Will mal meinen zweiten Eindruck vom System beim gestrigen Abend loswerden: Gespielt wurde bei Kriegsklinge, ein Prolog in Dreierrunde für die 13th-Age-Adaption der DSA-Phileasson-Kampagne. Dass wir viel Spaß gehabt haben, versteht sich eigentlich von selbst, deshalb beschränke ich mich mal auf meine mehr oder weniger neuen Erkenntnisse.
Erstmals Charaktererschaffung gemacht, (Zwergen-Fighter, ganz klassisch mit Kettenhemd und Axt, One Unique Thing: ein Bart aus feinster Seide). Ging flott, wobei ich die Sortierung in Talents/Feats/Maneuver bisher noch unverständlich finde. Die diversen Powers sind jedenfalls cool, und ich konnte auch gleich im ersten Kampf (s.u.) das meiste Einsetzen.
Was mir aufgefallen ist und mich etwas irritiert: Die extreme Level-Progression. Ist es wirklich sinnvoll, Hit Points und Damage output parallel derart ansteigen zu lassen? Letztlich werden ja wohl auch die Monster dann immer entsprechend stärker, sodass man für ähnliche Effekte nur mehr und größere Zahlen zusammenrechnen muss. Könnte man die Progression da nicht einfach flacher halten, sodass man am Ende vielleicht eher 3x so viele HP hat wie am Anfang statt 8x so viele? Aber egal, das ist noch nicht aus Spielerfahrung gesprochen, sondern abstrakt.
Wir haben dann eine kurze Reisemontage von Salza nach Thorwal gespielt. Von dem Konzept von ich restlos begeistert: Innerhalb von gut einer Stunde haben wir eine Reise mit drei interessanten Ereignissen erspielt, die auch spieltechnische Auswirkungen hatten, und sind dabei nicht vom Kurs abgekommen, weil ja allen klar war, wo es hingeht (Thorwal). Wir sind von einem trotteligen Ork (samt feiger Menschenbande) überfallen worden, der uns dann später noch mal im Schlaf beklaut hat, haben ihn danach bei de Wildschweinjagd zur Strecke gebracht und ihm eine interessante Beute abgenommen, dann hat mein Zwerg visionsinduziert ein Floß gebaut (sein erstes, und richtig gut geworden!). Auf der Floßfahrt sind wir von einer bösartigen, blutsaugenden Blütenfee heimgesucht worden, derer wir nicht Herr geworden sind. Dann haben wir Pelzhändler getroffen, die erst recht freundlich waren, dann aber meinen Bart stehlen wollten. Am Ende aber haben wir sie beklaut und sauber eingeschüchtert. Schließlich kam noch ein kampf gegen komische nackte, bleiche, besessene Menschen mit Bögen, die sich nach ihrem schnellen Ableben nochmal in glibberige Tentakelklumpen verwandelt haben, die aber auch schnell tot waren.
Montage geht natürlich mit allen möglichen Systemen; aber die Idee wird ja bei 13th Age vorgestellt, und dafür muss man dem System schon mal sehr dankbar sein - in genau dieser Form bin ich da nämlich vorher noch nicht drauf gekommen.
Der Abschlusskampf war nach vier Runden erledigt, wir waren ziemlich überlegen, hatten aber auch Glück. Und an den Kämpfer-Manövern hat mit gefallen, dass ich tatsächlich fast jede Runde was extracooles machen konnte.
Insgesamt sind die hohen Erwartungen bei mir also erst mal erfüllt, mal sehen, wie es sich weiter entwickelt!