Okay, Senebles, was die historische Entwicklung von DSA angeht hast du recht. Mittlerweile sind die Kämpfer aber recht gut ausdifferenziert, wenn man sie sich durchliest und in die Spielwelt einbettet. Die Spielhilfe sollte das allerdings wirklich nochmal hervorheben. Im Einzelnen:
Krieger: Ist eindeutig an den Adel geknüpft. Adelshäuser sind Träger der Kriegerakademien, Bürgerliche werden selten Krieger, hauptsächlich über Stipendien oder für besondere Verdienste, das wird offiziell auch so angedeutet. Krieger wird daher logischerweise v.a. wer als Adliger keine nennenswerte Aussicht auf das Erbe hat, um später Karriere im Militär machen zu können. Krieger dienen daher v.a. als Truppen der Landesherrscher und dort als Linienoffiziere. Also Leute, die die Grafentruppen im Feld anführen. Da es keine stehenden Heere gibt, sind Krieger wieder wichtiger, Fähnrichschulen werden sogar wieder geschlossen (offiziell!). An Kriegerschulen lernt man traditionell überlieferte Kampftechniken, hauptsächlich durch gegenseitiges Aufeinanderdreschen. Kurze Keywords: Adel, Tradition, Anführer
Fähnrich: Stammt noch aus der Zeit, als es stehende Heere gab. Im Gegensatz zum Krieger ist der Fähnrich ein Stabsoffizier (bzw. künftiger Kapitän der Marine), also eher jemand, der Befehle erteilt und nicht im Feld umsetzt (das macht der Krieger). Der Fähnrich ist besonders in Strategie und Taktik geschult und weniger im direkten Kampf, daher fehlt ihm auch die Akademische Ausbildung. Wie der Krieger rekrutiert sich der Fähnrich vornehmlich aus dem Adel. Kurze Keywords: Anführer, Stratege, Feldherr
Schwertgeselle: Hier haben wir eine Entwicklung, die dem Bildungsbürgertum offensteht. Der Schwertgeselle lernt seine Kampftechniken an Fechtschulen, seltener vielleicht bei privaten Lehrmeistern (teuer). Er unterscheidet sich vom Krieger dadurch, dass er den Kampf als Buchwissenschaft begreift und progressiv versucht neue Kampftechniken zu entwickeln (vgl. Angaben zum unparierbaren Meisterschlag). Der Schwertgeselle ist daher einer eher moderne und bürgerliche Entwicklung, wenngleich die Ursprünge auch wieder im Adel liegen (Adersin). Schwertgesellen sind erkennbar etwas für Leute mit viel Geld, da sie keine wirklichen Berufsaussichten haben. Sie sind keine guten Offiziere und für einfache Soldaten zu gut ausgebildet. Sie eignen sich daher auch nur in urbanen Gebieten mit hohem Bildungsniveau (Horasreich, Al'Anfa, Teile des Mittelreichs, nicht: Weiden!). Zu erwähnen sind auch die tulamidischen Fechtschulen, welche mittlerweile passenderweise auch keine Krieger mehr sind. Unpassend sind bislang diese Siegelringe als Kriegerbriefäquivalent, das ist einfach grober Unfug. Kurze Keywords: Einzelkampf, Fechtschule, Wissenschaft
Ritter: wie bereits in WdH beschrieben ein Relikt vergangener Zeiten, nur noch in rückständigen Gebieten anzutreffen. Die Profession beschreibt einen Vertreter des (meist) niederen Adels, welcher eine traditionelle Einzelausbildung erhält. Daher hat er auch keine Akademische Ausbildung. Ritter bilden in rückständigen Gebeiten (Nostergast, Weiden) den Kern der berittenen Truppen und sind als Vasallen ihres Herrschers zu Kriegsdiensten verpflichtet. Im restlichen Mittelreich ist die Profession deplaziert, dort übernehmen Krieger und Soldaten die Aufgaben. Ritter ist dort nur noch ein Ehrentitel, es kann auch theoretisch zum Ritter geschlagen werden, wer von Adel ist und nicht wirklich kämpfen kann. Auch kann man mit dem Ritterschlag Bürgerliche adeln. Kurze Keywords: Rückständig, Einzelausbildung, Reitertruppen, Tradition.
Soldat: Von der Profession her der einfache Mannschaftsdienstgrad von gräflichen Truppen. Denkbar ist auch, mit der Profession einen Angehörigen einer gräflichen Landwehr darzustellen. Einfach ein Typ, der im Normalfall nicht weiter als Sergeant kommt. Die Profession ist v.a. zum Bau von NSCs interessant. Keywords: Gardetruppen, Feste Anstellung, Landwehr
Söldner: Wenn man es genau nimmt, nur in den Ausnahmefällen (Kusliker Seesölder) ein Ausbildungsberuf. Söldner kann Die Profession ist aber wie der Soldat zum Bau von NSC interessant. Söldner bilden im modernen Aventurien das Gros der in Kriegen kämpfenden Truppen. Landesherrscher unterhalten nur noch ein paar Garderegimenter und heben ansonsten Landwehren aus. Da das regelmäßig nicht reicht, wirbt man Söldnerbanner an (Steht so auch in WdH). Eine eher untergeordnete Rolle nehmen Leibwächter ein. Kurze Keywords: Professionelle Lohnkämpfer, Unabhängig, Kriegsvolk
Das ungefähr lese ich aus den Beschreibungen heraus und subsummiere das oben genannte darunter. Wenn ich nunmehr lesen muss, dass es neben Schwertgesellenschulen Fechtschulen gibt, welche Stutzer ausbilden, kann ich nur kopfschütteln. Zum einen nehmen Schwertgesellen die Rolle des an einer Fechtschule ausgebildeten Kämpfers ein, zum anderen wird ein Stutzer gar nicht (zu Ende) ausgebildet, sondern ist einfach ein missratener dekadenter Adelszögling, quasi das schwarze Schaf der Familie. Möglicherweise war er sogar an einer Fechtschule, aber nur mit mäßigem Erfolg. Es werden in Aventurien eben nicht massenweise Stutzer produziert. Taugenichtse sind eher die Ausnahme.