Autor Thema: Spieldesign (Weibliche Charaktere, Umgang mit Minderheiten / Rassismus)  (Gelesen 53406 mal)

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Offline Bad Horse

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Mir nicht, da hab ich auch sofort dran gedacht... eigentlich schon, als Teylen die Bilder gepostet hat. ;)

Wobei die Charaktere da ja nicht unbedingt weiblich sein müssen. Es soll ja auch Jungs / Männer geben, die sich gern gut oder markenbewußt anziehen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Teylen

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Was MGS angeht kann man auch einfach den Googlevergleich machen:
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Ich finde Solid Snake hat deutlich mehr Kleidung, deutlich weniger Körperbetont und mit deutlich weniger nackter Haut.
Recht deutlich wird es dann wenn man den männlichen Charakter mal in den selben Dress packt:

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Offline Edler Baldur

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Hmm würde den BH wegmachen und dann ordentliche Strumpfhosen u. Schuhe anziehen, dann geht das ;) Oder gleich nur Schuhe, Handschuhe und Unterhose, geht auch.


Offline Sashael

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Hmm würde den BH wegmachen und dann ordentliche Strumpfhosen u. Schuhe anziehen, dann geht das ;) Oder gleich nur Schuhe, Handschuhe und Unterhose, geht auch.
Oder Strumpfhosen weg, ein paar festere Schuhe und Lendenschurz. Und dazu ein Diadem.
Und noch ein Zweihänder in die Hand. Würde auch gehn.

Ach stopp. Gibts ja schon...
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Online Auribiel

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@Fantomas:

Dann muss ich deine Beiträge falsch verstanden haben, ich bitte um Verzeihung und bekenne mich schuldig.
Wenn ich deinen Folgepost lese, wird deutlicher, dass wir einer Meinung sind.


@Solid Snake in Schlampenklamotten:

Jetzt müsste nur noch der Gemächtbeutel auf XL gebracht werden... *urgh*


Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Yerho

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Das es die Rolle auch für Männer gibt ist nicht wirklich relevant.

Das schrieb ich auch nicht. Ich habe nach bestem Wissen und gewissen eine konkrete Frage beantwortet. Und warst Du es nicht, der mir zwei Beiträge zuvor noch erklärt hat, dass es nicht um das spezifische Beispiel, sondern um das Denken dahinter geht?

Zitat
Ich denke, du unterschätzt zwei Dinge. Zum einen gibt es kein "wir". Die Spieler-Community ist schon lange kein einheitlicher Block mehr, über den sich leicht eine Generalaussage treffen ließe.

[loriot]Ach?[/loriot]
Aber Entwickler und Publisher sind es? Für welchen Block sollen die denn entwickeln bzw. veröffentlichen? - Ich nehme dir die Antwort ab: Für diejenigen, die ihre Arbeit wertschätzen, ob nun durch allgemeine oder monetäre Anerkennung sei dahingestellt. Sprich, wenn Produzent XYZ mit Breast Physics sein Geld verdient und obendrein noch die Anerkennung seiner Kunden hat, ist das sowohl rationaler Grund als auch moralische Rechtfertigung: Er verdient damit sein Geld und "die Leute wollen das ja so". Dann interessiert es ihn einen feuchten Kehricht ob du, ich oder Teylen ein Problem damit haben, denn wir sind nicht seine Klientel.
Wir können natürlich ganz allgemein auf die Barrikaden gehen, also Einfluss auf politische Prozesse ausüben, die dann auf wirtschaftliche Prozesse einwirken. Genau so wird's ja auch gemacht und zeigt bereits (wenn auch spärlichen) Erfolgt, hat aber auch den Beigeschmack, dass es immer wieder Leute gibt, die auf diesen Zug aufspringen und versuchen, ihre Moralvorstellungen gleich mit durchzudrücken.

Zitat
Es gibt sehr populäre Spiele an denen sich viel kritisieren lässt, das stimmt, aber das heißt nicht das die von allen Spielern gekauft würden. Ich zumindest "hyperventiliere" nicht "vor Freude" bei der Ankündigung solcher Spiele, und ich bin nicht alleine.

Das ist unerheblich, denn du bist (oder richtiger: wir sind) trotzdem in der Minderheit gegenüber einer Mehrheit. Der Knackpunkt ist auch nicht, dass diese Mehrheit alles (hier: Sexismus) gut findet, sondern dass es eine schweigende Mehrheit ist, die einfach nicht den Mund aufmacht und mal sagt, was sie gerne anders hätten. Es wird einfach nur konsumiert und sich allenfalls mal im Stillen aufgeregt.

Und deshalb meine ich: Ja, man muss auf die Entwickler einwirken. Ja, man muss auch auf die Publisher einwirken. Vor allem muss man aber auf die anderen Spieler einwirken und dafür sorgen, dass bestimmte Do's & Don'ts zwischen (möglichst) allen Spielern jeden Block allgemeiner Konsens sind, ebenso wie sie zwischen jedem einzelnen Entwickler und jedem einzelnen Publisher Konsens sein sollten. Ansonsten verstärkt man eher die Blockbildung, was letztendlich nur dazu führen wird, dass für Sparten produziert wird. Das kann's dann auch nicht sein, sonst könnte man ja schon heute sagen "Wenn dich Sexismus stört, dann spiel' was anderes!" und wenn du es gut findest, "Das hast du, bitte sehr!".

Zitat
Zum anderen unterschätzt du die Experimentierfreudigkeit der großen Publisher. Die ist nicht groß, das stimmt, aber sie ist vorhanden. Es sind eben nicht alle neuen AAA-Spiele Fortsetzungen oder neue Versionen bewährter Konzepte, nur die meissten.

Dem widerspreche ich nicht, weil es nicht maßgeblich ist, dass mir auf Anhieb keine Beispiele für Triple-A-Titel einfallen, deren Maxime es (unter anderem) ist, mit sexistischen Darstellungen zu brechen. Entscheidender ist ohnehin, dass man für eine Veränderung sehr erfolgreiche Titel oder wenigstens Konzepte braucht, die vorzugsweise auch langfristig als Zugpferde dienen können. Wenn es sie gäbe, würden wir diese Diskussion nicht führen, dann wäre die Entwicklung bereits auf dem Weg und wir müssten die Produzenten nur durch fleißiges Kaufen und positives Feedback ein wenig ermuntern, damit sie dabei bleiben.

Zitat
Du ignorierst zudem komplett das sich durchaus schon Dinge verändert haben. Man kann heute kein Spiel mehr rausbringen ohne für die sexistischen Aspekte kräftig Gegenwind zu kriegen, bis hin zu dem Punkt an dem sich Entwickler und Publisher dafür entschuldigen und ihr Design ändern.

Du meinst wie beim aktuellen "Metal Gear", wo die Maßgabe der weibliche Hauptcharakter anfänglich auf "erotisch" lautete  und nach heftigem Gegenwind auf "sexy" geändert wurde und was am letztendlichen Design - welches praktischerweise hier bereits gepostet wurde - nichts geändert hat? Erfolg auf ganzer Linie, in der Tat.

Entschuldigung, der Zynismus bricht wieder durch. Ich lasse mich natürlich gerne eines anderen belehren. Welche einschlägig oder wenigstens latent sexistischen Spielkonzepte haben sich denn inzwischen zum Besseren gewandelt? Oder bei welchen Studios/Publishern ist eine Veränderung spürbar?

Zitat
Schlussendlich - wenn du die Diskussion nicht wichtig findest, warum bist du dann überhaupt hier? Zum "herumalbern"?

Sicherlich nicht, damit du - nun schon zum zweiten Mal - einen persönlichen Angriff loswerden kannst, dem jede Grundlage fehlt. Wo schrieb ich denn oder habe auch nur angedeutet, dass ich die Diskussion nicht wichtig fände?
Bleib' bitte sachlich, allmählich geht nämlich der ausgesprochen positive Eindruck verloren, den ich bisher von dir hatte. Ich bin in der Umsetzung der gleichen Absicht nicht deiner Meinung, damit solltest du klarkommen können. Ebenso damit, dass mein Diskussionsstil ein anderer ist, so lange ich dich oder jemand anders nicht persönlich angehe. Ich kann dir nicht in den Kopf kucken und vermeiden, was du vielleicht aufgrund einer spezifischen Situation persönlich nehmen könntest und ich werde mich auch ganz sicher nicht verbiegen, so lange ich die allgemeinen Umgangsformen und die Regeln des :T: einhalte. Ich hoffe, wir verstehen uns.
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Offline Bluerps

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Sprich, wenn Produzent XYZ mit Breast Physics sein Geld verdient und obendrein noch die Anerkennung seiner Kunden hat, ist das sowohl rationaler Grund als auch moralische Rechtfertigung: Er verdient damit sein Geld und "die Leute wollen das ja so".
"Es wird gekauft" kann keine moralische Rechtfertigung sein. Rational, ja, aber nicht moralisch. Man kann alles mögliche kaufen, aber das macht nicht alles davon richtig.

Zitat
Ja, man muss auf die Entwickler einwirken. Ja, man muss auch auf die Publisher einwirken. Vor allem muss man aber auf die anderen Spieler einwirken [...]
Man muss auf alle einwirken, gleichermaßen. Davon abgesehen, was tue ich denn hier, wenn nicht auf die Spieler einzuwirken? Publisher und Entwickler lesen vermutlich nicht das Tanelorn.

Zitat
Dem widerspreche ich nicht, weil es nicht maßgeblich ist, dass mir auf Anhieb keine Beispiele für Triple-A-Titel einfallen, deren Maxime es (unter anderem) ist, mit sexistischen Darstellungen zu brechen.
Zwei gute Beispiele (d.h. besser als die Norm) aus der letzten Zeit, die ich selber gespielt habe, waren Dishonored, dessen beiden Story-DLCs, und XCOM. Nach dem was man so hört hat das neue Tomb Raider ein paar Probleme in der Hinsicht, ist aber im Allgemeinen sehr gut.

Zitat
Du meinst wie beim aktuellen "Metal Gear", wo die Maßgabe der weibliche Hauptcharakter anfänglich auf "erotisch" lautete  und nach heftigem Gegenwind auf "sexy" geändert wurde und was am letztendlichen Design - welches praktischerweise hier bereits gepostet wurde - nichts geändert hat? Erfolg auf ganzer Linie, in der Tat.
Ich meine Beispielsweise, das der game director von Heroes of the Storm, Dustin Browder, sich dafür entschludigt hat, Fragen über sexistisches Charakterdesign in einem Interview nicht ernstgenommen zu haben, oder das IO Interactive sich für den Hitman-Trailer entschuldigt hat, in dem Agent 47 gegen eine Gruppe von Fetisch-Nonnen kämpft. Ist das ein großer Fortschritt? Nein - aber es ist ein Fortschritt. Ein Unternehmen kann negative Publicity nicht unbegrenzt ignorieren.

Zitat
Sicherlich nicht, damit du - nun schon zum zweiten Mal - einen persönlichen Angriff loswerden kannst, dem jede Grundlage fehlt. Wo schrieb ich denn oder habe auch nur angedeutet, dass ich die Diskussion nicht wichtig fände?
Ich habe nur wiedergegeben was du selbst gesagt hast. Herumalbern war dein Wort, nicht meins.


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Offline Yerho

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Vorweg ein Vorschlag, um unsere Diskussion etwas zu deeskalieren: Könnten wir uns entgegen kommen, indem ich auf auf jegliches Gekasper verzichte und du deinen Eifer etwas zügelst? Ich find's nämlich schade, dass wir uns hier Vorwürfe um die Ohren hauen, obwohl wir zumindest im Kern gleicher Ansicht sind.

"Es wird gekauft" kann keine moralische Rechtfertigung sein. Rational, ja, aber nicht moralisch. Man kann alles mögliche kaufen, aber das macht nicht alles davon richtig.

Bitte nicht die Hälfte meines Satzes ignorieren: Ich schrieb ganz klar, dass sowohl die monetäre als auch die moralische Rechtfertigung von der Zielgruppe geliefert wird. Moral ist das, was die jeweilige Gruppe definiert:
Für human denkende Fleischesser ist es unmoralisch, Fleisch aus Massentierhaltung zu essen, weil ...
Für Vegetarier ist es unmoralisch Fleisch zu essen, aber es ist gerechtfertigt, Käse, Eier und andere tierische Produkte zu verzehren, weil ...
Für Veganer ist der Verzehr von tierischen Produkten insgesamt unmoralisch, weil ...
Für keine dieser Gruppen sind die moralischen Grundsätze und deren Argumente irgendwie von Interesse, die Moral konstituiert sich innerhalb der Gruppe.

Selbst wenn ich also wissentlich sexistische Spiele produzieren würde und mir meine Kunden zu verstehen geben, dass sie das schätzen, ist das für mich rational Lebensunterhalt und moralische Rechtfertigung gleichermaßen. Es wäre dann für mich okay, solche Spiele zu produzieren, weil andere das legitimieren.
Das große Missverständnis dabei ist aber, dass die meisten es nicht legitimieren. Sie sagen nur einfach nichts dagegen, und wenn nichts dagegen gesagt wird, ist das ein Akzeptieren des bestehenden Zustands. Und das ist der Punkt, wo ich dir ohne Einschränkungen beipflichte: Man muss die Leute sensibilisieren und das geht am besten dort, wo sich als Spieler untereinander austauschen.

Was mich stört ist aber, wenn dabei missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Spieler sind meiner Beobachtung nach ein gleichermaßen sensibles wie stures Völkchen. Das zieht sich durch alle Blöcke der ansonsten inhomogenen Spielergemeinde und hat vermutlich damit zu tun, dass man sich und sein Hobby immer noch gegen alle möglichen hanebüchenen Vorwürfe rechtfertigen muss. Da ist es verständlich, dass jeder Versuch einer Beschränkung als Angriff aufgefasst wird, und dabei ist es herzlich gleichgültig ob man nun beispielsweise die enthaltene Gewaltdarstellung oder sexistische Darstellungen auf den Prüfstand stellt. Der durchschnittliche Spieler fürchtet dann - und womöglich nicht ganz zu Unrecht, denn es müssen ja nur Friedrich und die BILD auf den Zug aufspringen -, dass hier eine inhaltliche Reinigung mit dem großen Besen vorbereitet wird.

Damit da nicht geschieht, müsste eine grundsätzliche Einigkeit darüber herrschen, was (unter bestimmten Umständen) in Ordnung ist und was absolut nicht in Ordnung ist. Die sehe ich bisher nicht einmal in diesem Thread, aber was nicht ist, kann ja noch werden. :)

Zitat
Zwei gute Beispiele (d.h. besser als die Norm) aus der letzten Zeit, die ich selber gespielt habe, waren Dishonored, dessen beiden Story-DLCs, und XCOM.

Zumindest bei Dishonored drängt sich mir die Frage auf, was daran so anders ist: Corvo ist ohne Wahlmöglichkeit männlich, beschützt (erfolglos) die Kaiserin, rettet die Prinzessin und die einzige weitere Hauptfigur ist eine Pennerin und greift nicht aktiv ins Geschehen ein. Im Freudenhaus sind mir keine Stricher aufgefallen. Die DLCs fügen nur negative oder weitere zu rettende weibliche Charaktere ein. Positiv immerhin, dass sich keine der weiblichen Charaktere dem Protagonisten geradezu an den Hals wirft.

Zu Tombraider kann ich nichts sagen, da noch nicht gespielt, aber den Reviews zu Folge ist es eine Entwicklungsgeschichte vom relativ normalen Teenager zur späteren toughen Abenteurerin. Mit einer agierenden weiblichen Hauptfigur die aufgrund des Ingame-Alters wenig Spielraum für Anzüglichkeiten (die Kleiderwechsel-Cutscenes der Reihe sind ja inzwischen fast legendär) irgendwelcher Art lässt, sollte das Spiel gut dastehen.

Zitat
Ich meine Beispielsweise, das der game director von Heroes of the Storm, Dustin Browder, sich dafür entschludigt hat, Fragen über sexistisches Charakterdesign in einem Interview nicht ernstgenommen zu haben, oder das IO Interactive sich für den Hitman-Trailer entschuldigt hat, in dem Agent 47 gegen eine Gruppe von Fetisch-Nonnen kämpft. Ist das ein großer Fortschritt? Nein - aber es ist ein Fortschritt. Ein Unternehmen kann negative Publicity nicht unbegrenzt ignorieren.

Hierbei könnte es hilfreich sein zu untersuchen, unter welchen Bedingungen ein Unternehmen gezwungen ist, überhaupt auf Kritik zu reagieren und warum manche sie entspannt ignorieren. Entscheidend ist natürlich auch, wie die Reaktion aussieht:
War der Kampf gegen Fetish-Nonnen in einem Gameplay-Trailer und kommt im Spiel nicht mehr vor? Dann war es ein Erfolg, ansonsten nur eine Feigenblatt-Entschuldigung. War es ein Trailer, der nicht auf Spielszenen beruhte sondern darauf, dass sich jemand dachte, so etwas würde ziehen? Dann wäre die Entschuldigung und ein Zurückziehen des Trailers ebenfalls ein Erfolg und ein Schuss vor den Bug für alle, die etwas in der Art wieder versuchen.

Zitat
Ich habe nur wiedergegeben was du selbst gesagt hast. Herumalbern war dein Wort, nicht meins.

Mir war nur nicht klar, wie Du vom Herumalbern darauf gekommen bist, das Thema wäre mir nicht wichtig, obwohl ich gerade zuvor erklärt habe, warum ich das für vereinbar halte. Selbst im "Kommentare Presseschau"-Thread wird regelmäßig herumgealbert, ohne dass den Beteiligten deswegen die Themen unwichtig wären. - Egal, vergessen wir das, vermutlich bin ich inzwischen auch etwas dünnhäutig und gelobe hiermit Besserung.
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Was mich stört ist aber, wenn dabei missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Spieler sind meiner Beobachtung nach ein gleichermaßen sensibles wie stures Völkchen. Das zieht sich durch alle Blöcke der ansonsten inhomogenen Spielergemeinde und hat vermutlich damit zu tun, dass man sich und sein Hobby immer noch gegen alle möglichen hanebüchenen Vorwürfe rechtfertigen muss.
Ich denke, genau dieses Verhalten ist dabei zurückzugehen. Es gibt immer noch gewissen Spielergruppen die sich so verhalten, aber sie stellen, meiner Ansicht nach, immer mehr die Minderheit dar, und haben zudem eine große Überschneidung mit den Leute die Sexismus in Spielen tatsächlich wollen. Das liegt zum einen daran, das die langjährigen Spieler mittlerweile Anfang bis Mitte 30 sind (und daher eher ein etwas erwachseneres Weltbild haben), und zum anderen das Spielen heute ein Hobby ist, das sich durch die ganze Gesellschaft zieht. Die Mutter wird nicht mehr zu ihrem Sohn sagen, das er durch Spielen blöd werden wird, wenn sie gerade dabei ist auf ihrem Smartphone Bejeweled zu spielen.

Sexismus ist zudem ein Thema das immer breiter diskutiert wird. Es wird in Reviews auf populären Gaming-Seiten erwähnt und es wird in großen Spiele-Foren disktutiert. Es beschränkt sich insbesondere nicht mehr nur auf Feministinnen und Sexisten.
Zitat
Zumindest bei Dishonored drängt sich mir die Frage auf, was daran so anders ist: Corvo ist ohne Wahlmöglichkeit männlich, beschützt (erfolglos) die Kaiserin, rettet die Prinzessin und die einzige weitere Hauptfigur ist eine Pennerin und greift nicht aktiv ins Geschehen ein. Im Freudenhaus sind mir keine Stricher aufgefallen. Die DLCs fügen nur negative oder weitere zu rettende weibliche Charaktere ein. Positiv immerhin, dass sich keine der weiblichen Charaktere dem Protagonisten geradezu an den Hals wirft.
Der Punkt ist, das die weiblichen Figuren (insbesondere Granny Rags) im Hauptspiel, und die weiblichen Anführer der verschiedenen Gruppen die man in den DLCs trifft, eigenständig handeln, ohne der Führung eines Mannes zu folgen.
(Ich muss dazusagen das ich die DLCs noch nicht gespielt habe, und mein Wissen darüber auf einem Artikel über die weiblichen Figuren in dem Spiel beruht)

Zitat
War der Kampf gegen Fetish-Nonnen in einem Gameplay-Trailer und kommt im Spiel nicht mehr vor? Dann war es ein Erfolg, ansonsten nur eine Feigenblatt-Entschuldigung. War es ein Trailer, der nicht auf Spielszenen beruhte sondern darauf, dass sich jemand dachte, so etwas würde ziehen? Dann wäre die Entschuldigung und ein Zurückziehen des Trailers ebenfalls ein Erfolg und ein Schuss vor den Bug für alle, die etwas in der Art wieder versuchen.
Oh, an dem Spiel selbst hat sich nichts geändert, aber ich denke trotzdem das es ein Erfolg war, weil es immer noch mehr ist, als das das Unternehmen gar nicht reagiert - was bei vielen Spiele-Unternehmen die Standardreaktion auf Kritik ist.

Vorweg ein Vorschlag, um unsere Diskussion etwas zu deeskalieren: Könnten wir uns entgegen kommen, indem ich auf auf jegliches Gekasper verzichte und du deinen Eifer etwas zügelst? Ich find's nämlich schade, dass wir uns hier Vorwürfe um die Ohren hauen, obwohl wir zumindest im Kern gleicher Ansicht sind.
Ich würde gerne einen Schritt weitergehen, und die Diskussion demnächst beenden. Ich denke nicht, das wir hier noch viel Erkenntnis gewinnen können, weil wir bereits in der Phase angekommen sind, in der wir nur immer gleiche Argumente in anderer Form austauschen.

Der Thread wurde durch einen Post wiederbelebt, in dem behauptet wurde Spiele hätten kein Sexismus-Problem. Ich denke, das wurde gründlich wiederlegt. Darüberhinaus denke ich, das es richtig und wichtig ist, den Seximus in Spielen aufzuzeigen und zu kritisieren, und ich denke das längerfristig auf diese Art eine Veränderung erreicht werden kann. Das ist mein Fazit, hier.


Bluerps
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Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Oder anders gesagt: Soweit einverstanden, und ich behalte die Entwicklung im Auge.
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Offline Nocturama

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@Bluerps: Ich würde aber die Experimentierfreude der Publisher auch nicht überschätzen. So richtig große Veränderungen sehe ich bei den AAA-Titeln nicht - immerhin, bald kommt ein reiner Ellie-DLC für Last of Us und Naughty Dog hat meiner Meinung nach auch ein Händchen dafür, interessante weibliche Charaktere zu schreiben (mir haben auch die meisten Frauen in Uncharted ganz gut gefallen, sind aber eben nur Nebencharaktere) - auch wenn man am Ende doch größtenteils der Manly Man sein darf.

Blöderweise gibt es für jeden Protest bei Dingen wie dem Hitman-Trailer (@Fantomas: Der stellt tatsächlich ein Level im Spiel dar) auch einen Shitstorm in die andere Richtung, nämlich wenn zum Beispiel eine Transgender-Reviewerin GTA 5s misogyne Frauendarstellungen kritisiert. Und das, obwohl die Reviewerin das Spiel lobt und ihm 9/10 Punkten gegeben hat.
An dem Hitman-Trailer ist auch interessant, dass der Produzent völlig überrascht war, dass man Fetischnonnen-Meucheln irgendwie sexistisch finden könnte.

@Fantomas: Missionarischen Eifer sehe ich ehrlich gesagt bei kaum einer Gruppe, die Sexismus/Rassismus/Homophobie in Videospielen kritisiert. Selbst bei Anita nicht, die ja primär eine Bestandsaufnahme macht. Die geifernde Überemanze halte ich für einen Strohmann, der gar nicht existiert. Im Gegenteil, die meisten "Kritiker" wie Anita sind selbst Gamer.

Und ich glaube, Bluerps hatte das Gefühl, dass du hier aus Spaß an der Freude den Advocatus Diaboli spielst, ein Eindruck, der mir auch gekommen Ich gehe mal davon aus, dass das von dir unbeabsichtigt war, aber das erklärt vielleicht die leichte Gereiztheit.

Deswegen verstört mich sowas wie die gezielte und ziemlich krasse Verfolgung von Leuten wie Anita auch so. Was für eine unverhältnismäßige Überreaktion! Da redet jemand über etwas, was ihm eigentlich viel Freude macht, hebt Punkte hervor, die ihm nicht gefallen und bekommt dafür Vergewaltigungsdrohungen und ein Spiel, in dem man verprügelt wird. Was ist den der Eifer, der vermieden werden muss? Das ich als Frau lieber gar nichts mehr zu Videospielen sage? Oder lieber keine mehr entwerfe*? Ja, das hat geklappt. Hier in einem halbwegs zivilisierten Forum kann ich mich dazu äußern, aber wie gesagt, ich würde mich nicht trauen, bei Youtube oder auf einer Spieleplattform Reviews zu schreiben.

Natürlich gibt es momentan für die Spieleproduzenten keinen wirklichen Anreiz, etwas an ihrer Formel zu ändern. Realistisch gesehen vermute ich, dass erst ein neues Segment erschlossen wird, wenn das derzeitige komplett ausgereizt ist. Und natürlich ergibt das erstmal marktwirtschaftlich einen Sinn - andererseits aber ist ein nicht zu unterschätzender Teil der Spieler (auch bei Action-Titeln) inzwischen weiblich und ich finde es genauso blödsinnig, diesen Teil aktiv zu vertreiben. Ich hätte vielleicht GTA gekauft, wenn es nicht so krass Misogyn wäre. Ich hätte auch weitere God of War-Titel gespielt, trotz muskelbepacktem Helden und Women in Refrigerators, aber das Sex-Minispiel hat's mir echt vergällt. Bekomme ich mehr Käufer, weil ich in einem Spiel zu Strippern gehen kann? Oder eben in einem Qicktime-Event zwei Weiber durchnudele? Ich bezweifle es ehrlich.

Jenseits davon sehe ich auch bei Produzenten eine moralische Verantwortung und die kann man nicht auf die Käufer schieben. Sonst könnte ich ja so ziemlich alles verkaufen, mit der Begründung, dass das in meiner Gruppe eben okay ist.
Gerade wenn ich sehe, dass in der Realität ein Teil meiner Kunden völlig unangemessen auf Kritik reagiert, sollte ich mir überlegen, ob ich so ein Verhalten bestärke oder lieber eindämmen will.


*Man muss natürlich sehen, dass Teile der Videospielecommunity ein Riesenproblem mit Entitlement haben. Ganz ehrlich, man darf sich ja beschweren, wenn einem was gefällt - aber Todesdrohungen, weil eine Waffe in einem Egoshooter leicht geändert wurde? Ehrlich?
You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

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Offline Callisto n/a

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Ich kann dir sagen was ich will. Ich will das weibliche und männliche Spieler gleich bedient werden. Das in männliche und weibliche Charakter gleich viel Aufwand und Sorgfalt in die Entwicklung der Persönlichkeit gelegt wird. Das beide Geschlechter eben als Menschen gesehen werden und nicht als "Protagonist"(männlich) und "Eyecatcher"(weiblich).

Soll ich Last of Us auseinander nehmen? Wers noch durchspielen möchte und keine Spoiler mag, sollte aber aufhören zu lesen.
Als ich das erste und auch das zweite Mal Last of Us durchgespielt habe, habe ich es gefeiert. Es gibt ne männliche homosexuelle Nebenfigur ohne dass diese weibisch ist = Bill, von dem sie ein Auto holen. Ellie wehrt sich, man macht sich eigentlich keine Sorgen um sie, da sie nicht selbst die Deckung brechen kann und sie sich auch selbst wehrt. Dann im Winter, steuert man erst mal sie und später, wenn man versucht sie zu retten, kommt man zu spät und sie hat sich schon selbst gewehrt, wobei man glücklicherweise die beiden abwechselnd spielt, also auch als Ellie ausbricht. Last of Us ist da fast schon eine feministische Coming-of-Age-Story, wenn man jetzt Ellie bedenkt. Nach dem Prolog, also wenn wir 20 Jahre nach dem Ausbruch mit Joel anfangen, ist Joel nicht der Entscheider sondern Tess. Und Ellie hat Charakter, einen eigenen Willen.
Aber immer muss es ein Aber geben. Das erste ist: Es gibt eine Szene wo die beiden überfallen werden, das Auto zu Schrott fahren und vor allem auch sie dann aus dem Auto gezogen wird. Sie wehrt sich, im Spiel kommt das gut. Aber das war nicht die Idee der Entwickler oder der Storyschreiber. Das war Ashley Johnson, die Schauspielerin die das Motion Capturing für Ellie gemacht hat. Laut Drehbuch wäre sie einfach nur ohne Gegenwehr rausgezogen worden. Traurig dass da keiner von selbst auf die Idee kam, dass man sich wehrt, wenn man von Schurken angepackt wird.
Ausserdem aber: Wo ich mich im Winter noch gefreut hatte, dass die Damsel sich selbst aus Distress gerettet hatte, haben wir dann den Frühling und Joels Rettungsaktion. Ich finde das schwierig zu bewerten, also das Finale. Eigentlich fand ich es großartig. Schwierig aber deswegen großartig.
Noch was zu Last of Us. Die "gute" Frau von Joels Bruder, die Anführerin der Gruppe ist blond und hellhäutig. Marlene, die "böse" Frau und Anführerin der Fireflys mit der Einstellung, die Zweck heiligt die Mittel, auch wenn gute Menschen dafür leiden/sterben müssen, ist eine schwarze Frau. Das kann man schon fast als Rassismus ansehen. Ich meine Henry und sein Bruder waren jetzt auch nicht die hellsten in der Schublade.
Ich finde es so ziemlich eines der besten Spiele der letzten Zeit und definitiv besser als GTAwürg, aber wenn man es auseinandernehmen will, findet man immer noch Sachen zum kritisieren.
Fun Fact zu Naughty Dog: Bei Uncharted brauch man sich nicht zu wundern über gute weibliche Charas, die Story wurde von einer Frau geschrieben.

Irgendwer rief nach einem Beispiel für einen männlichen Heilchar. Tales of Xilia. Man kann sich am Anfang entscheiden es entweder mit Milla oder Jyde zu spielen. Mila, in einem weiblichen Körper, ist der Herr der Geister, Jyde ist Medizinstudent mit Helfersyndrom. Aber er ist auch der Faustkämpfer der Gruppe.

Ansonsten volle Zustimmung zur Nocturama.

Noch was zum Aktuellen Tomb Raider: Am Ende war die Beinahevergewaltigung kaum mehr als ich glaube eine eklige (beinahe?) Berührung mit ekligem Blick des Mannes. An TR kritisiere ich viel mehr, die völlige Rätselarmut, aus feministischer Sicht wars ok. Meine pers. Meinung.

Offline Bluerps

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@Bluerps: Ich würde aber die Experimentierfreude der Publisher auch nicht überschätzen. So richtig große Veränderungen sehe ich bei den AAA-Titeln nicht [...]
Ja, das meinte ich auch nicht. Ich wollte nur sagen das es nicht der Fall ist, das es gar keine Experimentierfreude gibt, nur besonders viel ist es deswegen natürlich trotzdem nicht.


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