Ich finde, Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit ist so ziemlich der Fantasy-Comic überhaupt, zumindest, was Sword&Sorcery angeht. Hat mich bisher bei jedem Lesen weggeblasen.
Ich bin inzwischen mit allen neun Bänden der Schiffbrüchigen von Ythaq durch.
Von Arleston darf man nun nicht erwarten, dass einen das große Ganze der Geschichte umhaut. Im ersten Band erleidet ein Raumschiffkreuzer auf mysteriöse Weise auf dem Planeten Ythaq Schiffbruch. Dabei wird eine kleine Gruppe, bestehend aus einem Mechaniker, einer Astronavigatorin und einer zickigen Passagierin von den anderen isoliert und muss sich auf dem fremden Planeten alleine durchschlagen.
Die ersten Bände leben ganz von den Abenteuern auf dem fantastischen Planeten. Die Gruppe wird allerdings auch hier schon Ziel gemeingefährlicher "Einheimischer", die aus mysteriösen Gründen auf der Jagd nach Schiffbrüchigen sind.
Gegen Ende der Serie werden immer mehr Mysterien gelüftet, und man erfährt, dass es einen Plan, einen größeren Zusammenhang gibt.
Arleston vermag durchaus turbulente und rasante Abenteuerepisoden zu schaffen, die natürlich stets heiter bis albern sind, zumal zu Beginn der Serie. Nach hinten raus wird der Tonfall etwas "ernster", aber letztlich bleibt das Ganze immer auf einer Ebene, auf der die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Comic" greift.
Mir gefällt das irgendwie als Form von guilty pleasure. Zumal ich eine Schwäche für Flochs Zeichnungen habe. Ich finde, dass eigentlich kein anderer mir bekannter Zeichner die Leichtigkeit des Mangas so virtuos mit frankobelgischer Opulenz und Detailfülle kombiniert*. Dieser Stil wird durch eine pastellene Kolorierung unterstützt, sodass das Artwork immer locker-flockig daherkommt. Für mich ungefähr der absolute Gegensatz zum amerikanischen Ansatz, der auch bei bewegungsreichen Sequenzen immer eher schwer wirkt. Bei Floch scheint alles eher getupft und schwebend. Dazu gefallen mir seine Figuren sehr.
Obwohl mir das wirklich gut gefällt, muss ich davor warnen: Das Teil ist doch sehr französisch, was den Humor und die Art der Fantasy angeht. Das mag manchem eingefleischten Leser vor allem amerikanischer Comics aufstoßen. Wer jedoch zum Beispiel Lanfeust, ebenfalls von Arleston, gut verkraftet, dem könnten die Schiffbrüchigen auch gefallen.
Hier noch zwei Beispielseiten, auf denen man eventuell sieht, was ich an Floch so schätze:
*Ha, da fällt mir doch noch einer ein, nämlich Buchet, der die Sillage-Reihe zeichnet. Allerdings ist Floch im Vergleich noch schwungvoller und viel weniger ausgeklügelt.