Autor Thema: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics  (Gelesen 8956 mal)

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Offline korknadel

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #25 am: 11.06.2012 | 12:39 »
Aufgrund der Suche nach diesen Würfeln bin ich auf die weisen Worte Zocchis höchstpersönlich gestoßen. Man, ich hatte von Würfeln bisher wirklich keine Ahnung! Habe mir jetzt gleich mal ein 12er Set bestellt, damit endlich "richtige" Würfel auf den Tisch kommen!
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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #26 am: 15.06.2014 | 22:22 »
Was der Titel des Threads sagt, erzählt mal davon. Spielt es jemand, vielleicht sogar regelmäßig? Ich habe das PDF und darin ein bißchen drin rumgeschmökert. Mir gefällt das Spiel eigentlich ganz gut, aber einige Sache finde ich auch ein wenig nervig, z.B. die beknackten Würfel und diese Sache mit Rasse = Klasse. Nerven die auch im Spiel?

Offline Tarin

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #27 am: 20.06.2014 | 16:09 »
In beiden Fällen nein, das tun sie ganz und gar nicht
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Offline Greifenklaue

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #28 am: 20.06.2014 | 19:26 »
Sie sind ja relativ selten und an den meisten Stellen eigentlich gsanz klug in Szene gesetzt (Angriff mit zwei Waffen, langsam steigender Actiondie beim Krieger).
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Korig

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #29 am: 20.06.2014 | 20:00 »
Das ganze spielt sich wirklich hervoragend und wir haben bis jetzt 7 Runden gespielt und dabei viel Spaß gehabt.

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #30 am: 20.06.2014 | 20:53 »
Habt ihr Euch die Würfel gekauft oder spielt ihr einfach mit den normalen Würfeln und entsprechenden Boni und Mali?

Bangrim

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #31 am: 20.06.2014 | 21:35 »
Habt ihr Euch die Würfel gekauft oder spielt ihr einfach mit den normalen Würfeln und entsprechenden Boni und Mali?

Ich hab mir die Würfel mittlerweile über einen Kickstarter besorgt. In den bisherigen Runden lief es aber mit normalen Würfeln ganz gut.

Offline Korig

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #32 am: 20.06.2014 | 21:54 »
Ich hab mir die Würfel geholt, es gibt aber auch die kostenlose crawler app. Da sind die Würfel und noch vieles mehr drin.

Offline Greifenklaue

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #33 am: 20.06.2014 | 21:59 »
Habt ihr Euch die Würfel gekauft oder spielt ihr einfach mit den normalen Würfeln und entsprechenden Boni und Mali?

Ich hab das Angebot bei Imps Shop genutzt, müsste immer noch aktiv sein.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Tarin

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #34 am: 21.06.2014 | 09:03 »
Ich habe mir auch Würfel besorgt, das geht dann doch am schnellsten. Ansonsten spielt es sich mit der angesprochenen App erstmal ganz gut.

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #35 am: 21.06.2014 | 20:38 »
Soviele Würfel kaufe ich nicht mehr und 20,00 € für nen Satz ist auch nicht geschenkt. Deshalb finde ich immer noch, dass diese Würfelgeschichte nach Geschäftemacherei riecht. Zumal man ja fürs Spielen idealer Weise mindestens 2 Sätze der Würfel braucht.

Aber egal, ich habe mir ja nun das Grundregelwerk auch noch in der gedruckten Fassung zugelegt und dazu das Abenteuer "Emirkol was Framed". Da werde ich jetzt mal meine Nase reinstecken und schauen, wie es ist. Mich interessiert, ob diejenigen, die das Spiel schon gespielt haben, Probleme hatten, den Leuten dieses Lowlevelgezocke zu verkaufen und wie so die Reaktionen darauf waren.

Santa

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[Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #36 am: 21.06.2014 | 20:49 »
Hab das Spiel nicht gespielt und als ich damals von den speziellen Würfeln erfahren habe, war es auch für mich schon wieder uninteressant.

Was mich jetzt aber dann doch interessiert und vielleicht in der Zusammenhang mit Frage von Green Goblin zum "verkaufen des Systems" im Zuge eines Elevator Pitches beantwortet werden könnte: was ist an DCC so besonders, dass ihr euch das mit den Würfeln antut und nicht einfach eines der zahlreichen anderen OSR Systeme nutzt? Die Abenteuer sind doch auf für ältere DnD Varianten erhältlich, soweit ich weiß. Ich hoffe man verzeiht mir, dass ich mich da dranhänge, aber für mich gehört das irgendwie dazu.

edit: Format
« Letzte Änderung: 21.06.2014 | 20:55 von Santa »

Offline Greifenklaue

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #37 am: 21.06.2014 | 20:59 »
Soviele Würfel kaufe ich nicht mehr und 20,00 € für nen Satz ist auch nicht geschenkt. Deshalb finde ich immer noch, dass diese Würfelgeschichte nach Geschäftemacherei riecht. Zumal man ja fürs Spielen idealer Weise mindestens 2 Sätze der Würfel braucht.
Goodman Games produziert noch verkauft Würfel. Da muss das aber ein ganz gescheiter Plan sein, um sich das Geld der Leute in die Taschen zu stecken. Vielleicht bekommen sie ja Bestechungsgeld von Chessex? ^^

Aber egal, ich habe mir ja nun das Grundregelwerk auch noch in der gedruckten Fassung zugelegt und dazu das Abenteuer "Emirkol was Framed". Da werde ich jetzt mal meine Nase reinstecken und schauen, wie es ist. Mich interessiert, ob diejenigen, die das Spiel schon gespielt haben, Probleme hatten, den Leuten dieses Lowlevelgezocke zu verkaufen und wie so die Reaktionen darauf waren.
Ich bekam das immer herausforderungsorientiert verkauft. Versuch mit wenigstens einem Charakter das Abenteuer zu überleben - es wird nicht einfach.

Was auch relativ einmalig ist, ist die grandiose Umsetzung von Sword & Sorcery & Weird Fantasy.
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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #38 am: 21.06.2014 | 21:12 »
Hab das Spiel nicht gespielt und als ich damals von den speziellen Würfeln erfahren habe, war es auch für mich schon wieder uninteressant.

Was mich jetzt aber dann doch interessiert und vielleicht in der Zusammenhang mit Frage von Green Goblin zum "verkaufen des Systems" im Zuge eines Elevator Pitches beantwortet werden könnte: was ist an DCC so besonders, dass ihr euch das mit den Würfeln antut und nicht einfach eines der zahlreichen anderen OSR Systeme nutzt? Die Abenteuer sind doch auf für ältere DnD Varianten erhältlich, soweit ich weiß. Ich hoffe man verzeiht mir, dass ich mich da dranhänge, aber für mich gehört das irgendwie dazu.

Nein, die aktuellen DCC-Module gibt es nicht für andere Systeme. Was Du meinst ist die ältere Dungeon Crawl Classic-Abenteuerreihe, die schon wesentlich länger existiert als das DCC RPG, für die es Abenteuer für D&D 3 und 4, sowie einige wenige für D&D classic und C&C gab.

Weder ist angedacht ältere Abenteuer aufs neue System umzusetzen noch neue Abenteuer mit anderen Systemen.

Der Grund, das DCC RPG ist mitnichten ein Retroklon, sondern vielmehr der Vorreiter der OSR 2.0. Will damit sagen: Man versucht damit nicht, ein klassisches Spiel möglichst genau zu kopieren, sondern es fortzuentwickeln. Und das gelingt DCC so gut, dass es eben nicht ohne weiteres kompatibel zu anderen ist. Imho ermöglicht es erstmal ein wirkliches Eintauchen in einige literarische Vorbilder von D&D, wie sie im Appendix N festgehalten sind. In erster Linie natürlich Jack Vance, aber auch Fritz Leiber, Howard und was es noch so alles an Sword & Sorcery gab. Gerade diesen Touch Weirdness enthalten die Abenteuer wie ich es sonst selten gesehen habe. Vielleicht noch beo LotfP, aber da noch nicht regeltechnisch verankert.
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Santa

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #39 am: 22.06.2014 | 08:29 »
Okay, hab ich damals irgendwie anders aufgefasst. Danke für die Info. Trotzdem frage ich mich, was ab dem System so besonders ist.

Offline korknadel

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #40 am: 22.06.2014 | 08:45 »
Vom Lesen her finde ich an DCC besonders:
-- die Idee des "funnels".
-- Glück als Eigenschaft.
-- dass alle Klassen ein extra Regelpaket bekommen, das jeweils für die Klasse sehr viel S&S-Flair transportiert.
-- Mighty Deeds of Arms.
-- die je nach Würfelergebnis sich ändernden Spruchwirkungen.
-- die Illus!!!!

Insgesamt regt all der Kram (auch die ganzen Fumble- und Critlisten) zu einer Intensivierung des S&S-Feelings an. So jedenfalls mein Eindruck vom Lesen.

In zwei Wochen will ich dann auch mal den Funnel aus dem GRW leiten. Und da gleich mal eine Frage an diejenigen, die es schon gespielt haben: Wie handhabt ihr das mit den ganzen Listen und Sonderregeln für die einzelnen Klassen (die im Funnel zwar noch keine Rolle spielen, aber es interessiert mich trotzdem)? Ist man da beim Spielen nicht ständig nur am Blättern?

(Ich würde mir wünschen, es gäbe für jede Klasse kleine Klassenregelhefte, die man den Spielern in die Hand drücken könnte. Das für die Magier wäre dann allerdings nicht so klein - meine Fresse, diese Spruchbeschreibungen sind je echt Oschis).
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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #41 am: 22.06.2014 | 08:58 »
Ich nehme mal dazu Stellung ohne über Spielerfahrungen mit dem System zu verfügen. Besonders ist der falsche Ausdruck.

Goodman hat für mich an einer der Schrauben der D20 Systeme besonders effektvoll und voll nach meinem Geschmack gedreht. Er hat nämlich die Magie, im Gegensatz zum Original und vielen seiner Derivate, unvorhersehbar gestaltet.

Zum Einen muss der Charakter immer eine Probe aufs Zaubern ablegen zum anderen hängt vom Ausgang der Probe ab, welchen Effekt der Zauber hat. Je schlechter die Probe misslingt oder je besser sie gelingt, desto spektakulärer die Ergebnisse. Das ist eine der Änderungen, die mir beim Lesen viel Spaß bereitet haben und von denen ich denke, dass sie für ein Alleinstellungsmerkmal des Systems sorgen.

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #42 am: 22.06.2014 | 10:34 »
(Ich würde mir wünschen, es gäbe für jede Klasse kleine Klassenregelhefte, die man den Spielern in die Hand drücken könnte. Das für die Magier wäre dann allerdings nicht so klein - meine Fresse, diese Spruchbeschreibungen sind je echt Oschis).
Da es damals das .pdf kostenlos dazu gab, hab ich mir ein Heft für Magier binden lassen und eins für Kleriker*. Beim Rest lohnt ja kein eigenes Heft, da würde ich dann kleine Mappen o.ä. machen.

(*Mitschuldig ist auch der Firmendrucker, der Duplexdruck beherrscht ...)
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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #43 am: 22.06.2014 | 14:51 »
Ich spiele aktuell DCC und finde es ganz OK.

Das interessanteste ist das Magiesystem.
Es gibt nur relativ wenige Sprüche, aber da der Sprucheffekt von der Probenqualität abhängt decken diese eine Bandbreite ab für die man in anderen D&D-Derivaten mehrere Sprüche braucht. (Protection from Evil, Protection from Evil 10'...) Mercurial Magic erweitert die Bandbreite dieser Sprüche nochmals. Das Magiesystem ist dadurch in der Praxis deutlich kompakter, als es auf dem Papier wirkt.

Die Vancianische Magie bei DCC braucht deutlich weniger Buchhaltungs- und Planungsaufwand als bei klassischem D&D. Anstatt seine Spruchslots mit einzelnen Zaubern aufzufüllen und dann einzelne Zauber abzustreichen, startet man jeden Morgen mit den gleichen Zaubern und hat sie grundsätzlich erst einmal zur Verfügung, bis sie durch Fehlschlag futsch sind. (Bei Klerikern sind sie nicht mal futsch - aber später mehr zu denen.)

Magiebenutzer in DCC sind keine langweiligen Stubenhocker, die friedlich in ihren Türmen an abgepackten und berechenbaren Zaubersprüchen rumforschen, sondern sehr S&Sige Bastarde die nach der Macht greifen indem sie Pakte mit unmenschlichen Mächten eingehen, körperliche Opfer erbringen und Korruption durch die Mächte des Chaos in Kauf nehmen. (Korruption hat bei uns noch keine Rolle gespielt, aber unser Magiebenutzer hat schon einige Fingerkuppen geopfert...)

Kleriker (die Klasse die ich spiele) sind interessant umgesetzt. Heilung muss nicht als Zauberspruch erworben werden, es ist genauso wie Turn Unholy eine fest eingebaute Klassenfähigkeit (Lay On Hands - Heilgüte je nach Probenqualität und Gesinnung des Geheilten, und die Möglichkeit einzelne Heilwürfel für Beseitigung von Statusproblemen wie gebrochenen Armen oder Blindheit auszugeben). Die eigentlichen Zaubersprüche decken entsprechend alles andere an Schutz-, Buff-, Debuff- und Utility-Zaubern ab.
Anders als in D&D haben Kleriker nicht automatisch alle Zaubersprüche, und anders als in DCC verlieren sie ihre Sprüche nicht durch Fehlschläge. Stattdessen sammeln sie durch Fehlschläge bei Sprüchen und bei Klassenfähigkeiten göttliches Missfallen an. Während es am Morgen noch eine natürliche 1 braucht, um göttlichen Zorn zu erleiden, vergrößert sich die Spanne mit zunehmenden Fehlschlägen, bis es irgendwann keinerlei Sinn mehr macht klerikale Zauber zu sprechen.
Göttlicher Zorn ist deutlich milder als die Korruption der Zauberer (i.d.R. einfach Abzüge auf oder Sperren von klerikalen Fähigkeiten), kommt aber oft mit sehr stimmigen göttlichen Aufträgen daher die erfüllt werden müssen um die Strafe abzuschütteln, wie etwa die Werbung neuer Anhänger oder die Mission die Krüppel zu heilen.


Was ist sonst noch interessant?
Kämpfer (und Zwerge) hauen verglichem mit altem D&D ganz schön rein. Während sie in den alten D&D-Editionen dem Kleriker nur 1-2 Trefferpunkte pro Stufe, marginal höhere Trefferchancen und das Monopol auf magische Schwerter voraus haben, bringt hier der draufaddierte Deed Die einen sehr spürbaren Kompetenzunterschied.
Schön daran: Der Kämpfer ist weiterhin eine sehr zugängliche Klasse für Anfänger und Gelegenheitsspieler - der Einsatz des Deed Die für Mighty Deeds statt für Trefferchancenerhöhung ist eine Kampfoption, keine Pflichtübung.

Ach ja, und Zwerge können als Klassenfähigkeit Gold wittern. Wie Onkel Dagobert können sie die Nase in die Luft recken, Witterung aufnehmen und noch einzelne Goldstücke aufspüren. Das ist so was von geil dass man es in einem Extrasatz erwähnen muss ~;D

(Den Level-0-Funnel finde ich ansonsten von der Grundidee her interessant, aber leider haben wir den übersprungen. Insofern kann ich aus der Praxis nichts dazu sagen.)


Was ist weniger gut an DCC?
Dadurch dass es stärker von herkömmlichen D&D-Klonen abweicht ist die Übernahme von anderem OSR-Material erschwert.

Insbesondere Zaubersprüche sind aufwendig, da es nicht mit Spruchstufe und Wirkung getan ist, sondern man muss Manifestation, Korruption, Misfire und die einzelnen Sprucheffekte nach Probenqualität festlegen.
Die übernatürlichen Patrone (die eigentlich ein Crunchelement wären, mit dem man die Kampagnenwelt deutlich mitdefinieren kann) sind ebenfalls aufwendig zu erstellen. Als Grundgerüst braucht es dafür eine die Sprucheffekte für Invoke Patron, eine Zufallstabelle für Patron Taint, eine Zufallstabelle für Spellburn, sowie drei patronspezifische Zaubersprüche mit allen o.g. Schikanen.

Der Nachschlageaufwand ist wegen der zahlreichen Tabellen auch größer als bei einfacher gestrickten OSR-Spielen. Insbesondere Zauberern und Klerikern ist sehr zu empfehlen, Auszüge zu Klassenfähigkeiten, Korruption/Spellburn/Patronen/göttlichem Missfallen und den einzelnen Zaubersprüchen immer griffbereit zu haben. Das PDF ist da ein echter Vorteil, um sich gezielte Auszüge zu erstellen, denn die Toter-Baum-Ausgabe ist ein ganz schöner Totschläger.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

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Re: [Erzählt mir von...] Dungeon Crawl Classics
« Antwort #44 am: 22.06.2014 | 15:29 »
Danke, der Beitrag ist ganz erhellend.