Ich weiß ja nicht, wie du DSA spielst, aber bei unseren Runden und Kampagnen, war sowohl die Größe Aventuriens (eingeschlossen der Reisedauer, aber nicht nur diese) schon ebenso wichtig wie die Bevölkerung und Bevölkerungsdichte (nachwachsende Soldaten-Alriks in Kohlköpfen, wah? ).
Braucht man sicher nicht für jedes (kleine) (Stadt-)Abenteuer, aber gerade die großen Kampagnen wie G7, JdF oder Phileason sind doch schon ein wenig von diesen Werten abhängig, wenn diese Werte nicht sogar Hauptbestandteil des Abenteures sind.
Da es mein Zitat war, auf das du eingegangen bist, gebe ich gern meinen Senf noch mal dazu ab.
Die Frage ist natürlich etwas aus dem Zusammenhang gerissen, deshalb an dieser Stelle der Hinweis, dass es durchaus eine offene Frage ist. Ich kann das schlecht beurteilen, deshalb sollte sich eben jeder mal selbst fragen.
Wie gesagt, unterschiedliche Spielstile, unterschiedliche Beantwortung der Frage.
Ich möchte auf deine Beispiele konkret eingehen, weil ich glaube, dass sie eher meiner Argumentation dienen (Größe Aventuriens spielt nicht wirklich eine Rolle), als deiner.
Insbesondere die Phileasson-Kampagne kann man mit ganz unterschiedlichen Entfernungs-, Bevölkerungs- und vor allem den damit zusammenhängenden Bewegungsangaben spielen. Belegt ist das allein schon dadurch, dass die Phili ja mehrere DSA-Versionen und damit auch in einem laufend veränderten Aventurien hindurch von zahlreichen Spielern gespielt wurde - und es trotzdem funktioniert hat.
Mag sein, dass in deiner Runde es wichtig ist, wie viele Soldaten Nachschub der Feind noch hat in solchen Kampagnen wie der G7 oder JdF. Anderen Gruppen ist das nicht wichtig und das hat eigentlich ziemlich wenig mit dem Abenteuer oder Aventurien zu tun, sondern eher damit, wie man beides bespielt.
Aus dem Bauch heraus würde ich sogar soweit gehen und sagen, dass die G7, die ja nun zum Großteil auf Schienen läuft, doch völlig unabhängig davon funktioniert, wie groß der Kontinent ist und wie groß die Entfernungen zwischen Dorf A und Dorf B ist. Wenn in der G7 nämlich steht: "Sorgen Sie dafür, dass die Helden nicht vor Tag X bei Dorf B ankommen" ist die tatsächliche Größe Aventuriens nur noch eine Randnotiz. Für den Ausgang oder die Geschichte des Abenteuers ist sie aber irrelevant.
Andere Behauptung: Ob nun auf dem Schlachtfeld der G7 5000 Beteiligte oder 50000 Beteiligte umherlaufen, spielt keine Rolle, da der Ausgang der Schlacht ohnehin vorbestimmt ist. Weder Spieler noch SL können mit eigentlich relevanten Fakten der Spielwelt, die eine strategische Bedeutung haben könnten (Bevölkerung, Reisegeschwindigkeit, Ausgang der Ernte in diesem Jahr) etwas anfangen.
Die Größe Aventuriens dürfte meiner Betrachtung nach nur dann eine Rolle spielen, wenn sie auch für Spieler und SL taktisch oder strategisch nutzbar ist (und nicht nur Fluff ist). Wenn ich also z. b. ein offenes Explorationsabenteuer spiele, könnte ich mir sowas vorstellen, weil die Spieler dann mit den ihnen zur Verfügung gestellen Fakten der Spielwelt etwas anfangen können.
Braucht man sicher nicht für jedes (kleine) (Stadt-)Abenteuer, aber gerade die großen Kampagnen wie G7, JdF oder Phileason sind doch schon ein wenig von diesen Werten abhängig, wenn diese Werte nicht sogar Hauptbestandteil des Abenteures sind.
Mir geht es ja um das Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Zähle doch mal aus deiner Sicht spontan ein paar Abenteuer auf, für die diese Angaben (Größe Aventuriens, Bevölkerung und Bevölkerungsdichte) wichtig sind. Mir selbst fallen da - für meinen Spielstil und natürlich aus meiner Sicht betrachtet - nicht viele ein.
Von eigenen Gnaden vielleicht oder auch
Die Herren von Chorhop, beides aber auch eher mit einem Fragezeichen, weil selbst dann noch geklärt wird, worum es den Spielern und dem SL überhaupt geht.
Es müssten aber meiner Meinung nach schon mehr als 50% der Abenteuer sein, damit sich der "Umbau" im großen Stile schon lohnt, also alles, was eklatant über "wir verdoppeln die Größe" hinaus geht.
Ich weiß ja nicht, wie du DSA spielst, [...]
Ich denke, das ist die entscheidende Frage.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass ich selbst nicht etwa was gegen eine Vergrößerung hätte. Ganz im Gegenteil, ich fände das prima. Aber meine Gründe sind vermutlich andere. Unter anderem hab ich es gerne für den Fluff und das Spielgefühl etwas "gewaltiger", also eher 20000 Beteiligte in einer Schlacht als 2000. Außerdem mag ich für meine Gruppen auch gerne weiße Flecken. Die Plausibilität von nebeneinander existierenden Kulturen oder den bekannten Argumenten bezüglich der Größe der Khom oder der Gebirge spielt für mich für das Spielgefühl auch eine Rolle. Allerdings ist mir das alles persönlich nicht so wichtig, als das ich selbst mir jetzt viel Arbeit aufhalsen würde, in dem ich das Setting verändere.
Wenn man weiter bei der Detailtiefe Aventuriens bleiben möchte, zieht aber die Vergrößerung des Settings einiges an Arbeit nach sich. Ich würde diesen Aufwand für mich eben ablehnen, weil die Veränderungen ohnehin weniger spielrelevant für mich sind. Aber wie gesagt, das muss jeder selbst wissen.