Vielmehr setzt man es ein, um einen bestimmten zusätzlichen Nutzen zu generieren, der nichts damit zu tun hat, die eigenen Siegchancen zu erhöhen (denn das ginge mit anderen Manövern einfacher). Der Gegner hätte dann zwar die Chance, seine Waffe aufzuheben oder eine neue zu ziehen, allerdings wird ihm durch das unnötig schwierige Manöver demonstriert, wozu sein Gegner fähig ist, woraufhin es dann klug ist sich zu ergeben.
Du setzt mMn gedanklich an der falschen Stelle an.
Wenn ich jemanden entwaffnen will, ohne ihn großartig zu verletzen, dann wird er
zuerst festgesetzt/geworfen/gehebelt und
ganz zuletzt nehme ich ihm die Waffe ab.
Da stellt sich die Frage nach einer (großen) Ersatzwaffe gar nicht mehr.
Deswegen gehen auch die folgenden Fragen nach der konkreten Verregelung in die falsche Richtung.
Sofern das System Grappling-Regeln hat/haben soll, gehört (weitgehend verletzungsfreies) Entwaffnen dort mit verregelt und nicht als alleinstehendes Manöver.
Entwaffnen kann auch als Teil eines defensiven Kampfstils eingesetzt werden, bei dem man den Gegner immer wieder entwaffnet, so dass er nicht zum Angreifen kommt.
Wenn Waffen im jeweiligen System auch nur irgendwas taugen, ist das kein sinnvolles Vorgehen.
Sich absichtlich/ohne Not weiteren Waffenangriffen aussetzen, die man mit einer Entwaffnung zu kontern gedenkt...das kann man sich nur dann leisten, wenn man mehr als haushoch überlegen ist.
So was gehört in die Bereiche Wuxia und Slapstick.
Zuletzt noch mal ein Teilzitat von oben:
allerdings wird ihm durch das unnötig schwierige Manöver demonstriert, wozu sein Gegner fähig ist, woraufhin es dann klug ist sich zu ergeben.
Man ist also der Gefahr durch eine Waffe ausgesetzt und führt in dieser Situation ein unnötig schwieriges Manöver aus
in der Hoffnung, dass es sich der andere dann anders überlegt, obwohl er durch die Kampfaufnahme bereits klar Verletzungs-/Tötungswillen gezeigt hat?
Halte nur ich das für total daneben?
So ein verquerer Gedankengang kann nicht die Grundlage für die Entwicklung von Entwaffnungsregeln sein.
Verletzungsarme Entwaffnungen (i.d.R. also ohne eigene Waffe) führt man entweder durch, weil man es sich leisten kann (z.B. zahlenmäßig überlegen einem Sturzbesoffenen einen Stock o.Ä. abnehmen) oder weil man muss (z.B. überraschender Messerangriff ohne Chance, eine eigene Waffe zum Einsatz zu bringen - dann geht es nicht anders als mit Festsetzen/Hebel/Wurf).