Ich persönlich sehe in diesem Stil irgendwie eine Gegenbewegung zum Storytelling, wo es ja eher um langsame Entwicklungen geht, die dem "Action Now"-Prinzip dieses Spielstils eher gegenläufig sind.
Das ist ein Satz, der mir zu denken gibt. Ich bin zwar zu keinem Abschluss gekommen, aber ich kann meine Bedenken ja mal äußern, vielleicht wirds dadurch klarer.
Beim Storytelling gibt/gab es (meiner Erfahrung nach zumindest) tatsächlich diese "langatmigen" Passagen, wo Tavernenspiel oder Mary-Sue Parade abläuft. Allerdings würde ich den cinematischen Stil nicht zwangsläufig als Gegenbewegung ansehen, eher als Ergänzungsform "Storytelling mit Action!".
Wie im Storytelling sehe ich es nämlich so, dass in dieser Spielweise ein Plot abläuft, der auch relativ stringent und unbeeinflusst von den Charakteren ist. Der bereits eingebrachte vorprogrammierte Plot-Twist spricht sehr dafür. Es kommt auch zu "Charaktermomenten" (wie Schnulzszenen usw.), aber eben alles leicht ironisch durch die pulpige Aufmachung und die Genrekonventionen gebrochen. Selbst die Kämpfe brechen keinen Storyverlauf, da die Kampfsysteme nicht darauf angelegt sind, bleibende Wunden (oder gar tote Charaktere) zu hinterlassen.
Der Stil kann natürlich auch ohne typische Eigenheiten des Storytellings gespielt werden, aber er ist meiner Meinung nach nicht inkompatibel.
Eben. Kürzlich auf einem Mini-Con: eine 7te-See-Runde, in der das Abenteuer so bescheuert anlief, dass ich keine Lust mehr hatte, weiterzuspielen, und auch aus der Sicht des Charakters absehbar gewesen sein dürfte, dass die Nummer ganz gewaltig Käsekiste laufen würde. Konsequenz: Ausstieg. Mein Charakter nimmt den Auftrag nicht an und zieht seines Weges, ich packe meine Sachen und gehe nach Hause.
Könnte es sei, dass Du vielleicht garnicht diesesn Spielstil spielen wolltest, sondern was anderes erwartet hast? Vielleicht eher einen Storyteller oder -gamer-Ansatz?
Gerade auf einem Con ist es mMn unbedingt notwendig, sich die 15 Minuten Zeit zu nehmen, um klarzustellen, in welche Richtung man spielen/leiten will. Ich mache z.B. meistens klar, dass ich, wenn ich leite, ein System mit seinen Mechanismen vorstellen will (weil ich selbst auf Cons gerne was ausprobieren würde), und das bei mir im Vordergrund steht.