Als allgemeiner Beitrag zum Thema.
Das man sich ausserhalb der Spieltermine nicht unbedingt weitergehend ueber das Thema RPG austauscht empfinde ich weder als aussergewoehnlich noch als ein Anzeichen mangelnden Interesse oder Enthusiasmus.
Da hier andere Taetigkeiten angefuehrt wurden. Also ich wuerde weder in einem Karate Verein noch in einem Go-Club vorraussetzen das der Gegenueber / Mitspieler sich doch nun gefaelligst abseits der Spiel oder Trainingstermine mit dem Hobby zu befassen hat. Geschweige den ihn dahingehend versuchen zu erpressen in der Manier "Mach etwas oder nicht mit mir". Natuerlich gibt es sowohl im Karate als auch beim Go zahlreiche Moeglichkeiten abseits der Termine zu ueben, zu trainieren, zu spielen oder sich fortzubilden, aber es ist imho nicht zwingend fuer den Gemeinsamen Spielspass notwendig.
Recht sicher dann nicht wenn es sogar noch die Kommunikations-Ebene wechselt, das heisst von z.B. der persoenlichen Partie an einem Tisch oder dem Training in einem Dojo, hin zu einer Online-Plattform. Seien es virtuelle Spielwiesen, Diskussionsforen oder virtueller social network krimskrams (Facebook, G+, Doodle, Obisidian Portal und andere mehr oder weniger obskure Dinger).
Das heisst eigentlich spielt man doch Rollenspiel, weil man Rollenspiel spielen mag.
Nicht weil man eine Affinitaet zu Foren-Diskussionen hat, weil man sich unbedingt mit Rollenspiel-Theorie befassen will, weil man sich ein 1:1 RPG wuenscht, weil man unbedingt laengere Texte [Diaries, Charaktergeschichten, Beschreibungen etc.] verfassen will oder Spass an mehr oder weniger intuitiven Umfragen hat.
Ebenso spielt man doch das System/Setting, weil man das System/Setting spielen mag.
Nicht weil man sich fuer andere Systeme/Settings interessiert, nicht weil man unbedingt das System/Setting aufbohren will, nicht zwingend wegen eines tiefergehenden Interesse an der Mechanik.
Das alles kann der Fall sein, muss es aber nicht.
Das hat nichts damit zu tun das die Leute RPG knapp ueber "Muell rausbringen" auf der Liste der Hobbies haetten, sondern allenfalls das es sehr fokussiert betrachtet / angegangen wird.
Wobei ich nun auch kein bedingungsloser Fan des "YaY for Downtime"-Spiel bin.
Ich mein, ich persoenlich mag es, aber es birgt doch etwas die Gefahr die anderen Spieler, gegenueber den Downtime-Aktiven, quasi abzuhaengen. In dem die Downtime-Aktiven mehr XP, Charakter-Goodies etc. kriegen und die die in der gewohnten Runde spielen, obwohl es eigentlich zwei ziemlich verschiedene Spielweisen sind, abgehaengt werden.
Irgendwie habe ich da das Horrorszenario vor Augen das man zurueck an den woechentlichen Tisch kommt, und dann sitzen da zwei von fuenf Spielern die in der Downtime ihre Marysu...Charaktere richtig fett gepimpt haben. @.@
Meinem Fragebogen, um so ein wenig die Vorlieben der Spieler zu ermitteln, um ihnen ein besseres Erlebnis zu bescheren, musste ich locker 5-6 Wochen hinterherlaufen.
Das liegt vielleicht auch dran das sie keine Frageboegen ausfuellen wollen?
Ich behaupte mal ich kann passabel Rollenspielen, ich behaupte auch mal ich bin Online aktiv und schreibe viel, dennoch kann es sein das Frageboegen, Diaries oder Charakterhintergruende, je nach Situation, zwischen ein paar Wochen, ein paar Monaten, und frankly mein Rekord liegt wohl bei knapp nem Jahr [bei Diaries noch mehr], liegen bleibt.
Obwohl ich dem Hobby recht viel Zeit widme.