sicher.
Aber trotzdem stellt sich die frage, wieviele leute würden sowas anschauen? Es gibt ja solche Filme, die laufen halt im Spätprogramm von Arte.  

Typische Berufe sind ja Polizist und Arzt im Fernsehen. Wobei Arzt ein Frauenberuf ist. man könnte jetzt mehr berufe darstellen, mit gemischen geschlechtern als protagonisten. Damit hätte man dann noch mehr falsch dargestellte berufsbilder im fernsehen, und es gäbe noch mehr leute, die was machen wollen, was nacher ganz anders ist, oder was es gar nicht gibt. ich denke da an diesen Profiler-Boom, wo die leute Profiler werden wollten, einen beruf der so nicht existiert. Klar, man könnte jetzt auch noch fordern, das das fernsehen realistischer wird und so, aber der Punkt ist halt, nur zu fordern, das die geschlechterklischees aufgebrochen werden, ohne den ganzen Kontext Fernsehen zu beachten, und wie sich das so auf die Zuschauer auswirkt, das bringt auch nix.

Als beispiel: Man zeigt wie sich ne Frau in dem klassischen Männerberuf Bundeswehr bewährt und wie sie sich da voll toll klarkommt und ein im Grunde spannedes aber relativ harmloses leben in irgendeiner deutschen kaserne führt. Daraufhin bewerben sich mehr frauen bei der bundeswehr. Die geht-jetzt rein hypotetisch-vermehrt in Auslandseinsätze, und alle müssen nach Afghanistan oder sonstwohin-wo es echt gefährlich st. und einige sterben. und im Film ist die Protagonistin aber nie aus D. raus und auch bestimmt nicht gestorben.

genaus schwierig wäre es aber, jetzt das gegenteil zu machen, und die leute abzuschrecken, indem man die protagonistin nach Afghanistan schickt, wo sie ermordet wird.  

Optimal wäre es sicher, alle möglichen perspektiven mit unterschiedlichen Protagonisten und Schicksalen zu zeigen. Aber das würde IMHO das Publikum nur bedingt fressen, weil die leute wollen eine gewisse Sicherheit durch Klischees.

Es wäre sicher auch für die jeweilige Minderheit toll wenn sie als Held dargestellt wird. Wenn z.B. jemand mit Krebs der protagonist ist. Dann gibt das vielleicht leuten die auch krebs haben Mut. Aber normalerweise ist es hilfreich, den Protagonisten dem Zielpublikum recht ähnlich zu machen, ihn oder sie sogar recht blass zu zeichnen, was die identifikation erhöhen kann. Und das Zielpublikum ist halt im Schnitt gesund. Aber insgesdamt wärs schon ne gute Sache. Nur halt in Konflikt mit dem prinzip, das der Film möglichst viele Leute optimal ansprechen soll.   

Wie gesagt, nicht so ernstnehmen, weenn ich jetzt irgendwas geschrieben habe, was jemanden total aufregt, einfach melden, dann lösche ich den post gern.

 

 
  
« Letzte Änderung: 2.06.2012 | 21:20 von ErikErikson »

Offline Agent_Orange

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Hi.

@Ericsson: Bestimmt sind da einzelne Äußerungen drin, über die man sich vortrefflich streiten könnte. Meines Erachtens aber kein Grund, einen Beitrag zu löschen. Im Gegenteil: Gerade deshalb halte ich Beiträge für lesenswert, weil sie polarisierende Elemente in sich tragen. Die Frage ist dann eher, wie man mit den Inhalten umgeht, die einen stören - macht man einen Rundumschlag und disqualifiziert sich deshalb selber als WWW-inkompetenter Volldepp, oder geht man auf die "kritischen" Positionen ein und führt begründete Gegenreden?

Ich bin ein Fan von Variante 2. ;)

Tatsächlich gibt es auch ein paar Dinge in Deinem Beitrag, die bei mir zumindest Fragezeichen aufwerfen. Und auch wie bei Dir die Vorwarnung: Ich stecke in dem Gebiet der "Gender-studies" nicht drin, sondern betrachte das alles als Außenstehender und Laie.

Aber ich glaube halt, das bekommt man nie los, weil die leute wollen eine gewisse Vorhersehbarkeit. Und deshalb kann man Klischees nur verschieben. Und ich glaube ehrlich gesagt, es gibt wichtigere Dinge als die verwendung von Klischees, die man den leuten beibringen muss. Weil es ist schon schwer genug, jemanden, der genug eigene Sorgen hat, auf solche abstrakten Probleme aufmerksam zu machen.

Es kommt drauf an. Die Holzhammer-Methode oder Moral-Keule funzt net, weil so etwas vom Konsumenten wahrscheinlich nicht angenommen wird; aber man kann über die Entwicklung von Popkultur auf die Klischee-Bilder einwirken.
Um Dein früheres Beispiel mit den dunkelhäutigen SchauspielerInnen und DarstellerInnen aufzugreifen: Schon einige Zeit vor Barack Obama wurden amerikanische Präsidenten nicht von Amerikanern mit europäischen Wurzeln gespielt; aber vor den 90iger Jahren wäre das undenkbar gewesen. Man kann also Klischees erfolgreich "verschieben", was mittel- bis langfristig auch zu einer Veränderung der Erwartungshaltungen führen kann, ohne aber zu sehr mit "der Moral"tm zum Nachdenken zu nötigen.


Ich würde jetzt auch sagen, das die meisten Filme Liebe sehr stark propagieren, was eine klassisch weibliche Tugend ist. genauso wie Mut, was eine klassisch männliche Tugend ist.

Da melde ich Zweifel an. Ohne Begründung.
Im Anschluss an diese Äußerung schreibst Du gleichwohl etwas wichtiges: Daß nämlich diese utnerschiedlichen Tugenden (mittlerweile) von beiden Geschlechtern gleichermaßen abgebildet werden. Und das ist auch gut so, weil es meines Erachtens so ist, dass Liebe und Mut nicht irgendwelchen Geschlechtern zugeordnet werden können (oder sollten?), sondern dem Menschen per se anhaften.

Typische Berufe sind ja Polizist und Arzt im Fernsehen. Wobei Arzt ein Frauenberuf ist. man könnte jetzt mehr berufe darstellen, mit gemischen geschlechtern als protagonisten.

*hust*
Um weiter im Bereich der Popkultur zu bleiben: Nach dieser einfachen Formel müssten Frauen in "Arztserien" weit häufiger die entscheidenden Protagonisten darstellen. Das Gegenteil ist aber der Fall ...


Aber das würde IMHO das Publikum nur bedingt fressen, weil die leute wollen eine gewisse Sicherheit durch Klischees.
und
Nur halt in Konflikt mit dem prinzip, das der Film möglichst viele Leute optimal ansprechen soll. 

Interessanter Gedanke. Damit sprichst Du die Akzeptanz an, wie sehr ein Publikum bzw. das entscheidende Publikum (Zielgruppe) mit dem Bruch von Klischees einverstanden wären. Anknüpfend an frühere Aussagen aus Deinem Posting können aber zumindest zaghafte Stellschrauben verwendet werden, um Klischees eben zu verschieben.
Außerdem:
Gehört es nicht auch zu der Erwartungshaltung jedes Publikums, dass zumindest im gewissen Umfang auch mit Klischees bzw. dem Vertrauten gebrochen wird? Wenn immer und immer wieder nur das abgebildet wird, was ohnehin bekannt und akzeptiert ist, dann schlafen "Themen" ein. Deshalb ist es meines Erachtens ja auch so, dass viele Fortsetzungen von erfolgreichen Popkulturprojekten schnell einschlafen und ermüden, weil sich die Wiederholungen nur innerhalb der engen Grenzen des "Kerns des Originals" bewegen. Das findest Du im Bereich Film, Musik, aber eben auch bei Computerspielen. Eine Filmserie, in der der zweite oder dritte Film nur das "wiederholt", was in den vorangegangenen Filmen gezeigt worden ist, ist längst nicht so erfolgreich, wie der erste Teil. Eine Musikband, die immer nur die gleiche Musikart spielt (ihren Stil!) und sich nicht weiterentwickelt (auch eine Stilfrage), die geht früher oder später unter; und in Computerspielen haben Fortsetzungen nur selten eine Chance, wenn die Fortsetzungen nicht irgendwelchen originellen oder besonderen Erweiterungen oder Veränderungen mit sich bringen.
(All das ist bestimmt bestreitbar; ich gehe hier explizit von meiner Erwartungshaltung und wertenden Beobachtung aus ...)

AO
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Ihr erinnert euch an die Dame mit dem Kickstarter, die die Klischees der Darstellung von Frauen in Videospielen erforschen möchte? Das Internet zeigt sich gerade von seiner wunderschönsten Seite, als Reaktion darauf. Von der üblichen Aufforderung zurück in die Küche zu gehen, über die Behauptung sie wäre Jüdin (wobei sie das vielleicht wirklich ist, das weiß ich nicht) kombiniert mit Anti-Semitismus, bis hin zu Drohungen mit Mord und Vergewaltigung ist alles dabei. Man kann gar nicht soviel Essen wie man kotzen möchte.
Auf RPS findet sich ein guter Artikel zum Thema.


Bluerps
"When life gives you lemons, don't make lemonade. Make life take the lemons back! Get mad! I don't want your damn lemons, what am I supposed to do with these? Demand to see life's manager! Make life rue the day it thought it could give Cave Johnson lemons! Do you know who I am? I'm the man who's gonna burn your house down! With the lemons! I'm gonna get my engineers to invent a combustible lemon that burns your house down!"
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Hi.

Ja, ich beobachte das schon eine Weile.
Auszugsweise weist Anita Sarkeesian auf Ihrem Blog darauf hin; schon krass, was so Leute schreiben:

http://www.feministfrequency.com/2012/06/harassment-misogyny-and-silencing-on-youtube/

Man muss ja nicht einer Meinung mit ihr sein; aber ich frage mich bei so etwas, was Kommentare deutlich unterhalb jedes messbaren Geschmacks oder über ethnische oder reiligiöse oder sexuelle Hintergründe damit zu tun haben sollen, sich eben kritisch oder zeitgenössisch irgendwelchen - wie ich finde - durchaus interessanten Fragestellungen zu widmen und dafür um Unterstützung zu werben, um es "so professionell wie möglich" umsetzen zu können. Mit dem, was sie über Kickstarter bereits erwirtschaftet hat, gibt ihr die nötige Ruhe, sehr entspannt an die Sache rangehen zu können.

Ich bin echt gespannt, was dabei rauskommt.

Jedenfalls: Ja, so viel kann man nicht fressen, wie man bei digitallem Lynchmob-Aktivitäten kotzen könnte.

AO

EDIT: WAS???????? Die kratzt bereits an der 100.000 USD Marke??? Wahnsinn ... ! Vor ein paar Tagen waren es doch noch nicht mal 40.000 USD ...
« Letzte Änderung: 13.06.2012 | 18:53 von Agent_Orange »
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Ja, eine gute Sache hat die Geschichte: Es bringt ihr mehr Aufmerksamkeit für ihren Kickstarter. Ob es das für sie Wert ist, weiß ich nicht.


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Eben gerade: $ 100.000 USD geknackt ... Und 4.284 Backer bei noch 60 ausstehenden Stunden ... Für Anita Sarkeesian hat es in jedem einen irren Wert. Selbst, wenn sie einen satten Steuerbetrag zahlen muss, wird ein solides Häufchen Geld übrigbleiben.

Fraglich ist halt, wie "gut" die neue Serie von ihr wird bzw. ob durch diese Kickstarter-Kampagne auch die Erwartungen an sie steigen, die sie dann noch erfüllen müsste ... Wir werden sehen ...
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Offline Nocturama

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Wow, die Reaktion ist ja mal echt widerlich. Ich bin es ja schon gewöhnt, dass bei jedem vage frauenbezogenem Thema die Leute hervorkommen, die meinen, Feministinnen hielten Frauen irgendwie für besser (nein, nein, nein, Feminismus geht davon aus, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sein sollten und ja, das gilt auch für den Radikalfeminismus), aber das... das ist einfach ohne Worte.

Wovon fühlen sich denn die Poster so bedroht? Weil einer sich mal überlegt, wie Frauen so in Videospielen repräsentiert werden? Herrje. Wer Angst um sein Weltbild hat, muss sich die Dinger nicht ansehen.

Richtig hart finde ich ja den Antisemitismus, der damit auch gleich in einen Topf geworfen wird. Man denkt ja, dass das endlich kein Thema mehr wäre, aber nein, wenn man etwas noch schlimmeres braucht als eine Feministin, dann muss es wohl eine jüdische Feministin sein!

Da verliert man echt den Glauben an die Menschheit.
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Richtig hart finde ich ja den Antisemitismus, der damit auch gleich in einen Topf geworfen wird.
Ich denke, da wird einfach alles in einen Topf geworfen was man so finden kann. Wenns weniger Bilder von der Frau gäbe, würde sie bestimmt auch öfter "Nigger" genannt.


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Da mir die Worte fehlen: +1
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Dem schließe ich mich an, also Nocturamas Aussage.

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Ich denke, da wird einfach alles in einen Topf geworfen was man so finden kann. Wenns weniger Bilder von der Frau gäbe, würde sie bestimmt auch öfter "Nigger" genannt.
Den Comments nach wurde sie wohl auch als das beschimpft. Scheinbar.
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Offline Bluerps

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Ja. In dem Artikel ist auch ein Screenshot von dem verunstalteten Wikipedia-Artikel verlinkt, in dem das stand (um genau zu sein wurde sie als "nigger kitchen" bezeichnet).
Es gibt halt immer einen, der ist noch dümmer.


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Schon die Kommentare bei YouTube regen mich auf... aber das... :bang:
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Arngeir

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Wer sich fünf Minuten die Kommentarsektion bei Youtube ansieht, kann gerne mal den Glauben an die Menschheit verlieren, ja, kann ich verstehen.

Unter jedem Video, in dem es auch nur spärlich um Frauen geht, steht irgendwas mit "kitchen" "sammich" oder irgendeine Einladung zu möglichst dreckigem Sex, sollte das wirklich die Widerspiegelung "unserer" Gesellschaft sein, kann man Keinem mehr erzählen, dass Rassismus / Antisemitismus und Sexismus in irgendeiner Form erfolgreich bekämpft wurden :D - man braucht aber nur mal irgendwelche UD-politischen Videos auf Youtube anzusehen, um zu merken, dass alles was der republikanischen Wählerschaft zuwiderläuft in irgendeiner Form zur Satansgruppe "communist jewish gay female left-wing democrat" dazugehört. So ist das mit Feindbildern eben.

Allerdings sollte man sich immer bewusst sein, dass die Anonymität dazu verleitet, das letzte Arschloch raushängen zu lassen, das viele der Poster kleine Kiddies sind, die sich lustig finden oder irgendwelche Loser, die 'ne Frau vielleicht aus der Ferne zu Gesicht bekommen. Selbst der nette Timmy, der seiner Mutter gerne bei der Hausarbeit hilft, weil sie nebenbei noch arbeitet, kann die Gelegenheit ergreifen und bei Youtube mal die Machosprüche von Papa rauskramen.

Nur die Extreme sind natürlich erst recht bedenklich (die Wikipedia-Sache usw.) - aber ich habe leider auch noch keine Antwort auf die Frage gefunden, warum die Menschen sich bis zu Aggression und Hass von Frauenrechten, Homosexuellen etc. bedroht fühlen. Keine Ahnung, was in den Köpfen vieler Menschen vor sich geht.

Offline Agent_Orange

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Hallo.

Wird etwas OT, steht aber durchaus im Zusammenhang mit dem bis hierher besprochenen:

Ein neues Update in der Kickstarter Campaign wurde eingepflegt: http://www.kickstarter.com/projects/566429325/tropes-vs-women-in-video-games/posts/247064
Hier hat Anita Sarkeesian eine Reihe von Netz-Nachrichten und Blog-Beiträgen verlinkt, die die Diskussion der letzten Wochen ansatzweise widerspiegeln.

Allerdings sollte man sich immer bewusst sein, dass die Anonymität dazu verleitet, das letzte Arschloch raushängen zu lassen, das viele der Poster kleine Kiddies sind, die sich lustig finden oder irgendwelche Loser, die 'ne Frau vielleicht aus der Ferne zu Gesicht bekommen. Selbst der nette Timmy, der seiner Mutter gerne bei der Hausarbeit hilft, weil sie nebenbei noch arbeitet, kann die Gelegenheit ergreifen und bei Youtube mal die Machosprüche von Papa rauskramen.

Ja, sehe ich durchaus ähnlich. Allerdings trifft dies eben auch nur auf einen Teil der Kommentatoren zu; der andere Teil fetzt sich "aus Prinzip" und trollt wie verrückt, weil es um ... was eigentlich? ... geht ... Ich habe jüngst auf einem der FemFreq Videos eine hitzige Debatte mit einem Ami geführt, der für sich reklamiert, in einem Anti-Feminismus-Feldzug gegen Leute wie Anita Sarkeesian oder Befürworte vorgeht - und zwar gerade und eben mit derben Sprüchen.

Auch ist deutlich darauf hinzuweisen, dass gerade dieser vermeintliche Schutz hinter der Anonymität in Paarung mit der Intensität des Shitstorms dazu beiträgt, dass z.B. in Groß Brittanien über entsprechende Gesetze nachgedacht wird, Internetservice Provider in die Pflicht zu nehmen und "Trolle" festzustellen. Auch wenn dieses Gesetz aufgrund von (noch) geltendem EU Recht vielleicht nicht zustande kommt, so zeigt es doch, wie sehr diese Trollerei, die Unzucht, die Verleumdung, die Beleidigung hinter der Netz-Anonymität (eigentlich Pseudonymität) bereits auf der öffentlichen politischen Agenda, und eben nicht hinter der privaten, dynamischen IP Adresse steht ... Insofern ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis "auch" zivilisierte Nationen hier entsprechende Regelungen finden werden.

Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass diese wachsende Aufmerksam für Anita Sarkeesians Kickstarter Campagne eben auch dazu beiträgt, dass sie berits an der 150.000 USD Marke kratzt - und zwar noch einem 3/4 Tag Laufzeit für diese Kampagne ...

AO
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

schwarzkaeppchen

  • Gast
Mmh, ich glaube auf jeden Fall mal bei weitem nicht das es alles nur trollende Kids sind.
Es gibt auch wachsende, rechte Männerbewegung die sich klar als antifeministisch versteht. Aus dem Umfeld gibt es auch immer wieder übelste Attacken auf Feminist*innen von dem hier wahrnehmbaren Kaliber - und das sind durchaus gestandende Leute, so mit Job, Kindern und so weiter. http://maedchenblog.blogsport.de/2011/08/04/maennerbewegung-versus-maskulismus-zum-buch-rechte-kerle-zur-kumpanei-der-maennerrechtsbewegung/
Dann gibt es noch religiöse Konservative (diverser Religionen) die ebenfalls bis ins hohe Alter antifeministische Ressentiments der übelsten Sorte pflegen... solche Hetzerei unter youtube-Videos geht da vielleicht nicht von den opinion leaders aus, die fahren andere Filme - aber es gibt genügend Menschen die ideologisch dementsprechend ticken und mit Kalkül pöbeln was das Zeug hält. Ein "Best of" findet sich etwa hier (zum Zweck aus Scheiße Gold zu machen, kA wie gut das funktioniert): http://hatr.org/

bzgl. Gesetzlichem: Hetze ist kein Internetproblem. Zumindest daheim, an ihren jeweiligen Stammtischen und anderen Treffpunkten für Gleichgesinnte leben Menschen doch genau die gleiche Scheiße aus. Zudem ist die Gesellschaft nicht frei von struktureller Diskriminierung, viele Arten von Diskriminierung sind bei weitem gesellschaftlich nicht so geächtet wie sie es rechtlich sind. Ich glaube nicht das ein staatlich stärker sanktioniertes Netz da auf Dauer Abhilfe schaffen kann - was es vielleicht eher könnte wären Aufklärung und ethische Standards die sich Communities selber geben. Das kann ja dann durchaus auch mit Sanktionen bis zum Ausschluss von der jeweiligen Plattform einher gehen. Und das könnte genauso für die Stammkneipe gelten...

ontopic:
http://borderhouseblog.com/ scheint thematisch ganz interessant zu sein.

Offline Teylen

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Es gibt einen sehr interessanten Garnasutra Artikel über das Thema:
Opinion: Video games and Male Gaze - are we men or boys?

Nun und unter den verlinkten Artikeln fand ich:
Fantasy Armor and Lady Bits von Mad Art Lab spannend.


Wenn auch nicht ganz Spiele bezogen kam mir dabei der der GoT-Gedanke:

YAY for this Armor


NAY for this Armor


Und beides in einer Serie XD
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Callisto

  • Gast
Aber Cersei's Rüstung passt zu ihr. Schliesslich ist sie keine KämpferinKriegerin.
« Letzte Änderung: 6.07.2012 | 10:42 von Callisto »