Poison Ivy dürfte derzeit die beste Serie aus dem Batman-Umfeld sein. Dabei war die Figur (nach dem was in den - für sich fragwürdigen - Events "Heroes in Crisis" und "Fear State" mit ihr geschehen war) gerade ziemlich runtergewirtschaftet, doch G. Willow Wilson schafft es die schwierige Vorgeschichte zwar aufzugreifen, den Charakter aber zu ihren Wurzeln zurückzuführen. Dabei bleibt sie zwar eindeutig eine Schurkin (im Gegensatz zu Serien wie "Gotham City Sirens" oder "Cycle of Life and Death" wird nicht versucht, ihre genozidalen Anwandlungen zu entschuldigen), trotzdem ist gerade diese gebrochene Figur unglaublich faszinierend geschrieben.
Der Tod von Doctor Strange folgt unmittelbar auf die Serie von Mark Waid (die ich nicht mochte), und hatte es aufgrund des Themas (Event-Comics und "Tod von [Superheld*in]"- Comics, die beide selten gut sind) schwer bei mir. Trotzdem gelingt es Jed MacKay, die üblichen Probleme dieser Art von Comics zu umschiffen, und im wesentlichen ein übernatürliches "Whodunnit" zu konstruieren, welches auf mehreren Ebenen genial ist. Absolute Empfehlung (MacKay darf zurecht die Nachfolgerserie schreiben, diese werde ich dann wohl auch lesen müssen).
In Supergirl - Die Frau von Morgen (von Tom King) wird Kara in eine intergalaktische Rachefehde hineingezogen, erst wiederwillig, dann (aufgrund von persönlichem Involvement) deutlich energischer. Die Parallelen zu Filmen wie "True Grit" oder auch "John Wick" sind recht deutlich zu erkennen, aber das Pulp-Weltraumsetting ist frisch und unverbraucht, und die Anwort auf die Frage ob Kara auf dieser Rachequeste dem Moralkodex ihres Cousins treu bleibt, ist wesentlich weniger eindeutig, als man zunächst denken mag.