Autor Thema: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis  (Gelesen 71047 mal)

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Offline Rhylthar

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #375 am: 20.06.2015 | 11:03 »
Es wurde doch schon erläutert, warum ein Publikumspreis nicht der Weisheit letzter Schluss ist...
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline D. M_Athair

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #376 am: 20.06.2015 | 11:06 »
Dann kommt eine Shortlist und dann gewinnen stets die beiden selben Verlage.
Das kannst du an zwei Preisverleihungen ablesen? Ernsthaft?

Und selbst, wenn es so wäre: Malhavoc Press/Monte Cook Games, Green Ronin und Privateer Press (ggf. noch Paizo) gehören bei den ENnies zu den Verlagen, die mehr oder weniger immer gewinnen. Soll heißen: Selbst wenn der Deutsche Rollenspielpreis da ein Problem hat, er unterscheidet sich darin nicht von den (als positives Vorbild genannten) ENnies.

Die Liste der Nominierten zu veröffentlichen, halte ich nicht für sonderlich sinnvoll - in diesem spezifischen Fall wäre es nur deshalb interessant gewesen, weil scheinbar so viel herausgefallen ist oder irgendwie nicht in der Wertung war. Wenn das nicht mehr zutrifft, werden auch die Nominierungen uninteressanter, zumindest solange alles nominiert wird, was eingeschickt wird.
Es trifft, glaube ich, immer zu, dass interessante/gute/innovative Sachen nicht nominiert werden. Und genau deshalb möchte ich wissen, gegen welche anderen Produkte sich ein Preisträger durchgesetzt hat. Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem ist die Nominierungsliste zu veröffentlichen. (Im Gegenteil fände ich es sogar hilfreich. Ich bin schon öfter über Nominierungslisten erst auf Produkte aufmerksam geworden. Gerade für kleinere Verlage funktioniert die Liste als Werbung.)
« Letzte Änderung: 20.06.2015 | 11:48 von Strohmann-Hipster »
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #377 am: 20.06.2015 | 11:23 »
Das kannst du an zwei Preisverleihungen ablesen? Ernsthaft?

Nö, aber ich bin ein Freund provokanter Statements :D Und bisher ist das bei 100% aller Preisverleihungen eingetroffen.

@Rylthar: Ich kauf Euch Eure Argumentation pro-Jury-Preis leider nicht ab.

Und selbst, wenn es so wäre: Malhavoc Press/Monte Cook Games, Green Ronin und Privateer Press (ggf. noch Paizo) gehören bei den ENnies zu den Verlagen, die mehr oder weniger immer gewinnen. Soll heißen: Selbst wenn der Deutsche Rollenspielpreis da ein Problem hat, er unterscheidet sich darin nicht von den (als positives Vorbild genannten) ENnies.

Doch er unterscheidet sich da erheblich, weil z.B. das deutsche Paizo Äquivalent überhaupt nicht nominiert hat.

Es trifft, glaube ich, immer zu, dass interessante/gute/innovative Sachen nicht nominiert werden. Und genau deshalb möchte ich wissen, gegen welche anderen Produkte sich ein Preisträger durchgesetzt hat. Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem ist die Nominierungsliste zu veröffentlichen. (Im Gegenteil fände ich es sogar hilfreich. Ich bin schon öfter über Nominierungslisten erst auf Produkte aufmerksam geworden. Gerade für kleinere Verlage funktioniert die Liste als Werbung.)

Und für die großen Verlage würde eine öffentliche Nominierungsliste Druck zur Teilnahme erzeugen. Denn sonst ist ihr fehlen offensichtlich.
« Letzte Änderung: 20.06.2015 | 11:26 von Murder-of-Crows »
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Offline Rhylthar

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #378 am: 20.06.2015 | 11:31 »
Zitat
@Rhylthar: Ich kauf Euch Eure Argumentation pro-Jury-Preis leider nicht ab.

Und ich zweifle an der objektiven Kompetenz des (Rollenspiel-)"Publikums". Und nun?
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Offline D. M_Athair

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #379 am: 20.06.2015 | 11:47 »
Aufgrund der Namensgebung des Preises fände ich die öffentliche Nominierung schon sinnvoll. Da lässt sich für den Beobachter die Relevanz des Preises ablesen, bzw. zeigt sich, welche Verlage und Spiele partizipieren.
(Bei einem anderen Namen fände ich das Modell des Diana Jones Awards durchaus nachahmenswert. Für mich ist das der gegenüber ENnies und Origins Award wertigere Preis. Gerade, weil er auf Kriterien wie "Objektivität", "Publikumsbeteiligung" und "Transparenz" verzichtet. Der Preis wird für etwas vergeben, das - nicht namentlich genannte - Industrie-Veteranen in einem Jahr unter "excellence in gaming" verstehen. Die Juroren haben die Möglichkeit selbst ihre Beteiligung zu enthüllen - so wie das James Wallis oder Peter Adkinson getan haben. Aber das ist, wie gesagt, eher kein Modell für den deutschen Rollenspielpreis, der ja eher als Rollenspiel in seiner Breite bekannt machen will.)

Doch er unterscheidet sich da erheblich, weil z.B. das deutsche Paizo Äquivalent überhaupt nicht nominiert hat.
  Und? Bei den ENnies fehlen auch regelmäßig namhafte Hersteller/Produkte in den Nominierungen? Der Unterschied ist nur graduell - nicht prinzipiell.
Wiegt mMn bei den ENnies aber dennoch schwerer, weil das ein etablierter Preis ist ... (Was früher, als die ENnies v.a. d20/OGL-Sachen im Visier hatten, noch schlimmer war.) Beispiel: Origins-Sieger 2011 "Arcanis" fehlt bei den ENnies komplett.  Ebenso wie 2012 das "DCC RPG". Und das sind nur die Sachen, die ich aus dem Kopf weiß.
« Letzte Änderung: 20.06.2015 | 12:03 von Strohmann-Hipster »
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #380 am: 20.06.2015 | 12:33 »
Aufgrund der Namensgebung des Preises fände ich die öffentliche Nominierung schon sinnvoll. Da lässt sich für den Beobachter die Relevanz des Preises ablesen, bzw. zeigt sich, welche Verlage und Spiele partizipieren.

Da sind wir uns, denke ich, einig. Bei den anderen Punkten kommen wir schein's nicht zusammen.
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Offline Mustafa ben Ali

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #381 am: 20.06.2015 | 13:14 »
Ich wusste gar nicht, dass ich beim Deutschen Filmpreis Mitabstimmen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Filmpreis
Soll die Jury künftig Deutscher Rollspielakademie heißen?
Ich verbreite nur auf Fakten basierende Gerüchte
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Offline Dirk Remmecke

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #382 am: 20.06.2015 | 13:51 »
Man hat mich auf diesen Thread hier aufmerksam gemacht, weshalb ich meine Foren-Abstinenz mal aufgebe und einige der gestellten Fragen beantworten möchte. Habt bitte Verständnis, dass ich (noch) nicht auf alles antworten kann, ich bin heute vermutlich nicht mehr online.


Da finde ich eine Community-Abstimmung wesentlich sinnvoller. Dann gewinnt u.U. halt das Produkt mit dem erkennbaren Namen. Und? Dadurch wird der Preis nicht abgewertet, sondern aufgewertet, weil die Gewinnerprodukte dann auch öffentliche Akzeptanz haben. Denn dann sind das Produkte, die auch weiterempfohlen werden.

Das wäre aber sehr zirkulärer Preis!

Um keinem Rollenspielverlag auf die Füße zu treten, konstruieren wir mal ein Beispiel aus dem Literaturbetrieb.
Wenn in einem Belletristik-Fandom (sagen wir rund um die Love Letters, was wohl eine der größten Communities für romantische Literatur ist) ein Publikumspreis ausgerufen wird, und dann Shades of Grey gewinnt, weil das der Titel ist, der die größte Schnittmenge an Stimmen erreicht (bedeutsam: es gewinnt ja oft gar nicht der Titel, der die meisten höchsten Stimmen auf sich vereint, sondern der mit den meisten zweithöchsten Stimmen - ein Phänomen, das man auch beim ESC beobachten kann!)
Natürlich hat so ein Preis "Akzeptanz" unter seinen Fans, weil sie ihn gemacht haben, und durch das Ergebnis ihre eigene Meinung bestätigt sehen - eine Bestätigung, die sie sich selbst gegeben haben. Und natürlich werden diese nun mit offiziellen Weihen ausgestatteten Produkte weiterempfohlen - das haben die Fans aber vorher in Love Letters und Amazon-Rezensionen auch schon gemacht, deshalb sind sie ja zu Bestsellern geworden.

Inwieweit ist das ein Vorteil für Kleinverlage, die "bessere" (was auch immer das heißen mag) Romane in viel kleinerer Auflage und viel kleinerer Verbreitung veröffentlicht haben und gar keine Chance haben, in solchen Abstimmungen auch nur wahrgenommen zu werden?

Um auf einen Rollenspiel-Jurypreis zurückzukommen: Welche Chancen hätten denn Degenesis oder Nip'ajin oder eines der Narrativa-Games gehabt, wenn der Schwarm abgestimmt hätte? Alles Produkte, die kaum jemand eine Chance hatte überhaupt zu sehen, geschweige denn seinen Inhalt auf Herz und Nieren zu prüfen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden. Bei einer Jury werden diese Bücher wenigstens alle berücksichtigt und auf Augenhöhe verglichen.

Über die personelle Zusammensetzung einer Jury hingegen kann man gerne streiten... das ist aber eine andere Frage.

Offline Dirk Remmecke

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #383 am: 20.06.2015 | 13:53 »
Es wurde doch schon erläutert, warum ein Publikumspreis nicht der Weisheit letzter Schluss ist...

Unabhängig von den spezifischen Grpünden ist das doch auch gar nicht mehr die Frage. Karsten und Moritz haben den Preis mit voller Absicht als Jurypreis gedacht, um einen Jurypreis als Abgrenzung zum RPC Award zu etablieren. Das ist ihre Entscheidung gewesen.

Was könnten denn ihre Beweggründe gewesen sein?

Mit dem RPC Award gibt es schon einen Publikumspreis. Was würde die Szene durch einen zweiten Publikumspreis gewinnen?
Entweder gewinnen die gleichen Titel (weil der Schwarm so mächtig ist, dass sich seine Meinung immer durchsetzt) und die Preise wirken als gegenseitige Bestätigung.
Oder es gewinnen andere Titel, was die Frage nach dem Warum aufwirft. Damit würde sich nur zeigen, dass die Meinungen der Communities, in denen für die beiden Preise geworben wurde, unterschiedlich sind, und dass keiner der Preise eine Allgemeingültigkeit hat.
Erinnert sich noch jemand an den ZauberZeit-Preis und den Deutschen Abenteuer Spiele Preis (veranstaltet von den WunderWelten)? Genau.

Offline Dirk Remmecke

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #384 am: 20.06.2015 | 14:23 »
Es trifft, glaube ich, immer zu, dass interessante/gute/innovative Sachen nicht nominiert werden. Und genau deshalb möchte ich wissen, gegen welche anderen Produkte sich ein Preisträger durchgesetzt hat. Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem ist die Nominierungsliste zu veröffentlichen.

Ich bin da teilweise bei dir (und allen anderen, die die Intransparenz bemängeln), aber
a) ist es nicht an mir, dies zu entscheiden,
b) wusste ich als Jury-Mitglied vorher, was die Regeln sind und habe sie akzeptiert und ich werde
c) nicht zum "Whistleblower" werden.

Was für Gründe sprechen für eine "Geheimhaltung" der Nominierungsliste? (Beziehungsweise welche Erklärung könnte es dafür geben?)
  • Verlage wollen sich nicht die Blöße geben, einen Titel nominiert zu haben, der es dann nicht mal auf die Auswahlliste schafft.
  • Verlage wollen nicht offenbaren, dass sie "taktisch" nominiert haben.

Letzteres verlangt vielleicht nach einer Erläuterung:
Hier ist ja kritisiert worden, dass potente Verlage den Preis "zunominieren" können, indem sie einfach alles einreichen, was groß, toll und schick ist, und damit die kleinen Produkte allein durch Masse aus dem Rennen werfen. Ganz ehrlich? Die Rechnung geht nicht auf.

Die Rollenspielverlage Marvel, DC und Archaia Studios werden eingeladen, ihre Nominierungen einzureichen.
Marvel und DC haben riesige Portfolios, Archaia nur ein oder zwei Titel.
  • Marvel reicht ein: Avengers RPG, Spider Man RPG, Iron Man RPG, Guardians of the Galaxy RPG, Captain America RPG (Ihr Motiv: tolle, bunte Bücher zu gerade angesagten Lizenzen, beliebt beim Publikum, auch gerade durch Kino-Spin-offs in aller Munde)
  • DC reicht ein: Sandman RPG, Batman RPG (Ihr Motiv: Düstere Erzählspiele sind in Mode, und Batman ist ein Standard, der immer zieht - DC hätte aber viel mehr einreichen können
  • Archaia reicht ein: Mouse Guard RPG (Ihr Motiv: Der Verlag hat nur dieses eine Produkt)
Alle Titel haben eine vergleichbare Qualität - schöne, reich illustrierte Hardcover, funktionale Regeln, die Genres sind jeweils perfekt getroffen und in den Regeln abgebildet.

Eine Jury darf aus dieser Auswahl 2 Titel auf eine Shortlist wählen.
  • Jeder Juryst findet Marvel toll und wählt eines der Bücher auf seine Liste. Leider findet jeder ein anderes Buch toll und am Ende hat jeder Marvel-Titel nur 1 Stimme.
  • 2 Jurysten geben Sandman ihre zweite Stimme. (Batman fällt ihrer Meinung nach gegen jedes Marvel-Game ab, in dem Feld ist Marvel einfach durch die Bank besser, aber bei dunklen Erzählspielen macht DC niemand was vor.)
  • 3 Jurysten geben Mouse Guard ihre zweite Stimme. (Es ist ein schönes All-Age Spiel mit neuen, ausgefallenen Regeln.)
Ergebnis: Auf der Shortlist landen Sandman und Mouse Guard. Die Marvel-Titel haben sich alle gegenseitig Konkurrenz gemacht. Hätte Marvel nur Avengers nominiert, wäre das bei allen Juroren die erste Wahl gewesen...



Wie werten die Verlage diesen Ausgang?
  • Für DC ist die Rechnung aufgegangen. Aber möchte DC seine Fans wissen lassen, dass sie Green Arrow (das ebenfalls einen sagenhaften neuen Fernkampfmechanismus hat) gar nicht ins Rennen geschickt haben?
  • Für Marvel hat es nicht funktioniert. Möchte Marvel seine Fans wissen lassen, dass sie 5 extrem beliebte Lizenzen ins Rennen geschickt haben und keine einzige davon durchkam?
  • Archaia konnte eigentlich gar nichts falsch machen. Sie haben auf die Qualität ihres Titels vertraut.
  • Möchte Kleinstverlag Crude Comicx den Markt wissen lassen, dass sein Titel Crude Game chancenlos war?
  • Möchte Archie Comics seine Fans wissen lassen, dass er sich gar nicht beteiligt hat, weil er glaubt, dass sein wirtschaftlich enorm erfolgreicher Titel Archie von der vermeintlich elitären Jury sowieso mit Nichtachtung gestraft wird (oder weil er glaubt, dass sein Titel zwar beliebt ist, aber inhaltlich nichts Besonderes oder Innovatives hat, was einen Preis rechtfertigen würde)? Obwohl es in der Jury vielleicht drei Leute gibt, die mit Archie aufgewachsen sind und erkennen (würden), wie detailliert und liebevoll der Archie-Kosmos in dem Spiel umgesetzt wurde?

Was ich so wortreich sagen will: Ja, aus Verlagssicht scheint das alles derzeit gewünscht. Für die ersten beiden Jahre wird man das auch nicht ändern können. Es stellt sich die Frage, ob das für 2016 geändert werden kann, und ob die Verlage dazu "genötigt" werden können, mit der Nominierung einer Veröffentlichung zuzustimmen...

Offline Infernal Teddy

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #385 am: 20.06.2015 | 15:01 »
Frage: was spräche denn dagegen, neben der "offiziell ernannten Jury" noch zwei Jurorenposten zu schaffen,  auf die man sich bewerben kann? Und dann dem Publikum zu erlauben, unter den Bewerbern zu wählen? Das würde, meiner Einschätzung nach, beiden Seiten Rechnung tragen.
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Offline JS

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #386 am: 20.06.2015 | 16:11 »
Noch komplizierter?
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline D. M_Athair

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #387 am: 20.06.2015 | 16:24 »
Was für Gründe sprechen für eine "Geheimhaltung" der Nominierungsliste? (Beziehungsweise welche Erklärung könnte es dafür geben?)
  • Verlage wollen sich nicht die Blöße geben, einen Titel nominiert zu haben, der es dann nicht mal auf die Auswahlliste schafft.
  • Verlage wollen nicht offenbaren, dass sie "taktisch" nominiert haben.
Genau diese Sachen will ich aber gerne wissen.
Oder: Wenn es ein Titel nicht auf die Auswahlliste schafft, dann ist doch damit nix verloren. Das sagt doch erstmal nur aus, dass es andere Titel gab, die in kritischen Punkten (z.B. der Spieldidaktik) besser waren. Damit ist noch nicht gesagt, dass ein Produkt, das die Liste verfehlt hat, irgendwie schlecht wäre.

Beispiel: 13th Age - Das Spiel sagt erstmal "ihr wisst, wie Rollenspiele funktionieren und kennt d20-Spiele. Das brauchen wir nicht zu erklären." Obwohl das Spiel insgesamt toll ist, ist das ein Punkt, der bei mir zu einer erheblichen Abwertung führen würde. 13th Age baut da eine unnötige Hürde auf.
Anderes Beispiel: Herr der Labyrinthe. Tolle Übersetzung, gute Initiative. Auch da fehlen Erklärungen und Layout und Artwork entsprechen nicht dem Industriestandart. Auch wenn ich die OSR-Qualitäten (inkl. Regeln) positiv bewerten würde, sind unter dem Strich leichte Abzüge zu vermelden.
Fazit: Könnte sein, dass diese Abzüge verhindern, dass eines oder beide Spiele es deshalb nicht in die engere Auswahl schaffen. Deswegen sind es trotzdem tolle Spiele. Kurz: Ob ein Spiel/Produkt was taugt oder zu den persönlichen Präferenzen passt, geht aus der Auswahlliste grundsätzlich nicht hervor. Rezensionen zu lesen ist da immer noch unendich verlässlicher.


Taktische Nominierungen nachvollziehen zu können fände ich ebenfalls sehr interessant. Der Verlag macht damit ja eine Aussage, welche Produkte in Bezug auf den Wettbewerb für am stärksten hält. (Auch das macht die nicht nominierten Sachen nicht schlechter.)


Frage: was spräche denn dagegen, neben der "offiziell ernannten Jury" noch zwei Jurorenposten zu schaffen,  auf die man sich bewerben kann?
Fände ich gut. Bleibt die Frage, ob der zusätzliche Wahlprozess machbar/vom Aufwand her vertretbar wäre.
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Offline Chruschtschow

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #388 am: 20.06.2015 | 16:32 »
Taktische Nominierungen nachvollziehen zu können fände ich ebenfalls sehr interessant. Der Verlag macht damit ja eine Aussage, welche Produkte in Bezug auf den Wettbewerb für am stärksten hält.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es Verlage gibt, die genau das aber nicht nachvollzogen haben möchten. Und der Preis benötigt halt Akzeptanz bei Publikum und Verlagen.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #389 am: 20.06.2015 | 16:42 »
Erinnert sich noch jemand an den ZauberZeit-Preis und den Deutschen Abenteuer Spiele Preis (veranstaltet von den WunderWelten)? Genau.

Ja! Beide waren meines Wissens nach auch mit einem Fragebogen zu den Interessen der Community verbunden. Sowas würde ich mir sehr zurückwünschen.

c) nicht zum "Whistleblower" werden.

Du sagst das, als sei das was schlechtes? Ist Whistleblowing bereits so verpönt? Ich finde es sehr gut, dass dieses Jahr rauskam, dass Ulisses, Pegasus und Prometheus nicht auf der Nominierungsliste vertreten waren.

Ich denke, der DRP fordert vom Konsumenten eine gewisse "Obrigkeitshörigkeit" und anscheinend gefällt das vielen Kommentatoren hier, nicht die eigene Stimme erheben zu dürfen, sondern sich das Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe holen zu können. Ich finde das, als jemand der Bevormundung ablehnt, rund heraus bedenklich. Zumal ich, wie gesagt, keinen der Juroren für in besonderer Weise kompetenter oder befähigter zum Bewerten eines Rollenspiels halte als irgendein beliebiges Mitglied der Community. Rollenspiele sind trivial und kein hoch komplexes Kulturgut, dessen wahre Bedeutung sich nur Eingeweihten erschließt.

Und ich z.B. vorgeschlagen, dass Kategorien wie "Lebenswerk" oder "Sonderpreis der Jury" weiterhin der Jury vorbehalten bleiben.
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Offline blut_und_glas

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #390 am: 20.06.2015 | 17:45 »
Frage: was spräche denn dagegen, neben der "offiziell ernannten Jury" noch zwei Jurorenposten zu schaffen,  auf die man sich bewerben kann? Und dann dem Publikum zu erlauben, unter den Bewerbern zu wählen?

Ich freue mich schon auf die WahlKämpfe und "Community"-Dramen, die damit verbunden sein werden.  >;D

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Offline D. M_Athair

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #391 am: 20.06.2015 | 18:08 »
Ja! Beide waren meines Wissens nach auch mit einem Fragebogen zu den Interessen der Community verbunden. Sowas würde ich mir sehr zurückwünschen.
Dagegen hätte ich auch nix. Da ist relativ klar, wer, bzw. welche Communities über den Preis abstimmen.

Ich denke, der DRP fordert vom Konsumenten eine gewisse "Obrigkeitshörigkeit" und anscheinend gefällt das vielen Kommentatoren hier, nicht die eigene Stimme erheben zu dürfen, sondern sich das Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe holen zu können. Ich finde das, als jemand der Bevormundung ablehnt, rund heraus bedenklich. Zumal ich, wie gesagt, keinen der Juroren für in besonderer Weise kompetenter oder befähigter zum Bewerten eines Rollenspiels halte als irgendein beliebiges Mitglied der Community.
Wie gesagt, da kommen wir aufgrund unterschiedlicher Wertevorstellungen nicht zusammen. Für mich ist die Abstimmung durch das Publikum nichts Wünschenswertes, weil das Abstimmungsverhalten starke ochlokratische Tendenzen zeigen würde. Kurz: Der Massengeschmack mäht jede Innovation, ... nieder. Eine Wahl der Jury könnte ich mir viel besser vorstellen. Die hat zwar eigene Probleme, aber die fände ich mit dem Ziel des Preises besser vereinbar.

(Anstelle einer unregelementierten Publikumswahl könnte man mMn fast genauso gut Preise nach Verkaufszahlen nach dem Vorbild der goldenen Schallplatte. Eine reglementierte Publikumswahl - z.B. nach Prinzipien, die aus der Politie des Aristoteles abgeleitet sind, wäre schon denkbar. Kurz: Ich unterstelle den Publikumsvotern nicht von den eigenen Präferenzen absehen zu können um halbwegs objektive Bewertungsmaaßstäbe anlegen zu können und zu wenig zu kennen. Den einzelnen Votern dagegen traue ich viel eher zu, dass sie nach erfolgter Durchsicht der kompletten Auswahlliste, zu einem vernünftigen Ergebnis kommen.)

Ich freue mich schon auf die WahlKämpfe und "Community"-Dramen, die damit verbunden sein werden.  >;D
Hmmm erste Runde: per Wahl, so dass 6 Leute übrig bleiben. Zweite Runde per Los.  >;D
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Offline asri

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #392 am: 21.06.2015 | 09:13 »
Erstmal vielen Dank an Dirk: Schön, dass du dir die Zeit nimmst, hier auf ein paar Punkte einzugehen.

Ich denke, der DRP fordert vom Konsumenten eine gewisse "Obrigkeitshörigkeit" und anscheinend gefällt das vielen Kommentatoren hier, nicht die eigene Stimme erheben zu dürfen, sondern sich das Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe holen zu können. Ich finde das, als jemand der Bevormundung ablehnt, rund heraus bedenklich. Zumal ich, wie gesagt, keinen der Juroren für in besonderer Weise kompetenter oder befähigter zum Bewerten eines Rollenspiels halte als irgendein beliebiges Mitglied der Community. Rollenspiele sind trivial und kein hoch komplexes Kulturgut, dessen wahre Bedeutung sich nur Eingeweihten erschließt.

@Murder-of-Crows: Deine Formulierung gleitet hier in beleidigende Unterstellungen über, pass bitte auf.

Ich finde es schön, dass es den RPC Award gibt, die Ennies, den Origins Award, Golden Geek, Diana Jones Award, und den DRP, und wie sie sonst alle heißen. Wenn jemand einen neuen Preis ins Leben rufen will, der stärker ein Grassroots-Preis für die deutschsprachige Community ist, bittesehr. Aber einen anderen Preis dafür zu kritisieren, dass er nicht deinem Wunsch-Modell entspricht, und dabei anscheinend hauptsächlich von deinem persönlichen Sprachgefühl auszugehen (das viele andere hier nicht teilen), das wird langweilig. Du hast schon mal bessere Beiträge in dieser Diskussion geleistet.

Ich behaupte, dass nur ein kleiner Bruchteil derjenigen, die bei einem Publikumspreis abstimmen, alle zur Auswahl stehenden Kandidaten überhaupt gelesen oder gespielt haben. Das muss man nicht als Problem sehen - siehe oben, ich finde es schön, dass es den RPC Award gibt, und von mir aus darf jemand den DASA, ZZ-Preis, Aktion Fandom, DRSP von damals wiederbeleben. Aber es wird extrem unproduktiv, einen Preis, der ein ganz anderes Konzept verfolgt, immer und immer wieder für dasselbe zu kritisieren. Am aktuellen DRP gibt es viel zu verbessern, ohne permanent zu wiederholen, dass das Grundkonzept falsch sei. Ich traue dir zu, dass du konstruktiver kritisieren und mitdiskutieren kannst. Bitte trau du uns auch zu, dass wir verstanden haben, dass du das Grundkonzept ablehnst - und bitte trau uns auch zu, dass wir keine obrigkeitshörigen Zombies sind, die hirnlos einer Jury hinterherrennen.

Ich mag Meinungsvielfalt. Jury-Bewertung ist was anderes als Mehrheitsmeinung. Das gefällt mir. [Um mal kurz dein latent unterstellendes Argumentieren nachzubilden] Dein Obrigkeitsmisstrauen und Kontrollbedürfnis, wie es sich in deiner Kritik am DRP immer wieder zeigt, und dein kritikloses Vertrauen in die Weisheit der Rollenspielmassen, finde ich bedenklich. [/latente Unterstellungen - das ist also nicht ernst gemeint, sondern nur als Spiegelung deines Aussagenstils oben.]

Bitte akzeptier mal für einen Moment, dass "Deutscher Rollenspielpreis" eine andere Sprache ist, als du sie sprichst. Nur minimal anders, und es klingt in deiner Sprache so, als würde es etwas ganz bestimmtes bedeuten, aber in der anderen Sprache, in der der Ausdruck erfunden wurde, heißt es etwas anderes. So.
Warum finden ich und ein paar andere - bei aller berechtigter Kritik am Preis - es schön, dass es dieses Ding gibt, und dass da ein paar Organisatoren, Juroren und Verlagssklaven Zeit und Geld investieren, um es auf die Beine zu stellen? Nicht, weil ich das für eine Verordnung der Rollenspielpolizei halte, der wir alle nun blind folgen müssten. Nein, sondern weil es wie eine Art symbolischer vergleichender Rezension ist, die sich ein Verlag oder ein Produkt anstecken kann (genauso, wie sie aus herkömmlichen Rezensionen zitieren können), und weil sich die Rollenspielbranche bei der Gelegenheit ein bisschen selbst feiern kann, und man nachher anstoßen kann, was sich bei herkömmlichen Rezensionen irgendwie übertrieben anfühlt.
Und weil Blogger und vielleicht mal die Hintertupfinger Weltpresse über die Sache berichten können.
Hast du dir bis hierhin gemerkt, dass "Deutscher Rollenspielpreis" nicht in deiner, sondern in einer anderen Sprache ist?

Falls es dir hilft: Wörter haben tatsächlich nicht eine, feste, logisch-mathematisch klare Bedeutung und Verwendungsweise. Für jeden von uns heißen sie etwas leicht anderes. Oder sogar was ganz anderes.

Sorry für den Rant, aber ich würd mir echt wünschen, dass du die konstruktive Diskussion um Verbesserungen nicht mit deinem ewigen Grundproblem wieder entwerten würdest, was du aus meiner Sicht bisher leider, leider tust. Ich hab gerafft, dass du lieber einen Publikumspreis willst. Der DRP ist als Jury-Preis konzipiert. Jury-Preise haben ihre Berechtigung und eine lange Tradition. Ich behaupte nicht, dass sie besser sind als Publikumspreise. Wenn du die Entscheidung, einen Jury-Preis zu machen, nicht akzeptieren kannst, in Ordnung. Aber dann stör bitte nicht diejenigen, die hier versuchen, den Jury-Preis Stück für Stück besser zu machen.

(Und noch ein Nachtrag: falls mir der Preis und die Anstrengungen der Veranstalter und Juroren komplett egal wären, hätte ich nicht so viel geschrieben.)
Wenn mir Dein Mitdiskutieren egal wäre, hätte ich es einfach ignoriert. Ich möchte aber wie gesagt Meinungsvielfalt - nur eben konstruktiv, ohne die Tretmühle, in die du verfällst. 

Offline La Cipolla

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #393 am: 21.06.2015 | 09:41 »
Zitat
Sorry für den Rant

Das dürfte der zivilisierteste Rant gewesen sein, den ich je gelesen habe.

+1

Man könnte jetzt wieder viel dazu sagen, aber eigentlich hat der asri alles sehr gut umrissen. Und am Lesen scheint es in der Szene ja öfter zu scheitern als am Schreiben.

Offline Anastylos

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #394 am: 21.06.2015 | 10:40 »
In der Drachenzwinge wurden die Sieger des Abenteuerwettbewerbs im letzten Jahr auch von (theoretisch) allen Mitgliedern der Drachenzwinge gewählt. Das hat man dieses Jahr nicht mehr gemacht weil die Teilnehmerzahl beim Wählen wohl überschaubar war. Ist ja auch logisch wer ließt sich 10 - 15 Abenteuer durch, viele von Systemen die er weder kennt noch spielt?
Ich denke beim Rollenspielpreis wäre das noch extremer, denn wenn man ein Regelwerk nicht kauft kann man gar nicht wissen wofür man abstimmt. Und ob sich wirklich jeder die Zeit nehmen will alle Regelwerke zu lesen und zu vergleichen?
Die Idee mit den PDFs finde ich gut, da sie auch kleinen Verlagen die Teilnahme ermöglicht.

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #395 am: 21.06.2015 | 10:53 »
@ asri: Ich hab mich über den Beitrag von Murder of Crows aus den von Dir genannten Gründen ebenfalls sehr geärgert und musste mir eine scharfe Antwort aktiv verkneifen. Danke, dass Du Dich so konstruktiv und treffend damit auseinandergesetzt hast. Da gibt es wenig hinzuzufügen.

Just_Flo

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #396 am: 21.06.2015 | 11:36 »
Tja, was tot ist kann nicht mehr sterben.  :Ironie:

Klar gibt es verschiedene Geschmäcker. Klar wurde mit dem Splittermond GRW ein Spitzenprodukt (Kenne jetzt aus dem Stehgreif heraus kein Ullissesprodukt des entsprechenden Zeitraums, dass ich als besser ansehen würde) ausgezeichnet. Trotzdem hat der Preis meiner Meinung nach ein paar Themen, die er klären muss um bedeutsamer zu werden:

1) Klarheit und Kommunikation der Einreichungskritrien
Woran es auch immer lag, dass die Einreichungen mehrere Verlage ungültig waren, dass muss behoben werden! Hier gebe ich niemanden den schwarzen Peter, aber irgendetwas ist da auf egal welcher Seite total schief gelaufen. Wenn sich ein Verlag entscheidet nicht teilzunehmen, dann ist dies wohl Schade, aber seine Entscheidung. Vielleicht wird er ja irgendwann neidisch auf die "Gratis-Werbung" für die Konkurrenz und nimmt in Zukunft doch teil. ungültige Einreichungen sorgen finde ich eher für Frust und ein dann lassen wir es halt. (Wie gesagt, ich weis nicht auf welcher Seite wer dies verbockt hat und finde, dass sich dies am besten ohne Schuldzuweisung leise für das nächste Jahr ausräumen/ verhindern lässt.

2) Öffentliche oder Nichtöffentliche Nominierungsliste
Ich bin ein Fan einer öffentlichen Nominierungsliste. Aber das müssen die Verlage entscheiden. Sie reichen ein, sie entscheiden mehr über die Bedingungen als ich.

3) Abstimmungsverfahren
Jury oder öffentlich oder kombi? Das hängt stark mit der Nominierungsliste zusammen. Wenn die nicht öffentlich ist, dann sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Dann kann man (wenn man keinen Publikumspreis machen will) höchstens die Öffentlichkeit zusammen als einen oder als zwei Jurymitglieder werten. Im Gegenzug könnte man dann die Anzahl der bestimmten Jurymitglieder senken.

Wenn die Nominierungsliste offen ist, dann könnte ich mir vorstellen, wenn das die Öffentlichkeit eine Shortlist votet und dann daraus die Jury die Sieger kürt. (Hat den Vorteil wer nicht auf der Shortlist landet braucht nichts einschicken. Hat den Nachteil, dass man Maßnahmen ergreifen muss um zuverhindern, dass die großen 3-4 nicht automatisch alles unter sich ausmachen. Hier wäre ich dafür, dass die Shortlist 1/2 oder 1/3 der Einreichungen umfasst und dass nur die ein oder zwei best abschneidenden Produkte pro Verlag drauf dürfen, der Rest dann mit Nachrückern gefüllt wird. = die Shortlist umfasst mehr Plätze als die große Verlage wirklich füllen können/dürfen.

Klar die Entscheidung ob Jury oder mehr ist eine Grundsatzentscheidung, die andere als ich treffen müssen.
Ich denke, dass die Wahrheit zwischen reinen Eifelturmpreisen auch reinen Mainstreampreisen irgendwo dazwischen liegt.

Offline Niniane

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #397 am: 21.06.2015 | 13:48 »
@ asri: Ich hab mich über den Beitrag von Murder of Crows aus den von Dir genannten Gründen ebenfalls sehr geärgert und musste mir eine scharfe Antwort aktiv verkneifen. Danke, dass Du Dich so konstruktiv und treffend damit auseinandergesetzt hast. Da gibt es wenig hinzuzufügen.

+1,

und ich möchte noch einmal Oliof zitieren:
Na, dann mögen die Herren und Damen Kritiker doch ihre eigenen Preise machen, mit Publikumsbeteiligung und Volltransparenz (-:

Nicht motzen, selber besser machen!

Edit: Ganz andere Baustelle, gehört aber imho hier rein: Hat der DRP keine Facebook und Google+-Präsenz?
« Letzte Änderung: 21.06.2015 | 13:50 von Dr Hoo »
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Offline Mustafa ben Ali

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #398 am: 21.06.2015 | 14:43 »
Teilt sich die selbe Präsenz mit dem Gratisrollenspieltag.
Ich verbreite nur auf Fakten basierende Gerüchte
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Offline Teylen

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Re: Ein (unabhängiger) deutscher Rollenspielpreis
« Antwort #399 am: 21.06.2015 | 15:43 »
Vielleicht wird er ja irgendwann neidisch auf die "Gratis-Werbung" für die Konkurrenz und nimmt in Zukunft doch teil.
Welche Gratiswerbung?
Am DRP teilzunehmen kostet den Verlag 7 Druck Exemplare. Bei kleineren Verlagen mit einer Auflage zwischen 50 und 100 Büchern für eine Edition kann das etwas unter bzw. etwas über 10% der gesamten Auflage ausmachen. Dafür muss der Verlag in eine entsprechende finanzielle Vorleistung treten. Demgegenüber sollte der Verlag sich überlegen was er für den Aufwand seinerseits als eine Gegenleistung erhält.

Unter Umständen schafft es kein Produkt des Verlag auf die Nominierungsliste.
Das heißt man sieht andere Verlage mit einer oder auch zwei Nominierungen erwähnt, fällt jedoch selbst unter den Tisch.
Es gibt damit für den eigenen Aufwand keinerlei Werbung, nichts. Die Mitbewerber stehen da als hätte man selbst nicht teilgenommen.
Selbst wenn man es auf die Nominierungsliste geschafft hat ist es noch lange keine Garantie das man einen Preis gewinnt.
Wobei von der DRP Seite, als ich zuletzt sah, die Gewinner nur gezeigt und ausgezeichnet werden, was als Werbung etwas dünn ist.

Das heißt als Verlag macht es doch eher Sinn wenn man die 7 Bücher nimmt und an Blogs zwecks Rezension schickt.
Selbst wenn nur die Hälfte es rezensiert und nur die Hälfte der Hälfte eine wohlwollende Rezension macht bringt das hinsichtlich der Werbung mehr als der DRP.
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