Ich finde gerade leider nicht, wo ich das seinerzeit gelesen habe, und Details vergesse ich immer so schnell, aber dennoch aus dem Gedächtnis:
Der Verlag, in dem Bourgeons Comics veröffentlicht wurden, war zwar groß, aber eben doch noch irgendwie persönlich. Von daher konnte Bourgeon dort mit den Leuten über alles Mögliche (wie zum Beispiel Papier- und Druckqualität) kommunizieren. Nun wurde dieser Verlag von einem Verlagskonzern (ich glaube Castermann) aufgekauft, und plötzlich hatte Bourgeon im Prinzip keine Ansprechpartner mehr. Und als man ihm dann nicht mehr gesagt, in welcher Druckerei und mit welchem Papier etc. sein Zeug gedruckt wird, wollte er aus seinem Vertrag aussteigen. Denn schließlich hat er den Vertrag seinerzeit mit dem alten Verlag nur unterschrieben, weil die Vorraussetzungen für die Qualität, die seinen künstlerischen Zielen entprach, gegeben waren. Das sei nun nicht mehr gegeben, deshalb sei er nicht mehr an den Vertrag gebunden.
Allerdings kam er natürlich nicht so leicht aus dem Vertrag, und irgendwann hat der Konzern sogar durchgedrückt, dass Bourgeon für jeden Tag, den er seine längst überfällige Abgabe weiter überzieht (Bourgeon wollte diesen Leuten natürlich keine einzige Seite seiner Werke überlassen!), eine schmerzhafte Summe zahlen. Das zog sich vier oder fünf Jahre, bis Bourgeon dann doch irgendwann Recht bekam, aus dem Verlag entlassen wurde und einen neuen Verleger fand, der seinen Vorstellungen entsprach.
Übrigens bezieht der Splitter Verlag das Papier für seine Neuauflage exklusiv aus einer französischen Papierfabrik, weil Bourgeon auf dieses Papier besteht. Für den Comicleser nur das Beste, ist Bourgeons Devise, weshalb er übrigens auch keine Originalseiten verkauft (und den Verkauf verbietet), denn bekanntlich sind Originalseiten nicht mit alterungsbeständigen Tinten und Farben gefertigt, sodass der Kunstliebhaber in fünfzig Jahren ein schadhaftes Meisterwek im Wohnzimmer hängen hat. Und das wär ja eine Sünd!