Autor Thema: Soloaktionen im Rollenspiel  (Gelesen 4869 mal)

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Offline Blizzard

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #50 am: 19.06.2012 | 10:15 »
Aber sinnloses Bla ist per Definition sinnloses Bla.
Interessante Definition. Dank der ist mir jetzt klar, was sinnloses BlahBlahist: Nämlich sinnloses BlahBlah. ::)

Ok, Blizzard hat recht. Ich hab Option C übersehen. 

C - Füllt die Aktion mit Sinn. Genau das hat Blizzards Gruppe gemacht, in dem alle NSCs gespielt haben. Ist natürlich schön und so wird aus sinnlosem Bla ein sinnvoller Teil des Spielabends.  :d
Bist du sicher,  dass du mich meinst und nicht Hródvitnir?

Ich wollte zudem noch anmerken, dass ich in schon in vielen Rollenspielsitzungen sogenannte "sinnlose BlahBlah-Diskussionen" hatte. Ja, das waren meistens Dialoge, und ja, die gingen länger als 5 Minuten. Und nein, die anderen Mitspieler haben nicht NSCs übernommen oder sich gelangweilt oder sich beschwert. In den meisten Fällen waren diese Gespräche noch nicht mal plotrelevant. Aber: Sie haben zum Abenteuer gepasst,haben zur Stimmung  und einen nicht unwesentlichen Anteil dazu beigetragen, dass es eine gelungene Sitzung war.
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Offline aingeasil

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #51 am: 19.06.2012 | 10:17 »
Mir komm es so vor, als wäre alles, was nicht direkt "plotrelevant" ist, unerwünscht. Das kann ich so gar nicht nachvollziehen - weder als Spieler noch als Spielleiter.

Als Spielleiter finde ich es sogar schön, wenn mir meine Spieler NSCs generieren, sogar im "laufenden Betrieb". Ich finde es klasse, wenn ich Hintergrundmaterial bekomme, weil ich so auch die Möglichkeit habe, einen Information Overflow zu generieren, so dass Spieler vor Entscheidungen stehen, die direkt ihre Charaktere betreffen können. Und je nachdem, was ein Spieler macht, bekommt er auch mal seine paar Einzelminuten - bis hin, dass ich den Spieler mal kurz (!) mitrausnehme, damit er mit eigenen Worten den anderen so viel mitteilen kann, wie er für richtig hält. Ich versuche aber, das immer recht zügig abzuhandeln, sprich ich beschreibe auch nicht mehr als nötig.

Als Spieler achte ich darauf, dass ich Charaktere, die ich länger spiele, mit Leben erfülle. Dazu gehört für mich auch, dass ich mir aussuchen darf, was für meinen Charakter wichtig ist. und wenn ein privates Gespräch mehr zum Charakter passt als eine Diskussionsrunde, dann möchte ich das auch respektiert wissen. Ich erwarte nicht, dass ich dann ne Stunde lang das Spotlight bekomme, aber ich erwarte meine paar Minuten. Im Umkehrschluss bin ich auch bereit, jedem anderen meiner Mitspieler solche Momente einzuräumen.
Sollte es wirklich mal längere Solo-Sessions geben, dann lager ich die lieber aus.

Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass Solo-Momente doch nicht das schlimme sind. Viel mehr stoßen mir die Momente auf, in denen nur ein oder zwei Spieler der Runde außen vor sind - denn tendentiell ziehen sich diese "Momente" wesentlich länger als die Solomomente, weil ja viel mehr Spieler etwas zu tun haben.

Offline Lord Verminaard

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #52 am: 19.06.2012 | 10:47 »
Ob etwas sinnloses Blabla ist, ist eine Wertungsfrage, ist doch klar. In einer Gruppe, bei der Charakterspiel und Persönlichkeitsentwicklung zum gemeinsam gewollten Spielstil gehören, und in der die Spieler gezielt und planvoll Solo-Szenen inszenieren, in denen etwas für den Charakter persönlich wichtiges passiert, die spannend und unterhaltsam sind und Konsequenzen haben, wird sich über diese Soloszenen niemand beschweren, sondern alle werden diese Szenen als Bereicherung empfinden.

Wenn sich aber die anderen Mitspieler über die Soloszene beschweren, in der der Charakter seinen Onkel besucht hat, dann wahrscheinlich, weil der Spieler völlig sinnfrei und willkürlich entschieden hat, dass sein Charakter jetzt seinen Onkel besucht, und weil in der Szene nichts für den Charakter persönlich wichtiges passiert ist und die Szene keinerlei Konsequenzen hatte. Ergo nur sinnloses Blabla.

Nun sollte man natürlich nicht von der Hand weisen, dass auch belanglose IC-Dialoge im Rollenspiel ihren Reiz haben, wenn sie dazu dienen, den Charakter darzustellen, Erlebtes nochmals zu reflektieren oder einfach nur die Gruppe zum Lachen zu bringen. Für solche Dialoge braucht man aber keine Solo-Szene, im Gegenteil, sie funktionieren mit der ganzen Gruppe viel, viel besser.
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Offline Tim Finnegan

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #53 am: 19.06.2012 | 10:58 »
@aingeasil:

Ich meine ja es kommt doch immer darauf an wofür sich die Spielgruppe überhaupt getroffen hat und ob bei dem was man macht Soloaktionen überhaupt möglich sind.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Offline aingeasil

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #54 am: 19.06.2012 | 11:11 »
Ich meine ja es kommt doch immer darauf an wofür sich die Spielgruppe überhaupt getroffen hat und ob bei dem was man macht Soloaktionen überhaupt möglich sind.
Dagegen sag ich doch nix.
Ich sage nur etwas gegen das imho krampfhafte "alles muss mit der Gruppe sein, und was nicht gruppenrelevant ist, ist uninteressant" (--> sinnloses Blahblah).

Offline Praion

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #55 am: 19.06.2012 | 12:01 »
Das scheint aber auch so ein DSA und DnD Problem zu sein - diese ganzen Sachen wo man eben den Plot abspielt...
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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #56 am: 19.06.2012 | 16:37 »
Das scheint aber auch so ein DSA und DnD Problem zu sein - diese ganzen Sachen wo man eben den Plot abspielt...

Naja, in nem handfesten Dungeoncrawl ist Gruppentrennung ja auch der vorprogrammierte Tod  >;D

Offline Praion

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #57 am: 19.06.2012 | 16:38 »
Naja, in nem handfesten Dungeoncrawl ist Gruppentrennung ja auch der vorprogrammierte Tod  >;D

Naja wenn ich nur einen Unsichbarkeitszauber habe muss ich den Rogue halt alleine vorschicken...
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Offline Bad Horse

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #58 am: 19.06.2012 | 20:22 »
Sinnloses Blah ist es, wenn es den Rest der Gruppe nicht interessiert bzw. nervt.

Das war bei Hrodvitnirs Mario ganz offensichtlich anders - die waren am Klempenere unde seinere Mama unde dene Bambini interessierte... -> kein sinnloses Blah.

Wenn aber alle anderen nach und nach abschalten und anfangen, sich mit ihren Handys oder Büchern zu beschäftigen, dann sollte man sehen, dass man die Szene möglichst schnell beendet.

Wir machen in unserer Serpentia-Runde übrigens einen Haufen Herumgeblubber (wir nennen das "soapen"). Das ist aber explizit Charaktergeblubber und findet außerhalb unserer normalen Runden statt - und hat hin und wieder starke Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung einzelner Charaktere. Oder sogar von Plots. Wichtig ist: Mitmachen kann, wer mag; wer keine Lust hat oder wen es nicht interessiert, darf, kann und soll etwas anderes tun.
Damit ist es zwar ein Haufen plotfernes Blahblah, aber eben nicht sinnlos.
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Offline Grubending

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #59 am: 19.06.2012 | 20:40 »
Also mal wieder eine weitere Frage die man nicht beantworten kann zur vollsten Zufriedenheit aller. Also sucht euch Spieler von eurem Schlag, sonst gibt es nur Gejammer...

Callisto

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #60 am: 19.06.2012 | 21:28 »
Interessante Definition. Dank der ist mir jetzt klar, was sinnloses BlahBlahist: Nämlich sinnloses BlahBlah. ::)
Bist du sicher,  dass du mich meinst und nicht Hródvitnir?
Ja, ich meinte Hródvitnir. Sorry. Zur Def. von sinnlosem Blah:
Die Frage die du stellen musst, lautet: Wann ist es sinnvoll? Die Antwort: Dann wenn es ein signifikanter Anteil der Gruppe als sinnvoll erachtet. Vorher nicht.
Sprich, per def. sinnloses Blah, ist, was die Gruppe nicht als sinnvoll ansieht. Natürlich ist jede Gruppe anders.
Zitat

Ich wollte zudem noch anmerken, dass ich in schon in vielen Rollenspielsitzungen sogenannte "sinnlose BlahBlah-Diskussionen" hatte. Ja, das waren meistens Dialoge, und ja, die gingen länger als 5 Minuten. Und nein, die anderen Mitspieler haben nicht NSCs übernommen oder sich gelangweilt oder sich beschwert. In den meisten Fällen waren diese Gespräche noch nicht mal plotrelevant. Aber: Sie haben zum Abenteuer gepasst,haben zur Stimmung  und einen nicht unwesentlichen Anteil dazu beigetragen, dass es eine gelungene Sitzung war.
Dann waren sie auch nicht sinnlos. Das kann ja jede Gruppe selbst entscheiden, ab wann sie etwas als sinnlos ansehen.

Genau so ist es. Szenen, die einem voll wichtig erscheinen, sind eigentlich belanglos und Szenen, die völlig unwichtig erscheinen, bekommen im späteren Verlauf der Kampagne einen Sinn, der sie in der Wichtigkeit nach oben katapultiert. (Und selbstverständlich öfters auch anders rum.  ;) )
Ich stelle es mir eben ziemlich schwierig vor, bereits im Vorfeld entscheiden zu können, zu welcher Sorte welche Szene gehört. Im Nachhinein ist es ja einfach, aber mittendrin?
Ich sag einfach nur, man muss nicht jede Solotour ausspielen und kann da durchaus einfach mal schneiden. WENN man es ausspielt, wird es automatisch wichtig(er, als wenn nicht). Wenn ich nur Onkel Grischnak besuchen will und NICHT WILL, dass es irgendwie relevant wird, ich nur was zu tun haben will, weil die Gruppe bis Sonnenaufgang eh nichts mehr tun kann, weil alles für den Abstieg ins Vampirgemach schon vorbereitet ist, ich also nur Zeit vertreiben will, dann möchte ich als Spieler da schon lieber schneiden. Wenn aber Onkel Grischnak ausgespielt wird, dann muss da auch was interessantes kommen. Interessant definiert da ja wieder jeder anders.


Übrigens, wenn ich relevant für die Gruppe schreibe, meine ich damit die Spielergruppe nicht die SC-Gruppe.

Btw: ich mag auch Abenteuer, in denen es den Charakteren wichtig ist, jetzt an der Problemlösung zu arbeiten anstatt alleine ne Diebestour zu machen. Ich hab nix dagegen, wenn das Liebespaar der Gruppe sich fetzt, im Gegenteil. Aber nicht wenn es schon outgame 22 Uhr ist und wenn man es heute nicht mehr schafft den Mörder zu entlarven, muss man 3 Monate auf die nächste Spielrunde warten. Dann sagt mein Charakter eben ingame zu  dem Paar, das sie ihre Differenzen später klären sollen(wenn mein Chara nicht teil des Streitenden Paares ist und selbst sagt "wir haben jetzt wichtigeres zu tun!")

Nicht nur die Vorlieben der Gruppe definieren sinnloses Bla, sondern eben ev. auch deren outgame-Zeiteinteilung. Eine Gruppe die jede Woche 5 Stunden spielt, kann sich mehr Zeit für sowas nehmen und es mit Sinn füllen (eben Option C), eine Gruppe die nur alle 3 Monate einmal spielen kann, wird da eher schneiden. Plus der Spielstil der natürlich ebenfalls eine Rolle spielt.

Das Beispiel mit meiner italienischen Familie hätte übrigens(wie sich später herausstellte) gut spielrelevant werden können. Aber eine andere Spielerin hat sich beschwert, weil es ihr zu lange dauerte(das die beschwerdeführende Fraktion die wenig gruppenverträgliche Diva war, war nur das Sahnehäubchen, aber das nebenbei)

tl;dr: Habt Mut zum Schneiden. Nicht alles muss ausgespielt werden. Aber kann.

Offline Oberkampf

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Re: Soloaktionen im Rollenspiel
« Antwort #61 am: 20.06.2012 | 07:34 »
Bei mir spielen eher Realzeitbedingungen als Spielweltbedingungen eine Rolle. Momentan leite ich eine Serie von One Shot Ermittlungsabenteuern in eng begrenzter Spielzeit - da will ich nicht, dass ein Spieler auf Kosten des Zeitkontos aller anderen lange Soloaktionen ausspielt, selbst wenn die für seinen Charakter wichtrig oder sogar "plotrelevant" sind (bzw. etwas mit dem Abenteuerhintergrund zu tun haben).

Generell neige ich aber sowieso dazu, Soloaktionen für langweilig zu halten, ich bin mehr am kooperativen Spiel interessiert.
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na