Hä? Soziale Konflikte gibt es immer unter den Spielern? Also ich fand nicht, dass es sonderlich viele Konflikte zwischen den Spielern gab, als die Charaktere in der von Bad Horse (oder Nocturama?) erwähnten Supernaturalrunde sich gegen seitig die Waffe ins Gesicht gehalten haben. Wir wollten alle diese dramatische Konfliktsituation und waren uns daher als Spieler recht einig.
Ich will damit nicht sagen, dass es unter den Charakteren/NSC keine Konflikte gibt oder geben soll. Ganz im Gegenteil.
Ich meine damit, dass es im Rollenspiel theoretisch möglich ist, alles zu spielen was man will. Solange alle am Tisch es wollen,
gibt es kein Problem. Ein Problem gibt es erst, wenn einer oder mehrere etwas nicht wollen, oder Entscheidungen getroffen werden, die für andere ein Problem sind.
In der Supernatural Runde wollten alle Drama, deshalb gab es keinen Konflikt unter den Spielern.
Klingt für mich danach, dass alle Spaß hatten und es eine geniale Zusammenarbeit der Spieler war. :-)
Ein Konflikt würde erst entstehen, wenn ein Spieler oder mehrere, z.B ein Problem damit hat, dass ein Charakter seinen Charakter angreift. Oder sich die Gruppe spaltet. Nachdem was ich so gelesen hab, ist die Frage, spielt man mit oder ohne Charaktertod, darf ein Charakter den anderen angreifen oder töten auch ein potenzieller "Konflikthotspot" im Rollenspiel.
Zum Konflikt kommt es erst, wenn hier unterschiedliche Interessen und Erwartungen vorliegen, oder verschiedene Interessen oder Erwartungen untereinander nicht bekannt sind und deshalb von verschiedenen "ungeschriebenen" Regeln ausgegangen wird.
Erst in dem Moment wird eine Konfliktlösung relevant.
@Maarzan, was für ein schönes Beispiel. Einerseits weil ich diesen Charakter wirklich echt süß finde
und andererseits natürlich, weil das eine Frage aufwirft, die tatsächlich in ihrem Paradox besteht.
Soziale Kompetenz bedeutet tatsächlich erstmal nur dass man gelernt hat sich in einem bestimmten
sozialen Kontext zu bewegen. Andererseits bedeutet das nicht, dass man nicht auch eine soziale Kompetenz
besitzen kann, die durch ihre "menschlichen Werte" wie Mitgefühl, Loyalität, usw. bestehen kann.
@6, Eure Erklärungen waren sehr gut. Keine Sorge. :-)
Mein Erkenntnisgewinn, möchte man Drama, dann braucht man extreme soziale Konflikte zwischen den Charakteren
um für Spielspaß bei den Spielern zu sorgen. Wie sorgt ihr dafür, macht ihr das vor dem Spiel untereinander ab?
Oder sich im Spiel entwickeln?
Oder beides? Inwieweit unterstützen das System dieses Spiel?
Wo sind denn potenzielle Stolperstellen bei einem Dramatischen Spiel, die zu Konflikten der Spieler führen können?
Du hattest mich doch gefragt ob ich eine Trennung Spieler - Charakter mache.
Das mache ich, allerdings sehe ich es so, dass der Spieler den Charakter lenkt.
Von einer Analyse von Sozialer Kompetenz, sozialer Konflikt, soziale Interaktion, sowohl auf Spieler/SLebene, als auch auf Charakterebene/NSC, als auch auf der Ebene soziale Konflikte in der Realität verspreche ich mir, dass man eine größere Handlungsfreiheit oder einen größeren Handlungsspielraum für die Spieler/SL und auch für die Charaktere/NSC erreichen kann.
Regelmechanik, soziale Interaktion, sozialer Konfliktregeln, Spielziel, sozialer Umgang der Spieler miteinander sind in meinen Augen miteinander verkettet. Und es besteht auch eine Wechselwirkung in meinen Augen zwischen den verschiedenen Bereichen.
Kann sein, dass das eine falsche Fährte ist, aber das kann ich momentan noch nicht absehen.
Bisher sehe ich da einen Weg. :-)